Vor einigen Wochen berichteten wir von der Eröffnung der Schaeffler Bike Arena in Sasbachwalden. Vergangenes Wochenende nutzten wir dann das sonnige Wetter, um uns den Trail in Sasbachwalden („Alpirsbacher Schwarzwaldtrail“) und den von Nico Vink gebauten Reverse Pumptrack anzuschauen.
Sasbachwalden ist eine kleine Gemeinde am Westrand des nördlichen Schwarzwald mit nur knapp 2500 Einwohnern. Zwischen Baden-Baden und Offenburg liegend gehören Karlsruhe, Straßburg und Freudenstadt zum direkten Einzugsgebiet der neuen Schaeffler Bike Arena. Diese besteht aktuell aus dem Alpirsbacher Schwarzwaldtrail und dem Reverse Pumptrack. Die Mountainbiker aus der Region freuen sich darüber, endlich einen legalen Trail vor der Haustür zu haben. Denn in Baden-Württemberg gilt noch immer die Zwei-Meter-Regel, was das Mountainbiken auf den meisten interessanten Trails illegal macht.
Die Strecke wurde vom Bikesport Sasbachwalden e.V. gebaut und wird von diesem auch gepflegt. In Zukunft soll neben dem flowigen Alpirsbacher Schwarzwaldtrail noch eine technische Downhill-Strecke in steilerem Gelände ähnlich der Strecke in Bad Wildbad entstehen. Dazu ist eine Jumpline in Zusammenarbeit mit Nico Vink angedacht.
Ebenfalls interessant klingt der Plan, ein Singletrailnetz in der Region auszuweisen. In Baden-Württemberg gilt zwar wie gesagt die Zwei-Meter-Regel, aber Gemeinden haben die Möglichkeit, bis zu 10 % ihrer Wege für die gemeinsame Nutzung von MTB und Wanderern freizugeben. Das wären im Falle der Region um Sasbachwalden immerhin 60 km Singletrails, die man auch für Mountainbiker nutzbar machen könnte. Das Ganze ist natürlich noch Zukunftsmusik, aber im Gespräch ist auch eine Verbindung der Singletrails mit dem Wegenetz um Baiersbronn.
Alpirsbacher Schwarzwaldtrail
Der Alpirsbacher Schwarzwaldtrail ist ein flowiger Trail mit natürlichen Streckenabschnitten, Anliegern, Tables und kleinen Drops. Die Strecke ist etwa 3 Kilometer lang und hat ungefähr 330 Tiefenmeter. Unterwegs muss lediglich ein Gegenanstieg mit etwa 10 Höhenmetern überwunden werden.
Bergauf geht es über einen ausgeschilderten Schotterweg durch den Wald. Dieser ist zu Beginn relativ steil und führt dann in entspannter Steigung hinauf, kreuzt einige Male den Trail und verläuft sogar ein Stück direkt daneben. Alternativ bietet das Gästehaus Spinnerhof einen Shuttleservice an. Je nach Andrang bringen bis zu zwei Shuttlebusse mit jeweils großem Hänger die Fahrer bergauf. Eine Fahrt kostet 4 €. Am Wochenende und in den Ferien ist das Shuttle meist durchgehend unterwegs. Sonst fährt das Shuttle ab fünf Personen oder nach Absprache mit dem Gästehaus Spinnerhof.
Der obere Teil des Trails verläuft relativ flach und flowig. Ein paar Wurzeln und Steine haben sich vor allem in einigen Anliegern schon herausgefahren. Trotzdem ist der erste Abschnitt des Trails sehr leicht zu befahren.
Darauf folgt ein Abschnitt mit einigen kleinen Stufen und Sprüngen, die aber alle abrollbar sind. Ein kurzes Stück führt der Trail neben dem Schotterweg entlang, den man zuvor bergauf gefahren ist. Dann folgt der einzige wirkliche Gegenanstieg auf der Strecke. Etwa zehn Höhenmeter geht es auf Schotter bergauf bis man den Gleitschirmstartplatz, wo man zunächst die großartige Aussicht genießen kann.
Dann geht es relativ steil und staubig entweder in einer schnellen Anlieger-Kombination oder über einige abrollbare Sprünge bergab. Darauf folgt ein sehr kurzer Transfer auf Schotter bevor der Trail wieder in den dichten Wald führt.
Hier wartet eine schnelle Passage mit einem schicken Fels-Naturanliegen, einigen Wurzeln und eher offenen Kurven. Dann werden die Kurven etwas enger und der Trail steiler. In diesem Trailabschnitt sollte man bei der ersten Abfahrt etwas vorsichtiger unterwegs sein, da einige der Kurven mit Anliegern ausgestattet und andere dann überraschenderweise nicht. Zudem wartet in einer Kurve ein fieser Baumstumpf, der nur darauf zu warten scheint jemanden über das Vorderrad zu schicken.
Darauf folgt ein Streckenabschnitt mit großen Anliegern und spaßigen Tables, bevor der Trail nach einem (umfahrbaren) kleinen Steinfeld in den letzten Abschnitt führt. Aus dem Wald heraus warten hier nochmals große Anlieger und einige Tables auf Schotter-Untergrund. Dann erreicht man das Gasthaus Spinnerhof und gönnt sich entweder ein Getränk und eine Stärkung oder entscheidet sich noch einmal bergauf zu pedalieren oder zu shutteln.
Reverse Pumptrack
Der Reverse Pumptrack wurde von Nico Vink gebaut und ist entsprechend sehr flüssig und spaßig zu fahren. Die Hauptlinie kann dank einer Schleife in beiden Richtungen befahren werden. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit einen der großen Anlieger als Absprung zu nutzen und über eine kleine Nebenlinie zurück auf die Hauptlinie zu kommen.
Der Pumptrack ist damit nicht besonders groß, aber gut gemacht und sollte auch Einsteigern viel Spaß machen.
Video Alpirsbacher Schwarzwaldtrail
Unser User swivel250387 war ebenfalls auf dem Trail in Saasbachwalden unterwegs – hier sein Video:
Fazit zum Alpirsbacher Schwarzwaldtrail
Großen Respekt an die Erbauer für das Errichten einer so spaßigen und flowigen Strecke: Gerade in Verbindung mit dem Pumptrack haben hier Jung und Alt viel Spaß. Dass ein so ambitioniertes Projekt gerade im Schwarzwald erfolgreich ist, macht Hoffnung auf mehr solcher Projekte in anderen Regionen. Wir sind gespannt ob und wie schnell die Pläne zum Ausbau des Streckennetzes umgesetzt werden können. Aber auch so ist die Schaeffler Bike Arena mit dem Alpirsbacher Schwarzwaldtrail eine absolute Empfehlung wert und bietet Spaß für Biker aller Könnerstufen. Lediglich absolute Anfänger könnten mit einigen der steilen und engen Passagen überfordert sein, die dann geschoben werden müssten.
Weitere Informationen zum Alpirsbacher Schwarzwaldtrail
Weitere Informationen: bikesport-sasbachwalden.de
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | 2016
Fotos: Sebastian Beilmann
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