Besser ohne "Ellenbogen Raus"?

Wenn würde ich ja hinter den Sattel fallen :) Damit es keine Diskussion um Wortwahl-Aspekte wird, ich sage nicht, dass man nicht den Lenker nutzt, jedoch dass man sich nicht draufstützen muss, um das das VR zu belasten. Wer dies tut hat ein großes Problem, da man mit viel Gewicht belastetem Lenker extrem schlecht über Hindernisse rollt und wie ein Passagier auf dem Bike hoch und runter geschüttelt wird bei Wurzeln etc.

Wie gesagt, ich filme das mal ab. Eine Verlagerung des Körpergewichtes hat große Wirkung auf die Tranktionskontrolle!

Du flüchtest dich in eine andere Situation und behauptest zugleich, wer das VR stark belastet, hat ein großes Problem.
Auch letzteres ist doch falsch. Es gibt schließlich Situationen, in denen man viel Druck auf dem VR haben will und auch benötigt (z.B. HR-Versetzen). Deshalb ist weder Druck noch Zug am Lenker per se falsch oder schlecht, es muss nur zur Situation passen und richtig eingesetzt werden. Sonst wäre ein Zug am Lenker bei Hindernissen auch falsch, auch wenn du immer noch behaupten willst, dass du die Entlastung des VR nur durch Gewichtsverlagerung ohne Arme erreichst.

Aber wie gesagt, das alles hat schon nichts mehr mit der Ausgangssituation zu tun.
Dein letzter Satz stimmt natürlich, aber das geht nun mal nicht ohne die Arme, wenn man nicht sitzt.
 
"Druck am Lenker wird häufig mit Druck am Vorderrad verwechselt (siehe mein neues Video). Ich kann den Druck am VR erhöhen wenn ich meine Schulterachse weiter nach vorne bringe OHNE mich auf den Lenker zu stützen."

Das war mein Ausgangspunkt in dieser Zusatzdiskussion und so meine ich es auch (das Kyle Beispiel hätte ich weglassen sollen, weil da ging es ja um etwas anderes mit den Fersen, mir ging es bei dem Beispiel um die Waagen, die anzeigen wie sehr sich die Belastung der Räder ändert durch kleine Bewegungen des KSP). Ich habe es im Video ja gezeigt (ab Minute 2:57), aber ich mache für Euch noch eins in dem ich dann den Lenker nur mit den Fingerspitzen greife und die Schulterachse nach vorne-unten zum Lenker bringe OHNE mich mit Gewicht auf den Lenker zu stützen. Ich habe leider keine Waage, aber ich kann ja was Luft aus den Reifen lassen um den Unterschied sichtbar zu machen.

Ich flüchte auch nicht in Wurzelthemen, sondern zeige auf weshalb die prägende Wortwahl, dass man sein Gewicht auf den Lenker stützen muss für mehr Traktion vorne, suboptimal ist bei vielen Biker/innen, die dann steif werden auf dem Bike wenn sie sich auf den Lenker stützen. Zumal das auch ökonomisch ungünstig ist, da die Armmuskulatur sehr ermüdet bei der Liegestütze.

LG,
Marc
 
Du flüchtest dich in eine andere Situation und behauptest zugleich, wer das VR stark belastet, hat ein großes Problem.
Auch letzteres ist doch falsch. Es gibt schließlich Situationen, in denen man viel Druck auf dem VR haben will und auch benötigt (z.B. HR-Versetzen). Deshalb ist weder Druck noch Zug am Lenker per se falsch oder schlecht, es muss nur zur Situation passen und richtig eingesetzt werden. Sonst wäre ein Zug am Lenker bei Hindernissen auch falsch, auch wenn du immer noch behaupten willst, dass du die Entlastung des VR nur durch Gewichtsverlagerung ohne Arme erreichst.

Aber wie gesagt, das alles hat schon nichts mehr mit der Ausgangssituation zu tun.
Dein letzter Satz stimmt natürlich, aber das geht nun mal nicht ohne die Arme, wenn man nicht sitzt.

