Trail/Enduro Hardtail - nur welches?

Ich habe mir vor ner Woche ein Mondraker Vantage RR angeschafft und bin nach zwei Ausfahrten begeistert.

War zunächst skeptisch wegen dem sehr langen Reach, ist aber absolut Top. Sogar und insbesondere bergauf.

2018er Modelle müsstest Du zu deinem Budget bestimmt bekommen.
 
Hi zusammen,

Ihr habt ja echt ein paar geile Schlitten.
Ich bin gerade auf der Suche nach einem neuen Bike.
Habe letztes Jahr mit MTB angefangen und möchte nun mein Cube Reaction Race austauschen mit einem aggressiverem Bike.

Kann man mit den oben genannten auch gut längere Touren machen ~80km >1000hm?

Ich bin auch am zweifeln, ob ein Kauf laut Geometrie Tabelle so sinnvoll ist.

Kurz zu mir:

30 Jahre Jung, 184cm hoch gewachsen und ~84cm Innenbeinlänge.
Ich springe gerne und fahre gerne auf dem Hinterrad.
95% meiner Touren sind im Bergischen Land, ab Köln.

Ich würde mich freuen wenn ihr helfen könnt.

P.S. Aufbau würde auch in Frage kommen, Budget Obergrenze ist 2500€.
 
Moin Moin Newbie,

auch wenn ich gerade keinen guten Marktüberblick über Trail Hatdtails habe, versuche ich Dir mal eine Hilfestellung zu geben. Bei dem von Dir beschriebenen Einsatzbereich bist Du m.E. mit so nen Bike genau richtig.Mein Mondraker Vantage nutze ich bisher im Bikepark, auf Dirt Jumps, aber auch für normale MTB Ausfahrten. Neuerdings nutze ich es als Commuter-Bike und für Touren über 100km.

Die Geos geben das alles her.

Diese Räder sind also extrem wandelbar. Den Unterschieb machen die Reifen. Für den Bikepark hatte ich Maxxis Minion DD drauf, Dirtjumps und Touren fahre ich mit Gravel Reifen (WTB Bypass).

In Deinem Fall würde ich aktuell mal schauen, ob das Orbea Laufey etwas für Dich sein könnte. Ist nicht zu extrem, macht aber alles mit (glaube ich).

Ein letzter Tipp: egal was es wird, gehe nicht zu sehr ins Extrem. Ein Hardcore/Enduro Hartail wird Dich bei Touren nicht begeistern, eher unterwältigen.

LG
Chrash
 
Hi Crash,
Danke für die schnelle und hilfreiche Antwort. Das Laufey sieht interessant aus, ist aber, wie viele andere, Räder zZ nicht online zu haben.

Was meinst du mit aggressiv/Hardcore? Meinst du damit Reach, Lenkwinkel und Federweg?

Änderst du nur die Reifen oder hast du einen zweiten Laufradsatz? Ich Frage mich hier, wie du so dünne Gravelreifen auf die heute so breiten Felgen drauf bekommst.

Beste Grüße
Newbie
 
hi xlacherx,

danke. Das Cotic sieht nett aus, wenn ich die Aussagen von Crash mit den Geometrien vergleiche müsste das Cotic dann noch aggresiver sein, als das Nukeproof oder Radon, ist das richtig?

Wie findet ihr denn das Santa Cruz Chameleon?

Viele Grüße
 
Valide Rückfrage mit der Maulweite. Mein Rad kam damals mit 25mm Mailweite. Da passen die WTB gerade noch drauf. Da es mein Drittrad ist, wechsle ich die Reifen auch nur selten, so dass ich keinen zweiten LRS fahre.

Ja, mit Extrem beziehe ich mich auf die Geo.

LW würde ich auf keinen Fall unter 65 gehen. Eher darüber. Sonst wird es beim zu Abfahrtslastig und das Rad bei langsameren Geschwindigkeiten und bergauf kippelig.

SW würde ich mich an CC Hardtails orientieren, da Du ja viele km fahren willst. 74 +/- sind da für ein Hardtail ein guter Startpunkt. Moderne Trail Fullies und Enduros haben da etwas mehr, damit Du bergauf, wenn das ganze Gewicht auf dem Sattel ist und damit der Dämpfer dadurch voll in den Sag komprimiert wird, Immer noch effektiv treten kannst. Bei einem Hardtail ist das aber unnötig, da ein Hardtail hinten nunmal keinen Sag hat.

