RockShox Lyrik RCT3 im Test: Pechschwarzer Platzhirsch

RockShox Lyrik RCT3 im Test: Pechschwarzer Platzhirsch

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Der amerikanische Fahrwerks-Spezialist RockShox legt mit der Lyrik RCT3 für 2018 die beliebte Enduro-Federgabel neu auf – mehr Material, mehr Federweg und eine überarbeitete Dämpfung stecken in der glänzenden Federgabel. Wie schlägt sich der pechschwarze Platzhirsch im Vergleich zur Konkurrenz? Hier ist unser Test der RockShox Lyrik RCT3!

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RockShox Lyrik RCT3 im Test: Pechschwarzer Platzhirsch
 
Ändert nichts dran, dass wenn du die Gabel langsam komprimierst eher die Kraft der feder als die der Dämpfung im Weg hast. Hab mich schon lange gefragt wie die merkwürdigen kennlinien bei der bike zustande kommen. Die steht da nämlich nicht gut da und man merkt, ob und wie viele spacer drin sind. Das merkst so oder so, da macht die Dämpfung nicht viel ;-)
Und wo hast das her, dass eine awk nur auf das ende, nicht aber auf die mitte eine Auswirkung hat? Schmarn.jaSes geht nicht komplett weg und sieht gerade wie bei einer stahlfeder aus, aber es andert sich deutlich grafisch und fühlbar dahin gegenüber einer Single air

Ok, du hast recht, vielleicht hab ich das falsch ausgedrückt. AWK hat Einfluss auf den mittleren Bereich. Was ich aber meinte, ist, dass man damit Symptome heilt (was ja auch nicht falsch ist, wir müssen ja mit unseren Gabeln alle leben und da bin ich kein Gegner von AWK), aber die Hersteller es eigentlich besser machen könnten, und man dies gar nicht brauchte.
Ich hätte auch gerne mal Tests der neuen Stahlfedergabeln (CC Helm, Öhlins, und vielleicht eine gepushte 36), oder würde die gerne mal fahren. Auch um zu sehen, was sich wirklich so getan hat, in Sachen Dämpfungstechnik.
 
Naja, ihr seid ja schon auch zu nem guten Teil mit dran schuld, dass dem so ist, oder nicht? Ich habe noch nie in einem Test einen Satz gelesen wie z.B. "für Otto-Normalbiker bringt Bauteil yxz keinen besonderen Mehrwert, dass Geld wäre wohl besser in einen Bikeurlaub investiert".

Ich persönlich mache ja keinen Hehl daraus, dass beispielsweise bei Carbonbauteilen für mich keinerlei Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen gegeben ist. Gleiches gilt für die High-End-Schaltungen egal von welcher Marke. Mir ist ein robustes Bauteil – auch wenn es schwerer ist – immer lieber als eines, welches ich nach einem Steinstreifer entweder in die Tonne werfen kann oder unsicher ist ob es noch mal 100 km hält. Das steht so auch in meinen Tests.

Abgesehen von einer völlig bescheuerten Entscheidung einen (wunderschönen) Titan- und einmal einen Carbonrahmen zu kaufen, habe ich danach kein Geld mehr für Carbonbauteile auf den Tisch gelegt. Das ist einfach nicht in meinem Budget drin. Lieber habe ich mehrere Bikes mit einer mittleren Ausstattung, anstatt eines in Highend. Lediglich bei Suspension und Reifen bin ich bereit den Geldbeutel weiter aufzumachen. Aber das ist jedem selbst überlassen wo man seine Prioritäten setzt. :)

Ich hätte auch gerne mal Tests der neuen Stahlfedergabeln (CC Helm, Öhlins, und vielleicht eine gepushte 36), oder würde die gerne mal fahren. Auch um zu sehen, was sich wirklich so getan hat, in Sachen Dämpfungstechnik.