Nein, das willst Du so verstehen :) Ich sage nicht, dass das VR stark zu belasten per se schlecht ist oder ein großes Problem sei. Es wird ein Problem, wenn Leute aufgrund der entsprechenden Formulierungen in Artikeln etc. sich für mehr Druck auf dem VR direkt mit Ihrem Körpergewicht AUF DEN LENKER stützen. Das ist eine dominante Prägung, wenn die Formulierung bei der Anleitung sich darauf fokussiert (Druck am VR gleichsetzen mit Druck am Lenker). Fahr mal im Stehen mit viel Gewicht auf dem Lenker über eine Bordsteinkante, dann weißt Du was ich meine.

Nochmal, ich wehre mich nochmal sehr dagegen hier dargestellt zu werden ich würde hier schwarz weiß malen, so was wie "Druck am Lenker per se immer schlecht" etc. Ich kritisiere wie jetzt schon zig mal betont, wenn angeleitet wird, mehr Druck am VR wäre NUR mit mehr Gewicht auf den Lenker möglich. Ich sage nicht, dass man es auch situativ einsetzen kann, doch dass man erst auch mehr Druck am VR erzeugen kann mit einer Bewegung der Schulterachse zum Lenker ohne sich wie bei einer Liegestütze auf den Lenker zu stützen.

So liebe Tastaturtäter, ich bin Freund der Praxis mit Theorie Background, nur Theorie alleine BlahBlah ist nicht zielführend. Ich mache Euch das Video, dann wisst Ihr was ich meine ohne tausend weitere Zeilen hier.

LG,
Marc
 
Das kann sein. Du bist hier aber nicht im Anfängerkurs. Hier wird mit spitzer Feder gerechnet und Vektoren eingezeichnet. Die Buchstabengoldwaage ist auch geeicht.

Ich hatte schon viele sehr fortgeschrittene und erfahrene Kursteilnehmer/innen für die es so ein krasses AHA-Erlebnis war, als ich ihnen gezeigt und erklärt habe, dass sie ihr Gewicht primär auf den Füßen haben sollen in den Abfahrten. Sie hatten in bisherigen Kursen und bei Tipps von Kumpels immer gesagt bekommen, sie sollen für mehr Traktion / Druck am VR schön Gewicht auf den Lenker bringen. Resultat war Ermüdung der Arme und eine nicht richtig funktionierende Bike-Körper-Trennung bei Steinfeldern bergab etc. gleich Passagier-Gefühle. Sie haben neben dem Theorie-Kram GESPÜRT wie vorteilhaft das heavy-feet-light-hands Prinzip ist in der Praxis. Ich habe das ja nicht erfunden, doch viele Coaches machen es mit ihrer Überbetonen des druck auf VR bringen durch Gewicht auf den Lenker bringen kaputt. True story, ich berichte hier aus der Praxis, seit 2008 hatte ich viele tausende TN und habe gerade seit 2013 hauptberuflich viel gelernt über die Zusammenhänge in realen Situationen in Kombination mit den passenden theoretischen Hintergründe.

LG,
Marc
 
"Druck am Lenker wird häufig mit Druck am Vorderrad verwechselt (siehe mein neues Video). Ich kann den Druck am VR erhöhen wenn ich meine Schulterachse weiter nach vorne bringe OHNE mich auf den Lenker zu stützen."
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Ich flüchte auch nicht in Wurzelthemen, sondern zeige auf weshalb die prägende Wortwahl, dass man sein Gewicht auf den Lenker stützen muss für mehr Traktion vorne, suboptimal ist bei vielen Biker/innen, die dann steif werden auf dem Bike wenn sie sich auf den Lenker stützen. Zumal das auch ökonomisch ungünstig ist, da die Armmuskulatur sehr ermüdet bei der Liegestütze.
Da sind wir an einem ganz anderen punkt. Wenn du den leuten etwas über die position der schulterachse erzählst, um das vorderrad zu belasten, ist das genauso OK wie die anweisung, die fußstellung anzupassen.
Aber deswegen musst du doch keine schlicht falsche begründung dazu geben.
Der andere punkt ist, wann muss man eigentlich das vorderrad betont mehr belasten? Darum geht es dir doch. Und wenn die situation vorbei ist, geht es raus aus dem liegestütz. Nix ermüdung.
Ich habe auf meinem GA1 trail eine einzige stelle, an der ich betont weit nach vorn mit dem oberkörper gehe. Es ist eine enge schottrige steilkurve, bei der ich dem grip vertrauen muss.

