ROHLOFF Speedhub TUNING

Also ich mal mir jetzt mal nicht die Mühe durchzurechnen welche Scherkräfte bei einer Vollbremsung auf die Bremsscheibenschrauben wirken könnten, aber alle Wortmeldungen zu dem Thema haben bisher doch zwei wesentliche Aspekte nicht berücksichtigt:
1. Jeder Zweiradfahrer weiß, dass die Hinterradbremse nur einen Bruchteil (je härter die Bremsung um so weniger) der Gesamtbremskräfte aufnimmt. Die Bremsmomente eines blockierenden Hinterrads sollte man also nicht überbewerten.
2. Sollten Schrauben grundsätzlich nicht auf Scherung (zumindest überwiegend) beansprucht werden, dafür sind sie nicht ausgelegt egal aus welchem Werkstoff. Schrauben sollen Zug- bzw. Klemmkräfte übertragen. Mit anderen Worten sollten die zulässigen Anzugsmomente von Schrauben so hohe Klemmkräfte (in diesem Fall zwischen Bremsscheibe und Nabe) erzeugen können, dass die Bremskräfte durch die Reibungskräfte zwischen Bremsscheibe und Nabe und nicht durch Anliegen der Bremsscheibe an den Schrauben (-> Scherung) übertragen werden.

Wer das jetzt alles für zu theoretisch hält und sagt, dass hilft mir auch nicht weiter folgend Tipps für die Praxis.
- Ich selber (allerdings lediglich 65 kg) fahre seit Jahren ohne Probleme Alu-Bremsscheibenschrauben.
- Wenn man die Schrauben noch nicht angezogen hat, kann man durch das Spiel der Schrauben in den Bohrungen der Bremsscheibe diese ein wenig verdrehen. Verdreht man diese nun vor dem Anziehen der Schrauben entgegen dem wirkendem Bremsmoment, zieht die Schrauben dann mit dem zulässigen Anzugsmoment an und macht dann auf einer Probefahrt ein paar Vollbremsungen, kann man anschließend (nur eine Schraube rausdrehen und Lochüberdeckung zwischen Bremsscheibe und Gewindebohrung checken) den Sitz der Bremsscheibe kontrollieren. Hat sie sich nicht verdreht -> alles in Butter. Hat sie sich verdreht, waren die Klemmkräfte nicht ausreichend und die Schrauben sehen evtl. zu hohe Scherkräfte.
- In diesem Fall oder auch grundsätzlich bietet sich der nächste Test an um die Sicherheit der Schraubverbindung zu checken. Man befestigt die Bremsscheibe einfach nur mit 2 statt 4 Schrauben und macht wieder kontrollierte Vollbremsungen. Überstehen die Schrauben diesen Test, sollten 4 Schrauben auch auf Dauer halten.

p.s. Die original Bremsscheibenschrauben (Stahl, galv. verchromt und daher im Innensechskant kaum Chrom) sind nach meiner Meinung für ein 900,- Euro Produkt der echte Hohn, da schon nach einem Winter voll verrostet.
 
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klingt alles nachvollziehbar.....

Wollte dann aber doch nicht der Test-Onkel sein...;)

werde also nach Titanschrauben Ausschau halten...

Kennt jemend eine Quelle, wo es blaue Titan-Kettenblettschrauben gibt !?!?:confused::daumen:
 
Ich würde das ganze echt nicht so dramatisieren, wie gesagt fahre ich schon sein 20.000Km mit Aluschrauben und 165er Scheibe und das ohne die geringsten Probleme. Und selbstverständlich ziehe ich die Schrauben auch mit 7Nm an. Ich denke bevor die Schrauben abscheren können rutscht eher das Hinterrad durch weil man die Bremskraft ohnehin nicht auf den Boden übertragen kann. Bei einer 200er Scheibe würde ich wahrscheinlich auch keine Aluschrauben benutzen, man spart übrigens ca. 12g (also nur was für echte Freaks)... Und selbst wenn die Schrauben abscheren würden, was soll's ich hab 'ne Vorderradbremse und die Nabe wird dabei auch nicht beschädigt!
 
Zum einen weil der Betroffene dazu eventuell nicht mehr in der Lage ist oder weil er sich hier nicht die Blöße geben will.

Nicht von dir auf andere schließen.

Die Scheibe hält wegen der Flächenpressung und nicht, weil sie sich an den Bolzen oder Schrauben abstützt. Zumindest, wenn die Schrauben richtig angezogen sind.
 