Wir arbeiten dran. :daumen:
 
Ok, du hast recht, vielleicht hab ich das falsch ausgedrückt. AWK hat Einfluss auf den mittleren Bereich. Was ich aber meinte, ist, dass man damit Symptome heilt (was ja auch nicht falsch ist, wir müssen ja mit unseren Gabeln alle leben und da bin ich kein Gegner von AWK), aber die Hersteller es eigentlich besser machen könnten, und man dies gar nicht brauchte.
Ich hätte auch gerne mal Tests der neuen Stahlfedergabeln (CC Helm, Öhlins, und vielleicht eine gepushte 36), oder würde die gerne mal fahren. Auch um zu sehen, was sich wirklich so getan hat, in Sachen Dämpfungstechnik.

Hast natürlich auch recht, dass eine richtig dimensionierte Luftfeder diese Schwäche praktisch nicht hat. Hab einen von symion überarbeiteten mcleod mit selbstausgleichender größerer und mit spacern abstimmbarer negativkammer sowie ordentlichem shimstackstuning.der steht super im fw und Rockt nen Topaz weg und ist auch noch nen ticken besser als ein fox dpx 2 von Werk. Schon geil, wie simple Technik gehen kann, wenn richtig ausgeführt.
 
Ich frag mich ja, warum sich die Firmen nicht um so Genies wie dem foreigner reißen?! Die Headhunter müssten doch bei dermaßen überlegenem Fachwissen Schlange stehen.

Wieso - ist doch alles gut. Aber mir scheint du hast das Verhalten der Hersteller und die Problematik nicht verstanden. (nicht böse gemeint)

Es gibt nicht DIE beste Gabel. Die Hersteller entscheiden selbst welche Zielgruppe sie ansprechen und versuchen dafür die Gabel nach IHREM Ermessen optimal einzustellen.
Ohne diesen Aspekt der Intention mit zu betrachten, ist ein Vergleichstest nur relativ aussagefähig.
Das Problem ist hier mehr der Kunde der einen Test mit einem eindeutigen Ergebnis haben möchte. Gibt es hier aber nicht.
Du must zwischen dein Zeilen lesen und die Gabel finden, die DEINEN Ansprüchen genügt.
 
Wieso - ist doch alles gut. Aber mir scheint du hast das Verhalten der Hersteller und die Problematik nicht verstanden. (nicht böse gemeint)

Es gibt nicht DIE beste Gabel. Die Hersteller entscheiden selbst welche Zielgruppe sie ansprechen und versuchen dafür die Gabel nach IHREM Ermessen optimal einzustellen.
Ohne diese Intention ist ein Vergleichstest nur relativ aussagefähig.
Das Problem ist hier mehr der Kunde der einen Test mit einem eindeutigen Ergebnis haben möchte. Gibt es hier aber nicht.
Du must zwischen dein Zeilen lesen und die Gabel finden, die DEINEN Ansprüchen genügt.

Danke für diese perfekte Beschreibung! Inbesondere der Satz mit dem Kunden, der ein eindeutiges Ergebnis haben möchte, trifft den Nagel auf den Kopf.:bier:
 
Den Bereich kannst nur vergrößern und besser machen, wenn du zum Beispiel wie DVO eine einstellbare und Stahl-Negativfeder nimmst.
Das hat Außer der Optimierung dieses Bereichs dann den Vorteil, dass du weniger mit Volumen-Reduzierung (Token/Öl) arbeiten musst und damit der mittlere Bereich etwas linearer bleibt. Der Rest muss über die Dämpfungseigenschaften kompensiert werden. Nicht der richtige Weg, geht aber bei einer Luftfeder nicht anders. Also brauchst du die Einstellmöglichkeiten. Weil selbst wenn du die RS zum Tuner gibst, dass ist dann einmal fest und das wars. Wenn dir also die RS nicht passt, musste was anderes mit mehr Einstellmöglichkeiten nehmen. ICH halte die DVO hier für eine der Besten, wird meiner Meinung nach wegen ihrer geringen Verbreitung unterschätzt. Ist aber nur meine Meinung.
Wer wirklich eine lineare Gabel will, muss eine mit Stahlfeder nehmen. Da finde ich es schade, dass keine beim Test dabei war. Hätte mich mal interessiert.