In diesem zusammenhang möchte ich dir eine andere frage stellen, die mich schon lange beschäftigt. Dabei geht es um die körperspannung. Muss man die auch immer beibehalten?
Es ist doch so, dass gespannte muskeln langsamer reagieren als lockere. In holpergelände könnte eine lockere haltung bei festem griff, bei der das rad unter mir arbeitet, günstiger sein. Was ist dein kommentar dazu?
 
Da sind wir an einem ganz anderen punkt. Wenn du den leuten etwas über die position der schulterachse erzählst, um das vorderrad zu belasten, ist das genauso OK wie die anweisung, die fußstellung anzupassen.
Aber deswegen musst du doch keine schlicht falsche begründung dazu geben.
Der andere punkt ist, wann muss man eigentlich das vorderrad betont mehr belasten? Darum geht es dir doch. Und wenn die situation vorbei ist, geht es raus aus dem liegestütz. Nix ermüdung.
Ich habe auf meinem GA1 trail eine einzige stelle, an der ich betont weit nach vorn mit dem oberkörper gehe. Es ist eine enge schottrige steilkurve, bei der ich dem grip vertrauen muss.

In diesem zusammenhang möchte ich dir eine andere frage stellen, die mich schon lange beschäftigt. Dabei geht es um die körperspannung. Muss man die auch immer beibehalten?
Es ist doch so, dass gespannte muskeln langsamer reagieren als lockere. In holpergelände könnte eine lockere haltung bei festem griff, bei der das rad unter mir arbeitet, günstiger sein. Was ist dein kommentar dazu?

Welche schlicht falsche Begründung meinst Du genau (kannst Du ja zitieren von mir)? :)

Ja, betont nach vorne gehen mache ich auch in der Schotterkurve aber ohne mich dabei auf den Lenker zu stützen wie bei einer Liegestütze ;) (gezeigt in meinem aktuellen Video dazu halt ohne Schotter aber Ästen ab Minute 2:57 Uhr) Nix Ermüdung hehe. Aber dazu habe ich ja im letzten Posting (der Antwort auf MC Dreck) viel geschrieben.

LG,
Marc

P.S.: Körperspannung als Begriff müsste erstmal defininiert werden, es kann da viele Missverständnisse geben! Auch fester griff müsste definiert werden! An sich bin ich auch für eine Effizienz, also Entspannen wo es geht und Bereit sein wenn man es braucht mit Körperspannung. Große Themen :)
 
@ Herr Marc B :
KörperSchwerPunkt vertikal über Tretlager: Gewichtsverteilung vorne A, hinten B, unabhängig von der Höhe des Schwerpunktes überm Tretlager. Das ist das, was du in deinem Video machst: du gehst vertikal nach unten mit dem KSP, da du mit "Schulterachse nach vorne (unten)" auch "Arsch nach hinten" machst. Das ist auch ganz richtig so und wird auch genau so gelehrt. Daher bekommst du nicht mehr Last auf den Lenker (und auch nicht mehr Gewicht aufs Vorderrad). Du wirst dennoch stabiler, weil tiefergelegt. Das ist womöglich das Gefühl von "mehr Grip". Aber wem sag ich das.
 
@ Herr Marc B :
KörperSchwerPunkt vertikal über Tretlager: Gewichtsverteilung vorne A, hinten B, unabhängig von der Höhe des Schwerpunktes überm Tretlager. Das ist das, was du in deinem Video machst: du gehst vertikal nach unten mit dem KSP, da du mit "Schulterachse nach vorne (unten)" auch "Arsch nach hinten" machst. Das ist auch ganz richtig so und wird auch genau so gelehrt. Daher bekommst du nicht mehr Last auf den Lenker (und auch nicht mehr Gewicht aufs Vorderrad). Du wirst dennoch stabiler, weil tiefergelegt. Das ist womöglich das Gefühl von "mehr Grip". Aber wem sag ich das.

