Der Gravel Titanrahmen Thread - Titanräder, Titanteile & mehr

auch nett das Teil - https://www.gravelcyclist.com/bicyc...rameset-that-sets-new-standards-in-its-class/
BossiGritSSPR2024-3 Kopie.jpg
 
Ich muss leider noch 4 Wochen auf den neuen Titanrahmen warten 🥲
Was soll ich da sagen, meiner braucht noch bis Ende April - auch bei Leo bestellt :)

Eigentlich hätte es aber ein Rahmen von mawis werden sollen bzw. ist auch einer geworden, der allerdings aktuell wohl nur Schrottwert hat ...
Und das kam so:
Im Sommer hatte ich Kontakt mit Mathias Scherer aufgenommen und nach jahrelangem Zögern und wieder Verwerfen einen Maßrahmen bestellt, um meinem nicht ganz passenden und natürlich viel zu schweren Salsa Fargo zu ersetzen (man möge mir in diesem Thread verzeihen: eher Dropbar-MTB als Gravel). Ende September kam dann von ihm die Aufforderung, den Rahmen komplett im Voraus zu bezahlen, Fertigung würde bis Anfang Oktober erfolgen. Leider kam dann weder im Oktober noch im November ein Rahmen. Im Dezember wurde es mir langsam zu bunt und ich wollte einstweilen mein Geld wieder zurück, falls der Rahmen noch länger brauchen sollte. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt eine technische Zeichnung mit den Maßen des Rahmens erhalten und war mittlerweile davon ausgegangen, dass ich weder Geld zurück noch Rahmen erhalte, da die Kommunikation mit "M." wirklich schräg verlief.

Ein paar Tage vor Weihnachten kam dann ein Paket an mit einem Rahmen, der beim Auspacken gleich als nicht fertig gefinished ins Auge fiel: Kratzer, Produktionsspuren (Markierungen etc.), Späne in den Rohren und Gewinden, Bremskabelöffnungen nicht entgratet. Nun gut, kann man ja bei Titan noch alles selber nacharbeiten. Rahmen weiter begutachtet und es wurde unangenehmer - falsches Achsmaß (142 statt 148), Kettenstreben 10mm länger als bestellt, Schlitz für Sattelstützenklemme nicht gerade geschnitten, Steuerrohr verdreht eingeschweißt, dadurch Schriftzug nicht mittig und noch ein paar kleinere Unregelmäßigkeiten.



Beim Einbau des Hinterrads dann festgestellt, dass das nicht mittig steht (links näher an den Streben als rechts) und dass die Sitzstreben ungleich gebogen sind (andere Biegeradien, Biegepunkte höhenversetzt).



Die Sitzstreben sind auch noch in sich verdreht.



Hmmm, Nachbesserungsanspruch angemeldet und erst mal ganze Zeit lang wieder nix gehört vom Herrn Scherer. Einen Tag nach Ablauf der gesetzten Frist kam dann kommentarlos eine Teilrückzahlung auf meinem Konto an. Nach Klageandrohung ein weiterer Teil. Als Abschluss des Ganzen meinte der Herr Rahmenbauer, er könne sich die 250€ Anzahlung behalten, da dies so in seinen AGBs stehe - wobei da auch drin steht, dass der Kaufpreis eigentlich erst 8 Tage nach Zustellung fällig ist und nicht - wie von ihm praktiziert - Monate im Voraus ... und da auch nicht drinsteht, dass er schiefe Rahmen liefern würde.

Ich hatte mich auf den Rahmen gefreut wie ein Schneekönig, raus kam dabei nur Ärger und Frust. Die Moral von der Geschicht: hätt ich mal lieber die Finger von mawis gelassen.

Gibt natürlich auch einige andere, die bei mawis bestellt hatten und zufrieden waren - sonst hätte ich da ja nicht auch bestellt. Mir scheint aber der gute "M." in einen etwas unguten Gemütszustand abgedriftet zu sein, der doch zu gesteigerter Vorsicht mahnt. Wer als Rahmenbauer, der etwas auf sich hält, so einen Rahmen in die Öffentlichkeit entlässt und sich in finanzieller Hinsicht so gibt wie erlebt, scheint die Kontrolle über sein Leben nicht mehr so ganz innezuhaben.

