Geniales Produkt oder teurer Schnickschnack?: Test: Schwalbe Procore

Geniales Produkt oder teurer Schnickschnack?: Test: Schwalbe Procore

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAxNC8xMi9oaW50ZXJncnVuZDEuanBn.jpg
Schwalbe Procore im Test: Im Februar wurde das Schwalbe Doppelkammer-System "Procore" zwar noch nicht offiziell vorgestellt, aber die Presse bereits zu einem Erstkontakt mit der Neuheit (Link zum Artikel) eingeladen. Details gab es dann Ende Juni, und seitdem steht fest: Schwalbe hat mit Procore eine echte Neuheit vorgestellt. Nach den bisherigen Erfahrungen damit steht für mich fest: Schwalbe Procore ist die Neuheit des Jahres 2014. Der Markterfolg scheint dennoch zweifelhaft.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Geniales Produkt oder teurer Schnickschnack?: Test: Schwalbe Procore
 
Ich fahre jetzt gut zwei Monate mit einem DIY Procore am Hinterrad vom Enduro Hardtail. Als Kern dient ein Conti Sprinter Schlauchreifen. Darüber habe ich einen Conti Baron 2.3 mit 1,5bar.

Durchschlagschutz, Gripp und Komfort haben sich damit deutlich verbessert. Das Mehrgewicht nehme ich da gern in Kauf!!!

Die 180€ für den "original" Procore würde ich aber im Leben nicht ausgeben! Rechnet mal die Preise für die Einzelkomponenten zusammen, da fühle ich mich von Schwalbe einfach komplett über den Tisch gezogen...
 
Gut finde ich, dass man sich Gedanken gemacht hat und hinsichtlich Traktion und Fahrsicherheit ein (offenbar) deutliches Plus geschaffen hat - und das auf Basis der Laufräder, die jeder schon zuhause hat, d.h. ohne den 793. fragwürdigen Standard in die Welt zu setzen! Eine angenehme Ausnahme!
Verständlich, dass Schwalbe sich diese Idee, zudem als Monopolist, bezahlen lassen möchte. 179 EUR ist aus meiner Sicht dennoch deutlich zu hoch gegriffen. Das zahle ich - trotz der guten Idee - für 2 Rennradschläuche und 2 Stück Plastik nicht! Mal sehen, wo sich der echte Preis einpendelt.
Beim Gewicht haben natürlich alle Tubeless-Fahrer einen gewissen Nachteil zu tragen. Gegenüber der klassischen Variante Mantel + Schlauch ist es nicht gravierend: je nach Fabrikat ist man auch mit 100-200g dabei.
Bedenken habe ich eher, ob die Felgen es (auf Dauer) mitmachen. V.a. bei den teuren, leichten, wie z.B. Carbon-Felgen frage ich mich, ob man nicht den Durchschlag gegen die Sprengung tauscht. Evt. sind da noch Nachbesserungen in Zukunft nötig.
 
Ich kann die Argumentation zum Gewicht des Systems nicht nachvollziehen. Wenn ich sage "Mehrgewicht", muss ich auch angeben gegenüber welcher Referenz. Ghetto tubeles? Standardschlauch? Nichts?
So wie ich das bisher gesehen hab, beträgt das Gesamtgewicht des Systems 210g. Punkt. Bei nem 180g Schlauch hieße das lächerliche 30g Mehrgewicht (Ok, gibt auch light Schäuche und Milch braucht man bei Procore auch n bisschen nehm ich an). Aber wo sollen bitte fast 500g "Mehrgewicht" herkommen? Auch ghetto tubeless wiegt was. Oder steh ich aufm Schlauch, hehehe?
Vorteile könnten immens sein. Muss man aber wohl erfahren. Auf den wahrscheinlich wichtigsten Vorteil geht irgendwie kaum ein user ein - Dämfung. Der niedrige Druck dürfte für grandiose Eigendämpfung sorgen und wie im Artikel beschrieben sollte es sich dann nach mehr FW anfühlen. Wenn das nix is...
Also ich denke ja es müsste mehr als schwer werden für bekannte Systeme bei einem vergleichbaren Gewicht diese potentiell hervoragenden Fahreigenschaften zu erreichen. Bei Fokus auf bergauf und bergab. Bei DH will ich mir kein Urteil erlauben. Aber immer noch zu viele Konjunktive;)
 
2,5 wäre mir auch neu.

