Ich könnte jetzt "Zurück-Haarspalten": die rotatorisch gespeicherte Energie der Laufrädern wirkt als Rekuperator beim Überfahren von Hindernissen. Der Fahrfluss ( Delta- Geschwindigkeit) würde geglättet werden...;-)
Natürlich könntest Du (ich sage jetzt einfach mal Du) "Zurück-Haarspalten" und genau darum geht es mir ja. Man sollte solche Sachen nicht mit exakten Zahlen begründen wollen, die nicht exakt bestimmt werden können.
Milchmädchenrechnung ist vielleicht etwas übertrieben gewesen, denn eine Milchmädchenrechnung setzt ja voraus, dass WESENTLICHE Rahmenbedingungen außer Acht gelassen werden. Das triff ja hier nicht wirklich zu.
Trotzdem wird hier sehr sehr vereinfacht und simplifiziert von Dir gerechnet. Und zumindest um 2,5% würdest du ja schonmal falsch liegen.
Aber nochmal zum Thema:
Was wird hier gemessen und wie wird von dir berechnet?
Es wird im Test gemessen, was tatsächlich an der Kurbel (am Pedal) ankommt. Aufgrund des dann auftretenden Zeitunterschiedes wird von Dir dann simpel mittels Dreisatz berechnet, wie viel denn notwendig wäre, um "gleichzeitig" oben anzukommen: Ca 25 Watt. Das muss als rein rechnerisch am Pedal ankommen, wenn man nur die Wattzahlen und Zeiten als Berechnungsgrundlage hernimmt.
Das lasse ich noch so gelten, auch wenn das auch nur unter der
Annahme eines, theoretisch wohl nahezu richtigen, linearen Zusammenhangs ist.
Was aber völlig außer Acht gelassen wird:
Interessiert mich denn als Biker, das was am Pedale ankommen muss, damit ich fühle, ob etwas leichter oder schwerer geht? Oder interressiert mich, was ich da reinstecken muss, um etwas zu erreichen.
Es ja nicht gerade so, dass der menschliche Körper mit einem Wirkungrad von 1 arbeiten würde.
Konkret heißt das, dass ein Mensch, um diese 25 Watt an Mehrleistung zu erbringen ein Vielfaches von dem selbst erstmal erzeugen muss. Und dann hat der Mensch auch keinen konstanten Wirkungsgrad. So sinkt der Wirkungsgrad mit zunehmender Belastung deutlich, sonst würde man nicht schwitzen und überhitzen, ...
25 Watt mehr sind also "nicht gleich 25 Watt mehr" (und meiner Meinung nach schon gar nicht bei einem Puls von 170, wie im Experiment). Bei geringer "Anstrengung" sind 25 Watt an noch zusätzlich abzurufender Mehrleistung nämlich sicherlich einfacher zu stemmen, als bei einem Puls von 170+. Der Fahrer müsste also schonmal wesentlich mehr als diese 25Watt erzeugen, um die 25 Watt auf die Pedale zu bekommen.
Aber man kann sich Ergebnisse und Studien immer so hindrehen, dass sie einem selbst von Nutzen sind.
Fakt ist:
Das Fatbike ist laut dieses Experiments auf 6 Minuten eine halbe Minute bei "gleicher Anstrengung" langsamer. Mehr sagen diese Zahlen nicht.
Und was es auch noch tut! Es macht anscheinend sehr viel Spaß mit solch einem Fatbike zu fahren und das glaube ich auch.
Dass aber jetzt behauptet wird, dass durch schmalerer Felgen, und neu entwickelte Reifen und (oder keine) Schläuche das der jetzige Nachteil egalisiert wird, das halte ich auch für gewagt, zu behaupten und für. Die Entwicklung bei "normalen" Reifen und Felgen und Schläuchen bleibt ja schließlich auch nicht stehen. Jedes Jahr kommen, doch neue Top-Reifen von Schwalbe und konsorten auf den Markt, mit denen man locker um 10% schneller wird. Auch wenn eine Weiterentwicklung von "normalen" Reifen wohl nicht mehr so viel Potential hat, wie die der Fatbike Reifen.
2,5% wären nach Milchmädchenrechnung auf 6 Minuten übrigens nochmal fast 10 Sekunden. Im Weltcup sind so etwas Welten, habe ich gehört...