Wen's interessiert: Weitere Bilder findet ihr in meinem Album.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon ne harte Geschichte...sowas an den Kunden zu versenden ist wirklich unverschämt...zumal das Teil ja sicher kein Schnäppchen war. Das sieht so aus als hätte man einfach schnell irgendwas zusammengebraten. Mal davon abgesehen find ich auch die Konstruktion merkwürdig, da ist ja keine Querverstrebung in den Sitzstreben..das teil wird ja im Wiegetritt und beim Bremsen flexen wie ein Gummiband...
Hast du den Rahmen denn dann zurückgesendet? Ansonsten hätte ich den für die Anzahlung einfach behalten wenn die nicht zurückkommt..
 
Das sieht so aus als hätte man einfach schnell irgendwas zusammengebraten.
Ich vermute, das war auch so. Er hatte wohl Probleme mit der Rückzahlung und hat dann lieber einen Schnellschuss rausgehaun. Rücksenden werde ich den Rahmen erst nach vollständiger Rückzahlung. Auf meine Frage, ob er den Rahmen zurückhaben will, kam allerdings auch keine Antwort. Falls sich das bis zur Abholung des Rewel nicht geklärt hat, werde ich den dort mal begutachten lassen, ob die noch etwas Fahrbares draus machen können. Wobei ich den Rahmen eigentlich nicht mehr will - falls also jemand einen Mawis für 250 € will ... ;)
Die fehlenden Ketten-/Sitzstreben wurden so von mir in Auftrag gegeben. Er meinte, das gäbe keine Stabilitätsprobleme. Auch bei Rewel habe ich das so in Auftrag gegeben, es kam auch kein Widerspruch. Gibt ja einige Rahmen, bei denen die Streben nicht vorhanden sind und keine Klagen, dass die schwammig wären. Ich glaube @CheapTrick lässt seinen auch so bauen.
 
Das ist ja echt krass 😳
Mawis hatte ich auch auf der Liste, na Glück, dass ich bei Leo gelandet bin!

@michar Rewel macht die Querstrebe an Ketten und Sitzstreben auch nur wenn man Schutzbleche montieren will. Mein Rahmen wird die auch nicht bekommen. Laut Leo sind die für die Steifigkeit nicht notwendig, allerdings kommen bei mir auch Sitzstreben mit 19mm DM dran
 
Hallo,

Mawis hier. Tut mir leid, dass das so gelaufen ist. Aus meiner Sicht sieht das wie folgt aus:

- die formierbohrungen sind technisch ohne Relevanz, da gibt es kein "verdreht". Es geht nur um darum, dass das formiergas zirkulieren kann.

- die Hinterbaubreite ist falsch, das war mein Fehler.

- Die Sattelstreben müsste ich mir anschauen. So ohne Weiteres ist mir die Kritik nicht nachvollziehbar.

- der Steg zwischen den Sattelstreben war explizit nicht gewünscht.


Bei mir haben sich im letzten Jahr, als Einmannbetrieb, einige eigentlich geplante Abläufe verschoben. Nachdem ich den Brief mit den Reklamation mit der expliziten Ansage, dass an einer Nachbesserung kein Interesse bestehe erhalten habe, habe ich fristgerecht, mit Vermerk "Teilzahlung", die erste Hälfte des Betrages erstattet und dann entsprechend die zweite Hälfte. Einbehalten habe ich lediglich, entsprechend meiner AGBs 250,- als Aufwandsentschädigung für die Konstruktionszeichnung, mit mehrmaliger nachträglicher Anpassung von Details auf Kundenwunsch. Mir tut leid, dass das am Ende so gelaufen ist wie es gelaufen ist. Ungeachtet dessen ist der Rahmen, nach meinem Verständnis, nach Rückerstattung des Kaufpreises unter Verzicht auf ein Nachbesserungsrecht mein Eigentum. Mir erschließt sich nicht wieso der Rahmen hier jetzt zum Verkauf angeboten wird. Von einer zumindest im Bezug auf die Hinterbaubreite notwendigen Nachbesserung habe ich aufgrund der schon vorher aus meiner Sicht kaum noch gedeihlich laufenden Kommunikation abgesehen, von daher kann ich die anderen angemerkten Kritikpunkte auch nicht kommentieren. Hätte ich gerne getan, allerdings ist der Rahmen bis dato, trotz Rückerstattung des Kaufpreises, nicht bei mir angekommen.

