Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago

Der DAV über die Pyrenäen: "Im Hochsommer auf der Südseite in Spanien sehr heiß und trocken (Trinkwasser!), in Frankreich häufiger Regen."
Keine allzu attraktiven Perspektiven. Durchs frz. (Vor-)Gebirge Richtung Westen, Querung erst in Atlantik-Nähe?
 

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Re: Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago
EV8 über Béziers an Narbonne vorbei und dann auf der D613 bei Villerouge in die Berge? Oder schon D611 weiter östlich?
 
Eine Kollegin hat während eurer Himalayatour die Pyrenäen von Ost nach West gemacht. Ich hoffe Montag ist nicht zu spät für euch, da sehe ich sie erst wieder. Lustigerweise war das ihre Vorbereitungstour für die Annapurna Runde, die sie im Herbst in Angriff nehmen will :) - eure Tourdaten habe ich ihr natürlich schon weitergegeben.
 
05.08. 12:30 Café Cathedrale in Agde, 15m

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Und weiter geht's, immer am Beach entlang von Sète nach Südwest.

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Glaube dieser Teil Frankreichs ist ein einziger, großer Sandstrand. Hunderte Kilometer lang. Fährt sich heute eigentlich recht hübsch... laues Lüftchen statt bösen Gegenwind... keine Autos... alles freundlich.

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Sachen gibts... ein automatisches Parkhaus für Boote?! Gib deinen Code ein und das Schifferl wird vom Roboter aus dem Dock geholt und im Kanal zu Wasser gelassen... umgekehrt genau so. Lustig drauf sans scho, die Franzosen an der Rhone.

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Wir verlassen den Strand und folgen weiter einem der vielen Dutzend Kanäle der Gegend.

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Der hier scheint sogar was besonders... Canal du Midi... aus dem sechzehnten Jahrhundert oder so.

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Der Singletrack durchs Schutzgebiet auf dem EV8 ist immerhin ganz ansprechend. Flach wie ein Brett, aber ein paar lustige, schilfige Kurven.

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Darauf ein zweites Frühstück an der Kathedrale in Agde. Kein Jakobsweg in der Gegend, keine Pilgerstempel, dafür gutes Futter. Letzteres ist dann doch bedeutend wichtiger für den Verlauf der Tour.
 
04.08. 19:00 Sete, 5m
... überqueren wir die Rhone diverse Male auf lustigen Dreh- und Kippbrücken... oder wie diese Dinge auch immer heissen. Bin echt nicht so der Wassermann. Ist das hier eigentlich die offizielle Mündung der Rhone ins Mittelmeer?
Ich würde sagen, die offizielle Mündung habt ihr nie gesehen, die ist südlich von Arles.

Die letzten Tage sind sehr interessant, mal ganz mal was anderes. Ich verbinde Strand eher mit Familienurlaub, nicht mit Radfahren.
 
Durchs frz. (Vor-)Gebirge Richtung Westen, Querung erst in Atlantik-Nähe?
No way José... wenn Berge da sind, werden sie auch mitgenommen. Bin doch kein Jakobspilger... die laufen natürlich fast die ganzen Püries unten rum durchs flache Land und queren nur ein einziges Mal, bei St Jean Pied de Port. Das kommt mir nicht in die Pilgertüte :).

War schon drei mal im Sommer in den spanischen Pyrenäen und hab's bisher immer überlebt. So schlimm ist die Wassersituation dort auch nicht.
 
Auf den Canigou und rüber zum Puigmal? Habs mir auf der Karte angeschaut, da sehr ich keine vernünftige Möglichkeit.

Zwar ohne persönliche Kenntnis der Gegend, aber weil ich auch grad beim Planen bin und es mir daher schon einigermaßen gut angeschaut hab... geht schon ziemlich gut, und zwar so:
Von Valmanya/Los Masos aus ein bissel schieben zum Abri Pinatell, ab da auf den GR10/Tour du Canigou Balkon Trail zum Ras de Prat Cabrera. Auf dem Balkon Trail dürfte den Fotos nach recht viel fahrbar sein und schaut hübsch aus. Weiter aufm GR10 (Piste) zum Chalet Cortales. Von dort ein Stückerl Trail runter zum Refuge Batang. Von dort Piste-Piste-Piste über Col de Voltes bis zum Refuge Bonne Aigue, dort wieder auf dem GR10 bis zum Refuge Marailles. Weiter auf Piste über Collada de la Roquette zum Pla Guillem. Dort immer auf dem Grat ("Ronde du Canigou - Tour des Reserves Naturelles" weiter zum Mort de l'Escuela und Porteille de Morens. Über Valter 2000, auf den Grat zurück beim Col de la Vaca. Weiter immer an der Grenze F/ES bis zum Coll de Nuria. Dann je nach beliebtem Weiterweg übers Cami de Nuria runter nach Eyne, oder über die Gorges de Nuria nach Qeralbs (kennst du glaub schon?), oder halt noch ein wenig weiter aufm Grat über den Puigmal d'Err und erst am Cim de Coma Morera runter nach Osseja.