Reach: Hat zwei Aspekte. Zum einen ist länger auch laufruhiger. Zum anderen müssen moderne Trail Fullies den steilen Sitzwinkel und flachen Lenkwinkel durch den Reach, bzw. das effektive Oberrohr, kompensieren, damit man eine immernoch angenehme Sitzposition hat, obwohl durch die Winkel der Sattel vor und der Lenker hinter gewandert sind (im Vergleich zu ne Old School MTB Geo). Darum gerne etwas länger, aber nicht zu lange. Bei zu lange wird es schwer, in Kurven Gewicht auf das Vorderrad zu bekommen. Ist aber abhängig von der Größe. Da ich kleiner bin als Du, habe ich hier keinen Richtwert.

Das Chameleon ist definitiv auch in dieser Kategorie. Auf den ersten Blick sieht der SW etwas flach aus, vielleicht helfen hier aber die verfügbaren Reviews. Auch wenn ich selbst ein Santa als Erstrad fahre (2020 Hightower), glaube ich aber, dass das Chameleon kein gutes Preis-Leistungsverhältnis darstellt. Insbesondere bei Hardtails ist der Mehrwert eines SC Rahmens gegenüber den günstigeren Wettbewerbern aus meiner Sicht nicht gegeben. Da würde ich lieber ein günstigeres Rad mit besserem Preis-Leistungsverhältnis nehmen. Das ist genauso gut, kostet aber weniger. Und führ die Differenz kannst Du Dir dann noch gut einen zweiten LRS kaufen. Einen fürs Grobe und einen leichten mit weniger aggressiven Reifen für Deine langen Touren.
 
Vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort, das hilft mir schon sehr aus der Gefangenschaft der Werbeindustrie o_O rauszukommen.

Aber wie immer, am besten ausprobieren. Alles hier geschriebene ist Theorie und am Ende muss das Popo-Meter ja auf grün stehen ;)

Das sehe ich auch so, ist aber gar nicht so leicht. Zum einen sind Hardtails irgendwie kaum gefragt bei uns und deswegen nicht so oft vertreten, zum anderen sind viele Modelle aber auch nur als Rahmen zu haben. Dazu kommt natürlich, dass momentan eh sehr viel ausverkauft ist.

Inwiefern ist Dir das aktuelle Fahrrad nicht aggressiv genug?

Btw.: „Ich will einfach was Neues“ ist ein valide Aussage.

Ich denke, dass der Hauptgrund letzteres sein wird. Mein Bewusstsein findet allerdings andere Gründe:
  • Felge ist schon ziemlich ramponiert und lässt sich nicht mehr richtig zentrieren.
  • Wenns steil wird kippe ich vorne über, denke das liegt größtenteils an der Technik, aber auch an 69° LW
  • Die meisten Touren fahre ich gegen meinen Bruder, der auf einem 160mm fully deutlich schneller ist.
  • Ich finde die Reifen (Vittoria Barzo/Mezcal, 2,25x29) für die meisten Trails zu schmal, sehe hier aber auch keine Möglichkeit mehr breiter zu werden, in dem Rahmen.


Danke, das Stevens schaue ich mir mal an.
 
@VeloNewbie

Schau mal in diese Beiträge rein
https://www.mtb-news.de/forum/t/guenstiges-winter-trail-hardtail.905504/https://www.mtb-news.de/forum/t/mtb...m-bikekauf-siehe-seite-1.746523/post-16456583
Wegen deiner Schrittlänge wird es vermutlich auf ein L rauslaufen bei den meisten. Ich fahre auch ein L mit meinen 1,86m und SL 88cm, ist jedoch eher ein XL.

Valide Rückfrage mit der Maulweite. Mein Rad kam damals mit 25mm Mailweite. Da passen die WTB gerade noch drauf. Da es mein Drittrad ist, wechsle ich die Reifen auch nur selten, so dass ich keinen zweiten LRS fahre.

Ja, mit Extrem beziehe ich mich auf die Geo.

LW würde ich auf keinen Fall unter 65 gehen. Eher darüber. Sonst wird es beim zu Abfahrtslastig und das Rad bei langsameren Geschwindigkeiten und bergauf kippelig.