Ich habe in den letzten 14 Jahren etwas über 400 Rahmen/Räder gebaut. Drei mal habe ich in dieser Zeit den Kaufpreis rückerstattet Ich habe eine Reihe Kunden mit zwei oder drei Rädern, vereinzelt auch mit 3 oder 4, und einen Kunden der gerade sein 5. Rad bekommt. Ich bin vermutlich, wie manch anderer Kollege auch, nicht universell mit jedem Kunden kompatibel, weder was meine Arbeit noch was mich als Typ betrifft. Den Anspruch habe ich aber auch nicht. Ich verstehe in dem Zusammenhang auch nicht, was die wiederholte Kritik an dem "M." als Gruß angeht. Wenn jemand das tatsächlich für ein erwähnenswertes Problem hält ist das aber so, klar.


Ich hätte den Rahmen gerne umgehend zurück. Der Verkauf ohne Eigentum ist juristisch schwierig.


M.
 
Das ist jetzt interessant, dass ich hier schneller und viel ausführlicher eine Antwort bekomme als in 3 Monaten per Email. Rechtliche Standpunkte werde ich hier nicht kommunizieren. Die Rückholung des Rahmens nach vollständiger Erstattung des Kaufpreises wurde angeboten, bis heute aber nicht wahrgenommen. Ich muss selbstverständlich keine 250 € für einen Haufen Titanschrott bezahlen - das Scheitern des Werkvertrags ist nicht meine Schuld! Dass Du Dich auf Deine AGB berufst ist schlichtweg ein Witz angesichts der Tatsache, dass Du das bei der Kaufpreiseinforderung auch nicht gemacht hast. Offensichtlich wendest Du die nur an, wenn es zu Deinem Vorteil gereicht.

Eine "Konstruktionszeichnung" habe ich nie erhalten, die beiden bikecad-Zeichnungen hänge ich unten mal an, damit sich da jeder ein Bild machen kann. Wie man da von einer "Konstruktionszeichnung" sprechen kann, erschließt sich mir nicht.
Zum vermeintlichen Verkaufsangebot: Zwinkersmileys kannst Du interpretieren?

Wenn ich nach einer Lieferankündigung "in 2 Wochen" 2 Monate lang keine vernünftige Rückmeldung mehr erhalte, liegt das Kommunikationsproblem ganz sicher nicht bei mir - Du hattest in einer Email ja ausdrücklich das Kommunikationsproblem Deinerseits zugegeben.
Deine Ausführungen zum Nachbesserungsangebot sind schlichtweg falsch - lies nochmal mein Schreiben 27.12.2023. Darin gibt es eine ausdrückliche Nachbesserungsfrist. Von Dir kam außer der Überweisung einen Tag nach Fristablauf kein Nachbesserungsangebot.

Zum Steuerrohr: Da gehe ich auch davon aus, dass das Verdrehen kein Problem darstellt. Nur hätte man halt nicht vor dem Schweißen den Schriftzug mittig anbringen sollen, der nach dem Verdrehen dann selbstverständlich nicht mehr mittig ist. Wer fährt schon gerne einen Rahmen für 3450 € mit schiefen Schriftzügen drauf rum?
 

Anhänge

  • mawis Entwurf1.pdf
    452,7 KB · Aufrufe: 397
  • mawis Entwurf2.pdf
    456,8 KB · Aufrufe: 267
...
Eine "Konstruktionszeichnung" habe ich nie erhalten, die beiden bikecad-Zeichnungen hänge ich unten mal an, damit sich da jeder ein Bild machen kann. Wie man da von einer "Konstruktionszeichnung" sprechen kann, erschließt sich mir nicht.
diese "Zeichnung" sind wirklich ein Witz - kann man selbst ja kaum als "Entwurf" bezeichnen...

Ich war auch mal mit "M.", wie sich Herr Scherer gerne nennt, in Kontakt und war erstaunt über seinen "Umgang" mit mir als möglichen Kunden, das verlief bei anderen Rahmenbauern freundlicher und konstruktiver.

Zur angesprochenen Sache mit dem mawis Rahmen: es lässt einen sprach- umd fassungslos zurück. @fat rat ich hoffe, du bekommst jetzt einen schönen und guten Rahmen von Rewel - und kannst dich damit auf eine schöne neue Radsaison freuen, trotz des ganzen Ärgers mit mawis...!
 