Auf den Canigou bzw halt zumindest bis zum Chalet Cortales gehen auch noch andere Pisten hoch. Von Finestret eine, und vom Col de Milleres zw. Taurinya und Fillos eine andere.

Dürfte auf GR10 bis zum Refuge Marailles einigermaßen steinig sein, aber laut dem, was ich darüber gefunden habe, ziemlich hübsch.
Alternativ könnte man am Canigou auch über die Crete Barbet und "hinten runter" über die Porteille de Valmanya zum Refuge Marailles. Auf der Crete soll man wunderbare Aussicht haben. Allerdings würd ich mich mental darauf einstellen, evtl bis zur Porteille über ein Geröllfeld runter schieben zu müssen.
Der Höhenweg zwischen Pla Guillem und Coll Nuria wird von den Franzosen munter in diversen Abschnitten (oder auch komplett) in beide Richtungen befahren, daher geh ich davon aus, dass das keine Sinnlos-Schlepperei ist, sondern einigermaßen sinnvoll rollbar sein müsste.
 
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Zwar ohne persönliche Kenntnis der Gegend, aber weil ich auch grad beim Planen bin und es mir daher schon einigermaßen gut angeschaut hab... geht schon ziemlich gut, und zwar so:
Von Valmanya/Los Masos aus ein bissel schieben zum Abri Pinatell, ab da auf den GR10/Tour du Canigou Balkon Trail zum Ras de Prat Cabrera. Auf dem Balkon Trail dürfte den Fotos nach recht viel fahrbar sein und schaut hübsch aus. Weiter aufm GR10 (Piste) zum Chalet Cortales. Von dort ein Stückerl Trail runter zum Refuge Batang. Von dort Piste-Piste-Piste über Col de Voltes bis zum Refuge Bonne Aigue, dort wieder auf dem GR10 bis zum Refuge Marailles. Weiter auf Piste über Collada de la Roquette zum Pla Guillem. Dort immer auf dem Grat ("Ronde du Canigou - Tour des Reserves Naturelles" weiter zum Mort de l'Escuela und Porteille de Morens. Über Valter 2000, auf den Grat zurück beim Col de la Vaca. Weiter immer an der Grenze F/ES bis zum Coll de Nuria. Dann je nach beliebtem Weiterweg übers Cami de Nuria runter nach Eyne, oder über die Gorges de Nuria nach Qeralbs (kennst du glaub schon?), oder halt noch ein wenig weiter aufm Grat über den Puigmal d'Err und erst am Cim de Coma Morera runter nach Osseja.

Auf den Canigou bzw halt zumindest bis zum Chalet Cortales gehen auch noch andere Pisten hoch. Von Finestret eine, und vom Col de Milleres zw. Taurinya und Fillos eine andere.

Dürfte auf GR10 bis zum Refuge Marailles einigermaßen steinig sein, aber laut dem, was ich darüber gefunden habe, ziemlich hübsch.
Alternativ könnte man am Canigou auch über die Crete Barbet und "hinten runter" über die Porteille de Valmanya zum Refuge Marailles. Auf der Crete soll man wunderbare Aussicht haben. Allerdings würd ich mich mental darauf einstellen, evtl bis zur Porteille über ein Geröllfeld runter schieben zu müssen.
Der Höhenweg zwischen Pla Guillem und Coll Nuria wird von den Franzosen munter in diversen Abschnitten (oder auch komplett) in beide Richtungen befahren, daher geh ich davon aus, dass das keine Sinnlos-Schlepperei ist, sondern einigermaßen sinnvoll rollbar sein müsste.
Neuf Croix nach Valter (dh umgekehrt) bin ich beim "Urlaubix" auf der HRP gefahren. Kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber gefühlt ist das in der Gegenrichtung alles zu schieben (+600hm). Werd meine alten Texte nochmal durchschauen. Ansonsten klingts wie ein echter @scylla-Tip nach viel Arbeit :)... ich schau's mir mal an.

https://www.mtb-news.de/forum/t/urlaubix-von-porto-nach-barcelona.771520/page-18#post-10868564 ff hat Fotos davon. Aber in Gegenrichtung kann ich's mit echt nicht vorstellen, besonders der Puigmal von Nuria wäre kompletter Käse.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) Der hier scheint sogar was besonders... Canal du Midi... aus dem sechzehnten Jahrhundert oder so. (...)
17. ;) An einem Kanal entlang (es gibt ja viele in FR, die meisten so +/- aus der napoleonischen Aera) ist immer ein 'gemuetlicher Abschnitt' bei einer Frankreich-Tour. Dann kommt aber dennoch immer irgendwann der Punkt, wo ich gern wieder auf die huegeligen Straesselchen wechsele ...
 
https://www.mtb-news.de/forum/t/urlaubix-von-porto-nach-barcelona.771520/page-18#post-10868564 ff hat Fotos davon. Aber in Gegenrichtung kann ich's mit echt nicht vorstellen, besonders der Puigmal von Nuria wäre kompletter Käse.

