Wenn du von einer einigermaßen homogenen Dichte an E-MTBern und MTBern ausgehst, dann gibt es den Verteilungseffekt nicht. Aus einer Parzelle diffundieren dann zwar mehr Rides hinaus, aber genauso auch aus anderen hinein, wenn du einfach den Radius erhöhst. Wenn Leute mit E mehr fahren, wird einfach mehr gefahren. Wenn Leute ohne E zu E wechseln, erhöht sich die Anzahl der gefahrenen Trailmeter; wenn durch E neue (E-)MTBer dazukommen, erhöht sich die Zahl noch mehr. Dürfte aber in 90% von D egal sein. Dort wo es nicht egal ist (Randzonen großer Ballungsräume) ist dann die Dichte eventuell nicht homogen und der beschriebene Effekt könnte eintreten. Da wäre er vielleicht auch hilfreich, es besteht dann aber auch die Gefahr, dass sich nur die „Problemzonen“ erweitern.
Die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind bei den Trails deutlich höher, als die Zunahme der Befahrungen durch E-MTBs. Heute sind viele Trails - bis auf wenige Tage - ganzjährig befahrbar. Das war vor bsp. 25 Jahren nicht so. Weniger Frosttage, kaum Schneetage, dafür mehr Regentage und somit mehr Matsch und Erosionsgefahr. Dem lässt sich - bei legalen Trails - durch entsprechend qualifiziertem Trailbau großteils entgegenwirken.
Zweifelsohne sorgen mehr Befahrungen für mehr Erosion. Doch da liegt es weniger an der Anzahl der Befahrungen, als vielmehr am Fahrverhalten. Da ist es egal ob der E-Bike-Anfänger eine blockierende "Angstbremsung" macht, oder der Enduroprofi "braapt". Hinzu kommt dass, wie
@robzo schon andeutete, eine nicht unerhebliche Anzahl Derer, die heute die Trails mit dem E-MTB befahren, früher das MTB nutzten. Ob dann "Jeder" tatsächlich häufiger Trails befährt als "früher" kann man hinterfragen. Prozentual wird sich das regional unterschiedlich auswirken, doch im Grunde durchaus eine Nutzungszunahme bedeuten.
Sehr individuell ist auch die Betrachtungsweise - nicht nur unter den Stakeholdern - auch unter den Mountainbikenden, ab wann ein Weg ein "MTB-Trail" ist. Weshalb auch die Formulierung "geigneter Weg" sehr (inter-)subjektiv ist, und m.M. in einem Gesetzestext nicht angebracht ist. Denn allein schon hier gehen ja Meinungen dazu auseinander.
Der hier von den E-MTB Gegnern beschworene Nachteil des E-MTB; " E-MTB erhöhen den Nutzungsdruck", der ja faktisch auch so eingetreten ist, ist auch gleichzeitig ein Vorteil. Mountainbikende sind keine kleine Gruppe von Spinnern mehr, die man kurzerhand, wie 1995 geschehen, mit einem Gesetz (2m-Regel) kriminalisiert. Die Breite der Bevölkerung ist davon betroffen. In der Folge kommt es zu vielen Initiativen aus (bsp.) Vereinen heraus, sich um die Belange dieses Sports, dieser Freizeitbeschäftigung zu kümmern. Und wenn ich mich nun so in meiner Umgebung in den Vereinen, die hier erfolgreich tätig sind, umschaue, dann ist das E-MTB von Vorstandsebene über all die Aktiven, das weit überwiegend genutzte Gerät.
Die MTB-Gegner hier im Forum sind (mit sehr wenigen, mir bekannten Ausnahmen) in dieser Hinsicht nicht bis kaum aktiv. In der DIMB ist man ja nicht, wegen E-MTB. In den Vereinen vor Ort ist man auch nicht willkommen, wenn man mit seiner radikalen Einstellung gleich mal den Aktiven "ans Bein pinkelt". und "draußen" im Wald kennen nur wenige das MTB Forum. Diskussionen MTB versus E-MTB schafft bei vielen aktiv Fahrenden nur ein großes Fragezeichen? "Wo ist das Problem?"