Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?

Der Wahn der Regulierungen, treibt aktuell aber immer mehr Blüten. Bei mir im Ort haben wir einen Naturbadeteich, der aktuell rückgebaut wird.
Es gab eine Schwimminsel, eine kleine Rutsche und einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich und Steg. Das wird jetzt alles entfernt, da die Gemeinde sonst eine dauerhafte Aufsicht, gleich zu einem Schwimmbad sicherstellen müsste. An anderer Stelle lief eine Klage, weil ein jugendlicher betrunken in den Inn gesprungen ist und sich das Genick gebrochen hat, waren wohl nicht genug Schilder da.....

Die Vollkaskomentalität die wir immer mehr entwickeln, hemmt viele Projekte, bzw. führt zu maximal "Sichersten" Version.
 

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Re: Neuer Entwurf des Bundeswaldgesetzes: Das Ende des Mountainbikens, wie wir es kennen?
Wie würdest Du das als Wanderer einschätzen, wenn jemand so ein Teil mitten auf dem Wanderweg hinbaut, weil er die Stelle dafür cool findet?
Nicht gut.
Oder jemand anderes mitten auf dem Trail, den Du gerne fährst, Netzkörbe reinbetoniert, weil er das Disc-Golf spielen will.
Natürlich auch nicht gut.

Andererseits kommt es aber wohl auf das Gebiet an.
Ist es ein alpines Gelände, wo es mehr oder weniger nur einen (naturbelassenen bzw Wander-)Weg hinauf geht, oder ob es ein weitverzweigtes Waldgebiet ist, wo es mehrere Wege gibt.

Dann würde der ein oder andere Weg bzw gebaute Weg bzw Sprungschanze auch nicht stören.
Immerhin werden ja schon in bestehende Gebiete, sogar neue, dh zusätzliche Wege geschaffen.
Also gehen würde es in bestimmten Gebieten.

Ob das jetzt, so wie die geschrieben hast (und ich auch eher dieser Meinung bin), eher im Bike- oder Trailpark sein sollte, oder in anderen Gegenden, darüber kann man diskutieren.
 
Gute Punkte :daumen:!



Das ist eine natürliche Entwicklung. Und offensichtlich von der Mehrheit so gewünscht.

Andererseits sollte man sich dann aber nicht wundern, zumindest in der heutigen Zeit, dass so viele Wanderer in Gegenden kommen, wo sie früher, dh ohne Unterstützung nicht hingekommen sind. Die oben genannten Erleichterungen sowie die Hütten samt Liften (wenngleich auch nur in wenigen bestimmten Gebieten).

So wie bei vielen anderen Dingen des Lebens denke ich mir oft, wenn es nicht "geht", wenn ich es nicht schaffe, dann ist das eben so bzw von der Natur so vorgesehen. Ich würde mich auch gerne mit dem Hubschrauber irgendwohin fliegen lassen, Sehnswürdigkeiten besuchen - ohne die Massen usw.

Auf der anderen Seite wird argumentiert, dass man ja auch für andere, mitunter schwächere (Alte, Schwache, Behinderte, Schwangere, Kleinkinder) der Gesellschaft, es auch ermöglichen will, dass diese überhaupt oder leichter zB auf einen Berg/Hügel kommen oder einen (Wald-)Weg (in Stadtnähe) benutzen. Das Schlagwort, niederschwellig oder auch den Zugang zu erleichtern.

Ich für meinen Teil möchte die Natürlichkeit so weit wie möglich erhalten. Dh keinerlei Bauten. Weder für Fußgeher noch für Wanderer oder MTB.
Das es anders ist bzw gewünscht wurde und wird, nehme ich selbstverständlich zur Kenntnis. Und es ist auch legitim sich dieses zu Wünschen oder Fordern.

