Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago

Hey @stuntzi haben einen klAssiker gemacht die Minusgrade nachts waren aber doch etwas ungemütlich... Noch 2 Tage mount blanc dann ist das Alpen sommerabenteuer wieder vorbei....
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Re: Compostix - Bergradlpilgern von München nach Santiago
Hola Bike Pilger Goldkettle & Stuntzi, schicker X, venceremos! Jetzt bleibt nur noch der JubiläiX: Weltumrundungen auf Längen- und Breitengraden :D

Falls nicht sowieso schon eingeplant, nach Compostela und Bewunderung des sagenhaften Weihrauchkessels, könntet Ihr noch "das Ende der Welt" besichtigen. Den Finishersprung vom Felsen abba unbedingt in der "Geek-Version" machen.

Hier gibt's noch 'ne Jakobs Pilger Dia Show:
 
Auf den Nationalparkverbotstafeln ist immer ein Fahrrad abgebildet, kein Mountainbike. Das bedeutet bestimmt, dass man normale Radfahrer aus Sicherheitsgründen fernhalten will ... Stichwort Verletzungsgefahr, Verlust der Orientierung, zu schwache Bremsen usw.
 
24.08. 20:00 Flusscamp bei der Puerto Laza, 800m

hecho-blog.jpg

Nicht viel zu berichten heute, die großen Berge sind erst mal vorbei.

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Später Start vom Flusscamp in "Hecho" und über einen kleinen Pass nach "Anso".

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Von Anso führt eine wunderhübsche Schluchtenstraße...

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... zum Refugio Zuriza mit gleichnamigem Pass.

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Dort startet ein schmackofatziger Waldtrail auf dem GR11...

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... vorbei an niedlichen Wasserfällchen hinab ins nächste Tal. Über die Orte "Izaba" und "Uztarroz" radeln wir abends noch auf den dritten Pass: die Puerto Laza.

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Drüben gleich wieder runter und ein verstecktes Platzerl am Fluss gesucht.

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Heiss ists... sauber werden muss der Zorro. Flusscamping ist die einzig wahre Alternative in spanischer Sommerhitze.
 
Zuletzt bearbeitet:
25.08. 12:30 Casas de Irati, 850m

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Weiter mit den kleinen Bergen: Wir kurbeln knappe Fünfhundert vom Flusscamp hinauf in die Bikeregion von "Irati" an der spanisch-französischen Grenze.

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Allerdings... warum man dutzende Kilometer nutzlose Isohypsenpisten durch nutzlosen Wald zum Spaß bekringeln sollte, erschließt sich mir nicht. Die "Macher" der Bikeregion Irati sind offensichtlich anderer Ansicht. Aber hey... immerhin dual use... im Winter ist auf den gleichen Pisten Langlaufen angesagt.

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Für uns führts wenigstens in die richtige Richtung. Und dann finden wir sogar noch ein schnelles, flowiges Esseinserl für die vierhundert Tiefenmeter...

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... zu den "Casas de Irati". Unerwartet... aber dringend benötigt. Haben seit zwanzig Stunden keine offene Bar, geschweige denn einen Supermarkt gesehen. In Neuseeland kein Problem, da sie sind die Teilstücke ohne Zivilisation deutlich länger. Aber dort war die Vorratshaltung und die Einkauferei auch wesentlich disziplinierter. Hier rechnet man halt damit, dass ja doch irgendwann schon wieder was kommt. Stimmt ja auch... fast immer. Und ein Müsliriegel war noch übrig.
 
Zuletzt bearbeitet:
25.08. 17:00 Sources de la Nive am Col d Errozate in Frankreich, 400m

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Nachdem sich die entleerten Kalorienspeicher in den Casas de Irati an "platos combinados" und "cafés con leche y leche condensada" mit diversen Schokoteilchen erfreuen durften, strampeln wir noch ein wenig durch die Irati-Schlucht und verlassen am Irati-Stausee dann Spanien über die grüne Grenze nach Frankreich.

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Ein kurzer aber steiler Zwofuffi-Uphill führt durch grüne Schafsberge auf den Col d'Errozaté... oder sein baskisches Namensäquivalent. Hier überqueren wir wohl auch zum vierten Mal den Hauptkamm der Pyrenäen, was so weit im Westen allerdings bei 1100 Metern Höhe kein besonders überragendes Kunststück mehr darstellt.