Das Stück vor dem Vaca hätte ich mir auch schon von der Karte her nicht fahrbar vorgestellt. Allerdings ist (laut Karte) ab Valter ja nochmal ein bissel hoch-runter, so dass da garantiert nicht durchgängig zu schieben sein wird, von daher wird's schon erträglich sein. Aber wenn du's eh schon kennst muss ich dir da ja nix vom Pferd erzählen. Deine Bilder machen übrigens ziemlich Laune auf die Gegend :)

Vom Coll Nuria weiter hoch auf den Puigmal würde ich eh nicht machen, sondern ganz gechilled das Tal Richtung Eyne (oder in die Gegenrichtung nach Spanien) runter rollen. Aber du machst ja öfter mal Sachen, die ich nicht machen würde, von daher hätte ich da jetzt erst mal nichts ausschließen wollen ... :D
 
05.08. 22:00 Pilgerherberge in Beziers, 50m

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Schreibt ihr nix, schreib ich auch nix. Sollte ja inzwischen bekannt sein... : - ).

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War aber noch ein sehr schöner Tag am Canal du Midi... :)
 
Wir waren auch mal unterwegs.
1200Hm auf 80km, da kann der Stuntzi im Moment nur von träumen. [emoji6]
Dafür hätten wir gerne deine Sonne gehabt.

Aber deine Tripps haben meine Frau und mich inspiriert, auch mal mit Sack und Pack los zu ziehen.
Jetzt sind wir wieder zuhause und lesen gespannt deinen Tourenbericht.
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Es ist DEIN Faden und Du darfst machen, was Du willst damit. Aber ohne Text kuck ich nicht mehr rein. Und jetzt? Ziel erreicht?
 
Der Weg ist das Ziel.

Aber es ist gut, ein Ziel zu haben. Auch beim Ozeanix-Trip hatten wir Ziele, aber das war irgendwie anders. Fragt mich nicht, warum. Vielleicht weil sich das Ende meiner Auszeit unerbittlich nähert? Und weil ich mich immer wieder frage, ob ich ankommen werde?

Und es war klar, da wird es immer wieder Abschnitte und Strecken und Pässe geben, die nicht so "munden", aber das ist ja OK so. Wir wollen ja auch Neues ausprobieren, und @stuntzi kennt einfach schon so viel. Und manchmal wollen wir einfach weiter voran kommen.

Die Entscheidung fällt oft spontan. Wetter, Tagesform, Empfehlung, Bauchgefühl, Lust. Ich finde Eure vielen Empfehlungen immer Klasse, auch wenn man leider nicht alles machen kann. Viel mussten wir schon "links" liegen lassen, aber wir wollen irgendwann im September in Santiago ankommen. Da muss man einfach Kompromisse machen.

Die letzten Tage waren hart. Ich mag Flachetappen eigentlich gar nicht. Und es war eigentlich wunderschön. Und ein paar der Zwischenziele waren Kindheitserinnerungen geschuldet (Les Baux war aber enttäuschend, und Saintes Maries hatte ich auch "chilliger" in Erinnerung). Aber tagelang in brütender Hitze mit starkem Gegenwind an einem Kanal entlang zu fahren? Hat man dafür nicht Cabrios (oder Schiffe) erfunden. OK, das ist Jammern auf hohem Niveau. Und hatte ich mich nicht fürchterlich über den Col Crachet beschwert? Aber mal Hand aufs Herz, lieber so ein Pass als eine Flachetappe.

Es war so schön, als gestern am Horizont die Pyrenäen aufgetaucht sind. Ich freue mich sehr auf den nächsten Abschnitt. Es ist noch weit. Und wir werden uns entscheiden müssen. Ich bin gespannt!
 
06.08. 12:00 Capestang am Canal du Midi, 20m

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Etwas verspäteter Start aus Béziers, nachdem sich die vergewitterte Nacht noch weit in den Vormittag breit macht. Dafür ists auch gleich mal um fast zwanzig Grad kühler als in den letzten Tagen.

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Gleich hinter Béziers wartet dann doch erstaunlicherweise ein Berg, ganze zwanzig Meter davon. Kein Thema für Biker, aber die Boote auf dem Kanal haben ganz schön dran zu knabbern.

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Zu dritt wird der Uphill durch die vielen Schleusen gemeistert... immer schön voll packen, sonst dauerts zu lang.

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Wasser Marsch... ein Dutzend Mal. Scheint hier eins der "spannenden" Teilstücke bei einem Hausbooturlaub in Frankreich zu sein. Glaub für mich wär das jetzt eher nix... zu wenig Bewegung.

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Wenn schon Kanal, ...

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... dann lieber so.

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Oder so.

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Oder wenn's sein muss auch so.

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Nach zwei abwechslungsreichen Kanalstunden (wirklich!) bei angenehmen Temperaturen (soll's tatsächlich auch geben) mit abartigem Gegenwind (grmpf) erreichen wir Capestang. Zeit für Futter... und Routenplanung. Weiter nach Westen... am Canal du Midi nach Carcassonne? Oder den Kanal schon vorher verlassen und im Süden die Ausläufer der Pyrenäen suchen?
 
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