EDIT: Eins habe ich allerdings vergessen. Luftkammer linearer machen geht im gewissen Maße natürlich auch. Indem ich sie aufteile. Siehe AWK (bin ich in meiner alten Pike auch gefahren).
Aber das hat natürlich schnell Grenzen - wieviel Luftventile willst du und wo willst du sie unterbringen. Und RS wird es wahrscheinlich nicht machen. Weil eine zusätzliche Einstellmöglichkeit, die man verbasteln kann

Huhu ;) den Ausführungen von Foreigner kann ich textlich nichts mehr hinzufügen.

Um seine Argumentation hier zu untermauern, ein paar Kennlinien. Sind mit 1,4er Isentropenexponent gerechnet, d.h. mit einer realistischen Erwärmung und somit zusätzlicher Luftdruckvergrößerung durch die Komprimierung der Luft.

Gesamtfederweg 165mm
- Rot: Stahlnegativfeder (6cm Federweg, was relativ viel ist)
- Schwarz: linear
- Blau: Luftfeder mit langer Luftnegativfeder (80mm)


Bild 1 zeigt den Fall mit gleicher Endhärte
Bild 2 zeigt den Fall mit gleichem Sag

Gleiche Endkraft.JPG
Gleicher Sag.JPG

Ich würde sagen
Luftkammer linearer machen geht im gewissen Maße natürlich auch. Indem ich sie aufteile. Siehe AWK (bin ich in meiner alten Pike auch gefahren).
doch, das geht auch ohne Zusatzkammern!
 

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Wieso - ist doch alles gut. Aber mir scheint du hast das Verhalten der Hersteller und die Problematik nicht verstanden. (nicht böse gemeint)

Es gibt nicht DIE beste Gabel. Die Hersteller entscheiden selbst welche Zielgruppe sie ansprechen und versuchen dafür die Gabel nach IHREM Ermessen optimal einzustellen.
Ohne diesen Aspekt der Intention mit zu betrachten, ist ein Vergleichstest nur relativ aussagefähig.
Das Problem ist hier mehr der Kunde der einen Test mit einem eindeutigen Ergebnis haben möchte. Gibt es hier aber nicht.
Du must zwischen dein Zeilen lesen und die Gabel finden, die DEINEN Ansprüchen genügt.

Und genau deswegen sind diese Fragen hier im Forum nach dem Motto 'wie funktioniert die Gabel/der Dämpfer im Rahmen xyz', besonders gern gesehen im Fotoalbum, komplett für die Katz. Woher sollte man in einem anonymen Forum wissen, wie und welche Art von Trails der Gefragte fährt und v.a. was er als 'gut' empfindet? Es hilft eben immer nur selbst ausprobieren.
 
Huhu ;) den Ausführungen von Foreigner kann ich textlich nichts mehr hinzufügen.

Um seine Argumentation hier zu untermauern, ein paar Kennlinien. Sind mit 1,4er Isentropenexponent gerechnet, d.h. mit einer realistischen Erwärmung und somit zusätzlicher Luftdruckvergrößerung durch die Komprimierung der Luft.

Gesamtfederweg 165mm
- Rot: Stahlnegativfeder (6cm Federweg, was relativ viel ist)
- Schwarz: linear
- Blau: Luftfeder mit langer Luftnegativfeder (80mm)


Bild 1 zeigt den Fall mit gleicher Endhärte
Bild 2 zeigt den Fall mit gleichem Sag

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Ich würde sagen

doch, das geht auch ohne Zusatzkammern!

