Seit gestern steht ein Diverge bei mir im Keller, heute habe ich es ausgiebig durch niedersächsisch-Sibirien entlang der Este von der Mündung bei Buxtehude bis zur Quelle in der Lüneburger Heide getestet. Es macht, was ich mir erhofft hatte und läuft! Ich habe lange mit einem rennradähnlichen Gefährt gehadert, seit ich vor 15 Jahren entschieden habe, mein letztes Rennrad in die Ecke zu stellen und komplett auf MTBs umzusteigen. Mein 90er-Jahre Alu-Principia-Bolide war einfach zu unbequem und knüppelhart und der Straßenverkehr rund um Hamburg nicht Rennradfreunlich. Und ein Ausflug auf ein Salsa Fargo mit Dropbar funktionierte nicht mit meinen 2m Größe. Dann war ich vor kurzem im Spezi-Laden und dort stand ein Diverge in Größe 64 (Nur die Alumodelle gibt es in 64. Carbon hört bei 61 auf, ebenso Stahl). Probegefahren und gekauft! Eigentlich suche ich seit langem nach einem Gravelähnlichem Gefährt aus Stahl passend für meine Größe, aber außer einer Sonderfertigung bei einem Rahmenbauer gab es nichts, was mich von der Geometrie überzeugt hätte. Und bevor ich mir einen eigenen Rahmen braten lasse, wollte ich erst mal testen, ob mein Rücken noch willens ist, eine Dropbar zu dulden.
Im Keller hatte ich noch seit 9 Jahren einen DT240 XR400-Laufradsatz liegen, den ich damals von einem Neurad gleich in die Ecke gestellt habe, weil die Felge 17mm Innenmass hat - schon damals zu schmal für MTBs. Aber auf dem Diverge hat der Laufradsatz jetzt gleich 600g Gewicht gespart und macht besseren Sound. Allerdings sind die
Felgen aus der Prä-Tubeless-Zeit. Da muss ich noch ein wenig nachbessern, damit die Luft hält. Als
SRAM-Fanboy fremdele ich noch ein wenig mit der 105, mal schauen ob ich mich auf sie einlasse oder mit
SRAM nachrüste.
Das Diverge hat eine 2cm-Feder im Steuersatz, der Vorbau federt ein klein wenig, tatsächlich macht es das Fahren auf Kopfsteinpflaster, ruppigen Trails oder miesen Radwegen entspannter, außerdem erspare ich mir damit eine leidige Sparer-Entscheidung: Optik oder Bequemlichkeit. Dann gibt es einige Ösen für die Montage von Lowridern und einem Träger hinten, also wird es das Rad für meine diesjährigen Gepäck-Radreisen. Das Wetter lud heute sogar zu einigen Fotopausen ein: