Nie wieder platte Reifen? Das Doppelkammersystem zum Selbstbauen!

Nie wieder platte Reifen? Das Doppelkammersystem zum Selbstbauen!

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Innovationen entspringen großen Entwicklungsabteilungen? Weit gefehlt: Immer wieder erleben wir auf MTB-News.de innovative Lösungen in Form von spannenden Diskussionen, einfachen aber effizienten Problemlösungen und nicht zuletzt in der crowd-basierten Entwicklungsarbeit am Internet Community Bike. So steckt in vielen von uns das Potential zum kreativen Querdenker und Lead User, der einen Schritt weiter geht und eine Lösung für latente Probleme findet. Der heimische Keller, durchtüftelte Wochenenden und so mancher Fehlversuch sind hier die Mittel der Wahl. Eine dieser Ideen möchten wir heute vorstellen: Nie wieder Platten am Mountainbike.

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Nie wieder platte Reifen? Das Doppelkammersystem zum Selbstbauen!
 
Das Ventil von Schwalbe im Tubular von Deaneasy wäre aus meiner Sicht der Königsweg. So wären gar keine Änderungen an der Felge nötig und leichter geht’s auch nicht…
 
Ich glaube, auf der Homepage von DeanEasy stand, dass ihr System momentan nur für Maulweiten bis 25mm ausgelegt ist. Das liegt dann wohl am inneren Schlauch, und sie arbeiten zwar an einer Version für größere Breiten, die wird dann aber wohl systembedingt auch etwas schwerer. Wahrscheinlich aber trotzdem leichter als das Procore-System.
 
Mit einem anderen schlauch wiegt das procorekit auch 150g rum, man hat dann eben zwei ventile, statt dem 2wege ventilschlauch.
 
Am Freitag mittag den Tufo S33 Pro 28x21 für 22€ bestellt und Samstag Vormittag kam er. Ich konnte nicht warten und hab ihn direkt verbaut und getestet. Bike-Discount ist echt der Hammer. ;)

Im Vergleich zum Conti Sprinter in 26" den ich auf dem HT fahre ist auffällig, dass auch die Rückseite beim Tufo gummiert ist. Beim Conti ist dort ein Gewebe das sich vermutlich mehr oder weniger mit der Milch vollsaugen kann... Der Tufo ist mir da sympatischer. Mit gemessenen 260g ist er nicht mal schwerer als der 26er Spinter, dafür ist er etwas schmaler. Auf der Flow EX hab ich zwischen Tufo und Felgenhorn etwa 3mm Abstand, beim Conti war es etwas weniger. Aber, ich muss dazusagen, dass ich den Tufo direkt aus der Verpackung aufgezogen und gemessen habe. Gut möglich das der noch etwas "wächst".
Weiterhin positiv ist aufgefallen, dass der Ventileinsatz ausschraubbar ist. Bei anderen Schlauchreifen ist das wohl keine Selbstverständlichkeit. Bei einem Defekt am Schlauchreifen kann man also auch da einfach ein paar ml Milch zur Abdichtung reinkippen.
Da ich den Schlauchreifen nicht erst über Nacht auf der Felge aufgepumpt hab stehen lassen, war die 1. Montage des Conti MK2 Protection ziemlich kräfteraubend. Beim Sprinter war das aber auch nicht viel besser, wurde mit der Zeit aber einfacher...
Ansonsten wie beim Conti, Starlockscheibe für das Ventil ohne Gewinde drauf und im Bereich des Tubeless Ventil zwei Kabelbinder relativ locker um den Schlauchreifen mit Verschluss nach unten. Fertig.