Wie groß siehst du noch den Vorteil bzglb Der Sensibilität einer stahlfeder gegegenüber einer ordentlichen Luftfeder mit guten dichtungen? Der graph bezieht die Dichtungen schließlich noch nicht mit ein
 
Wie groß siehst du noch den Vorteil bzglb Der Sensibilität einer stahlfeder gegegenüber einer ordentlichen Luftfeder mit guten dichtungen? Der graph bezieht die Dichtungen schließlich noch nicht mit ein

das ist die letzte Krux, das letzte Quäntchen, das noch unklar ist.

Genau kann ich das auch nicht sagen.

meine Gedanken dazu:

1. Dichtungsreibung bei guter Oberfläche ist relativ gering
2. Bei einer Luftfeder sind 2 Dichtungen, die immer geschmiert sind, wegen der Schwerkraft. Wenn man eine Kolbenstange (D10) einzeln in der Dichtung bewegt, ist da keine großartige Reibung spürbar. Die Große Dichtung hat vielleicht einen Ticken mehr Reibung, aber:
3. Slip-Stick(also losbrechen) Effekt ist bei aktuellen Luftfedern nicht mehr vorhanden, gute Gabeln federn schon, wenn du nur auf den Sattel drückst

Wenn ich mir nun überlege, dass die 2 Dichtungen eine erhöhte Reibung im Vergleich zu keinen Dichtungen haben, aber keine Haftreibung, also keinen Slip-Stick-Effekt haben, mache ich die Lowspeeddruckstufe um 2 Clicks auf, und habe quasi den gleichen Effekt, und zwar das Quäntchen Dämpfungsreibung ausgetauscht mit etwas weniger Flüssigkeitsdämpfung.

das ist aber nur Theorie. Man müsste schon einen Testaufbau machen mit identischer Gabel, einer echt guten Luftfeder und dann einem Stahlfederpendant, uuuund: dem Fahrer die Luftvariante geben und ihm sagen das ist die Stahlfederversion, er solle doch bitte sagen, ob die besser ist als die andere.

Ich wette mal stark, er würde sagen "ja, die ist besser"
 
Und genau deswegen sind diese Fragen hier im Forum nach dem Motto 'wie funktioniert die Gabel/der Dämpfer im Rahmen xyz', besonders gern gesehen im Fotoalbum, komplett für die Katz. Woher sollte man in einem anonymen Forum wissen, wie und welche Art von Trails der Gefragte fährt und v.a. was er als 'gut' empfindet? Es hilft eben immer nur selbst ausprobieren.

Bei Gabel gebe ich dir Recht. Aber beim Dämpfer gibt es eine klare Abhänigkeit zur Hinterbau-Kennlinie.
 
.der steht super im fw und Rockt nen Topaz weg und ist auch noch nen ticken besser als ein fox dpx 2 von Werk. Schon geil, wie simple Technik gehen kann, wenn richtig ausgeführt.

Stimmt so pauschal nicht und gerade nicht beim Dämpfer. Der muss einfach zur Hinterbaukennlinie passen, oder passend gemacht werden.
Mein Topaz geht in meinem LAST Rahmen ganz hervorragend und ich würde mir nur noch die 6-stufige LSC der Gabel wünschen, obwohl auch die 3 Stufen eigentlich schon ganz gut passen.
 
Zum Ansprechverhalten bei Coil: Ich wundere mich da auch immer.
Interessant sind die Aussagen in den Ami-Foren beispielsweise bei dem ASC 3 Kit. Da wird immer was erzählt, wie viel sensibler und stabiler im Hub die Fox 36 (die ja schon eine der besten Luft-Gabeln ist, gerad im Bezug auf Sensibilität) damit arbeitet.
Ich weiß nicht ob man damit für sich nur rechtfertigt, viel Geld ausgegeben zu haben und die Gabel schwerer gemacht zu haben.
Manch einer hat dann noch eine Avalanche Kartusche zusätzlich drin. Kostet die Gabel halt jenseits von 2000€ und wiegt 2,5kg, aber es wird beschworen wie toll sie ist und dass die Serien-Innereien ja der totale Schrott sind. Ich glaube, da wird auch viel geschrieben.
Aber @BommelMaster : Wäre das nicht mal was für dich, mal eine von deinen Gabeln eine Stahlfeder zu verpassen und zu schauen, wie das Ding dann geht? Mit geschlossenen Rohren könnte es ja vielleicht auch Progression über das Casting geben.
Ehrlich gesagt wundert es mich fast, dass du das noch nicht getestet hast.
 
