Siehst du genau da sind wir wieder beim angepeilten Einsatzzweck. Von den Leuten die ich kenne fährt genau keiner solche Touren, wie es die Ausstattung deines Bikes vermuten lässt. Wie lange bist du unterwegs - Tage oder Wochen

Respekt dafür! Aber ich glaube auch du stimmst mir zu, dass der Anteil der Reise-MTB´s am Gesamtmarkt vielleicht 1 % ausmacht? Ich sag mal ganz frech dass der Standard-Mountainbiker so 2 - 6 Std im Sattel sitzt und das hauptsächlich bei Touren aller Art - egal ob entspannt zum Biergarten, auf der Weg zur Alm, Stolperbiken oder mehr bergab-orientiert. Und für sowas gibt es heute richtig gute Bikes - aber Plus-Reifen braucht dafür keiner.
Das Rad auf dem geposteten Foto ist nicht mein Rad. Oder meinst du die Räder in meinem Fotoalbum?
Ich fahre durchaus öfter mal Touren mit Proviant und Übernachtungsgepäck, die Tagesleistung schwankt dabei - je nach Beschaffenheit der Strecke und dem Zweck der Tour. Natürlich bin ich noch weit weg von TDR-Dimensionen, aber ich arbeite tapfer darauf hin.

Wenn es sich arbeitstechnisch ausgeht habe ich für 2015 bspw. die Tuscany Trail vor dem geistigen Auge.
Zu den 1% Gesamtmarktanteil: Gerade 29+ wird wohl nie ein Standard für die Masse werden, das habe ich so auch schon von Leuten aus dem Bikebiz gesagt bekommen. Ich (zu diesen 1% gehörend) finde es aber toll, dass ich trotzdem von der Industrie bedient werde.
Für mich persönlich habe ich herausgefunden, dass ich auch für die normalen lokalen Trailrunden und auf dem Weg zur Alm nicht mehr brauche als großvolumige Reifen. Je nach Lust, Laune und erwartenden Höhenmetern nehme ich dann entweder das Dicke (2*10) oder das 29plus (1*10). Bin letztens mal wieder auf einem Fully (YT Capra) gesessen und gemerkt, dass ich damit überhaupt nicht mehr klar komme. Viel zu viel Gewackel und ich habe das Gefühl, dass sich vortriebstechnisch gar nix rührt, wenn man da mal ordentlich reintritt. Der Kauf der Krampe anfang Juli letzten Jahres wo ein richtiges Aha-Erlebnis. Ich mag es inzwischen direkt und wenn's mal rumpelt, dann ist das halt so. Muss ich eben aufpassen, die Äuglein offen halten und im Bedarfsfall nicht volle Lotte auf einen Wurzelteppich/ein Steinfeld ballern.
Wenn's nach mir geht, und das habe ich hier im News-Bereich auch schon einmal geschrieben - soll einfach jeder das fahren, was ihm am meisten zusagt. Das sind bei mir nun mal die dicken Pellen auf breiten Felgen mit großem Durchmesser. Ich find's halt nicht ganz so geil, wenn gerade im Laufradbereich Neues stets als a) unnötig (oft in Verbindung mit hässlich) oder b) Zeug für Trendhuren und industriehörige Konsumopfer abgestempelt wird, weil man von den eigenen Bedürfnissen in Bezug auf ein Fahrrad auf die der anderen schließt. Das nimmt einer eh schon subjektiven Diskussion auch jegliche Sachlichkeit und der Spaß am Austausch mit Gleichgesinnten (die wir ja sind, schließlich finden wir alle irgendwo Fahrräder toll) geht flöten.
Noch was zum Stolper- und bergaborientierten Biken: Gerade bei Mädels habe ich beobachten können, dass sie sich mit breiteren Reifen viel mehr zutrauen. Die Sicherheit von 160mm Federweg nimmt man eben nicht permanent wahr, die dicke Pelle hat man jedoch ständig vor Augen. Ist bei mir selbst auch so, ich fahre mit dem Fatbike bergab Passagen, bei denen ich mit dem Enduro zweimal überlegt habe.
Ich würde bei Reisebikes auf die Reifen setzen welche ich da wo ich unterwegs bin auch kaufen kann.
Ich würde bei Forenbeiträgen auf überall kostenlos erhältlich Satzzeichen setzen.
Im Ernst: Es gibt Regionen, da lässt sich nur noch mit speziellen Reifen einigermaßen gut "reisen". Deine Überlegung kann ich jedoch gut nachvollziehen, würde sie für mich persönlich nicht mehr so anstellen. Das höchste der Gefühle, abgesehen von einem Ersatzschlauch, wäre ein Ersatzmantel, den bekommt man - Faltreifen sei Dank - ja recht leicht untergebracht.
Was man auch noch dazu sagen muss: Mit einem Reifen mit Pannenschutzgürtel (z.B. wie im Marathon) muss ich nicht nochmal auf Schotterpisten, Waschbrettpisten oder ähnlichem Geläuf unterwegs sein. Der Karkasse fehlt schlicht die notwendige Flexibilität, um komfortabel dämpfen zu können. Die Zeit, die ich so für's Flicken spare geht dann für die Erholung der durchgeschüttelten Arme/Handgelenke/Hände und für das Strecken des Rückens drauf.
Wobei weniger ist auch mal mehr -> Cyclocross.
Und wie!