In die Probefahrt bin ich mit 1.5bar gestartet. Irgendwo auf dem Weg hab ich mir nen 2mm Cut in die Lauffläche gefahren, der dank frischer Milch aber dicht wurde. Hat allerdings ein paar Umdrehungen gebraucht bis das Zischen weg war. Nach zwei Stunden Trailvergnügen bin ich mit 1bar zu Hause angekommen. Das System funktioniert wie erwartet gut! Kein Durchschläge und Gripp satt. Dem Maxxis HR2 am VR ist der MK2 mit DIY Procore am HR deutlich überlegen. Heute war es relativ feucht und wenn ich Grippprobleme hatte, dann vorne. Ich denke ich muss wohl vorn wieder auf einen potenteren Reifen setzen... :lol:

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Dem Maxxis HR2 am VR ist der MK2 mit DIY Procore am HR deutlich überlegen. Heute war es relativ feucht und wenn ich Grippprobleme hatte, dann vorne. Ich denke ich muss wohl vorn wieder auf einen potenteren Reifen setzen... :lol:

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Also auf festem Untergrund gibt es definitiv bessere Reifen als den HR2. Aber bei nassem / tiefem Untergrund geht meiner Meinung nach nur noch ein spezialisierter Schlammreifen drüber.
Als guten Allrounder empfinde ich mittlerweile den DHR2.

Danke für die Bilder, für mich als Doppelkammer-Novizen und bisherigen Schlauchfahrer sehr anschaulich.

Und dann noch ne generelle Frage: ohne Tubeless-geeignete Felge funktioniert es aber nicht, oder?
Ich hab eine Alex Supra 30 und die ist nicht tubeless geeignet.
 
Durch den Schlauchreifen wird der äußere Mantel zusätzlich ans Felgenhorn gepresst. Das hielt bei mir an einer alten Singletrack Felge ganz gut. Abdichtung mit Panzertape und genügend Milch. Ganz dicht war das System mit einer normalen 2,4 RQ leider nicht. Vor jeder tour pumpen, dann hats gereicht. Mitlerweile dennoch an einem anderen LRS mit neuer Felge montiert.
Ich hatte vorher auch keine Tubeless Erfahrungen oder die nötigen Materialien. Zum probieren eignet sich eine alte Felge definitiv, evtl hälts auch dauerhaft gut!
 
Ich habe diverse Versuche mit einem Schwalbe Insider + SV11 Extralight und einer MTX 33 unternommen. Um die Luft am Reifen vorbeizuleiten habe ich eine ca. 2,5 mm starke Gummimatte benutzt. Das vorbeiführen der Luft funktioniert einwandfrei, allerdings platzt mir immer der Extralight Schlauch beim Aufpumpen. Obwohl durch die dünne Gummimatte eigentlich keine Kante da ist - ich habe die Kanten noch abgeflacht - scheint das auszureichen um das empfindliche Schläuchlein immer zum Platzen zu bringen.
Weiß jemand, ob die Breite des Sprinters mit 22mm ausreichend für die 26mm Innenbreite der MTX 33 ist? Dann würde ich evtl. einen neuen Versuch mit Schlauchreifen versuchen. Oder ich muss halt schauen, ob sich jemand findet, der sich mit mir ein Procore Set teilt (am Vorderrad brauche ich das nicht), obwohl ich wenig Lust habe diese horrenden Preise zu unterstützen.
 
Mir sind auch beide Schwalbe nicht-extralight bei meinen Versuchen mit dem Insider geplatzt...

Und was mir gerade eingefallen ist: wie dichte ich eigentlich das Loch außen ab, wenn ich mal kein DIY-Procore fahren möchte? Innen ists ja kein Problem, einfach Felgenband drüber, aber außen? Da wird das Felgenband ja nicht lange halten, und von innen dort was hereinkleben wird wohl auch kaum gehen. Da müsste man wohl irgendeinen Verschluss basteln. Denn ohne einen solchen würde ja der ganze Dreck, Schlamm, etc in die Hohlkammer der Felge purzeln, was dann bestimmt interessante Geräusche beim Fahren machen würde.
Und gegebenfalls sogar dann doch noch irgendwann in das innere des Mantels gelangen könnte.
 