Um seine Argumentation hier zu untermauern, ein paar Kennlinien. Sind mit 1,4er Isentropenexponent gerechnet, d.h. mit einer realistischen Erwärmung und somit zusätzlicher Luftdruckvergrößerung durch die Komprimierung der Luft.

Gesamtfederweg 165mm
- Rot: Stahlnegativfeder (6cm Federweg, was relativ viel ist)
- Schwarz: linear
- Blau: Luftfeder mit langer Luftnegativfeder (80mm)

Da müssteste aber jetzt fairerweise doch noch ne andere Gabel als deine Intend gegenüberstellen, wo man dann erkennen würde, das Stahlnegativ Feder aber immer noch besser als klassisches Design ist


doch, das geht auch ohne Zusatzkammern!
Das bezog sich doch jetzt auf die Positivkammer? War zumindest von mir darauf bezogen. Nur zur Klarstelllung, weil du ja im gleichen Beitrag von der Negativfeder sprichst.
Wenn du aber Gewichtsanpassung nur über Druck machst ändert sich doch das Ansprechverhalten? Machst du es über Volumen verkürzt du üblicherweise die Federlänge (Öl oder Spacer). Bliebe zur Erhaltung der Kennlinie ne Reduzierhülse?
 
Wie groß siehst du noch den Vorteil bzglb Der Sensibilität einer stahlfeder gegegenüber einer ordentlichen Luftfeder mit guten dichtungen? Der graph bezieht die Dichtungen schließlich noch nicht mit ein

Für mich ist der Punkt bei der DVO, dass du halt ne anpassbare Stahlfeder hast. Im Gegensatz zu Formula. Nicht die Stahlfeder an sich ist besser. Und das ist auch genau die Idee bei DVO die Formula eventuell nicht verstanden hat. Es geht nicht um die Vorteile der Stahlfeder, sondern die realisierbare Anpassung.
 
Stimmt so pauschal nicht und gerade nicht beim Dämpfer. Der muss einfach zur Hinterbaukennlinie passen, oder passend gemacht werden.
Mein Topaz geht in meinem LAST Rahmen ganz hervorragend und ich würde mir nur noch die 6-stufige LSC der Gabel wünschen, obwohl auch die 3 Stufen eigentlich schon ganz gut passen.

Hab aber auch nen topaz vorher im Rad drin gehabt, also konkreter Vergleich möglich.und ich hatte ihn schon gut ans patrol angepasst und fand ihn den bis dahin besten luftdämpfer dort. Noch vor dem Marzocchi 053
 
Aber @BommelMaster : Wäre das nicht mal was für dich, mal eine von deinen Gabeln eine Stahlfeder zu verpassen und zu schauen, wie das Ding dann geht? Mit geschlossenen Rohren könnte es ja vielleicht auch Progression über das Casting geben.
Ehrlich gesagt wundert es mich fast, dass du das noch nicht getestet hast.

Also ich selbst hab daran halt eigentlich kein Interesse, das zu probieren. Im Gegenteil, es ist extremst aufwändig, das herzustellen, es muss ja einiges geändert werden, Kolbenstange, Dichtkopf, Federteller, dann brauch ich eine passende Stahlfeder, welche von der Länge passt, vom Hub passt, von der Härte passt, vom Durchmesser passt. Und letztenendlich will ich das eh nicht verkaufen mit Stahlfeder, weil eine zusätzliche Variante diesbezüglich nur ein schlechtes Bild auf die Luftgabel wirft.