So gesehen, wo ist der Unterschied zwischen den Forderungen der MTB gegenüber den Wanderern?
Die zwei Hauptunterschiede sind, dass das Wandern zuerst da war und sie einen gewissen gefestigten Stand in der Gesellschaft haben und zweitens, dass heutzutage (also vor einigen Jahren) die Umwelt/Natur/Klima das alles beherrschende Thema ist.

Und alles was nicht unmittelbar der Wirtschaft dient, auf wenig Bereitschaft stößt, also MTB Wege, Trails oder eben auch (Auf-)Bauten zu errichten. Die, so oder so, mehr MTB anlockt, was gegen die Interesse von Umwelt/Natur/Klima und natürlich gegen die Interessen der anderen Beteiligten (Land- u Forstwirtschaft, Jagd) ist.
Willst Du jetzt tatsächlich das Bauen von Brücken zur sicheren/trockenen Überquerung eines Bachs, das Anbringen eines Geländers, um Abstürze zu verhindern, oder den Bau von Treppen um An-/Abstiege sicherer/sinnvoller/Erosions-geschützter zu machen in Frage stellen?

Das sind doch völlig normale Maßnahmen beim "Wegebau" und dienen zur Nutzung des Weges "als solcher".

Was das nun mit der "Erleichterung" für Ältere, Schwächere etc. zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Da kämen mir eher Lifte, breite und planierte Forststraßen, Zufahrten und Parkplätze bis zur Almhütte.... in den Sinn.

Und der Nutzen einer Brücke zur Überquerung eines Gewässers ist auch etwas anderes, als der Bau einer Sprungschanze zur sportlichen Nutzung durch Mountainbiker.
 
Die Vollkaskomentalität die wir immer mehr entwickeln, hemmt viele Projekte, bzw. führt zu maximal "Sichersten" Version.
Und dann kommen wir und wollen uns unbeaufsichtigt von 2m hohen Rampen in den Waldboden stürzen.
Es ist offensichtlich, dass das so nicht geht.
=>
wir werden wohl doch weiter illegal bauen müssen, denn dem vernünftigen Weg steht zu viel "Angst" im Weg.
 
Der Wahn der Regulierungen, treibt aktuell aber immer mehr Blüten. Bei mir im Ort haben wir einen Naturbadeteich, der aktuell rückgebaut wird.
Es gab eine Schwimminsel, eine kleine Rutsche und einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich und Steg. Das wird jetzt alles entfernt, da die Gemeinde sonst eine dauerhafte Aufsicht, gleich zu einem Schwimmbad sicherstellen müsste. An anderer Stelle lief eine Klage, weil ein jugendlicher betrunken in den Inn gesprungen ist und sich das Genick gebrochen hat, waren wohl nicht genug Schilder da.....

Die Vollkaskomentalität die wir immer mehr entwickeln, hemmt viele Projekte, bzw. führt zu maximal "Sichersten" Version.

Stimme ich dir total zu. Gleichzeitig werden die Gefahren, die wir und irgendeine Behörde nicht kontrollieren können immer größer. Ich finde es echt bedauerlich, dass wir Eltern unseren Kindern und der Staat uns Bürgern keine blutigen Knie mehr zumuten wollen. Diese Abnahme von Eigenverantwortung führt doch nur zu Selbstunwirksamkeitserwartungen und wenn dann vielleicht irgendwann einmal der große Blackout kommt oder Panzer vor der Tür stehen, halten sich alle die Augen zu... Ich weiß, das ist etwas überspitzt, aber ich glaube auch echt, wir müssen aufhören, das ganze Leben durchzuregulieren.

Ich weiß, man sollte sowas gar nicht schreiben, aber mich würde ein eng gefasstes Bundeswaldgesetz letztlich zum Regelbruch auffordern und der Bußgeldbescheid ist dann halt das blutige Knie.
 
