Dass viele mit dem Rad direkt von der Haustüre starten spricht doch eigentlich dafür, dass das ein naturverträglicher Sport ist.
Bevor wir hier auf ein schiefes Brett kommen:
Es gibt daran eigentlich auch keinen Zweifel. Und zwar auch schon unabhängig von der Frage nach dem Transport nicht.
Ich mein, niemand behauptet ernsthaft, dass wir auf unverhältnismäßige Weise die Natur (zer)stören, indem wir uns auf schmalen und breiten Wegen durch selbige bewegen. Zumindest nicht mehr und nicht weniger als Fußgänger. Das ist eher ein Image, ein öffentliches Bild, aber keine Tatsache.
Noch umweltfreundlicher wäre tatsächlich nur zu Hause zu bleiben und den Atem anzuhalten.
Und ich meine das absolut ernst: es gibt diverse deutsche und internationale Studien die belegen, dass wir in Sachen Erosion und Wildtier-Störung in einer Liga mit Fußgängern spielen, d.h. absolut vertretbar.
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https://alt.dimb.de/aktivitaeten/online-bibliothek
OK, der Wildwuchs von inoffiziell angelegten Trails, die das Rückzugsgebiet von Wildtieren durchschneiden, ist nicht unbedingt umweltfreundlich, aber dagegen würde ja - wie bei Wanderwegen - ein legales Angebot helfen, um diesen Effekt in Grenzen zu halten. Klar, auch ein Bikepark ist jetzt nicht umweltfreundlich, aber 1. ist das nicht das tägliche Revier des durchschnittlichen Bikers, sondern eher eine Sache der Touristik-Destinationen und 2. ist eine Schotterpiste, ein Wanderparkplatz und ein Aussichtsturm auch nicht "umweltfreundlich", sondern bedeutet echte Bodenverdichtung bzw. auch Bodenversiegelung.
Vom Wintersport sind wir dann immer noch weit entfernt und bleiben das hoffentlich auch, weil wir eben keine breiten Pisten brauchen und auch den Vergleich mit Ballsportarten und ihrer Infrastruktur in jeder Stadt und jedem Dorf (Hallen, Spielfelder, Parkplätze, Duschen etc.) brauchen wir nicht zu scheuen. Golfen?! Schwimmbäder? Na also!
Nein, wir sind nicht umweltschädlich, wir sind einfach "die Neuen" und stören durch unsere Anwesenheit "die Alten". Der Golfer oder Fußballer stört niemanden, weil er seine legale Fläche hat und dort niemand anderem begegnet. Dass da mal ein kleiner Wald mit einem nettem Spazierweg war? Vergessen.
Wir hingegen können und wollen uns die vorhandenen Wege mit Spaziergängern teilen und teilen... tja teilen fällt halt immer schwer.
Manchmal denkt man, es wäre wirklich am besten, wenn wir ein komplett separates Trailnetz bekommen, aber das wäre dann tatsächlich ein umweltschädlicher und weitgehend unnötiger Flächenverbrauch.