Bikebergsteigen, Bikepark, Trails, Jumplines. Alles mit einem Rad möglich?

Was ist denn deine Meinung zu der ganzen Geschichte?

Das Bike in Größe M ist bereits bestellt.

Ich selbst fahre ein Tyee in M mit 170 Lyrik.
175/ 79 Also eher Kurzbeiner ...
Hab deswegen selbst das Sattelrohr maximal gekürzt.
Fahre gerne technische alpine Trails.
Verblockt, Hinterrad versetzen..
Aber auch gerne mal Bremse auf und laufen lassen.
Deine Tendenz zu eher kleinere Größe macht Sinn in wirklich technischem Gelände.
Ob du das die nächsten 2/3 Jahre ausreizen wirst, kann ich nicht beurteilen.
Mein Rat ,
Mach dich nicht verrückt von den ganzen Geo -Nerds .
Eigentlich bist mit deiner Größe eher bei L.
Obs passt musst vorallem erstmal damit fahren.
 
Bevor ich hier noch auf einige Details eingehe, mal ein Beispiel wie auch ich daneben liegen kann.
Hatte meinem Kumpel ein DC aufgebaut, dachte bei 1,65m würden 433 Reach reichen mit 70mm Vorbau bei -9° montiert. Das Oberrohr war mit 582mm nicht gerade lang. Ist trotz später 25mm Setback Dropper und Sattel nicht glücklich geworden.
Heute erste Testfahrt mit dem größeren Rahmen
https://www.mtb-news.de/forum/t/carbonda-fm-936-erfahrungsaustausch.941960/post-18310831
1,65m und 463 Reach, 1,20m Radtstand, Dropper mit 25mm Setback, 60mm Vorbau. Liebe auf den ersten Blick.

@Bergziegel_MTB mein Nachbar ist gerade gekommen. Mit etwas Glück kann ich mal morgen ein Bild machen wie das Bike unter ihm aussieht. Aber optisch sehen die alle klein aus meistens. Gleich mehr dazu.

Der Klassiker ....
Dein bike in Größe M ist bereits bestellt.
Die Geo Nerds drehen sich weiter im Kreis....
Überleg selbst, ob dich das aktuell weiterbringt...
 
Die technischen Fehler interessieren mich aber, bitte diese Fälle gerne detailliert ansprechen. Kann gut sein, dass ich hie und da vereinfache (merke ich aber idR an) oder eine Analogie nicht trifft (ich versuche zumindest einigermaßen griffig zu sein, ist aber oft eine Gratwanderung), aber im Großen und Ganzen bilde ich mir schon ein, dass meine Erläuterungen physikalisch fundiert sind, sonst würde ich sie nicht bringen.

Aber ich lasse mich sehr gerne korrigieren, hat dann auch den Vorteil, dass ich in Zukunft nicht nochmals den gleichen Mist erzähle. Bei Bedarf gerne solche Diskussionen auch auslagern.
Deine Erklärungen sind nicht unbedingt verkehrt, wenn auch ausholend. Teilweise stimme ich aber nicht zu.

Andererseits gilt zu bedenken, dass weniger Länge mehr Fahrkönnen erfordert, da ein weniger an Schwerpunktsverlagerung ein mehr an Auswirkungen bedeutet, und Fahrkönnen hat eben auch viel mit sehr präzisen und sehr wenig ungewollten Bewegungen zu tun. Mit anderen Worten: längere Bikes bieten mehr Room for Error!
Längeres Bikes reagieren oft sehr sensibel auf den Druckverlust auf dem VR, gerade wie du selbst geschrieben hast mit kurzen KS. Also kein Room for Error.
Das längere Bikes weniger Fahrkönnen verlangen ist falsch. Gerade längere Bikes decken flott durch Kurven bewegt eine schlampige Fahrtechnik auf. Sie verlangen mehr Input vom Fahrer für Manöver, wird dieser Input halberzig ausgeführt, merkt man das bei größeren Bikes sehr schnell.
Du argumentierst mit Lee der den aktuellen Trend zu großen Bikes als wenig positiv ansieht, gleichzeitig schreibst aber große Bikes verlangen weniger Fahrkönnen. Ist für mich ein Widerspruch dem ich überhaupt nicht folgen kann.

