Heut hab ich die Grenztour zum 3.10. nachgeholt: mit der Regionalbahn nach Boizenburg und dann bis Lübeck immer die alte Grenze längs. Ich dachte, ok, Betonwege und ab dafür. Doch 30 Jahre sind fast ein halbes Jahrhundert und im Gegensatz zu den Menschen sieht man in der Natur nix mehr von ehemals zwei deutschen Staaten. Die Natur und die Naturierung hat sich wie ein bleiernes Kleid über die Landschaft gelegt. Durch die Schwanheide bis Zarrentin musste ich weite Umwege nach Ost und West suchen, die alte Grenze ist eine breite feuchte Niederung längs der Boize. Doch die Wegen längs davon: herrliche Wald- und Heidewege.
Wenig Landwirtschaft, viel Brachflächen und vor allem Tiere haben sich das Niemandsland geholt.
Weiße Reihe, hab ich hier bisher selten gesehen.
der Schaalsee war 40 Jahre durchschnitten von zwei deutschen Staaten, ich habe mich entschieden, die östliche Seite zu fahren: einsamer, hübscher mit Ortschaften, die jetzt im kühlen Herbst nach verbrannten Briketts riechen (die älteren Berliner unter euch wissen, was ich meine).
Techin, kurz vor Lassahn (Seeblick, tolle Einkehr)
Der Schaalsee ist Kranichland: Von der Ostsee Überquerung sind die feuchten Seeniederungen um den Schaalsee oft die erste Rast für diese tollen Vögel, deren Trompeten mich heute den halben Tag begleitete, immer wieder fliegen sie über mir her und ab und an stehen sie auf den Wiesen. Scheue Lebewesen, ich habe heute extra das ganz lange Glas eingepackt, um sie zu fotografieren.
Am oberen Ende des Schaalsees kannte ich von Motoradtouren in den frühen Neunziger Jahren noch ein paar Betonwegen nah am Ufer, doch auch die hat sich die Natur zurückgeholt: jeder Versuch, näher ans Ufer zu fahren, entpuppte sich als Sackgasse. Nur ab und an ließ eine Badestelle Blicke auf den See zu.
Weiter Richtung Norden zog sich die Grenze wieder nah an Seen vorbei, die nicht mehr zugänglich sind, erst am Mechower See, wo es auch einige Gedenkorte zur Grenze gibt, ist der direkte Grenzweg wieder fahrbar. Doch runter zum Ratzeburger See wieder nur wunderschöne Natur, kleine Trails, die den alten Grenzstreifen erahnen lassen. Und mittendrin auf einmal Tiere, die sich erst weit nach 89 hier angesiedelt haben: Emus. Irgendwann einem Bauern abgehauen, bevölkern inzwischen über hundert dieser unförmigen Laufvögel die Gegend des nördlichen Ratzeburger Sees und der Wakenitz.
Irgendwann öffnet sich die leichte Hügellandschaft und gibt einen Blick frei auf mein Ziel: Lübeck, Stadt der Türme.
Was am Horizont so nah schien, musste dann aber noch mit fast 30 km am Ratzeburger See und entlang der Wakenitz, erstmals durch matschige Trails, erfahren werden. Kurz von der Dämmerung erreichte ich dann das Ziel meines heutigen Ausflugs, der eigentlich ein historischer werden sollte, sich aber als Streifzug durch die Fauna herausstellte - auch schön.
Wenig Landwirtschaft, viel Brachflächen und vor allem Tiere haben sich das Niemandsland geholt.
Weiße Reihe, hab ich hier bisher selten gesehen.
der Schaalsee war 40 Jahre durchschnitten von zwei deutschen Staaten, ich habe mich entschieden, die östliche Seite zu fahren: einsamer, hübscher mit Ortschaften, die jetzt im kühlen Herbst nach verbrannten Briketts riechen (die älteren Berliner unter euch wissen, was ich meine).
Techin, kurz vor Lassahn (Seeblick, tolle Einkehr)
Der Schaalsee ist Kranichland: Von der Ostsee Überquerung sind die feuchten Seeniederungen um den Schaalsee oft die erste Rast für diese tollen Vögel, deren Trompeten mich heute den halben Tag begleitete, immer wieder fliegen sie über mir her und ab und an stehen sie auf den Wiesen. Scheue Lebewesen, ich habe heute extra das ganz lange Glas eingepackt, um sie zu fotografieren.
Am oberen Ende des Schaalsees kannte ich von Motoradtouren in den frühen Neunziger Jahren noch ein paar Betonwegen nah am Ufer, doch auch die hat sich die Natur zurückgeholt: jeder Versuch, näher ans Ufer zu fahren, entpuppte sich als Sackgasse. Nur ab und an ließ eine Badestelle Blicke auf den See zu.
Weiter Richtung Norden zog sich die Grenze wieder nah an Seen vorbei, die nicht mehr zugänglich sind, erst am Mechower See, wo es auch einige Gedenkorte zur Grenze gibt, ist der direkte Grenzweg wieder fahrbar. Doch runter zum Ratzeburger See wieder nur wunderschöne Natur, kleine Trails, die den alten Grenzstreifen erahnen lassen. Und mittendrin auf einmal Tiere, die sich erst weit nach 89 hier angesiedelt haben: Emus. Irgendwann einem Bauern abgehauen, bevölkern inzwischen über hundert dieser unförmigen Laufvögel die Gegend des nördlichen Ratzeburger Sees und der Wakenitz.
Irgendwann öffnet sich die leichte Hügellandschaft und gibt einen Blick frei auf mein Ziel: Lübeck, Stadt der Türme.
Was am Horizont so nah schien, musste dann aber noch mit fast 30 km am Ratzeburger See und entlang der Wakenitz, erstmals durch matschige Trails, erfahren werden. Kurz von der Dämmerung erreichte ich dann das Ziel meines heutigen Ausflugs, der eigentlich ein historischer werden sollte, sich aber als Streifzug durch die Fauna herausstellte - auch schön.
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