Ist das jetzt eine dieser Rückegassen geworden, die man dann nicht mehr befahren dürfte?
Genau das habe ich mir gedacht: den Trail durch Befahren mit Forwarder unbrauchbar machen, damit man ihn später als "ungeeigneten Bike Weg" bezeichnen kann. Auch eine Methode.
dass es oft schlimmer aussieht als es ist (genau wie bei illegalen Trails).
Das mag sein. Aber bekanntermaßen sehen die Bilder immer harmloser aus, als es in Natura ist. Das Bild fängt den Matsch und die Tiefe der Furchen gar nicht ein. Ich hätte natürlich auch mich durchkämpfen können. Manche mögen ja so ein Geläuf extra bei Crossrennen. Mir ist aber ein flowiger Trail lieber- wie es vorher war.
Ich gebe dir auch recht, dass der Bereich in einem Jahr wieder naturnah aussehen wird. Aber wie gesagt, der Sinn von Rückegassen ist, dass du die immer nutzt, damit die anderen Waldbereiche unverdichtet bleiben. Wenn man dann eine wahrlich widersinnige Gasse reinfährt- Kippgefahr der Maschine, wenn sie beladen hangparallel fährt- ist das wider gegen jegliche gute Regel. Da war kein Förster- der Fahrer hat sich seine Gasse selbst gesucht und gemacht. und das ist schlecht.
Mache natürlich gerne mit, wenn sich ein paar mehr Leute finden, die eine "Trailumgehung" schaffen. Aber in der Gegend kenne ich die Leute/Ansprechpartner nicht. Habe es deshalb u.a. auch ins RegioForum "Spessart" gestellt. Vielleicht kommen da Reaktionen.
 
dass es oft schlimmer aussieht als es ist (genau wie bei illegalen Trails). Wir hatten solche Furchen bei uns hier auf einem Stück des Odenwlad Bike Marathon. Ich dachte, das ist über Jahre unbrauchbar. Es hat kein Jahr gedauert und der Trail, eigentlich nur ein schmaler Erdfußweg, sieht heute aus, wie vorher.
Definitiv nein, nur weil es wieder wie vorher aussieht, heißt das nicht dass es das ist. Der Boden ist auf solch einen Weg tiefgründig verdichtet. Das ist als wenn du eine Spundwand in den Waldboden 3m tief einschlägst. Es behindert das Wurzelwachstum. Unkraut kann da noch wachsen, aber selbst die anliegenden Bäume werden in ihrem Wachstum dadurch gestört, da ein Teil Ihrer Wurzeln dadurch verkümmern.

PS. MTBler werden eine vergleichbare Schädigung niemals erreichen.
 
Definitiv nein, nur weil es wieder wie vorher aussieht, heißt das nicht dass es das ist. Der Boden ist auf solch einen Weg tiefgründig verdichtet. Das ist als wenn du eine Spundwand in den Waldboden 3m tief einschlägst. Es behindert das Wurzelwachstum. Unkraut kann da noch wachsen, aber selbst die anliegenden Bäume werden in ihrem Wachstum dadurch gestört, da ein Teil Ihrer Wurzeln dadurch verkümmern.
Mir ging es rein um die Zerstörung eines Trails.
PS. MTBler werden eine vergleichbare Schädigung niemals erreichen.
Definitiv
Irgendwie scheinen wir diese unsere Wahrheit nicht recht efizient auszuschlachten.
 
Ich finde ja die Diskussion hier auf der ca. letzten Seite gut und es wurden viele gute Argumente gebracht, allerdings ging die Diskussion doch eher am Thema vorbei.

Grundsätzlich muss man immer unterscheiden zwischen „Wege nutzen“ und „Wege schaffen“. Für beides gibt es letztlich gesetzliche Vorgaben und beides wird auch vom neuen Waldgesetz tangiert werden, aber die Diskussion dazu ist dennoch nicht dieselbe.

Hier ging es ja doch erst mal um die Wegenutzung. Dass von bestimmten MTBern auch Wege geschaffen werden - auf ganz unterschiedlichen Leveln - hat mit der Nutzung direkt gar nichts zu tun. (Das Thema Wegebau muss man auch angehen, aber wie gesagt andere Baustelle.)

