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Spotcheck Moab
Trailträume im Nirgendwo

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Video: Spotcheck Moab

MOAB Riding: Trail House 2014 von FreesoulMehr Mountainbike-Videos

Fotostory

Tag 1: XC-Runden in geil und staubig

23 Uhr Ortszeit. Völlig übermüdet, gestrandet in Montrose, einem Regionalflughafen in Colorado. Aber bedingt ein Regionalflughafen nicht auch eine, naja, Region? Weit und breit bis auf den vereinsamten Mini-Airport, die fast größer als der Flughafen scheinende Tankstelle, unser hastig organisiertes Motel und ein paar breite Straßen nichts, was Laune und Zustand beflügeln könnte. Aber so ist es nunmal, wenn die Kette von mehreren Flügen aus Verspätungsgründen nicht so verläuft wie geplant, alles halb so wild. Da kommt auch schon Elmar mit einem hopfenhaltigen Schlummertrunk von der Tankstelle, ganz ohne die obligatorisch-verräterische braune Tüte drumherum, danke, entspannt-liberales Colorado. Wir fallen in die Federn.

Shuttle da, Gepäck da, die 4 Stunden Überlandfahrt verlaufen planmäßig und rote, straßenumsäumende Felsen melden das nahende Trailparadies. Die anderen sind schon da und nach einer ersten Präsentation geht es direkt auf die Trails. XC-Runde, so heißt es. Je nach deutscher Region würden diese durchaus als Enduro-Runden durchgehen, sind mit 120 mm aber gut fahrbar und machen durch die staubigen, aber zumeist glatten Trails mit wenig Steigung und Gefälle Freude. Vollgas-Sprints sind angesagt, genau das Richtige für eine erste Runde nach wenig Schlaf und viel Flug.

# Auf dem Weg ins gelobte Land: Moab kündigt sich durch die bekannten Felsformationen an
# Früher und verdammt kalter Morgen in Moab. Nicht vergessen: Wir sind hier in der Wüste. Nachts eisig, tagsüber warm
# Auf dem Weg zum XC-Loop, beziehungsweise – N40, Maverick oder Rusty Fork.
# Alles etwas größer in Amerika – die Bikes werden abgeladen
# Auch die Parkplätze sind monströs im Vergleich mit einem deutschen Wanderparkplatz
# Los geht´s - die XC-Runde ruft!
# "XC" ist das, was man in Deutschland vermutlich irgendwo zwischen "Trail" und "Allmountain" einordnen würde – durchaus schnelles Trailgeballer.
# Flowig, leicht sandig, superspaßig
# Endlose Weiten kurz vor den Toren Moabs
# SRAM-PR Mann Alex Rafferty ist verdammt schnell unterwegs. Wirklich
# Vollgas in die Ebene – Hannes in der Weite der Landschaft
# Ab an und an kreuzt ein Findling den Weg - hier trete ich grad den Hügel hoch
# Durch das Tal - einzigartig!
# Auch auf der XC-Runde gibt es diverse Sandstein-Geschichten
# Immer dabei: Tolle Aussicht. Und wir sind eher noch Flachen unterwegs
# Der XC-Loop ist bestens zum Durchheizen und -treten geeignet
# Fast alles findet in der Ebene statt, Uphills gibt es kaum

Tag 2: Zu Besuch bei Kapitän Ahab

Saukalt ist es. Nicht zum ersten Mal bekommen wir gesagt, dass wir hier in der Wüste sind. Nachts eiskalt, mittags brütendheiß – naja, im März ist es mittags fast angenehm warm, die Nacht- und Morgentemperaturen fühlen sich allerdings an wie ein deutscher Januarmorgen, nur ohne Regen und Blitzeis. Der erste Kaffee spült den Kopf frei, macht die Glieder warm und lässt die Sinne erwachen. Heute geht´s ans richtige Mountainbiken und wir stellen uns nach den XC-Feilen vom Vortag zur Präparation an den Bikeständern auf. Nehmt ausreichend Wasser und Essen mit, es könnte heute anstrengender werden als gestern, Ahoi, Captn. Ahab!