Also auf festem Untergrund gibt es definitiv bessere Reifen als den HR2. Aber bei nassem / tiefem Untergrund geht meiner Meinung nach nur noch ein spezialisierter Schlammreifen drüber.

Ich hab noch nen Shorty, der bei Nässe, Regen, Schlamm alles besser macht als der HR2. Bisher hat der HR2 aber ganz gut mit dem MK2 harmoniert... Mal schauen wie sich das durch die Doppelkammer entwickelt, wenns Trocken wird...

Und was mir gerade eingefallen ist: wie dichte ich eigentlich das Loch außen ab, wenn ich mal kein DIY-Procore fahren möchte? Innen ists ja kein Problem, einfach Felgenband drüber, aber außen?

Tesafilm sollte das Loch im Fall der Fälle ausreichend abdichten. Ansonsten einfach ein 2. Tubelessventil rein.
 
Tesafilm sollte das Loch im Fall der Fälle ausreichend abdichten. Ansonsten einfach ein 2. Tubelessventil rein.
Zwei Ventile sind besser als eins. :D Ja, das wäre wohl die einfachste Lösung, wenn auch nicht die schönste.
Tesafilm hält da glaube ich nicht lange, wenn er den Bedingungen auf dem Trail ausgesetzt ist. Gerade an der Felge. Eine Art Gummipfropfen wäre glaub ich besser. Hmm, vielleicht kann man dafür sogar alte abgerissene Schwalbe-Stollen verwenden...
 
Ich hab noch nen Shorty, der bei Nässe, Regen, Schlamm alles besser macht als der HR2.

Meine Rede: der Shorty ist ja auch schon recht spezialisiert für nass und/oder tief.
Aber hast schon recht, ich bin eigentlich mit leichten Schlammreifen und DHR2 auch gut bedient.
Da bleibt nicht mehr viel Einsatzbereich für den HR2.

Danke für die Antworten bzgl. der Felge. Wenn ich viel Zeit und Muße habe probier ich´s evtl. mal aus.
Wäre ein No Tubes Rim Strip zusätzlich noch ne Option falls nicht dicht hält?
 
Das Gummifelgenband von Notubes hatte ich als ersten Tubelessversuch mal auf einer nicht tubelesstauglichen Felge im Einsatz. Hat gut funktioniert. Mit nem Schlauchreifen als Doppelkammer würde ich es aber erst mal nur mit Klebeband probieren. Immerhin ist das Gummi gut 100g schwer und kostet auch ein paar Euro... Des weiteren könnte ein etwas "zu breiter" Schlauchreifen genauso gut funktionieren...
 
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Erst war ich noch guter Dinge, aber nach 2 std bin ich nun am verzweifeln...
29er - roval traverse mit 23 mm maulweite. Tufo s33 pro in 21 mm

Soweit so gut, aber ich bekomme beim besten Willen den HansDampf nicht auf die Felge... Gibt's besondere Tricks? Oder einfach pure Gewalt.

Normal Tubless ging bisher immer ganz gut. Aber mit dem tufo drin bekomme ich es nicht hin :(

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Ging mir anfangs auch so, weil ich das alles schnell-schnell machen wollte.

Wichtig:
Eine Seite rauf und den Mantel mit dem Reifenheber richtig schön in die Mitte vom Felgenbett schieben ( unter den Schlauchreifen)
Bei der zweiten Seite dort beginnen, wo das Ventil des Schlauchreifens ist).
Nun Stück für Stück rauf und mit dem Reifenheber den Mantel wieder in die Mitte unter den Schlauchreifen schieben. So sitzen beide Seiten des Reifenwulsts schön weit in Felgenbett und du solltest das letzte Stück des Mantels sogar ohne Reifenheber rauf bekommen.