Ein Drahtreifen tritt sich aber immer noch beschissen den Berg rauf. Da fahre ich lieber die leichte Version.

Ich bin mir selbst noch unschlüssig. Bei meinen Carbon Felgen am Enduro habe ich bei jeder Tour durchlschläge aber keinen Kratzer. Am DH Bike würde es Sinn machen. Dort wechsel ich aber zu häufig den Vorderreifen. Falls der Preis auf unter 120€ fällt probieren ich es mal aus.

Ist bei den 210g die Milch schon dabei?
 
procore ist tubeless. Also Vergleich zu tubeless. Milch bleibt unverändert. Also ist procore erstmal reines Mehrgewicht.

Es mit Schlauchgewichten zu vergleichen ist wenig sinnvoll, da es da von Ultraleicht mit 100 g bis DH mit 600 g alles gibt. Und der Wechsel zu tubeless auch andere Parameter ändert (Milch, Felgenband, tubelessready Reifen etc).

Jede Gewichtskompensation durch leichtere Reifen oder Felgen bringt Nachteile mit sich. Gerade der Test hier zeigt das: seitliche Beulenempfindlichkeit bleibt bzw. wird größer, wenn das Mehrgewicht durch leichtere Felgen ausgeglichen wird, leichtere Reifen haben empfindlichere Flanken.

Will man also die Vorteile nutzen ohne Nachteile an anderen Stellen, dann hat man klar das Mehrgewicht.
 
Ich finde den Preis schlichtweg einen Witz und fühle mich da von Schwalbe schon ein wenig auf den Arm genommen. Nachdem der Kunde aber ja selbst entscheiden kann werde ich nicht im Ansatz daran denken dafür einen völlig absurden Preis zu zahlen, wenn die Idee an sich gar nicht schlecht ist.
 
ich vergleiche es mit schläuchen, da ich tubeless 1 mal probiert habe und ständig burping hatte.

ein nicht zu unterschätzender vorteil dürfte auch die notlaufeigenschaft sein. auf waldwegen bzw. im forst ist das sicher problemlos möglich.
 
Procore profitiert aber davon, dass man "pannensicher" mit Reifen fahren kann, die sowohl eine dünnwandige Karkasse wie auch eine dünnwandige Lauffläche haben. Genau deshalb ist deutlich weniger Energie nötig, wenn sich der Reifen an den Untergrund anpasst. Je dickwandiger der Reifen, desto träger verhält er sich gegenüber dem Untergrund = ein spürbarer Nachteil. Diese dünnwandigen Reifen sind im Übrigen auch der große Vorteil von Fatbikes.
 
Ich fahre am 29er einen 2,5er Minion DHR auf 24mm Maulweite. Vorn mit 0,9-1,2bar, hinten mit 1,1-1,5bar tubeless.
Kein wegknicken (kräftige Reifenkarkasse), kein Burping, keine Pannen, extrem viel Grip durch ein ordentliches Profil mit niedrigem Druck.

Wenn das bei dir so funktioniert, faehrst du eh zu langsam, als dass Procore was bringen wuerde (oder du bist deutlich leichter als ich, was praktisch kaum geht).
Du meinst uebrigens wohl den DHF.
 
ein nicht zu unterschätzender vorteil dürfte auch die notlaufeigenschaft sein. auf waldwegen bzw. im forst ist das sicher problemlos möglich.

Auf einer Tour will ich nach einer Panne genussvoll weiterradeln - und keine Notlaufheimfahrt auf Forstwegen. Also habe ich einen Schlauch dabei. Den einbauen ist ohne procore viel einfacher.

Notlauf bringt natürlich viel in DH-Rennen oder im Bikepark. Daher bleibe ich dabei, dass es genau da was bringt, wo man nen schweren DH-Schlauch damit ersetzt und bei gleichem oder geringerem Gewicht alle Vorteile hat.

Also gut für DH/Park, Endurorennen und Stolperbiken, weniger gut für Touren etc.
 
... eine dünnwandige Karkasse wie auch eine dünnwandige Lauffläche haben. Genau deshalb ist deutlich weniger Energie nötig, ...

Je dünnwandiger der Reifen, desto weniger Walkarbeit muss geleistet werden. Das ist mir klar. Und desto weniger Rollwiderstand hat ein Reifen.
Es ist dann halt die Frage inwieweit der geringere Reifendruck den Rollwiderstand negativ beeinflusst.