Im Wesentlichen droht ja durch das neue Waldgesetz eine Einschränkung der Nutzung von (Wald-)Wegen. Bisher war die Nutzung von Wegen durch Radfahrende in D grundsätzlich eher erlaubt, auch wenn es da in bestimmten Gegenden eher seltsame Regelungen und auch sonst genug Konfliktpotential gibt. Aber: Im Grunde ist der Status Quo eher gut für radfahrende Wegenutzer.

Da Frage ist doch nun - und die muss imho gerade auch im Sinne einer wirksamen Lobbyarbeit gut und gründlich aufgearbeitet werden - wie ggfs. eine Einschränkung von Nutzungsrechten für Radfahrende zu rechtfertigen sei. Wenn es da keine sinnvolle Begründung gibt, sollte doch eine solche Einschränkung durchaus abzuwehren sein. Wenn es irgendwo sinnvolle Begründungen gibt - kann ja sein und da muss man auch erst mal offen rangehen - dann muss man sich dem stellen und dann sehen, inwiefern man evtl. Einschränkungen dann auch hinnehmen muss.

Vorweg: Ich sehe von meiner Warte erst mal keine sinnvollen Begründungen.

Will man das aufdröseln, kann man wahrscheinlich folgende Punkte unterscheiden als mögliche Begründungen von Einschränkungen:
  • Schutz von Natur und Umwelt
  • Schutz von anderen Wegenutzern
  • Schutz von Eigentum und nachfolgend auch Schutz von Eigentümern/Besitzern vor irgendwelchen Ansprüchen hinsichtlich Wartung, Sicherung etc. (das leidige Haftungsthema)
  • Schutz von insbesondere wirtschaftlichen Interessen (eigentlich auch im Schutz von Eigentum enthalten, aber sicherlich einen eigenen Punkt wert)
  • Schutz der Mountainbiker vor sich selbst und evtl. nachrangig der Gesellschaft wegen negativer Auswirkungen von Mountainbiken (man könnte hier etwa häufige Verletzungen anführen)

Mehr fällt mir dann nicht mehr ein.

Geht man jetzt die einzelnen Punkte durch, und das wurde ja hier im Forum an verschiedenen Stellen auch schon vielfach getan, findet man nirgends so einfach Punkte, die eine Einschränkung rechtfertigen würden. Es ist aber hilfreich, die wesentlichen Punkte unserer Argumentation - „Es darf keine Einschränkung geben!“ - parat zu haben, um sie im Falle den Gegnern effektiv präsentieren zu können. Man muss dann lediglich identifizieren, auf welchen Punkt ein Einwand überhaupt abzielt (da wird ja häufig und sehr effektiv viel durcheinander geworfen) und hat dann z.B. schnell auch Studien, Statistiken etc. parat, die eben als Entgegnung meist wirksamer sind als eine wortreiche Entgegnung, wo aber oft die Emotion und nicht die Fakten die Oberhand gewinnen.

Nicht hilfreich ist dagegen etwa:
  • andere als eigentliches Problem darzustellen (siehe z.B. die ewigen Hinweise auf Harvester etc.)
  • sich im Kleinteiligen zu verlieren (z.B. wann ist etwas ein Weg, was ist eine bauliche Maßnahme, was ist überhaupt ein Trail, etc.)
  • sich auf historische Betrachtungen einzulassen („das war immer schon so“)

Eine kompakte Darstellung entsprechend der oben genannten Punkte wäre hilfreich. Wahrscheinlich gibt es so etwas schon. Falls jemand solches kennt, bitte hier einstellen. Falls nicht, wäre das mal eine gute Maßnahme der Dimb, das für alle zur Verfügung zu stellen. (Eine weniger diffuse Kommunikation der „Mountainbiker“ - sofern man eine solche Gruppe überhaupt benennen will - würde sicherlich nicht schaden.)

