Liquidnight deine Ausführungen und Bemühungen in allen Ehren und vielen Dank dafür - bitte nicht falsch verstehen. Außer meinem Bikehändler - der noch ne Woche im Urlaub ist - und meinen Lehrern - die ich zum Glück erst in fünf Wochen wieder sehe - kennt sich eig. niemand mit Physik so gut aus wie mein Klassenkamerad, der diese Email zu verschiedenen Mechanikern geschickt hat. Ich zitiere:
"hallo
ist es ein echter 4-Gelenker oder einfach ein abgestützter 1-
Gelenker?
Für die abgestützten sehe ich gar keine Probleme, beim echten 4-
Gelenker (Horstlink o ä) könnte es je nach Position des Drehpunkts
Probleme mit der Abstützung des Ankers geben (OEM2 Achsplatte ).
Der Energieverlust wurde von meinen Rolhoff-Kumpels nie erwähnt...
cheers Simon
Hallo Fahrrad-Freund,
> mein Freund wollte sich auf ein Vier-gelenker-Vollgefedertes Fahrrad
was bedeutet das genauer? Eine Hinterrad-Schwinge mit Parallelogramm-Abstützung der Antriebskräfte? Hersteller? Modell? Webseite? Dazu kann ich wenig sagen ohne nähere Angaben. Bei allen Kräftebetrachtungen kommt es auf die genaue Geometrie an. Siehe hierzu
www.kreuzotter.de und dann "Federung"
> eine Rohloff Nabenschaltung drauf machen.
eine edle und langlebige Lösung!
Jetzt gehen angeblich
> gerüchte im Internet herum, dass man mit einer Nabenschaltung auf
> Grund des Stützmomentes viel Kraftverlust(Energieverlust) auf einem
> vollgefederten Rad hat, was man mit einer normalen Kettenschaltung
> nicht hat.
a) Ich gehe davon aus, Du meinst ein vollgefedertes Rad, ein "normales" Rad, auf dem man aufrecht sitzt (im Gegensatz zu einem Liegefahrrad meine ich). Auf einem solchen "Normalfahrrad" sind die Antriebskraft und das -drehmoment des Fahrers und Nutzkraft und -drehmoment an der Antriebsachse immer beeinträchtigt dadurch, daß die Federung und Dämpfung Energien "absorbiert, in Reibungswärme umwandelt, frisst", indem sie aus einem steifen System ein "nachgibiges" System macht.
Für Renn- ud Rekordzwecke benötigt man daher möglichst steife Systeme ohne Federung.
Für den jeweiligen Anwendungszweck "Freizeit, Komfort, Sport, Reisen" paßt also jeweils ein anderer Fahrradtyp.
Die Qual der Wahl liegt bei Deinem Freund.
> Klingt für mich nicht plausibel, weil doch das Stützmoment eine
> innere Kraft ist (also nicht von außen kommt) und sich deshabl
> aufhebt.
Das ist eine komplizierte Frage, wenn man die geplante Geometrie nicht kennt. Sicher ist, daß eine Getriebenabe Drehmomente an der Achse erzeugt, die eine Kettenschaltung prinzipbedingt nicht hat.
Jedoch ist nach meiner Einschätzung (mehr als 20 J. mit Naben- und Kettenschaltungen unterwegs) die Drehmoment-Wirkung gegenüber der Kraft des Kettenzuges zu vernachlässigen.
Den Kettenzug haben ja beide Schaltungstypen gemeinsam.
Wichtig ist es, bei gefederten Systemen den oberen Kettenstrang nahe dem Federungsdrehpunkt zu führen, damit das System möglichst wenig auf den Kettenzug reagiert.
Wenn Dein Freund sich eine Rohloff-Nabe leisten kann und Spaß an hochwertiger Technik hat, dann nur zu! Er wird es nicht bereuen.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Tim,
> hier erstmal der Rahmen, um den es sich handeln würde:
>
http://www.haibike.de/index.php?opt...Impact_2400.jpg&mainpic=07_Hai_Impact_600.jpg
Das Bike sieht mir sehr elastisch gefedert aus. Sicher sehr komfortabel und mit bestem Gripp auf schlechten Wegen. Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob man damit ein Uphill oder ein Downhill-Rennen gewinnen möchte oder evtl. nur ein möglichst vielseitiges Bike fahren möchte.