Hallo,

Mawis hier. Tut mir leid, dass das so gelaufen ist. Aus meiner Sicht sieht das wie folgt aus:

- die formierbohrungen sind technisch ohne Relevanz, da gibt es kein "verdreht". Es geht nur um darum, dass das formiergas zirkulieren kann.

- die Hinterbaubreite ist falsch, das war mein Fehler.

- Die Sattelstreben müsste ich mir anschauen. So ohne Weiteres ist mir die Kritik nicht nachvollziehbar.

- der Steg zwischen den Sattelstreben war explizit nicht gewünscht.


Bei mir haben sich im letzten Jahr, als Einmannbetrieb, einige eigentlich geplante Abläufe verschoben. Nachdem ich den Brief mit den Reklamation mit der expliziten Ansage, dass an einer Nachbesserung kein Interesse bestehe erhalten habe, habe ich fristgerecht, mit Vermerk "Teilzahlung", die erste Hälfte des Betrages erstattet und dann entsprechend die zweite Hälfte. Einbehalten habe ich lediglich, entsprechend meiner AGBs 250,- als Aufwandsentschädigung für die Konstruktionszeichnung, mit mehrmaliger nachträglicher Anpassung von Details auf Kundenwunsch. Mir tut leid, dass das am Ende so gelaufen ist wie es gelaufen ist. Ungeachtet dessen ist der Rahmen, nach meinem Verständnis, nach Rückerstattung des Kaufpreises unter Verzicht auf ein Nachbesserungsrecht mein Eigentum. Mir erschließt sich nicht wieso der Rahmen hier jetzt zum Verkauf angeboten wird. Von einer zumindest im Bezug auf die Hinterbaubreite notwendigen Nachbesserung habe ich aufgrund der schon vorher aus meiner Sicht kaum noch gedeihlich laufenden Kommunikation abgesehen, von daher kann ich die anderen angemerkten Kritikpunkte auch nicht kommentieren. Hätte ich gerne getan, allerdings ist der Rahmen bis dato, trotz Rückerstattung des Kaufpreises, nicht bei mir angekommen.

Ich habe in den letzten 14 Jahren etwas über 400 Rahmen/Räder gebaut. Drei mal habe ich in dieser Zeit den Kaufpreis rückerstattet Ich habe eine Reihe Kunden mit zwei oder drei Rädern, vereinzelt auch mit 3 oder 4, und einen Kunden der gerade sein 5. Rad bekommt. Ich bin vermutlich, wie manch anderer Kollege auch, nicht universell mit jedem Kunden kompatibel, weder was meine Arbeit noch was mich als Typ betrifft. Den Anspruch habe ich aber auch nicht. Ich verstehe in dem Zusammenhang auch nicht, was die wiederholte Kritik an dem "M." als Gruß angeht. Wenn jemand das tatsächlich für ein erwähnenswertes Problem hält ist das aber so, klar.


Ich hätte den Rahmen gerne umgehend zurück. Der Verkauf ohne Eigentum ist juristisch schwierig.


M.
Starkes Stück, so etwas abzuliefern und dann dem Kunden auch noch 250,-- € abzuverlangen. AGB hin oder her. Wo ist da die Ehre des Handwerkers - warum geht man zu einem Rahmenbauer? Der Kunde erwartet eine astreine Qualität von einem Rahmenbauer.
Ist es wirklich das, was Du qualitativ abliefern möchtest? Ist es das, was die Leute draußen sehen sollen über die Qualität von Mawis? Steuerrohr verdreht und sichtbar durch den verdreht angebrachten Namen? Der Schlitz für die Sattelstützenklemmung schießt den Vogel dann noch ab. Das ist ein Eyecatcher im negativen Sinn, da würde ich auf der Straße schauen, von wem der Rahmen ist und mir das merken.
An Deiner Stelle würde ich die Sache so schnell wie möglich bereinigen, ohne dass dem Kunden ein fader Beigeschmack bleibt.
 
Klingt für mich so, also ob versucht wird Profitabel zu bleiben in einer Industrie wo der harte Wettbewerb viele dazu zwingen, effizienter oder weniger profitabel zu arbeiten.

Den Kunden interessiert aber nicht, ob das Geschäftsmodell rentabel ist. Der Kunde sieht den Preis und erwartet gemessen an der günstigen Konkurrenz eine bessere Qualität als bei der Konkurrenz.
Also entweder effizienter werden, damit Perfektionismus wieder in die Kostenkalkulation passt oder darüber nachdenken, was man erreichen will.

Ich bezeichne es als Perfektionismus, weil der Rahmen zwar voll funktioniert und stabil ist und Funktionseinschränkungen ausgebessert werden, aber eben nicht schön aussieht.

Dass die Interaktion mehr als 250€ Arbeit gemacht hat, interessiert den Kunden auch nicht. Der orientiert sich, was Kundeninteraktion bei der Konkurrenz kostet, wo diese oft kostenfrei (aus Kundensicht) ist, und clever verpackt wird und von anderen Kunden gezahlt wird.
Wenn man dann branchenuntypische, aber aus Buchhaltungssicht faire Forderungen stellt, dann ist der Kunde unzufrieden. Der Kunde erwartet das, was die Konkurrenz schafft.

Warum ist die Konkurrenz schneller oder günstiger ist daher die Frage an die eigene Business-Kalkulation um zu entscheiden wie man weiter machen möchte.

Bitte hört auf, das unterschwellig als Gier aufzufassen oder die investierte Zeit als Witz zu deklarieren. Das Problem ist woanders. Er will nur eine Möglichkeit finden, das Dach über dem Kopf zu zahlen, ohne dem Staat auf der Tasche zu liegen.
Das Problem ist ein anderes: Wenn es dem Selbstständigen nicht gefällt, dass die Interaktion der Kunden in die zu dünne Marge fressen, dann funktioniert das Geschäftsmodell eben nicht so, wie es jetzt aufgestellt wird.
Und zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell gehört auch eine nicht geschäftsschädigende Interaktion in der Öffentlichkeit, das ist keine typische Kernkompetenz von einem technischen Beruf. Daher bewundere ich Selbstständige für ihren Mut, sich so viele Expertisen aneignen zu wollen. Denn meist verläuft die Eskalation so wie hier: geschäftsschädigend, weil nicht jeder ein Multitalent sein kann. Oder versäumt, die Kommunikation an jemanden mit mehr Interaktionserfahrung weiterzugeben. Wenn dafür kein Geld da ist, sind wir wieder beim nicht funktionierenden Geschäftsmodell.
 
Ich werfe jetzt sowieso einfach Mal in den Raum das es hinsichtlich der Qualität kaum einen Grund gibt custom rahmen made in Germany denen aus Taiwan vorzuziehen. Eher besonderen wünsche hinsichtlich der Geometrie. Dafür ist die Expertise und die stückzahlen in Fernost einfach zu hoch...grade bei dem Thema Titan.
 
Ich habe inzwischen 3 Titan Projekte mit Waltly (China) durchgezogen und ich würde meine Titanrahmen immer wieder dort bestellen (siehe Post 48) . Man bekommt genau das, was man haben möchte, so lange es technisch möglich und sinnvoll ist. Man bekommt eine Freigabezeichnung mit allen Details und die wird so lange geändert bis alle Wünsche berücksichtigt sind und der Rahmen entspricht genau der Zeichnung.

Man muss natürlich genau wissen was man haben möchte, Geometrie und Standards.

Ich habe mal so ein Beispiel für eine Zeichnung angehängt.
 

Anhänge

  • Rahmen.png
    Rahmen.png
    635,4 KB · Aufrufe: 198
Und man profitiert von den geringeren Kosten, womit man als Kunde entweder mehr fürs Geld bekommt oder bei einem ähnlichen Preis den Chinesischen Bauer deutlich glücklicher macht als den Deutschen Bauer.
 
Und man profitiert von den geringeren Kosten, womit man als Kunde entweder mehr fürs Geld bekommt oder bei einem ähnlichen Preis den Chinesischen Bauer deutlich glücklicher macht als den Deutschen Bauer.
Oder man macht den Firmeninhaber glücklicher, der seinen Angestellten trotz üppiger marge den ortsüblichen Lohn zahlt.
 
