Leider funktioniert hier auf Arbeit die Abstimmung nicht, hole ich aber noch nach.
Ich sehe die Diskussion um die Radgrößen differenziert. Grundsätzlich stehe ich inzwischen allem offen gegenüber. Es ist auch nichts gegen die neue Laufradgröße einzuwenden. Die meisten Biker sind aber schlicht verärgert, wie die Industrie den Käufern das neue Maß aufdiktieren will. Ich bekomme es bei meinem Händler mit, dass immer mehr 29er gekauft werden und auch meine Überlegungen gehen in Richtung 29er Trailbike. Aktuell arbeitet die Industrie aktiv gegen 26". Das kann man (leider) unumstritten festhalten. Ich denke, dass sich die Verkaufszahlen momentan eher mau sind. Durch das verstärkte Engagement der meisten Firmen in diesem Segment wird der 26er Standard aktiv zu Grabe getragen. Bei einigen Händlern hörte ich die Argumente: "Wenn du probierst und mit 29 Zoll oder 27,5 Zoll gut klar kommst, warum dann nicht umsteigen?" Ich würde das Pferd von der anderen Seite her aufzäumen: Warum die Laufradgröße wechseln, wenn sich 26 Zoll in so vielen Bereichen bewährt hat und die meisten super damit klar kommen? Ich sehe es immer noch so: 29 Zoll sollen in schwierigem Gelände ein besseres Vorankommen gewährleisten. Aber es gibt auch viele, die fahren überhaupt nicht in dem Terrain, wo 29er überhaupt Vorteile bringen und sollen jetzt trotzdem in diese Richtung gedrückt werden, obwohl ein 26er super für sie ist. Das riecht schon sehr nach Aktionismus.
Das eine Laufradgröße auf der Strecke bleibt, war zu erwarten. Es ist für die Fülle der Hersteller einfach nicht wirtschaftlich, angepasste Geometrien für jede Laufradgröße anzubieten, weil der Formenbau schlicht zu teuer ist.
Dennoch bin ich heißer Verfechter der 26er Größe aber offen für neues. Ich persönlich würde mir aber eher ein 29er holen ... 27,5 Ist mir einfach zu wenig Unterschied zu 26 Zoll ... meine Meinung. 2 Größen würden völlig reichen! Punkt!
Darüber hinaus empfinde ich es als äußerst zielführend, dass derjenige, der das finanzielle Risiko trägt auch die Marschrichtung vorgibt. Wenn man das in Frage stellt, sollte man eher in Frage stellen ob das Projekt "Community-Bike" überhaupt Sinn macht. Offensichtlich waren ja viele Leute mit der Ausführung gerade im After-Sales Bereich beim ICB 1.0 nicht zufrieden. Daher passt das schon. Und dass sich ein Hersteller keine Konkurrenz in die eigene Stube holt, sollte auch jedem klar sein. Dahingehend möchte ich den großen Denker und Dichter "K" aus MiB zitieren (Achtung leicht ironisch): "Ein Mensch ist intelligent, aber ein Haufen Menschen sind dumme hysterische gefährliche Tiere [...]." Soll heißen, einer oder wenige sind in der Lage intelligente Entscheidungen zu treffen, die ein vertretbares Vorankommen möglich machen. Sobald zu viele ihren Senf dazu geben, kommt nur Kauderwelsch raus. Sieht man hier ja.
Hier treffen Hardcore-Biker, die jeden Tag Trails abbügeln, genussvolle Wochenendradler und Fitness-orienterte Kilometer-Schrubber aufeinander. Wie bitte sehr soll man da einen gemeinsamen Konsens finden? Genau an dieser Stelle also einen Projektmanager einzusetzen, der die Geschicke lenkt und Kommentare auswertet, um die Firma vor finanziellem Schaden zu bewahren ist nur vernünftig! Wenn du Community alleine ein bike entwickeln würde, dauerte die Diskussion alleine schon 2 Jahre und zur Umsetzung käme es nie, weil keiner Entscheidungen trifft!