Im Sinne der Tragfähigkeit unserer Position, würde ich aber auch jeden, der eventuell einen validen Punkt hat, warum Einschränkungen für MTB sinnvoll seien, dazu aufrufen, ihn hier vorzutragen, damit man sich damit auseinandersetzen kann.
 
Es ist aber hilfreich, die wesentlichen Punkte unserer Argumentation - „Es darf keine Einschränkung geben!“ - parat zu haben, um sie im Falle den Gegnern effektiv präsentieren zu können.
Absolut
Und es sollte da auch erstmal keine Denkverbote geben.
Nicht hilfreich ist dagegen etwa:
  • andere als eigentliches Problem darzustellen (siehe z.B. die ewigen Hinweise auf Harvester etc.)
  • sich im Kleinteiligen zu verlieren (z.B. wann ist etwas ein Weg, was ist eine bauliche Maßnahme, was ist überhaupt ein Trail, etc.)
  • sich auf historische Betrachtungen einzulassen („das war immer schon so“)
Als 2. Argumentationswelle schon.
Denn wie du schreibst, es gibt an sich ja keine sachlichen Argumente. Wenn man also darüber nachdenkt, die Wegnutzung für MTB einzuschränken, wurde der Weg der Sachlichkeit ja schon verlassen.
Zumindest dein erster Punkt ist ja im Sinne von Verhältnismäßigkeit ja wirklich ein Argument.
 
Als 2. Argumentationswelle schon.
Denn wie du schreibst, es gibt an sich ja keine sachlichen Argumente. Wenn man also darüber nachdenkt, die Wegnutzung für MTB einzuschränken, wurde der Weg der Sachlichkeit ja schon verlassen.
Zumindest dein erster Punkt ist ja im Sinne von Verhältnismäßigkeit ja wirklich ein Argument.
Ich kann deine Sichtweise schon verstehen und es ist ja auch nicht falsch, was du sagst, aber ich halte es trotzdem für nicht optimal, sich auf Nebenthemen einzulassen, wenn man in den Hauptthemen eine starke Position hat. Man muss unsere Gegner wirklich darauf festnageln, warum es denn Einschränkungen geben sollte. Dieses muss klar benannt werden, dann sollte es ein leichtes sein, diese Forderungen zu entkräften.

Genau das passiert eben nie. Da wird immer ein Gemisch aus wenig expliziten Punkten aufgefahren, das vor allem auf irgendwelche Vorurteile und Emotionen abzielt. Dem muss man entgegenarbeiten. Wenn Punkte kommen, es gäbe Gefährdung, dann klar herausarbeiten, dass es die statisch belegbar in relevanter Form nicht gibt. Wenn Punkte zu Bauten kommen, klar benennen, das dies mit Nutzung nichts zu tun hat. Wenn es um Naturschutz geht, ebenso klar darstellen, dass sich da Radfahrer von anderen Naturnutzern nicht unterscheiden (von mir aus kann man ja Schutzbereiche einrichten, die haben dann aber für ALLE zu gelten). Diese Punkte müssen wir wirklich klar machen. Da lenkt eine Diskussion über anderes nur ab.
 
Die Frage bleibt, ob wir nur mit Fakten aber ohne Allianzen weiterkommen.
Da wäre/ist ein Zusammenschluss mit bspw. dem DAV nicht schlecht. Deren Mitgliederzahl und Standing haben schon Gewicht.

Leider sind die Aussagen des DAV zum Mountainbiken nicht immer optimal und für uns positiv.
Auch unterscheiden sich die Haltungen von Sektionen vor Ort und von der Vorstandsseite immer wieder.

Dennoch ist in den letzten Jahren durchaus auch das Thema Mountainbiken im DAV präsent geworden.

Da man sich eh nie 100%ig mit anderen Interessengruppierungen (sowie den eigenen Mitgliedern) einig ist, könnte man zumindest im Kampf für das freie Betretungsrecht im Wald miteinander kooperieren.
 