Starkes Stück, so etwas abzuliefern und dann dem Kunden auch noch 250,-- € abzuverlangen. AGB hin oder her. Wo ist da die Ehre des Handwerkers - warum geht man zu einem Rahmenbauer? Der Kunde erwartet eine astreine Qualität von einem Rahmenbauer.
Ist es wirklich das, was Du qualitativ abliefern möchtest? Ist es das, was die Leute draußen sehen sollen über die Qualität von Mawis? Steuerrohr verdreht und sichtbar durch den verdreht angebrachten Namen? Der Schlitz für die Sattelstützenklemmung schießt den Vogel dann noch ab. Das ist ein Eyecatcher im negativen Sinn, da würde ich auf der Straße schauen, von wem der Rahmen ist und mir das merken.
An Deiner Stelle würde ich die Sache so schnell wie möglich bereinigen, ohne dass dem Kunden ein fader Beigeschmack bleibt

Oder man macht den Firmeninhaber glücklicher, der seinen Angestellten trotz üppiger marge den ortsüblichen Lohn zahlt.
… hat da jemand Rabbit Cycles gesagt … 🎏😉
 
Ich habe inzwischen 3 Titan Projekte mit Waltly (China) durchgezogen und ich würde meine Titanrahmen immer wieder dort bestellen (siehe Post 48) . Man bekommt genau das, was man haben möchte, so lange es technisch möglich und sinnvoll ist. Man bekommt eine Freigabezeichnung mit allen Details und die wird so lange geändert bis alle Wünsche berücksichtigt sind und der Rahmen entspricht genau der Zeichnung.

Man muss natürlich genau wissen was man haben möchte, Geometrie und Standards.

Ich habe mal so ein Beispiel für eine Zeichnung angehängt.
Ja das ist auch meine Erfahrung - aber ich möchte auch meine Massrahmen aus den USA nicht missen - Serotta, Seven, Alliance 😉
 
Einbehalten habe ich lediglich, entsprechend meiner AGBs 250,- als Aufwandsentschädigung für die Konstruktionszeichnung, mit mehrmaliger nachträglicher Anpassung von Details auf Kundenwunsch.
Rein interessehalber kurze Frage: Ich finde in den AGB unter https://mawis-bikes.com/agb/ keine dahingehende Klausel, wonach das Recht bestehen soll, €250 einzubehalten (oder habe ich das überlesen).
Um welche Klausel soll es sich handeln? Oder wurden die AGB dahingehend angepasst?

Unabhängig davon denke ich, dass eine derartige Klausel wahrscheinlich AGB-rechtswidrig und gegenüber einem Verbraucher unwirksam ist.
 
Wenn man 5 oder mehr Stunden Arbeitszeit für die Kommunikation investiert, dann muss es doch erlaubt sein, dieses in irgendeiner Weise abzurechnen. Auch wenn das die meisten Unternehmen im Querschnitt verschwinden lassen, weil es im Verkaufspreis herein gehört oder von anderen Kunden getragen wird.

Wieder so ein Grund, warum Selbstständigkeit mutig ist. Musste nicht nur Kommunikationsexperte sein, sondern auch Jurist. Reicht nicht nur das Fachwerk und die Buchhaltung im Blick zu haben.
 
Der Einbehalt der Anzahlung wäre durchaus gerechtfertigt, wenn der Kunde das Nichtzustandekommen des Vertrags zu vertreten hätte - dafür ist die Anzahlung als Sicherheit des Gewerkerstellers im Werkvertrag ja gedacht.

In meinem Fall habe allerdings ich als Kunde keinerlei Schuld an der Katastrophe - ganz im Gegenteil. Ich habe mehrere Monate gewartet und von @Mathias-Scherer ein ums andere Mal nicht eingehaltene Zusagen hingenommen und letzten Endes dafür ein nicht funktionsfähiges und nicht auftragsgemäßes Werkstück erhalten. Nachbesserung erfolgte trotz Fristsetzung nicht. In einem solchen Fall hat der Leistungserbringer seine Leistung nicht im vertraglich vereinbarten Maß erbracht und kann die Anzahlung daher nicht einbehalten.

Der Auftraggeber kann nun im Gegenzug Schadensersatz geltend machen: Zinsen, Nutzungsausfall, auf seiner Seite aufgewendeter, fruchtloser Zeitaufwand, Anwaltskosten, Kommunikationskosten usw.

Kommunikationsexperte muss man als Selbstständiger nun aber auch nicht unbedingt sein - es reicht die Fähigkeit zu normaler, kundenorientierter Kommunikation und enstprechendem Handeln. Und man sollte für den Mist, den man produziert hat, auch geradestehen wollen. Wenn man beides nicht will oder kann, dann wird's halt düster ...
 
Zurück
Oben Unten