Da müssteste aber jetzt fairerweise doch noch ne andere Gabel als deine Intend gegenüberstellen, wo man dann erkennen würde, das Stahlnegativ Feder aber immer noch besser als klassisches Design ist

Gerne!
"kurze Negativkammer heißt hier 30mm, das ist schon länger als die Kammern vor Debon Air/Evol.
Bild 1 - gleicher Sag
Bild 2 - gleiche Endkraft

man sieht deutlich, wie viel besser die Version mit der Stahlnegativfeder im Vergleich zur "kurzen Negativluftfeder" ist, wenn man den Sag gleich abstimmt.

Alles in allem, nicht dass hier irgendwer was falsch versteht: Alle Systeme funktionieren gut, jedes für sich hat halt Vor und Nachteile, was nicht heißt, dass das auch schlecht sein muss.

Ich bin z.B. der Meinung dass für den geneigten Kunden eine Pike mit nicht allzulanger Negativkammer besser ist, da die Gabel hinten raus schneller den Federweg frei gibt, WEIL sie bei passendem Sag etwas durchhängt nach der Mitte. Für viele nicht so sportive Freizeitradler ist das DIE Möglichkeit, leicht und komfortabel den Federweg zu nutzen.

Zudem hat die Stahlnegativfeder den Vorteil, dass ... naja da fällt mir jetzt nix ein - oh doch: patentrechtliche Gründe. Das kann ein Totschlagargument sein, technische Gründe fallen mir persönlich jedoch nicht ein. In meinen Augen ist es das allerschlechteste Konzept von allem und vereint alle Nachteile wie Gewicht, Nichteinstellbarkeit, suboptimale Kennlinie usw.

Gleicher Sag alle Systeme.JPG
Gleiche Endkraft alle Systeme.JPG


Das bezog sich doch jetzt auf die Positivkammer? War zumindest von mir darauf bezogen. Nur zur Klarstelllung, weil du ja im gleichen Beitrag von der Negativfeder sprichst.
Wenn du aber Gewichtsanpassung nur über Druck machst ändert sich doch das Ansprechverhalten? Machst du es über Volumen verkürzt du üblicherweise die Federlänge (Öl oder Spacer). Bliebe zur Erhaltung der Kennlinie ne Reduzierhülse?

Das bezog sich auf ein System mit 3 Kammern. Weil du meintest, eine gute Luftfeder lässt sich nur mit einer 3. Zusatzkammer (1. Positivkammer, 2. Negativkamer, 3. zusätzliche Positivkammer) erreichen. Das ist einfach nicht wahr.

Wenn du bei einer Luftfeder wie oben dargestellt mit "langer Negativluftfeder" welche einfach echt sehr nah an der linearen Geraden liegt den Druck erhöhst, wird das ja zeitgleich bei Positiv und Negativkammer erhöht, die Kennlinie bleibt somit gleich, nur der Wertebereich links im Diagramm erhöht sich.
Man muss also zur Erhalt der Kennlinie gar nichts machen, außer Druck eingeben.



Dass mit steigendem Druck auch ganz leicht die Reibung der O-ringe steigt, könnte man anführen, aber das ist so wenig, dass dir das nicht auffallen würde. Bei Federgabeln sind Drücke zwischen 5-15 bar normal, wenn du 10 kg mehr auf die Waage bringst, hast du vielleicht 6 bar statt 5 bar im System. diese 20% mehr Druck lassen die Dichtungsreibung nicht so nennenswert nach oben schnellen.

Sonst würden Dämpfer mit 15-25 Bar druck ja gar nicht mehr funktionieren, wenn man mit dem Zusatzdruck von 5 auf 6 Bar in der federgabel schon jemanden mit der Dichtungsreibung erschlagen könnte.

Oder versteh ich dich irgendwie falsch?
 