Die Frage bleibt, ob wir nur mit Fakten aber ohne Allianzen weiterkommen.
Mit Fakten jedenfalls nicht, denn die sind seit Jahren bekannt.
Da wäre/ist ein Zusammenschluss mit bspw. dem DAV nicht schlecht. Deren Mitgliederzahl und Standing haben schon Gewicht.

Leider sind die Aussagen des DAV zum Mountainbiken nicht immer optimal und für uns positiv.
Auch unterscheiden sich die Haltungen von Sektionen vor Ort und von der Vorstandsseite immer wieder.

Dennoch ist in den letzten Jahren durchaus auch das Thema Mountainbiken im DAV präsent geworden.

Da man sich eh nie 100%ig mit anderen Interessengruppierungen (sowie den eigenen Mitgliedern) einig ist, könnte man zumindest im Kampf für das freie Betretungsrecht im Wald miteinander kooperieren.
Dem DAV haben wir die VwV in Bayern und den Versuch, geeignete Wege objektiv zu definieren (§29.3) zu verdanken. Die Verantwortlichen im DAV sind leider nicht willens und in der Lage, dass als Fehler zuzugeben und ihre Position entsprechend deutlich zu korrigieren.
Und selbst wir sind uns untereinander uneins.
Eigentlich nicht.
 
Willst Du jetzt tatsächlich das Bauen von Brücken zur sicheren/trockenen Überquerung eines Bachs, das Anbringen eines Geländers, um Abstürze zu verhindern, oder den Bau von Treppen um An-/Abstiege sicherer/sinnvoller/Erosions-geschützter zu machen in Frage stellen?

Das sind doch völlig normale Maßnahmen beim "Wegebau" und dienen zur Nutzung des Weges "als solcher".

Was das nun mit der "Erleichterung" für Ältere, Schwächere etc. zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Da kämen mir eher Lifte, breite und planierte Forststraßen, Zufahrten und Parkplätze bis zur Almhütte.... in den Sinn.

Und der Nutzen einer Brücke zur Überquerung eines Gewässers ist auch etwas anderes, als der Bau einer Sprungschanze zur sportlichen Nutzung durch Mountainbiker.

Man kann Bauwerke so oder so errichten.

Bei uns wurden vor paar Jahren kleine Brücken mit je 2 Dielen neu gemacht...allerdings mit einem Spalt in der Mitte, so dass man da mit dem Reifen gerne reinfällt und blöd ausgehen kann (für Material und Mensch)...früher waren die geschlossen.
Oder wo anders wurden jetzt einige Brücken komplett erneuert, die sie auch höher gesetzt und steile Stufen gemacht haben. Vorher konnte man auf die Brücken recht problemlos drauf fahren, jetzt werden die meisten daran scheitern. Wenn man wollte, könnte man auch einen Streifen zum rauf fahren anbringen (gibt es ja auch an manchen anderen Treppen/Brücken).
Oder Geländer werden einfach an den Kehren recht weit in den Weg reingezogen, so dass man mit dem Rad keinen Platz mehr hat. Stufen können auch so angelegt werden, dass man sie gut oder sehr schlecht runter fahren kann.

Klar, die Bauwerke haben meist ihre Berechtigung und ich bin mir ziemlich sicher, dass da oft nicht mal große Absicht dahinter steckt. Aber würde man die Radfahrer als gleichberechtigt akzeptieren und wäre bei den Verantwortlichen das Bewusstsein vorhanden, dann könnte man schon vieles anders gestalten.

In meiner Gegend hat das vielleicht mal vor langer Zeit irgend ein Amt bauen lassen. Aber inzwischen werden Wanderwege dort vornehmlich durch Vereine gepflegt, die eben den Unterhalt übernommen haben.

Das kommt immer drauf an....bei uns gibt es auch einige Wege, deren Bauten von den Gemeindearbeitern erstellt und in Stand gesetzt werden. Die Wegemarkierung kann (vertraglich) auch an Vereine übertragen werden und größere Arbeiten werden von der Gemeinde/Stadt trotzdem selber erledigt. Da gibt es alle möglichen Konstellationen.