SW würde ich mich an CC Hardtails orientieren, da Du ja viele km fahren willst. 74 +/- sind da für ein Hardtail ein guter Startpunkt. Moderne Trail Fullies und Enduros haben da etwas mehr, damit Du bergauf, wenn das ganze Gewicht auf dem Sattel ist und damit der Dämpfer dadurch voll in den Sag komprimiert wird, Immer noch effektiv treten kannst. Bei einem Hardtail ist das aber unnötig, da ein Hardtail hinten nunmal keinen Sag hat.

Reach: Hat zwei Aspekte. Zum einen ist länger auch laufruhiger. Zum anderen müssen moderne Trail Fullies den steilen Sitzwinkel und flachen Lenkwinkel durch den Reach, bzw. das effektive Oberrohr, kompensieren, damit man eine immernoch angenehme Sitzposition hat, obwohl durch die Winkel der Sattel vor und der Lenker hinter gewandert sind (im Vergleich zu ne Old School MTB Geo). Darum gerne etwas länger, aber nicht zu lange. Bei zu lange wird es schwer, in Kurven Gewicht auf das Vorderrad zu bekommen. Ist aber abhängig von der Größe. Da ich kleiner bin als Du, habe ich hier keinen Richtwert.

Das Chameleon ist definitiv auch in dieser Kategorie. Auf den ersten Blick sieht der SW etwas flach aus, vielleicht helfen hier aber die verfügbaren Reviews. Auch wenn ich selbst ein Santa als Erstrad fahre (2020 Hightower), glaube ich aber, dass das Chameleon kein gutes Preis-Leistungsverhältnis darstellt. Insbesondere bei Hardtails ist der Mehrwert eines SC Rahmens gegenüber den günstigeren Wettbewerbern aus meiner Sicht nicht gegeben. Da würde ich lieber ein günstigeres Rad mit besserem Preis-Leistungsverhältnis nehmen. Das ist genauso gut, kostet aber weniger. Und führ die Differenz kannst Du Dir dann noch gut einen zweiten LRS kaufen. Einen fürs Grobe und einen leichten mit weniger aggressiven Reifen für Deine langen Touren.

Hier wurde alles passend gesagt was ich auch so unterschreiben würde, bis auf den zweiten Laufradsatz.
Ich fahre selbst E1900 mit 30mm Maulweite tubeless ca. 1,45 und 1,65 Bar. Vorne ein 2.3 DHR II Terra Exo und hinten Forekaster 2.35 Dual Exo. Ist für mich eine brauchbare Kombination aus passabel rollend und Grip. Alternativ Dissector vorne und Rekon hinten.
Da ich aber noch ein Fully habe, ist der Laufradsatz eher besser rollend am HT. Ich fahre aber mit dem HT das gleiche wie mit dem Fully, nur etwas langsamer. Zwischenzeitlich nach etwas Anpassung vom Fahrstil, Luftdruck und Setup der Gabel ist es wie ein Fully ohne Dämpfer.
Gleichzeitig kann ich mal mit meinem Kumpel eine 55km und 500HM Tour machen mit seinem 10 kg HT. Ja sobald es bergauf geht fährt er langsamer wegen mir.

Ich persönlich mag Trail-HTs absolut, mega spaßig und lustig. Nach einem Gabeltausch bin ist mein bei ca. 12,9kg fahrfertig. Zuhause hole ich das Fully nur noch zum in Form bleiben raus. Hier eine kleine Tour von uns gestern mit der Family.

Mit deinem Budget kannst theoretisch einen Customaufbau machen, oder ein gutes sehr gut optimieren. Gerade die Reifen sind ein großes Thema an den Bikes. Tubeless würde ich auch auf jeden Fall setzten und eine gute Gabel nehmen.
 
Klasse Bilder, sieht nach viel Spaß aus.

Ich finde einen Customaufbau sehr interessant, größtes Problem ist eben die geringer Erfahrung was passende Geometrie angeht, ein Probefahren ist hier ja quasi ausgeschlossen.

Habe in Köln eine Probefahrt auf dem Stevens angefragt. Mal sehen was das gibt.

Hardtails finde ich einfach genial, habe einige fullys getestet, die haben mich aber nicht überzeugt.
 