Wir werden zeitgleich mit der Ortstemperatur langsam heiß und steigen in den Van, der wie alles in Amerika, bis auf den Geschmack im Bier, ein ganzes Stück mächtiger ist als in Deutschland. 2 Vans, 20 Bikes on top, kein Problem! Die schon am Vortag imposanten roten Sandsteinfelsen wachsen höher und höher an den Schotterstraßen empor, die Gegend ist unwirklich und wunderschön. Auf einem ebenso riesigen Parkplatz wie am Vortag werden wir abgeladen und strampeln den Amasa Back Trail hinauf. Allgemein rate ich jedem, der zum ersten Mal amerikanische Trails befährt: Hochfahren ungleich Schotterstraßen-Uphill, sondern Workout-Uphill. Enge Serpentinen, Stufen, Absätze, und das teilweise ziemlich schnell, jeder Trail-erfahrene Amerikaner ist hier unglaublich fit.

Nach sieben Kilometern, einigen Foto-Pausen und kurvenreichen Serpentinen sind wir oben. Die Aussicht verschlägt selbst den gestandenen Alpinisten die Sprache: Blitzgerade Abbruchkanten, hunderte Meter tief, dutzende Kilometer Sicht durch den Canyon, gleißende Sonne. Nun ruft Kapitän Ahab und wir segeln sowohl pfeilschnelle, flowige Trails wie auch steinige, technisch sehr anspruchsvolle Segmente gen Tal. Fast sieben Kilometer geht es auch wieder abwärts. Toller Trail!

# Zweiter Tag, es geht weiter – mit ordentlich Schmackes preschen die Vans durch den Staub - Postkartenmotive noch und nöcher.
# Direkt mal etwas eindrucksvoller: "Captain Ahab" steht an. Wir laden die Bikes ab
# Auch dieser Trail mit Aussicht hat einen Namen: Moab Cane Creek Blvd Climb
# Mitten auf dem HyMasa Climb
# Hier geht´s hoch – Was aussieht wie eine sehr knorrige Felsfläche, ist in Wahrheit ein Trail-Uphill. Im Vergleich zu deutschen Forst-Aufstiegen ist hier jeder Uphill durch Dutzende Stufen, Rinnen und Absätze so anstrengend wie eine Stunde Fitnessstudio
# Endlich oben. Kapitän Ahab ruft und wir möchten gerne antworten.
# Lichtspiele: Panorama 1...
# und Panorama 2
# Rote Felsen, schneebedeckte Berge am Horizont
# Slalom-Gekurve in Felsen - so sind die Abfahrten rund um Moab
# Knorrig, felsig, extrem anstrengend
# Der Uphill von bzw. zu "Captain Ahab" ist schweißtreibend
# Felsen XXL
# Canyon-Style
# Steinige, weite Ebenen
# Einmal Aussicht bitte!
# Hoch abfallende Kanten und eine Wahnsinns-Aussicht
# Pause beim Uphill. Wir sind fast oben.
# Klassische Downhill-Charakteristik Moabs: Griffig, aber viele kleine und große Absätze
# Auch die Uphills sind alles andere als untechnisch
# Spot the rider (links unten...) Unvorstellbare Dimensionen
# Essen fassen!
# Coors Natural Light hat mir Bier praktisch nichts zu tun und hat auch nur halb soviel Alkohol - als erfrischendes Mineralwasser mit Biergeschmack ist es dafür aber gut trinkbar
# Dauerbeheizter Jacuzzi und Lagerfeuer: `murica