Ich finde das System auch sehr interessant. Das Mehrgewicht ist für mich akzeptabel. Der Preis ist es nicht.
Beim Enduro ist es auch wichtig den Berg hoch zu kommen, daher ist für mich ein geringer Rollwiderstand wichtig.
Wenn das System für unter 100€ zu haben ist schlage ich zu.
 
Je dickwandiger der Reifen, desto träger verhält er sich gegenüber dem Untergrund = ein spürbarer Nachteil. Diese dünnwandigen Reifen sind im Übrigen auch der große Vorteil von Fatbikes.
das ist schon richtig...
aber dünne reifenflanken schlitzt man sich auch schneller auf.
letztes Jahr einmal den Versuch gemacht mal wieder einen dünneren Reifen zu fahren - bei der ersten Ausfahrt hatt ich einen Ast mit 3cm durchmesser drinstecken. Da hilft auch keine Milch mehr.

Würde das System etwas gegen Beulen in der Felge bringen wäre es für mich interessant.
so neutralisieren sich für mich Vor und Nachteile auf 0,0.

+ etwas mehr Komfort durch 2cm mehr ungedämpften Federweg
-
etwas mehr gewicht (je nachdem wie man es rechnet ).
- Kosten (gut hab schon für weniger sinnvolles mehr bezahlt).

sollen das ruhig viele in 2015 testen. Ich schau mir dann Version 2.0 an.
 
Der Preis wird wohl daher so teuer sein, dass der "Procore Schlauch" relativ lange hält und nicht so oft ausgetauscht werden muss, da macht schwalbe natürlich nicht so viel Kohle mit.
 
Sorry Leute, aber insgesamt zw. 250 und 300€ für ne Bereifung? Spinnen die in der Branche jetzt total?
Geht meiner Meinung am normalen Biker total vorbei.
Man stelle sich mal ne Familie mit zwei Kids vor die zusammen biken, die sollen für für o,2 Bar weniger kurz mal über 1000€ investieren.
Und so was wird hier als Produkt des Jahres bezeichnet.
Mittlerweile kann ich nur noch den Kopf schütteln!
Grüße Ralph
 
Also gut für DH/Park, Endurorennen und Stolperbiken, weniger gut für Touren etc.
Vor allem für die letzten beiden genannten halte ichs sinnvoll. Ein EN rennen ist komplett gelaufen, wenn du an batschen fährst. Das System kann dich noch runter bringen.
Sehe es auch nur als Pannenschutz interessant. Mal testen wenn sichs ergibt...
 
Funktioniert das auch mit nicht Tubeless ready reifen? Ich bin ein großer Fan von Maxxis Highroller 2 geworden und den gibt es nicht als Tubeless ready in 2.4 gedacht ist es für mein DH Bike. Felge ne EX823.
 
Funktioniert das auch mit nicht Tubeless ready reifen? Ich bin ein großer Fan von Maxxis Highroller 2 geworden und den gibt es nicht als Tubeless ready in 2.4 gedacht ist es für mein DH Bike. Felge ne EX823.

Das geht mit jedem Reifen der Tubeless funktioniert - also auch den Nicht-TLR Maxxis.
 
Das geht mit jedem Reifen der Tubeless funktioniert - also auch den Nicht-TLR Maxxis.
bei NICHT Tubeless Reifen dichtet man ja die Falnke gleichzeitig mit der Milch ab. Ich vermute mal das die Milch bei Procore keine Chance hat an die Flanke zu gelangen. Die EX823 hat zudem die 23mm Maulweite was Minimum sit für Procore. Könnte alles in allem Knapp werden?
 
Ich bin wie schon im Test gesagt wurde mit dem Procore System gefahren, ohne es zu wissen und habe sofort eine deutliche Verbesserung aller Fahreigenschaften für mich bei meinem Fahrkönnen (ein Selbsturteil erlaube ich mir jetzt nicht) des Bikes festgestellt (am Tag davor bin ich eines der anderen Testbikes ohne Procore gefahren).
Ich hab mich aufs Bike gesetzt, bin losgefahren und bergauf war nichts anders, bergab habe ich aber bei der ersten Abfahrt, sofort gemerkt dass was anders (besser) ist und zwar so viel besser, dass das nicht nur durch das andere Fahrwerk (Rock Shox statt Manitou) kommen konnte.
UND ich habe das gemerkt, obwohl das die erste Fahrt an dem Tag war also kein komplett direkter Vergleich.
Weiteres Aha-Erlebnis war für mich beispielsweise dass es mir am Vortag schwer viel dem User OnkelC hinterherzukommen, mit dem Procore Rad kam ich ihm deutlich besser hinterher. Natürlich fährt er trotzdem ohne Procore immernoch besser als ich mit.