Dann hast du einen etwas längeren Oberkörper als ich und wahrscheinlich auch etwas kürzere Arme relativ. Dann brauchst du auch ein etwas längeres Rad.
Hatte ich bereits geschrieben.
Von der Schrittlänge ausgehend habe ich einen längeren Oberkörper, tatsächlich haben eine meine Hemden 5cm längere Ärmel. Meinst das dies so nicht mehr Sinn ergibt als kürzere Arme?
Das mit dem Oberkörper haut hin und ist passend vom Ansatz, aber das mit den Armen erschließt sich mir nicht. Der Zusammenhang passt nicht wirklich für mich.

Je besser die Fahrtechnik und je besser die Körperspannung auf dem Rad ist, umso kürzer kann das Rad also sein.
Siehe oben längere Bikes.

Beim TE sehe ich vielleicht noch nicht die beste Fahrtechnik, aber sicherlich aufgrund seiner Radhistorie eine ganz gute Körperspannung auf dem Rad, zudem ist sein Ziel nicht unbedingt extrem schnell zu fahren
In der Threadtitel steht Jumplines. Wie willst du die ohne Geschwindigkeit fahren?

Wichtig ist dann noch der Sweep. Im Prinzip vor allem der Backsweep, da man aber einen Lenker auch so montieren kann, dass der Backsweep und Upsweep nicht genau so ist, wie vom Hersteller angegeben, sage ich mal allgemein Sweep.
Der Backsweep soll sich eigentlich komfortabel für die Hände auswirken, meist in Verbindung mit dem Upsweep. Hier beide einfach über einen Kamm zu scheren, suggeriert es wäre alles nicht so wichtig. Gerade in Verbindung mit der Position der Bremsgriffe, spiel beides eine große Rolle und sollte mit Bedacht gewählt werden. Auch auf das Bike abgestimmt, Fully oder HT, im SAG oder nicht im SAG etc.

Hier wird häufig über Druck auf den Händen, oft in Verbindung mit steilen Sitzwinkel diskutiert, genau da sehe Up- und Backsweep als extrem wichtig an.
Wer das mal ausprobieren will, Griffe runterschrauben da sieht man es besser, 1mm Lenker nach vorne kippen sind 4mm an den Griffenden (geschätzt nicht gemessen) was sich diese verändern.
Worauf man dagegen nicht verzichten muss, ist der Winkel der Handposition. Will man einen Lenker mit mehr Backsweep fahren, zB Syntace oder SQLab mit 12 Grad, um die Handgelenke zu entlasten,
Hier sprichst ja an wie wichtig das Thema ist, oben klingt es komplett anders.

Außerdem steht man auf einem längeren Bike nicht automatisch zentraler. Wie zentral man steht, hat in erster Linie damit zu tun, wie das Verhältnis Front-Center zu Rear-Center ist. Propain hat ja keine mitwachsenden Kettenstreben mit der Größe, allerdings mit 445 mm relativ lange KS. Insofern sähe ich da bei Größe L kein Problem, allerdings verträgt sich die Größe M mit so langen KS recht gut mit einer nicht so sehr nach vorne ausgerichteten Fahrposition, weshalb dann ein geringerer Reach (bezogen auf die Größe des Fahrers) mMn weniger ein Problem ist als bei einer Geometrie, wo das FC im Verhältnis zum RC sehr lang ist. (Bei manchen Bikes, wo die KS nicht mitwachsen und die KS relativ kurz sind, ist gerade bei XL oft das Problem, dass der Fahrer seine Position oft sehr weit nach vorne schieben muss, um genug Druck auf dem Vorderrad für Kurven zu haben, was dann genug Reach erfordert, um bei der nach vorne gerichteten Position nicht leicht OTB zu gehen.)
Hier auf den Punkt bin ich ja bereits eingegangen. Wenn mir vorne die Länge fehlt, ist es egal wie das Verhältnis Front- und Rearcenter ist. Das "von hinten Fahren" ist eigentlich seit Jahren vorbei.