@ Aluschraubenbremsscheibenbefestiger: Sorry, das ist an einer Rohloff völlig widersinnig.
Ich habe selbst schon Aluschrauben an den riskantesten Stellen verwendet,
aber an einer Rohloff-Bremsscheibe käme ich nie auf die Idee.

Thb
 
Sorry, aber die ganze Diskussion ist doch total müßig.
Kein Anhänger der Pro/Con Fraktion wird den anderen überzeugen können. Diejenigen, die darin keine Probleme sehen, verwenden aus Leichtbau-/Design-Gründen Alu - diejenigen, die auf Nummer Sicher gehen wollen, bleiben bei Stahl. Jemand der beides möchte muß halt für Titan recht tief ins den Geldbeutel greifen.

... gibt's hier denn keine Interessantern Themen mehr?
 
@: schnellejugend & böser_wolf:

1. ist es aus Leichtbau-Sicht quatsch.
Wenn's wirklich eine Rohloff sein muss dann sind die 12 g mehr egal.
Es geht hierbei auch nicht um "10g hier und 20g da", sondern um die allerallerletzten 10 g.
Ich wette, an euren Bikes kann man locker 50 weitere Gramm einsparen, ohne die Sicherheit zu gefährden.

2. ist es aus technischer Sicht gefährlich und widersinnig.
Ich habe schon abgerissene Stahlschrauben an Vorder- und Hinterbremsen gesehen
- gut, das war im Renneinsatz und es lag sicher irgend ein Montagefehler vor.

Ich selbst habe schon an der Umwerferschelle, an der Sattelstützklemme
und an den hinteren V-Brakes Aluschrauben verwendet,
würde aber nie behaupten, dass das kein riskantes Spiel war.
Das härteste waren Belaghaltebolzen aus Alu bei V-Brakes hinten,
was ich dann nach der Kontroll-Demonage ganz schnell gelassen habe.

Widersinnig finde ich es vor allem, weil man sich einerseits eine
solide Rohloff für viel Geld kauft und dann mit Aluschräubchen rummacht.

Ich bin ja auch Leichtbau-Fan und verstehe den Reiz des letzten Grammes sehr gut.
Aber gerade weil es hier um ein potentiell lebensgefährliche Dinge geht,
möchte ich ausdrücklich vor der Verwendung von Aluschrauben an
Bremsscheiben (auch noch mit 4-Loch Befestigung!) warnen.

Thb
 
@ Aluschraubenbremsscheibenbefestiger: Sorry, das ist an einer Rohloff völlig widersinnig.
Ich habe selbst schon Aluschrauben an den riskantesten Stellen verwendet,
aber an einer Rohloff-Bremsscheibe käme ich nie auf die Idee.

Thb


Diese Meinung kann ich nicht teilen, ist aber auch egal - diskutieren wir doch lieber wieder über etwas sinnvolleres - Drehgriffe oder so...
 
Also ich hab die Aluschrauben nicht wegen den allerletzten 10 g dran, sondern weil sie für mich (65 kg und kein Renneinsatz) eine günstige und bisher ausfallfreie Möglichkeit waren nach dem Winter meine Rohloff und mein Bike nicht durch verrostete Schrauben verunstaltet zu sehen. Ob das für andere auch so funktionieren kann, habe ich ja schon weiter vorne ausführlich beschrieben. Und wer sein Bike extrem belastet gibt halt ein paar mehr Euro für Titan aus wenn er es braucht, was soll's. Letztlich ist immer noch jeder selbst verantwortlich für das was er tut und meine Tipps weiter vorne sind sicher kein Freibrief für Aluschrauben.
 
2. ist es aus technischer Sicht gefährlich und widersinnig.
Ich habe schon abgerissene Stahlschrauben an Vorder- und Hinterbremsen gesehen
- gut, das war im Renneinsatz und es lag sicher irgend ein Montagefehler vor.

Ich habe schon gebrochene Alu-, Carbon- und Stahlrahmen gesehen. Und jetzt?

Immer diese verschissenen Beispiele, was soll der Quatsch.
 
@ schnellejugend: Also noch mal Klartext:
Wenn sogar Stahlschrauben brechen können ist es riskant, dort dann Aluschrauben mit den gleichen Maßen zu nehmen.
Alu, Carbon und Stahlrahmen können materialgerecht dimensioniert werden.
Wenn Du statt einer M5er Stahlschraube eine M8er Aluschraube nehmen würdest, könnte das u. U. funktionieren.