Weshalb mir als Ottonormalverbraucher jetzt unter anderem indirekt vorgeworfen wird "Verbrauchern das Blaue vom Himmel zu versprechen" kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Wundert mich generell immer, dass hier bei Tests die Erfahrungen der Tester, welche meistens sehr gute, erfahrene Fahrer sind, so drastisch in Frage gestellt werden.

Trotzdem sind 180€ für zwei Gummringe und zwei Ventile natürlich erstmal viel zu viel Geld. Auf der anderen Seite geben Kunden der Branche ohnehin so unglaublich viel Geld für irgendwelche Kleinigkeiten, wie Kashima oder Carbon an den sinnfreiesten Stellen aus, dass ich denke, dass der Preis für Schwalbe rein wirtschaftlich passen wird, solange der von @goshawk prophezeite Effekt nicht eintritt, was ich mir auch gut vorstellen könnte.

Zu dem Punkt "warum nciht einfach schwerere Reifen?
Ich weiß nicht weshalb aber 2Ply DH Reifen fühlen sich bergauf an als würde man festgehalten werden, das ICB Testbike mit Procore nicht.
 
Sorry Leute, aber insgesamt zw. 250 und 300€ für ne Bereifung? Spinnen die in der Branche jetzt total?
Geht meiner Meinung am normalen Biker total vorbei.
Man stelle sich mal ne Familie mit zwei Kids vor die zusammen biken, die sollen für für o,2 Bar weniger kurz mal über 1000€ investieren.
Und so was wird hier als Produkt des Jahres bezeichnet.
Mittlerweile kann ich nur noch den Kopf schütteln!
Grüße Ralph

Dass die Preise für Reifen mittlerweile exorbitante Dimensionen angenommen haben, steht außer Frage. Dieser Bereich ist für Hersteller und Handel neben Bekleidung nicht umsonst der mit der größten Gewinnspanne.

Man sollte aber nicht vergessen, dass der Reifen eines der wichtigsten Bauteile am MTB ist. Leider wird das viel zu häufig außer Acht gelassen. Ich kann mich immer wieder köstlich darüber amüsieren, wenn stolz von ihren Ausgabe für teure Fahrwerke, Tunings ect investieren und dann mit abgefahren Reifen unterwegs sind. Das beste Fahrwerk bringt dir nichts, wenn der Reifen die gewonnene Fahrwerksleitung nicht auf den Boden bringen kann.

Also lieber Abstriche bei anderen Dingen (Antrieb überflüssige Tunings etc.) am Bike machen und regelmäßig in anständige Reifen investieren.
 
bei NICHT Tubeless Reifen dichtet man ja die Falnke gleichzeitig mit der Milch ab. Ich vermute mal das die Milch bei Procore keine Chance hat an die Flanke zu gelangen. Die EX823 hat zudem die 23mm Maulweite was Minimum sit für Procore. Könnte alles in allem Knapp werden?
Dafür dichtet die Milch jetzt den spalt zwischen Reifen und procore ab, hat ja den gleichen Effekt.
Wenn's Minimum ist passts doch. ;)
 
Procore profitiert aber davon, dass man "pannensicher" mit Reifen fahren kann, die sowohl eine dünnwandige Karkasse wie auch eine dünnwandige Lauffläche haben. Genau deshalb ist deutlich weniger Energie nötig, wenn sich der Reifen an den Untergrund anpasst. Je dickwandiger der Reifen, desto träger verhält er sich gegenüber dem Untergrund = ein spürbarer Nachteil. Diese dünnwandigen Reifen sind im Übrigen auch der große Vorteil von Fatbikes.

Procore macht aber dünnwandige Reifen mit dünneren Laufflächen auch nicht resistenter gegenüber Pannen ;)
Das man da nen Unterschied spürt zwischen dünn und dickwandig wage ich zu bezweifeln :lol:
 
Zurück