Wo genau siehst Du "Po nach hinten"? Ich habe den Verdacht, dass es da ein Missverständnis gibt ;) Woran erkennst Du den "Po nach hinten", also woran machst Du es optisch fest?

LG,
Marc
 
Marc, lass doch einfach die pseudowissenschaftlichen Erklärungen weg.
Wenn man physikalische Begriffe verwendet oder Phänomene erklären will, selbst wenn es sowas einfaches ist wie "Schwerpunkt", dann sollte die Erklärung halt auch physikalisch richtig sein.
Radfahren ist sowieso keine exakte Wissenschaft. Es ist nichts falsch daran, einfache Merkhilfen zu verwenden wie z.B. das Abkippen der Pedale in irgendeine Richtung, oder das Verlagern der Schulterachse. Das funktioniert und führt zum richtigen Ergebnis, das ist letztendlich was zählt.
Falsche Erklärungen wie z.B. dein Beharren darauf, dass es ohne Abstützen auf dem Lenker auch ginge, verwirren hingegen nur unnötig.
 
Nein, das willst Du so verstehen :) ...

Das hat mit "nicht verstehen wollen" nichts zu tun.
Wenn mir jemand sagt, er kann die Physik aushebeln, dann KANN ich es nicht verstehen. Sorry, da endet einfach mein Verständnis. Warum dies so ist, haben hier im Thread schon einige versucht dir zu erklären.
Auf das Video bin ich gespannt.

Heavy feet, light hands ist auch nicht neu und wurden uns auch so gelehrt. Außer im Spitzkehrencamp, da war es mit light hands vorbei :D
 
Es gibt die Physik und es gibt Sprachbilder. Die Physik versucht möglichst gut die wahre Natur zu beschreiben. Sprachbilder versuchen ein Gefühl zu beschreiben. Alles schön und gut, aber man darf das nicht vermischen und schon gar nicht verwechseln. Geschieht leider allzu häufig, gerade im Bereich Didaktik, und erzeugt furchtbare Flausen in den betroffenen Köpfen.
 
@Marc B Nochmal: Wenn du auf den Pedalen neutral stehst, dann kann der Druck am Vorderrad nur mit zusätzlichem Druck auf dem Lenker steigen. Punkt. Das ist Physik und daran kann keine Wortwahl oder ein Gefühl von dir etwas ändern.
 
ich habe jetzt nicht die ganze Diskussion verfolgt, mea culpa. Grundsätzlich schön, wenn nicht "digital" gefahren wird und dies auch nicht bei einer Demonstration passiert.

"Ellbogen raus" meint die häufige "Schulfahrerei"?... und ist doch meist genau die zu vermeidende Endposition, digitale Fahrerei und/ober Übertreibung. Häufig liegt das nach meinem Verständnis auch an einem Unvermögen mancher FT-Trainer, die Übung oder Technik sauber vorzufahren, was eben nichts mit "Übertreibung" zu tun hat, aber das hatten wir hier schon.

Das der Ellbogen "raus" geht, liegt nach meiner Einschätzung am Händegreifen des Lenkers und an der gewünschten/nötigen Körperspannung im Schulterbereich. Ein weitgehend gerader Lenker bedeutet per se, dass der Ellbogen "raus" = zur Seite steht, ansonsten bräuchte es eher einen Rennrad- oder "Hollandradlenker", also einen in Fahrtrichtung gerichteten Lenkergriff. Bei einem MTB-Lenker braucht es nach meinem Eigenversuch einen völligen Spannungsverlust im Schulterbereich, damit die Ellbogen nach unten kommen. Insofern verstehe ich die Diskussion nicht wirklich, zumindest nicht, wenn Einigkeit besteht, dass Übertreibung/Digital/Endposition nicht wirklich taugen. Auf der anderen Seite eine schöne Abwechslung in der "ruhigen" Zeit...
 