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Drüben nach Frankreich runter ist auf meiner Karte ein nettes braunes Stricherl eingezeichnet, das angeblich Teil der HRP-Pyrenäendurchwanderung HRP aein soll. Selbige ist, wie des öfteren so auch hier, wohl mehr ein "Richtungsvorschlag" denn ein gebauter Weg. Aber auf den Schafswiesen lässt sichs anfangs ganz gut runterhoppeln. Die Berge sehen ja auch zugegebenermaßen recht "übersichtlich" aus.

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Bald schon wird das Gelände jedoch interessanter, ...

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... und das Tal steiler.

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Ziemlich heftig steil sogar: Sind zwar alles grasige Wiesenhänge gemischt mit wiesigen Grashängen, aber bei meist um die fünfzig Grad Gefälle fragt man sich schon das ein oder andere Mal, ob man bei einem Sturz wohl liegenbleiben oder ungebremst runter bis in den tief eingeschnittenen Fluss brezln würde. Der HRP-Weg ist zudem kaum mehr als eine waschlappenschmale Rinne, meist unsichtbar unter der Vegetation verborgen. Ein Rasenmäher würde der Strecke sicher mal ganz gut zu Gesicht stehen.

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Fährt sich allerdings trotz miserabler Bodensicht insgesamt recht fluffig und quert das steile Tal über einige Kilometer hinweg mit nur leichtem Gefälle. Eine sehr spezielle und reichlich coole Sechshunderttiefenmeterabfahrt, die uns sicher eine Stunde lang auf Hochspannung hält.

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Erst gegen Ende hin werden die Hänge etwas flacher und der Weg etwas definierter, ist besser für die Nerven. Insgesamt ist der Col d'Errozaté ein absolut gelungenes Experiment... so viel "Action" hätte ich den grünen Hügeln hier in den westlichen Pyrenäen gar nicht mehr zugetraut.
 
Hape lässt grüßen: Schnappatmung, bin dann mal weg .... Hatte denn der Lenker noch Spiel, sind die hangseitigen Knie nun etwas grün gefärbt? Die Anspannung ergreift mich schon beim Hinschauen und bekanntlich stelt sich "Steile" fotografisch eingefangen eher milder dar.

Keep care!:winken:
 
25.08. 18:00 St Jean Pied de Port, 180m

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Nach dem coolen Errozate-Trail sind zehn Kilometer Straßerl durchs kleine Tälchen des Flusses "Nive" angesagt. Im Ort Saint-Jean-Pied-de-Port, auf baskisch Donibane Garazi, ...

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...ist dann Schluss für heute.

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Hier an der berühmten "Port d'Espagne", dem Tor zu den Pyrenäen, ist der offizielle Start des "Camino Frances": erster und einziger und originaler und überhaupt der allerwichtigste und tollste aller Jakobswege. Jeder Pilger der was auf sich hält, muss hier durch oder fängt halt hier an. Alle anderen Wegerl sind nur müde Kopien... oder so ähnlich... sagt man... : - ).

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Und wir habens nach sechsundvierzig Biketagen seit München dann auch schon hier her geschafft. Darauf einen Rosé!
 
Schnappatmung, bin dann mal weg .... Hatte denn der Lenker noch Spiel, sind die hangseitigen Knie nun etwas grün gefärbt? Die Anspannung ergreift mich schon beim Hinschauen und bekanntlich stelt sich "Steile" fotografisch eingefangen eher milder dar.
Hmmm ... Dramatik per nachlässiger Kamera-Haltung? Man nehme das Foto errozate-trail4.jpg und drehe es um 15° im Uhrzeigersinn. Dann stehen die Baumstämme am Gegenhang wieder senkrecht, und das Ganze wirkt um vieles gemässigter.
Im Gedenken an eigene Angstattacken - sogar am Bindelweg - war da aber sicherlich kein entspanntes Fahren drin.
 