Meiner Meinung nach sind auch viele dieser Arbeiten beim Staat richtig angesiedelt. In vielen Köpfen ist es aber noch nicht angekommen, dass gut gemachte naturnahe Wege (die von allen gleichermaßen benutzt werden dürfen) genauso zur Infrastruktur gehören wie Straßen und es die Aufgabe des Staates (also Gemeinde oder Stadt) ist, für derartige Angebote zu sorgen.
 
Bisserl komisches "wording" in dem Beitrag. EDIT Autokorrektur .....
 
Zuletzt bearbeitet:
Busserl komisches Ording in dem Beitrag.
Busserl komisches Ording in dem Beitrag. :D

Das Hauptproblem an dem TV-Beitrag ist, dass er den Eindruck erweckt, dass Mountainbiken nur auf extra dafür gebauten Wegen möglich wäre und dass es zur üblichen Ausübung des Sports gehöre, dass man Nägel in Bäume schlägt. Gibt‘s eigentlich von einem der üblichen Anbieter ein Etui, wo man die Nägel passend sortiert ans Bike packen kann, damit man die immer dabei hat? Das ist genau das, was ich ein paar Beiträge weiter oben meinte, dass stets irgendwelche absolut nicht repräsentativen Aspekte herausgegriffen werden und damit Mountainbiken in einer Art und Weise geframt wird, die unserem Sport im generellen überhaupt nicht gerecht wird. Dagegen müsste eine Mountainbike-Interessensvertretung eigentlich konsequent vorgehen und von öffentlichen Medien dann eine Richtigstellung verlangen. Denn eigentlich sagt der Typ vom Forst ja, was Sache ist, denn „auf Wegen ist es kein Problem“ (Zitat). Bestimmt 99% des Mountainbikens findet auf Wegen statt und da werden weder Nägel in Bäume geschlagen noch Pflanzen umgefahren (außer „Unkraut“ auf den Wegen). Dazu gibt es garantiert genügend Untersuchungen von irgendwelchen Instituten, wo sich bestimmt auch jemand freuen würde, wenn er das in eine Kamera sagen dürfte. Es gibt also kein Problem, das nicht bereits gesetzgeberisch geregelt wäre (Nägel in fremde Bäume schlagen ist schon verboten) oder das irgendwie relevant wäre, sodass es schärfere Regeln bräuchte (Fahren abseits von Wegen).
 
Das Hauptproblem an dem TV-Beitrag ist, dass er den Eindruck erweckt, dass Mountainbiken nur auf extra dafür gebauten Wegen möglich wäre
Dann versuchen wir doch, dass aufzudröseln, welche Wegarten es gibt.

Natürliche Erd Wege; entstanden durch Fußgeher oder Radfahrer (gelegentlich auch durch Tiere).

Wanderwege und Wanderwege in den Alpen. Haben die einen natürlichen Ursprung?

Oder die Wege, die als Naturtrails "verkauft" werden? Wo zB kleinere Steine oder Felsplatten im Weg liegen. Sind die aus bzw unter dem Gelände gelegen oder wurden sie dorthin geschafft/gelegt?

Ist es ein Wurzelweg bzw -teppich, dann ist dieser sicher natürlichen Ursprungs. Allerdings, waren die schon immer da, oder wurden diese frei gelegt oder durchs viele fahren frei gelegt?

Forststraßen und Murmelbahnen sind gebaut worden.

Welche Wege bzw Wegbeschaffenheit gibt es noch?

Und von den aufgezählten, wieviele davon sind eben angelegt, gebaut für MTB und wieviele sind natürlichen Ursprungs? Natürlich kommt es auch auf die Region an. Stadtwald, nähere Umgebung, Mittelgebirge, Alpen.
 
Dann versuchen wir doch, dass aufzudröseln, welche Wegarten es gibt.