Hier mal ein Vergleich
Screenshot_20220910-173126_Gallery.jpg
Hugene in M mit 455 Reach

IMG-20220911-WA0012.jpg

Mein DC mit 512 Reach

Das Bild heute ist während der Fahrt entstanden also kein Schönheitspreis. Das obere Bild ist leider seitlich verschoben, aber man kann erahnen, wie ich auf meinem Bike mehr Platz habe irgendwo meinen Oberkörper hin zu packen.

Fairnesshalber, sogar die 512 sehen auf Bildern kurz aus. Muss mal aus Neugierde suchen wie das früher ausgesehen hat mit 440 Reach.

Edit: Das kurze Bike nimmt mir die Möglichkeit tief zu gehen ohne dabei entweder vorne, hinten oder überall darüber zu hängen.
 
Und das hilft dem TE jetzt zur Kaufentscheidung...🤣
Eher , das du vor dem ins Bett gehen noch mal deine Kompetenz....
Ach.....
Schätze der TE ist inzwischen ziemlich konfus vom ganzen Input.
 
Sollen wir das mal auslagern? Nimmt schön langsam wirklich überhand hier. Es sei denn, es interessiert hier noch jemand außer uns…
Deine Erklärungen sind nicht unbedingt verkehrt, wenn auch ausholend. Teilweise stimme ich aber nicht zu.
Ist das dann Meinung oder Physik? 🙂

Längeres Bikes reagieren oft sehr sensibel auf den Druckverlust auf dem VR, gerade wie du selbst geschrieben hast mit kurzen KS. Also kein Room for Error.
Ja, liegt daran, dass im genannten Fall das Verhältnis von FC zu RC unausgewogen wird und aufgrund der Hebelverhältnisse dann mehr Gewicht auf dem Hinterrad und weniger auf dem Vorderrad lastet, selbst wenn man zentral im Rad steht, was für mich auch heißt, dass man vor allem das Gewicht auf den Füßen und nur relativ wenig auf den Händen hat. Im Falle FC lang & RC kurz muss man aber mehr Gewicht über die Hände aufs Vorderrad bringen, was deshalb anfälliger ist, weil man in aller Regel in den Armen viel weniger Kraft hat als in den Beinen.

Das längere Bikes weniger Fahrkönnen verlangen ist falsch.
Das hab ich so auch nicht gesagt. Ich hab gesagt, dass längere Bikes fehlerverzeihender sind bei ungewollten oder unpräzisen Bewegungen. Dem ist auch so, weil die längeren Hebel beim längeren Rad bedeuten, dass die gleiche Bewegung weniger bewirkt. Das bedeutet eben auch, wie du ja auch sagst, dass man gewollte Bewegungen zum Steuern etc auch betonter ausführen muss.

Fahrtechnik heißt für mich erst mal, dass man weiß, wie Bewegungen funktionieren. Das ist unabhängig von der Länge des Bikes. Um die Bewegung zum gewollten Ziel zu führen, muss man sie auf dem längeren Bike mit mehr Nachdruck ausführen. Das ist dann aber theoretisch weniger eine Frage der Technik, sondern der Athletik. Jetzt kannst du natürlich argumentieren, dass jemand mit schlechterer Technik zögerlicher sein wird, was sicher oft stimmt, aber nicht notwendigerweise so ist. Wenn man natürlich zögerlich ist, geht dann am langen Bike gar nichts, wodurch das Defizit offensichtlich wird. Beim kurzen Bike hast du vielleicht Glück und es funktioniert, aber beim kurzen Bike musst du wiederum präziser sein (siehe oben), während du beim längeren Bike, wenn du dich zur energischen Bewegung aufraffen kannst, mehr Room for Error hast.

Gerade längere Bikes decken flott durch Kurven bewegt eine schlampige Fahrtechnik auf. Sie verlangen mehr Input vom Fahrer für Manöver, wird dieser Input halberzig ausgeführt, merkt man das bei größeren Bikes sehr schnell.
Siehe oben. Ist eine Diskussion zwischen Technik und Athletik. Insgesamt würde ich sagen, dass lange Bikes in einer Hinsicht leichter zu fahren sind (Room for Error), in anderer Hinsicht aber schwerer (man muss seine Fahrtechnik entschlossener ein- und umsetzen). Beim kurzen Bike dann genau umgekehrt. Mag sich dann je nach Fahrer auch unterschiedlich im Ergebnis niederschlagen.