So liebe Leute, zwei Sachen:

a) Ich habe doch noch eine digitale Waage gefunden und mein VR da drauf gestellt (mit gezogener HR-Bremse damit es ein Punkt auf der Waage bleibt und sich das VR nicht vor und zurück bewegt). Ergebnis: Aufrecht stehend OHNE Druck am Lenker: 38 kg | Nach vorne-unten gelehnt, Schulterachse zum Lenker bewegt MIT Druck am Lenker: 50 kg | Nach vorne-unten gelehnt, Schulterachse zum Lenker bewegt OHNE Druck am Lenker: 44 kg

b) Ich habe mit einem Physiklehrer gequatscht (Schwiegervater) und es ihm auch demonstriert mit Fahrrad. Seine Aussage: Wenn ich den KSP nach vorne verschiebe wandert dieser nach vorne vor den Bauch. Dadurch und weil ich ja immer noch mit den Pedalen mit dem Bike verbunden bin, wirkt die Gewichtskraft aufs Vorderrad ohne dass ich mich auf den Lenker stützen muss mit meinem Körpergewicht.

Sodale, dann bleibt mal geschmeidig Ihr Kollegen :) Ist doch spannend mal über sowas zu sprechen.

LG,
Marc
 
Dadurch und weil ich ja immer noch mit den Pedalen mit dem Bike verbunden bin, wirkt die Gewichtskraft aufs Vorderrad ohne dass ich mich auf den Lenker stützen muss mit meinem Körpergewicht.
Ohne Abstützung am Lenker kannst Du den Schwerpunkt nicht wirklich vom Tretlager weg bringen. Maximal mit Hebel vom vorderen Pedal. Das geht in einem geringen Maße.

Man greift vorne und der größte Teil der Gewichtsverlagerung findet dann mit dem Hintern statt. Kein Disput diesbezüglich. Aber ohne die Abstützung vorne geht das nur sehr sehr eingeschränkt. Heißt nicht, dass man Liegestütze auf dem Lenker macht. Zumindest nicht unnötig.

Zusätzlich finden vorne noch kurzzeitige Zug- und Druckphasen statt für Manöver...und eigentlich geht es hier ja um genau diese Manöver, oder? Weil zum Dahinrollen braucht man keine besondere Schulterakrobatik durchführen.
 
Und wie wird die Kraft auf das VR eingeleitet, wenn du nur auf den Pedalen stehst? Hast du deine Hände vom Lenker nehmen können und dann gewogen? Wahrscheinlich nicht, wenn du die Bremse gleichzeitig gezogen hast?

Lass mal deinen Schwiegervater eine Zeichnung anfertigen, wie die Kraftvektoren aussehen, wenn die Gewichtskraft ausschließlich durch das Pedal eingeleitet wird und das VR unterschiedlich belastet werden soll.
 
Marc, auch wenn es nur eine akademische Streitigkeit ist, wird es Zeit daß Du die weiße Flagge hisst.. :lol:

Keiner widerspricht der Aussage, dass der Druck auf die Pedale sich auch auf das Vorderrad auswirkt. Wenn Du freihändig fährst, übt Dein Körper auch ausschließlich über die Pedale Druck aufs Vorderrad aus (0% Hände, 100% Füße). Sobald Du jedoch die Griffe mit den Händen umfasst und den (Ober-)Körper so leicht nach vorne schiebst, übst Du Druck auch über den Lenker aufs Vorderrad aus. Denn Dein Körpergewicht befindet sich nun nicht mehr auf Höhe des Tretlagers, sondern zwischen Tretlager und den Lenkergriffen. Mit nahezu ausgestreckten Armen und aufrechten Oberkörper könnte es eine Verteilung in etwa von 10% auf den Griffèn und 90% auf den Pedalen sein. Der "Cowboy" hingegen würde es wohl in etwa auf 40% auf den Griffen und 60% auf den Pedalen bringen, da das Körpergewicht durch die starke Neigung nach vorne Richtung dem Lenker wandert. Wenn Du Dich nur leicht weiter nach vorne bewegst hast Du eine Gewichtsverteilung in etwa von 20% auf den Griffen und 80% auf den Pedalen. Dies merkst Du als Fahrer noch nicht unbedingt spürbar als Druck auf dem Lenker, da es ja nur ein geringer Druck ist. Aber er ist da, und das entspricht einer physikalischen Gesetzmäßigkeit, die nicht zu überlisten ist. Da wird auch der Physiklehrer Dir zustimmen.
 