Tag3: Porcupine Rim – 22 km abwärts

Voll des Lobes war schon mein Kollege Tobi, als er in Moab war [zum Artikel], was den Trail „The Whole Enchilada“ angeht. Dieser Übertrail bleibt uns aus Schneegründen auf dem Gipfel verwehrt, sodass wir mit dem „nur“ 22 km langen Teilstück „Porcupine Rim“ vorlieb nehmen müssen. Van packen, Klamotten an, bitte Jacke anziehen, es ist sehr frisch oben. Über eine halbe Stunde shutteln wir, bis wir am durchaus kalten Startpunkt ankommen. Was nun kommt, sollte man, sofern möglich, unbedingt selber erfahren: Sandige Highspeed-Stücke wechseln sich mit serpentinen-artigen, technischen Singletrail-Stücken zum Treten ab, im oberen Teil gesäumt von einer der prächtigsten Aussichten, die man je gesehen hat.

Obwohl es nur abwärts geht, brauchen wir für die 22 Kilometer fast anderthalb Stunden an reiner Fahrtzeit. Porcupine Rim ist ein unglaublicher Mix aus technischem Anspruch, großartigem Panorama und kilometerlangem Flow. Die fast drei Stunden bis ins Tal, bedingt durch Foto-, Flick- und sonstige Pausen, vergehen wie im Flug. Unten trinken wir amerikanische Bierbrause, klatschen uns buddy-mäßig ab und lassen es uns nicht nehmen, statt dem Shuttle den schönsten Radweg mitzunehmen, den ich bis dahin gefahren bin, bis hinein nach Moab.

Auch wenn der durch Flugverspätungen bis an die persönliche Belastungsgrenze heranreichende Rückweg ins nasskalte Deutschland über 40 Stunden dauert, vermag auch dieser das Trail-Erlebnis von „Porc Rim“ nicht zu vermiesen. Wer die Chance hat – hinfliegen. Moab, das war nicht das letzte Mal!

# Heute wird´s anstrengend. Blick Richtung Moab Downtown. Wobei es strenggenommen kein Down- oder Uptown gibt, sondern nur eine schnurgerade, breite Hauptstraße quer durch die Stadt
# Es ist eisig-kalt auf unserem morgendlichen Spaziergang durch die Stadt. Der englische Redakteur Dave und ich sind eine Stunde zu früh auf - Jetlag macht es möglich
# Lecker essen im Love Muffin
# Die Bikes sind gerüstet - heute geht es auf Porcupine Rim!
# Jailhouse Café - hier gibt es ein fantastisches Spinat-Omelette mit Pilzen!
# Hauptstraße, majestätische Felsen am Horizont
# Kyle Strait war zufällig zu Dreharbeiten in der Gegend und schaute vorbei. Im Gespräch mit Elmar Keineke
# Moab 2014 Adrian Marcoux-26
# Porcupine Rim – bitte hier entlang, haben Sie Spaß!
# Während Chris Pauls von der MountainBIKE schon den Berg hinunterknallt...
# ...muss Elmar schon früh flicken. Es soll nicht das letzte Mal an diesem Tag sein, "Porcupine Rim" ist erbarmungslos zu Reifen und Schläuchen
# Dutzende Kilometer Sicht. Dieser Ort ist wahnsinnig eindrucksvoll
# Uff.
# Kilometerlange Felsen mit ewig Grip
# Felsen und Schnee miteinander im Horizonts-Einklang
# Nochmal PR-Mann Alex – der Sand auf der Porcupine Rim-Abfahrt ist bei hohen Geschwindigkeiten ganz schön tückisch
# Pause und ein paar kleine Drops
# Abfahrt an einem der oberen Trail-Teile von Porcupine Rim
# Duncan Riffle zwirbelt sich durch eine ruppige Felspassage
# James Alberts, Bremsen-Experte von SRAM
# Im unteren Teil von Porc Rim
# Einer der flowigsten und schönsten Teile von Porcupine Rim, dem Supertrail in Moab
# Standard auf der Route – solche Steilstufen
# Entlang am Canyon – unten fließt der berühmte Colorado River
# Von ganz oben geht es über 1200 Tiefenmeter hinab zum Colorado River
# Glückliche Gesichert am Ende der Abfahrt
# So ziemlich der schönste Radweg...
# ...den man sich vorstellen kann.
# Moab Bridge - ab Richtung Unterkunft
# Typisch amerikanischer Truck beim Fast-Ortseingang
# Die Sonne geht unter
# Fast ein kleines Alpenglühen am Flughafen Grand Junction. Cheers, Moab!