> Der Energieverlust ist hauptsächlich von der Feder abhängig und nicht
> von dem Schaltungstyp, also ob Ketten- oder Nabenschaltung.
Ja!
> Ist die Feder sehr weich eingestellt ==> großer Energieverlust beim in
> die Pedale treten.
> Ist die Feder hart eingestellt ==> wenig Energieverlust
Nein! Es hängt auch sehr wesentlich von der Geometrie des Rahmens, seiner Hebelarme an den Gelenken und der Kettenführung ab.
>
> Das einzige Problem was ich mir noch vorstellen könnte ist, dass der
> Anker der Nabenschaltung das Gelenk bei der Schaltung blockieren könnte, oder?
Nein, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich würde mich an ein gutes MTB-Geschäft wenden, die sich bezüglich der Rohloff-Nabe auskennen, d.h., sie sollten schon das eine oder andere Bike mit dieser Nabe im Programm haben bzw. auf Nachfrage mit diesem Thema nicht auf Kriegsfuß stehen.
> Vielleicht noch eine kleine Frage für meine Fahrradbildung.
> Bei Fullys gibt es wirklich allerhand Rahmengeometrien, auch wie man die
> Feder einbaut, ist fast immer unterschiedlich.
> Kannst du mir bitte mal ein paar Gründe aufzählen, warum man den Rahmen
> samt
> der Feder (also manchmal ist sie fast horizontal, dann wieder mal
> vertikal,
> also wie im Hai-Impact, eingebaut) immer so unterschiedlich anordnet?
Sorry, das kann ich nicht so allgemein beantworten. Wie vieles andere auch (bei Autos, Motorrädern und eben auch bei Bikes) ist manches Show- oder Mode-Sache....
Kleines Beispiel: Am Motorrad gibt es so gut wie ausschließlich Telegabeln (Ausnahme: BMW-Paralever), dabei sind die in den 60er Jahren eingesetzten Federschwingen viel feinfühliger in der Federung gewesen und steifer in ihrer Aufhängung und Radführung. Sahen aber altmodisch aus.... also wurden sie eingemottet.
In diesem Sinne, viel Spaß mit dem neuen Bike,
Andreas
Hallo Tim,
der horizontal eingebaute Dämpfer ist in einem Rahmen mit
Eingelenkhinterbau, das vertikale in einem Rahmen mit
Viergelenkhinterbau.
Eingelenker: Der Hinterbau kann über eine Achse schwingen. Vorteil:
einfacherer Aufbau & Warung. Nachteil: nicht so feinfühlig, stärkere
Einflüsse der Tretbewegung (Wippen).
Viergelenker: Der Hinterbau kann über eine Konstruktion mit Hebelarmen
und vier Gelenken schwingen. Vorteil: feinfühliger, weniger Wippen.
Nachteil: Teuer, warungsintensiver.
Um rauszufinden, was für Dich besser ist, erstmal überlegen, was Du am
meisten damit fahren willst, dann dort Probefahren, am Besten über's
Wochenende. Wenn man diese Prozedur noch vor sich hat, besser nicht im
Netz kaufen.
Servus,
Jochen
--- Tim <
[email protected]> schrieb:
> Liebe/-r wer-weiss-was Experte/-in,
>
> warum ist hier
>
(
http://www.haibike.de/index.php?opt...ream3_2400.jpg&mainpic=07_Hai_Scream3_600.jpg)
> die hintere Feder fast horizontal eingebaut und
> hier
>
(
http://www.haibike.de/index.php?opt...e_FS_2400.jpg&mainpic=07_Hai_Q_One_FS_600.jpg)
> fast vertikal?
> Was bringt die unterschiedliche Einbauweise der hinteren Feder denn
> für Unterschiede beim Fahren? Oder macht man das nur für das
> Aussehen, dass sich das unterscheidet und nicht alle Fahrräder gleich
> aussehen?
>
> Danke für die Antwort"
So ist etwas chaotisch aber sind mehrere Emails zusammengefasst.
Im Übrigen habe ich mal meine Teamkollegen abgeklappert aber die haben gesagt, da sies noch nicht ausprobiert haben, können sie darüber keine Auskunft geben bzw. nicht mehr, als in der Literatur schon überall steht.
Vielleicht kannst du ja mal die wichtigsten Punkte zusammengefasst aufführen hier mit Fachbegriffen etc. damit ich das mal ausdrucken kann und das meinem Händler u.a. vorlegen kann. Dann wärst du echt ein Top Schatz =)