Ich finde einen Customaufbau sehr interessant, größtes Problem ist eben die geringer Erfahrung was passende Geometrie angeht, ein Probefahren ist hier ja quasi ausgeschlossen.
Bei richtigen Trail-HTs ist die Geometrie sehr ähnlich. Du musst nur bereit sein deinen Fahrstil an zu passen.

Es wurde bereits angesprochen oben, Druck aufs Vorderrad. Einige haben 65° Lenkwinkel mit 40mm Vorbau, da muss man richtig vorne stehen. Da du fast schon zu groß bist für L, würde ich 40mm Vorbauten gegen einen 50mm tauschen. Das zieht dich etwas vor, hilft Druck aufs Vorderrad zu bringen.
Kurventechnik ist nicht "Lenken am Lenker" sondern Blick, Schultern, Hüfte und somit Gewichtsverlagerung. Und wirklich zentral im Bike stehen, Schultern über dem Lenker. Sollte man eigentlich immer, nur bei längeren Bikes mit flachem Lenkwinkel ist es spürbar wenn man es vernachlässigt.

Damit das Bike nicht zusätzlich verkürzt wird durch Spacer unter dem Vorbau, würde ich dir eher zu einem Lenker mit mehr Rise raten und alle Spacer über den Vorbau. Das ist aber alles Feintuning.

Das Orbea Laufey wäre auch eine Option, ist aber glaube ich kaum noch zu bekommen.
 
Hi,

danke für die Info. Ragley hat ja auch sehr interessante Bikes. Habe bei Mountainlove ebenfalls angefragt.
 
hi xlacherx,

danke. Das Cotic sieht nett aus, wenn ich die Aussagen von Crash mit den Geometrien vergleiche müsste das Cotic dann noch aggresiver sein, als das Nukeproof oder Radon, ist das richtig?

Wie findet ihr denn das Santa Cruz Chameleon?

Viele Grüße
Ja , das bfe ist stark Abfahrtsorientiert. Aber es gibt von cotic auch das solaris oder so.
Je nach aufbau is n hardtail auch nicht grad besser im uphill als n fully.
mein aktuelles sc 5010 geht gefühlt deutlich besser vorwärts, als mein bfe, dass ich davor hatte
 
Na da wird ja richtig was draußen:)

Ich pflichtete @Orby bei, dass die sich alle ähnlich fahren. Im Endeffekt: Kennst Du eines, kennst Du alle. Natürlich gibt es Unterschiede, die sind aber nicht so gravierend wie bei Fullies wo unterschiedliche Hibterbausysteme und -Kinematiken, das Fahrverhalten bei ansonsten gleicher Geo massiv beeinflussen können.

Für den Fall, dass da ein Händler näher bei Dir ist, fallen mir ad hoc noch Norco Fluid HT, Kona Honzo und Ghost Asket / Kato ein, die Du stellvertretend mal ausprobieren könntest.

LG
 
Du hast schon eine umfangreiche Auswahl zusammengetragen. Ich gehe davon aus, dass du bei 178cm zu 650b tendiert?
Das Dartmoor Hornet und Vitus Sentier könntest du dann noch hinzufügen.

Gruß xyzHero

Ragley Marley auch noch so ein nicht ganz so bekanntes Rad...hab gerade den Vitus Sentier Rahmen gegen den Marley getauscht. Aus optischen Gründen, bisher nicht enttäuscht aber zu wenig Testfahrten bisher...
 
Ragley Marley auch noch so ein nicht ganz so bekanntes Rad...hab gerade den Vitus Sentier Rahmen gegen den Marley getauscht. Aus optischen Gründen, bisher nicht enttäuscht aber zu wenig Testfahrten bisher...

Wie war denn das Sentier? Vitus baut ja recht günstige Kompletträder, da bin ich eigentlich eher sketpisch.
 
Wie war denn das Sentier? Vitus baut ja recht günstige Kompletträder, da bin ich eigentlich eher sketpisch.

Was soll man groß sagen, Rahmen völlig ok, sogar grob 200g leichter als der Ragley jetzt. Fahren beide sehr ähnlich, das Vitus hat mir für alles, was ich fahre getaugt. Mittelgebirge, Flowtrails, Sprünge...alles gut.
 
Zurück
Oben Unten