Thb
 
Und, wie isse so? Weil ich such ja auch noch ne 180er für meine Marta... ;)

Der Einbau war problemlos ... in der Praxis bisher noch ungetestet ... fahre derzeit nur mit meinem SSP, da ich noch auf meinen neuen Schaltgriff warte, erst danach geht es wieder mit dem VN & der Rohloff raus. Falls es Auffälligkeiten gibt, gebe ich dann gern Bescheid.
 
@ schnellejugend: Also noch mal Klartext:
Wenn sogar Stahlschrauben brechen können ist es riskant, dort dann Aluschrauben mit den gleichen Maßen zu nehmen.
Alu, Carbon und Stahlrahmen können materialgerecht dimensioniert werden.
Wenn Du statt einer M5er Stahlschraube eine M8er Aluschraube nehmen würdest, könnte das u. U. funktionieren.

Thb

Wieviel Stahlschrauben sind den bis jetzt an der Rohloff Scheibenaufnahme gebrochen?

Selbst an Tandems, bei denen der grösste Teil der Bremskraft über das Hinterrad auf den Boden gebracht wird (weswegen Santana M6 Schrauben für ihre 254mm Scheiben verwenden), halten die Stahlschrauben der Rohloff. Wenn man bedenkt, das bei einem normalen Rad vorne Stahlschrauben halten und die Bremskraft zu ~80% über das VR erzeugt wird, sind hinten Stahlschrauben überdimensioniert. Ich fahre vorne Titanschrauben.

Es ist letztendlich egal, da hier ja Beispiele als Argumente dienen: ich fahre an 2 Rohloffnaben Aluschrauben schon seit Ewigkeiten. Sind ja auch M8. Von mir aus kann mir ja einer vorrechnen, daß das nicht stimmt.

Der Durchmesser der Bremsscheibe ist im Übrigen auch eher unwichtig.
 
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Geschweisst und anscheinend kaum verzogen. Sieht so aus, als hätte das geklappt.




Satz mit X: War wohl nix!

Also, ich berichte ja nicht nur über Erfolge, sondern auch über Misserfolge.
Ich habe die Schweisspunkte auf beiden Seiten abgetragen und die Scheibe eingebaut. Die war super-geschweisst, taumelte fast garnicht. Dann habe ich die wirklich minimalen Ausschläge zurechtgebogen und schon dabei sind die meisten Schweisspunkte gebrochen. Ich bin die Scheibe dann trotzdem noch eine Tour gefahren. Aber macht ja keinen Sinn, irgendwann crasht das Ding. Ab in die Tonne! Hätte ich die Schweisspunkte nicht abgetragen, hätte es wohl gehalten, aber wie schaut das aus.
Jetzt also erstmal wieder Stahlscheibe.

Wenn Jemand eine Idee hat, wie man an passende Nieten kommt, würde ich gern einen Spider fräsen lassen.
 
Hallo an alle

Verfolge schon lange alle Diskussionen hier mit, ist wie ein spannendes Buch.

Ich hab die Lösung für euer Schraubenproblem.

Befestigt die Scheibe mit 2 Alu- und 2 Titanschrauben.

Vorteil dass man Gewicht spart und nicht für 4 teuere Titanschrauben zahlen muss und die rostigen originale nicht mehr draufhat, und das Problem ob die Schrauben halten ist auch gelöst.

So jetzt könnt Ihr mich zuspamen mit Antworten ;)

Noch was, was zuvor hier gefragt wurde über der Speedskaterdrehgriff im Winter: Bisher funktioniert er nicht schlechter als im Sommer, nur eines ist mir aufgefallen im Winter....habe die Ganganzeige montiert und im Winter dreht sich der Anzeigering ziemlich leicht auf dem Befestigungsring. Habe den bis jetzt noch nicht fest angeklebt oder so...

An Speedskater ein riesen Lob an seine Konstruktion :daumen:
 
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@Jopo

Sag mir genau was du von Nieten brauchst. Ich sitz auf der Quelle. Bitte überrennt mich jetzt aber nicht mit Bestellungen!!!

Arbeite im Flugzeugbau und haben Millionen von Nieten in allen Massen und Härten ( viele können aber nur genietet werden nach einer speziellen Wärmebehandlung.

Meine Titanschrauben habe ich fast alle bei BIKEHARDEST gekauft, ist auch in Ebay zu finden. Die haben auch viele Titanachsen und so zeug für Dämpfer, Pedalachsen aus Titan.
 
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