Du argumentierst mit Lee der den aktuellen Trend zu großen Bikes als wenig positiv ansieht, gleichzeitig schreibst aber große Bikes verlangen weniger Fahrkönnen. Ist für mich ein Widerspruch dem ich überhaupt nicht folgen kann.
Der Aspekt, den ich bei Lee interessant finde, ist der Fokus darauf, dass man für ein gutes Fahren Körperspannung braucht und Körperspannung mit einer richtigen Positionen zusammenhängt. Kann ich exemplarisch am besten beim Klettern sehen, wo manche Moves in einer bestimmten Position funktionieren und in einer etwas anderen Position schon nicht mehr. Vereinfacht, wenn du zu gestreckt bist, dann hast du keine Kraft, und wenn du zu gestaucht bist, ebenso. Das leitet Lee dann exemplarisch für eine ganz bestimmte Bewegung ab, was im Prinzip ein klassischer BMX Sprung ist. Ich sagte ja, dass das nicht eins zu eins aufs MTB zu übertragen ist. Es gibt aber auch auf dem Enduro eine Haltung, in der man seine Körperspannung maximieren kann (mit wahrscheinlich einer größeren Bandbreite als bei Lee). Entsprechend gibt es ein zu kurz, aber genauso auch ein zu lang. Vor zehn Jahren war es wohl bei allen zu kurz, dann wurden die Bikes länger (neben vielen anderen sinnvollen Verbesserungen). Mit dem longer slacker Trend hatte man irgendwann den Eindruck, es kann gar nicht lang und slack genug sein (Grim Donut usw) und teilweise habe ich heute den Eindruck, die Bikes sind den Leuten mittlerweile eher zu lang als zu kurz (kein Bezug zu dir oder diesem Faden!).

Das mit dem Oberkörper haut hin und ist passend vom Ansatz, aber das mit den Armen erschließt sich mir nicht. Der Zusammenhang passt nicht wirklich für mich.
Nur mein Eindruck. Die Leute mit tendenziell langen Beinen haben auch eher einen größeren Affenindex (Armspannweite minus Körpergröße). Ist bei mir ganz typisch, Beinlänge 3 cm länger als Durchschnitt bei meiner Größe und Affenindex 4 cm länger als Durchschnitt. Ich muss aber zugeben, die Sample size von meinem Eindruck ist weit entfernt von repräsentativ. Kann also auch anders sein.

In der Threadtitel steht Jumplines. Wie willst du die ohne Geschwindigkeit fahren?
Ich fahr so grazil, ich schwebe. 😂

Der Backsweep soll sich eigentlich komfortabel für die Hände auswirken, meist in Verbindung mit dem Upsweep. Hier beide einfach über einen Kamm zu scheren, suggeriert es wäre alles nicht so wichtig. Gerade in Verbindung mit der Position der Bremsgriffe, spiel beides eine große Rolle und sollte mit Bedacht gewählt werden. Auch auf das Bike abgestimmt, Fully oder HT, im SAG oder nicht im SAG etc.
Du vermischt hier zwei verschiedene Aspekte. In welchem Winkel der Griff steht, ist eine Frage der Ergonomie. Die ist natürlich wichtig und abhängig von Up und Back Sweep. In der Diskussion von mir ging es aber ausschließlich darum, wo deine Griffe und damit Hände im Raum platziert sind im Verhältnis zum restlichen Bike, da dadurch die Hebelverhältnisse bestimmt werden, mit denen du deine Fahrimpulse (bzw Kraft) ins Rad einleitest. Und dafür ist tatsächlich nur die Position im Raum wichtig und nicht, wie der Griff aussieht (inklusive der Neigung des Griffs) und wie er mit dem restlichen Rad verbunden ist (ob das jetzt ein langer Vorbau plus Lenker mit viel Backsweep oder ein kurzer Vorbau plus gerader Lenker ist, macht in dieser Hinsicht keinen Unterschied, man könnte auch eine passende Spirale nehmen). Die Fahrimpulse zusammen mit den Hebelverhältnissen bestimmen die Fahrmechanik des FahrradFahrens. In dieser Hinsicht spielt hier auch der Reach eine Rolle als horizontaler Abstand von Tretlager und (in etwa) der Griffe hinsichtlich der Belastung des Fahrrads durch das Gewicht des Fahrers über Füße und Hände und welche Hebel diese jeweils in Bezug auf Vorderrad und Hinterrad haben. Reach spielt natürlich auch im Hinblick auf die Ergonomie eine große Rolle als Richtwert, wieviel Platz man beim Fahren im Stehen hat, aber auch das sind zwei Aspekte, die man durchaus unterscheiden sollte. Letztlich muss man natürlich wieder beide Aspekte zusammenbringen, weil ein Rad nur mit guter Fahrdynamik und mit guter Ergonomie gut und angenehm zu fahren ist. Das erklärt übrigens auch, warum nicht für jeden dasselbe Bike das ideale ist, und das ganz unabhängig von Vorlieben oder persönlichem Fahrgefühl.