So liebe Leute, zwei Sachen:

a) Ich habe doch noch eine digitale Waage gefunden und mein VR da drauf gestellt (mit gezogener HR-Bremse damit es ein Punkt auf der Waage bleibt und sich das VR nicht vor und zurück bewegt). Ergebnis: Aufrecht stehend OHNE Druck am Lenker: 38 kg | Nach vorne-unten gelehnt, Schulterachse zum Lenker bewegt MIT Druck am Lenker: 50 kg | Nach vorne-unten gelehnt, Schulterachse zum Lenker bewegt OHNE Druck am Lenker: 44 kg

b) Ich habe mit einem Physiklehrer gequatscht (Schwiegervater) und es ihm auch demonstriert mit Fahrrad. Seine Aussage: Wenn ich den KSP nach vorne verschiebe wandert dieser nach vorne vor den Bauch. Dadurch und weil ich ja immer noch mit den Pedalen mit dem Bike verbunden bin, wirkt die Gewichtskraft aufs Vorderrad ohne dass ich mich auf den Lenker stützen muss mit meinem Körpergewicht.

Sodale, dann bleibt mal geschmeidig Ihr Kollegen :) Ist doch spannend mal über sowas zu sprechen.

LG,
Marc

Moment!
Wenn du die Hinterradbremse gezogen hast, kannst du natürlich über das vordere Pedal den Schwerpunkt nach vorne verschieben, aber nur dann (da jetzt der Schwerpunkt nicht mehr frei um das Tretlager rotieren kann)! Probiere es doch mal mit gezogener Hinterradbremse, aber ohne Kette - Na!? Geht das immer noch, den Schwerpunkt nach vorne zu verschieben? 8-)

Dein Schwiegervater weiß das vermutlich richtig, aber bekommt von dir falsche Voraussetzungen (gezogene Hinterradbremse) geliefert für seine Erklärung.

Physik kannst du nicht ändern - das sind keine Fake News.
 
Stell dich 50cm vor eine Tischkante, beuge dich nach vorne und stütze dich mit beiden Händen ab: Gewichtsverteilung 80/20. Durch aktivieren der Rumpfmuskulatur kannst du die Hände anheben und die Tischplatte los lassen, ohne die Vorbeugung zu verlieren oder die Haltung sonst wie zu ändern.
Denke das ist so in der Art gemeint.
 
Stell dich 50cm vor eine Tischkante, beuge dich nach vorne und stütze dich mit beiden Händen ab: Gewichtsverteilung 80/20. Durch aktivieren der Rumpfmuskulatur kannst du die Hände anheben und die Tischplatte los lassen, ohne die Vorbeugung zu verlieren oder die Haltung sonst wie zu ändern.
Denke das ist so in der Art gemeint.
Der Drehmoment landet dann unten beim Fuß und hier speziell bei den Zehen. Ohne deren Haltearbeit würde man stumpf nach vorne umkippen. Die Rumpfmuskulatur braucht einen Anker, ein Auflager. Sonst schwebt sie sinnfrei im Raum. Halt nicht lange. ;)
 
Der Drehmoment landet dann unten beim Fuß und hier speziell bei den Zehen. Ohne deren Haltearbeit würde man stumpf nach vorne umkippen. Die Rumpfmuskulatur braucht einen Anker, ein Auflager. Sonst schwebt sie sinnfrei im Raum. Halt nicht lange. ;)
Genau, das Gewicht bleibt auf den Füssen, aber eben nicht auf dem Lenker. Das war ja genau der Punkt. Danke für die Bestätigung :-)
 