Ich melde mich als stiller Mitleser und "Jungfrau" zu Wort. Danke, dass ihr uns an eurer Reise teilhaben lasst. Ich finde die Tour klasse und bestimmt eine tolle Inspiration für meine kommende Radreise :)
 
Hmmm ... Dramatik per nachlässiger Kamera-Haltung? Man nehme das Foto errozate-trail4.jpg und drehe es um 15° im Uhrzeigersinn. Dann stehen die Baumstämme am Gegenhang wieder senkrecht, und das Ganze wirkt um vieles gemässigter.
Im Gedenken an eigene Angstattacken - sogar am Bindelweg - war da aber sicherlich kein entspanntes Fahren drin.


wenn man nur den baum links unten betrachtet, mag das stimmen. aber die hügelkette am horizont steht dann total schief, was überhaupt nicht passt. ich komme da eher auf ein vernachlässigbares maß von 3-4°, welches man das bild nach rechts drehen könnte. das mag einfach der situation geschuldet sein und ist nicht eindeutig als absicht, als "fake news" zu erkennen.
zumal durch die weitwinkeloptik die senkrechten linien zusätzlich verfälscht werden. glaube kaum, daß stuntzi ein tiltshift mit sich rumschleppt, um die bäume immer senkrecht darzustellen.;)

konnte man bei dem pfad überhaupt eine komplett kurbelumdrehung machen? oder blieb man da immer mit dem pedal an der hangseite im gras stecken, mit der aussicht zur talseite hin ausgehebelt zu werden? oder war das soviel gefälle, daß man ohne groß kurbeln da durchrollen konnte?

zumindest wars ein "pfad des erwachens"...:cool:
 
Kurbeln musste man zum Glück nicht so oft dort, ging fast immer ganz leicht bergab. Sehr angenehm eigentlich. Und btw... der Bindelweg ist gegen den Errozate ein autobahnbreiter Honigkuchengeburstagspferdespaß :).
 
26.08. 14:00 Colle Lepoeder auf dem Camino Frances, 1440m

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In dem Pilgerstartdorf Saint Jean Pied de Port muss man natürlich gezwungenermaßen in einer echten französischen Pilgerherberge übernachten. Winzig kleine Zimmer mit Stockbetten... etwas muffig... allenfalls halbwegs genießbares Abendessen mit Rotwein für nen Zehner... miserables Frühstück... Pilgerleben halt. Nicht dass ich das jetzt immer brauche... ganz sicher nicht. Ein einsamer Zeltplatz am Berg ist mir allemal lieber. Aber wenn die Tour schon nach Santiago geht und Compostix heisst, dann muss man sowas auch mal mitmachen.

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War trotzdem ganz lustig, mit all den nervösen Pilgerfrischlingen am Abend vor ihrem ersten Tag auf dem Camino. Die meisten sitzen um fünf Uhr morgens schon am Frühstückstisch und verlassen spätestens um sechs die Herberge... quasi noch mitten in der Nacht. Die spinnen die Pilger. Wir fahren gegen zehn los und rollen das Feld dann von hinten auf.

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Ist allerdings gar nicht so einfach mit dem aufrollen: Die zwölfhundert Höhenmeter auf dem Camino von St Jean hinauf in die Pyrenäen sind zwar geteert, aber meistens einfach nur gnadenlos steil. Zwanzigprozenter sind keine Seltenheit.

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Ansonsten sind sie Berge hier grün und waldlos und voll mit Schafen, Neuseeland lässt grüßen.
 
So wenig wie stuntzi es nötig hat 'nur' Kohle machen zu wollen, wie neulich mal unterstellt, so wenig hat er es auch nötig, steile Hänge durch Kameraschiefhalten zu 'spektaklisieren'... So viel wie er radelt, im Vergleich zu uns Büro -stuntzi-Kino Genießer und Gelegenheisradler ☺

Respekt, zum Befahren dieses Steilhang Pfades!
 
Die Pilgerherberge sieht ja .. eng aus. Aber stimmt, so was muss man dann auch mal mitnehmen. Manche Hütte in den Alpen ist auch nicht soo toll (Tribulaun bspw.)
 
Gibt's überhaupt vernünftiges Brot in Spanien? Wäre für mich schwierig, diese aufgeschnäumten Labberdinger schmecken ja fürchterlich..
 
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