Natürliche Erd Wege; entstanden durch Fußgeher oder Radfahrer (gelegentlich auch durch Tiere).

Wanderwege und Wanderwege in den Alpen. Haben die einen natürlichen Ursprung?

Oder die Wege, die als Naturtrails "verkauft" werden? Wo zB kleinere Steine oder Felsplatten im Weg liegen. Sind die aus bzw unter dem Gelände gelegen oder wurden sie dorthin geschafft/gelegt?

Ist es ein Wurzelweg bzw -teppich, dann ist dieser sicher natürlichen Ursprungs. Allerdings, waren die schon immer da, oder wurden diese frei gelegt oder durchs viele fahren frei gelegt?

Forststraßen und Murmelbahnen sind gebaut worden.

Welche Wege bzw Wegbeschaffenheit gibt es noch?

Und von den aufgezählten, wieviele davon sind eben angelegt, gebaut für MTB und wieviele sind natürlichen Ursprungs? Natürlich kommt es auch auf die Region an. Stadtwald, nähere Umgebung, Mittelgebirge, Alpen.
Der größte Teil der heutigen Wanderwege in den Alpen ist vermutlich "angelegt" worden, um einfach von A nach B zu kommen. Warentransport zwischen Erzeugern und Abnehmern, über Grenzen hinweg, Jäger, Almhirten, Schmuggler, Militär usw.
Da ist sicherlich auch schon einiges an Steinen bewegt , Bäume über Bäche gelegt, mal was weggebrochen worden....
Die wurden dann irgendwann von Freizeitnutzern zum Wandern, später Mountainbiken, Laufen.... entdeckt. Wo nötig oder gewünscht gab es da dann Ausbau, Weiterbau, Verbindungen.

Im Mittelgebirge und anderswo sind sicherlich auch sehr viele Wege zu solchen Transport-, Verbindungs-, Jagd-, Forstzwecken über Jahrhunderte hinweg durch unsere Wälder und Wiesen hindurch entstanden. Wenn nötig von diesen Nutzern optimiert, erweitert, ergänzt...
Auch hier kamen Wanderer und andere Freizeitnutzer erst später und haben dann für eine Erweiterung des Wegenetzes gesorgt.

In den vergangenen Jahrzehnten sind solche Wege durch Wandervereine, DAV u.ä. gepflegt, erweitert und, rein für Freizeitzwecke, neu gebaut worden.
Da hat der Tourismus/die jeweilige Gemeinde auch gut mitgeholfen, gegraben, beauftragt, initiiert.
Den kleinsten Anteil dürften hier die Mountainbiker mit ihren Vereinen oder IGs haben.

Keiner dieser Wege ist wohl "natürlich" entstanden, wenn man mal die von Tieren getrampelten Pfade nicht mitzählt.
Die meisten dieser Wege sind aber vermutlich dennoch "natürlich", also mit Erde, Wurzeln, Natursteinen, Steinabsätzen etc. Nur weniges wurde mit Treppen, Geländer, Schotter etc. "künstlich" abgesichert/optimiert.
(Leider stelle ich bei uns fest, dass der aktuelle Trend zur Verbreiterung und Aufschotterung vieler Wege geht, damit diese "Premium-Qualität" erlangen.)

Ich fände es prima, wenn Mountainbiker überall diese vorhandenen Wege nutzen dürften.
 
(Leider stelle ich bei uns fest, dass der aktuelle Trend zur Verbreiterung und Aufschotterung vieler Wege geht,
Sehe ich leider auch (so).
Und mir gefällt es nicht👎.
damit diese "Premium-Qualität" erlangen.)
:eek:>:(.

Und natürliche bzw naturnahe Wege werden dann wohl als Bio vermarktet.
Traurig und verrückt. Aber das sehen andere (Touristik, Kommunen&Co) wohl anders. Ist wohl auch dem Pflege- und Instandhaltungsaufwand geschuldet.
 
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