Moment!
Wenn du die Hinterradbremse gezogen hast, kannst du natürlich über das vordere Pedal den Schwerpunkt nach vorne verschieben, aber nur dann (da jetzt der Schwerpunkt nicht mehr frei um das Tretlager rotieren kann)! Probiere es doch mal mit gezogener Hinterradbremse, aber ohne Kette - Na!? Geht das immer noch, den Schwerpunkt nach vorne zu verschieben? 8-)

Dein Schwiegervater weiß das vermutlich richtig, aber bekommt von dir falsche Voraussetzungen (gezogene Hinterradbremse) geliefert für seine Erklärung.

Physik kannst du nicht ändern - das sind keine Fake News.

So sehe ich das auch...das geht nur, solange man Druck auf das vordere Pedal bringen kann. In dem Fall durch die gezogene HR-Bremse.
Wenn man das im Stand so mit gezogener HR-Bremse ausprobiert, funktioniert das natürlich. Meines Erachtens erzeugt man dadurch ein Drehmoment, was sich auf das VR auswirkt (korrigiert mich, wenn ich falsch liege).

Aber wie soll man dies auf einem Trail, der möglicherweise auch noch bergab geht und man eine ausgewogene 3/9-Stellung auf den Pedalen hat umsetzen? Jeder stützt sich dann etwas mehr am Lenker ab und die Leute glauben dann wirklich, dass es so funktioniert, ohne Druck auf dem Lenker? Sollte man bei Mythenaufklärung nicht bei den Tatsachen bleiben?
 
"Druck am Lenker wird häufig mit Druck am Vorderrad verwechselt (siehe mein neues Video). Ich kann den Druck am VR erhöhen wenn ich meine Schulterachse weiter nach vorne bringe OHNE mich auf den Lenker zu stützen."
Ich habe die fehlerhafte aussage gekennzeichnet.
Ich habe inzwischen den verdacht, dass du dich eigentlich an der körperhaltung orientierst, die du in zahllosen videos immer wieder zeigst, sagen wir mal, um durch übertreibung einen zusammenhang deutlicher zu machen. Deine aussage ist sehr allgemein gehalten.
Jetzt mach einmal ein experiment. Setze dich aufs rad und bringe deine schulterachse über den lenker.
ed. ersetze durch:
Nimm die stehende normalposition auf dem rad ein und bringe dann die schultern über den lenker, ohne den körper irgendwie zu beugen. Das geht nicht?
Natürlich geht das. Du musst nur die arme gestreckt lassen. Mach ich manchmal zur entspannung.
Kunstradfahrer machen dann noch einen handstand auf dem lenker. Die schulterachse ist dann perfekt samt schwerpunkt über dem lenker.

Wie ich schon postete:
Bei der körperhaltung spielt die biodynamik die entscheidende rolle. Man braucht nur mal liegestütze mit verschiedenen handpositionen relativ zum körper machen. Dann merkt man ganz schnell, dass es angenehme und zunehmend unangenehme haltungen gibt. Dazu kann man die hände noch verdrehen. Die kraft, um den körper nach oben zu bewegen, ist aber in allen fällen gleich! Die wirksamen muskelkräfte können sehr verschieden werden!

Und jetzt nochmal zum handstand. Der körperschwerpunkt wandert dabei von der normalposition bis über den lenker. Die höhe spielt dabei wie (fast) immer immer auf der erdoberfläche keine rolle. Somit hast du eine kontinuierliche wanderung nach vorne. Die belastung ("druck") auf den lenker nimmt daher von minimal auf maximal kontinuierlich zu. Dazwischen kann es keine minima, maxima oder nullstellen geben.

Bei bergabfahrten ist zu beachten, dass allein durch die neigung der schwerpunkt relativ zum tretlager nach vorne wandert, wenn man die körperhaltung beibehält. Da muss man nicht nochmal als gorilla nachhelfen, eher im gegenteil. Etwas zurückgehen reicht völlig. Sonst geht es wie diesem gorilla:


Und jetzt geht es ab auf den trail, obwohl die sonne sich feige versteckt.
 
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