Viele der folgenden Informationen hat Tobi bereits in unserem ersten Spotcheck Moab verzeichnet – hier ergänzt durch einige Zusatz-Infos.

Reisezeit

Wer auf dem Enchilada Trail bis ganz nach oben in die La Sal Berge will, der sollte bis Mitte Juni mit seiner Reise warten, da sonst auf dieser Höhe noch Schnee liegt. Danach sollten sich die Trails bis in den Oktober hinein fahren lassen. Wer Temperaturen zwischen 35 und 43°C vermeiden will, der sollte ganz zu Anfang der Saison im März, April oder Mai oder am Ende von September bis Oktober kommen – dazwischen ist es heiß, trocken und wüst.

Unsere Routen auf Strava

Wie schon bei den vergangenen Spotchecks haben wir auch hier die gefahrenen Strecken auf Strava aufgezeichnet. Wer sie nachfahren will, Anregungen sucht oder Ausgangspunkte zum Parken sucht, ist hier genau richtig.

Anreise

Moab liegt leider nicht am Mittelpunkt der Welt – eher im Gegenteil. Der nächstgelegene Flughafen ist Grand Junction Regional Airport (GJT), dieser wird aus Denver, Salt Lake City, Phoenix, Las Vegas, Dallas und Houston angeflogen und ist von Moab aus in ca. 1.5 Stunden zu erreichen.

Unterkunft

Mit 5000 Einwohnern ist Moab nicht gerade als Großstadt zu bezeichnen – dennoch gibt es durch den hohen Tourismus-Faktor allerlei Schlafgelegenheiten. Von günstig bis teuer gibt es in den Links unten Hotels, Zimmer und Condos.

Essen und Trinken

Zugegeben: In erster Linie waren wir auf den Trails unterwegs und hatten Salat und Sandwiches eingepackt. Dennoch boten sich Gelegenheiten für ein gutes Frühstück und ebenso gutes Abendessen. Einfaches, aber gut gemachtes Frühstück gibt es im Jail House Café direkt an der Hauptstraße. Sehr zu empfehlen: Das Spinach, Feat & Mushroom Omlet. Ebenfalls viel Warmes zum morgendlichen Kraft-Tanken gibt es im Love Muffin, einem entspannten Café mit gutem Kaffee und kreativen Burritos.

Für abends: In Buck´s Grill House gibt es von überbackenen Tortilla-Platten bis hin zu leckeren Steaks und anderen BBQ-Spezialitäten viele leckere Dinge, die Karte bietet zudem sehr leckere Craft Beer-Sorten mit Schwerpunkt IPA und Pale Ale. Wie fast überall in den USA wird kostenlos Eiswasser zum Essen gereicht und pausenlos nachgeschenkt. Apropos Bier: Wir waren zwar nicht vor Ort, aber die lokale Mikro-Brauerei Moab Brewery braut fantastisches IPA und soll ebenfalls leckeres Essen bieten.

Leihbikes

In Moab gibt es verschiedene Anbieter, der Shop “Poison Spider Bikes” [LINK] hat uns allerdings rein von der Freundlichkeit, dem Sortiment und der 90-Bikes-Testflotte am meisten überzeugen können.

Moab: Must Haves

Tourismus, Trails, Shuttles

Unterkunft

Essen und Trinken


Weitere Spotchecks:

Text & Redaktion: Johannes Herden | MTB-News.de 2015
Bilder: Johannes Herden, Adrian Marcoux/SRAM

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