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Also ich selbst hab daran halt eigentlich kein Interesse, das zu probieren. Im Gegenteil, es ist extremst aufwändig, das herzustellen, es muss ja einiges geändert werden, Kolbenstange, Dichtkopf, Federteller, dann brauch ich eine passende Stahlfeder, welche von der Länge passt, vom Hub passt, von der Härte passt, vom Durchmesser passt. Und letztenendlich will ich das eh nicht verkaufen mit Stahlfeder, weil eine zusätzliche Variante diesbezüglich nur ein schlechtes Bild auf die Luftgabel wirft.
:lol: Das Bessere ist des Gutem Feind, oder wie.:lol:
Ne, Spaß.
Schon verstanden.
 
Ich würde es auch gut finden wenn man neben den Serienmodellen mal eine Low-Budget-Testen würde. Ich bin schon einige Gabeln gefahren aber finde meine aktuelle Yari mit der einfachen Fast Compression und Vorsprung Luftkappe am besten.

Die ganze Gabel hat mich neu unter 600€ gekostet. Und finde die besser oder mindestens genauso gut wie die teuren Kollegen.
 
das ist die letzte Krux, das letzte Quäntchen, das noch unklar ist.

Genau kann ich das auch nicht sagen.

meine Gedanken dazu:

1. Dichtungsreibung bei guter Oberfläche ist relativ gering
2. Bei einer Luftfeder sind 2 Dichtungen, die immer geschmiert sind, wegen der Schwerkraft. Wenn man eine Kolbenstange (D10) einzeln in der Dichtung bewegt, ist da keine großartige Reibung spürbar. Die Große Dichtung hat vielleicht einen Ticken mehr Reibung, aber:
3. Slip-Stick(also losbrechen) Effekt ist bei aktuellen Luftfedern nicht mehr vorhanden, gute Gabeln federn schon, wenn du nur auf den Sattel drückst

Wenn ich mir nun überlege, dass die 2 Dichtungen eine erhöhte Reibung im Vergleich zu keinen Dichtungen haben, aber keine Haftreibung, also keinen Slip-Stick-Effekt haben, mache ich die Lowspeeddruckstufe um 2 Clicks auf, und habe quasi den gleichen Effekt, und zwar das Quäntchen Dämpfungsreibung ausgetauscht mit etwas weniger Flüssigkeitsdämpfung.

das ist aber nur Theorie. Man müsste schon einen Testaufbau machen mit identischer Gabel, einer echt guten Luftfeder und dann einem Stahlfederpendant, uuuund: dem Fahrer die Luftvariante geben und ihm sagen das ist die Stahlfederversion, er solle doch bitte sagen, ob die besser ist als die andere.

Ich wette mal stark, er würde sagen "ja, die ist besser"

Auch mit Stahlfeder Negativkammer braucht man ja noch die Kolbendichtung.
Es ist sogar denkbar, dass diese eine Dichtung anfangs mehr Reibung hat also bei einer Luftnegativkammer:
Der Druckdifferenz an der Kolbendichtung ist bei der Luft/Luft Variante quasi null ist, wärend er bei Der Luft/Stahl Variante den vollen Druck der Gabel hat.
Die Kleine Dichtung bei der Luft/Luft Variante sieht zwar die volle Druckdifferenz ist aber kleiner.
Die Reibung einer Dichtung ist sehr stark vom Relativdruck abhängig!
 
Hab aber auch nen topaz vorher im Rad drin gehabt, also konkreter Vergleich möglich.und ich hatte ihn schon gut ans patrol angepasst und fand ihn den bis dahin besten luftdämpfer dort. Noch vor dem Marzocchi 053

Das meine ich ja mit Pauschal. Für dich in deinem Rahmen ist das bestimmt richtig, aber weder der Topaz noch der McLeod ist allgemein der Bessere oder Schlechtere. Und beim Dämpfer kommt halt auch noch die Abhängigkeit zur Hinterbaukennlinie hinzu und nicht nur Geschmack und Fahrstil.
 
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