Dann den Mantel aufpumpen (2 bis 2,5 Bar, dass er schön sitzt, dann wieder etwas Luft raus auf 1,5)
Dann den Schlauchreifen aufpumpen. Luftdruck vom Mantel checken. Fertig.
 
Ich machs immer so: Den Ventileinsatz aus dem Schlauchreifen ausschrauben und den Schlauchreifen auf der von den Ventilen abgewandten Seite ein Stück von der Felge nehmen, damit man den Reifen einseitig leichter montieren und ausrichten kann. Schlauchreifen wieder auf die Felge und auf geraden Sitz prüfen. Die Wulst des Reifen benetze ich umlaufend mit Spülischaum, damit die Wulst besser unter den Schlauchreifen gleiten kann. Ich fange auf der von den Ventilen abgewandten Seite an den Reifen auf zu ziehen. Die Wulst muss ganz bis in den Grund des Felgenbetts also unter den Schlauchreifen geschoben werden, sonst klappts nicht. Am besten hat das bisher funktioniert, indem ich den Reifen soweit möglich aufgezogen und den Reifen mit einer Hand unter Spannung halte. Die andere Hand drückt die Wulst Stück für Stück ins Felgenbett und wenn man einmal rum ist, dann kann man den Reifen im Bereich der Ventile mit nem Reifenheber aufziehen. Normalerweise brauche ich keine Reifenheber zur Reifenmontage, aber mit dem Schlauchreifen im Inneren klappt es bei mir nicht ohne "leichte" Gewalt per Reifenheber... :lol:
 
Dann den Mantel aufpumpen (2 bis 2,5 Bar, dass er schön sitzt, dann wieder etwas Luft raus auf 1,5)
Dann den Schlauchreifen aufpumpen. Luftdruck vom Mantel checken. Fertig.
Dieser Schritt ist nicht ganz unwichtig, auch beim normalen Procore. Ansonsten kann es unter Umständen sein, dass der Mantel nicht ganz im Felgenbett sitzt und eiert. Man kann aber, falls der Mantel sich nicht aufpumpen lässt, zuerst Druck auf den inneren Schlauch geben, damit die Seitenwände an die Felge wandern, dann den Mantel etwas aufpumpen, und dann aus der inneren Luftkammer wieder die Luft rauslassen, und danach dann erst den äußeren Mantel komplett aufpumpen, damit er sich richtig setzt.

Ebenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass man zum Abdichten eines neuen Reifens erstmal die innere Luftkammer nicht aufpumpen sollte (bzw. eben wieder die Luft ablassen sollte), damit die Milch überall an die Karkasse kommen kann. Mein Baron 2.5 hat erstmal durch die Seitenwände geschwitzt, trotz Schütteln und auf die Seite legen, bis ich dann die Luft aus der inneren Kammer gelassen habe und die Prozedur wiederholt habe. Da kann der Schlauch wohl die Milch etwas behindern, sodass sie nicht überall in ausreichender Menge hinkommen kann.
 
Ist ne Gratwanderung. Ich handhabe es inzwischen so, das der Schlauchreifen erst mal nur knapp 1bar bekommt damit er seine Form behält und nicht vom Druck in der Tubelesskammer plattgedrückt wird. Der Druck ist so niedrig das die Wulst immer noch am Schlauch vorbei rutschen kann. Dann pumpe ich die Tubelesskammer bis der Mantel ploppt. Anschließend kommt die Luft wieder raus, Milch rein und dann wird bis zum gewünschten Druck aufgepumpt. Etwas geschüttelt um die groben Löcher zu schließen und anschließend bekommt der Schlauchreifen 6-8bar. Wirklich verteilt wird die Milch eh erst beim Fahren...
 
Da kann Luft rauskommen. Soweit ich mich erinnere hatte hier im Forum jemand das auch erst ohne Befestigung versucht, aber bei dem ist dann die Luft aus dem Mantel rausgegangen und er hat dann auch eine Befestigung dran gemacht.
 
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