Hier wird häufig über Druck auf den Händen, oft in Verbindung mit steilen Sitzwinkel diskutiert, genau da sehe Up- und Backsweep als extrem wichtig an.
Wer das mal ausprobieren will, Griffe runterschrauben da sieht man es besser, 1mm Lenker nach vorne kippen sind 4mm an den Griffenden (geschätzt nicht gemessen) was sich diese verändern.

Hier sprichst ja an wie wichtig das Thema ist, oben klingt es komplett anders.
Siehe oben. Hier sprach ich von der Ergonomie.

Hier auf den Punkt bin ich ja bereits eingegangen. Wenn mir vorne die Länge fehlt, ist es egal wie das Verhältnis Front- und Rearcenter ist.
Da würde ich widersprechen. Das sind schon zwei verschiedene Dinge, die falsch oder auch richtig sein können. Eins allein richtig bringt aber nicht viel. Insofern hast du recht, wenn du sagst, wenn falsch, dann ist es auch egal, wie falsch.

Das "von hinten Fahren" ist eigentlich seit Jahren vorbei.
Kann ja jeder machen, wie er will, aber ich stimme zu, effektiv ist es nicht. Am effektivsten ist aber das zentrale Fahren, bei dem Vorderrad und Hinterrad gleich belastet sind. Das Fahren über das Vorderrad ist auch weniger effektiv, wenn auch dem Fahren über das Hinterrad wohl vorzuziehen.

Hintergrund: Die Reibung ist von der Normalkraft bestimmt (Anteil der Gewichtskraft senkrecht zum Untergrund, in manchen Spezialfällen ergänzt um den entsprechenden Anteil einer eventuell auftretenden Fliehkraft). Ohne Reibung geht aber weder Bremsen noch Kurvenfahren. Andererseits ist die Reibung vom Reibungskoeffizienten bestimmt, sprich sie lässt sich nicht beliebig steigern. Zum effizienten Fahren sollte die Reibung vorne und hinten gleich sein, zumindest wenn die maximal erreichbare Reibung ein limitierender Faktor ist, was beim Biken halt sehr oft der Fall ist. Wenn ich am Limit fahre, dann bringt es mir nichts, vorne die Reibung weiter zu erhöhen, weil sie dann hinten weniger wird (man wird ja nicht schwerer) und mir entsprechend das Hinterrad weg geht. Ist natürlich immer noch besser, als wenn mir das Vorderrad weggeht, deshalb lieber über vorne als über hinten fahren. Am effektivsten ist es aber, wenn ich beide Reifen gleich belaste und beide am Maximum der Reibung fahre (höchst mögliche Kurvengeschwindigkeit). Disclaimer: Ja, man kann kurzzeitig schwerer werden durch Pushen in Kurven, was Profis im WC ja sichtbar praktizieren, aber das dürfte für Normalfahrer eher nicht das übliche Fahrtechnikrepertoir sein. Und ja, manchmal macht es Sinn und vor allem Spaß, das Hinterrad um die Kurve sliden zu lassen. (Disclaimer 2: Ich möchte keinesfalls nahe legen, dass ich am Limit fahre. Meistens dürfte ich vom Limit meilenweit entfernt sein und mangels Gefühl versuche ich eher ein Polster am Vorderrad zu haben, aufgrund plötzlich auftretendem Respekt vor der Strecke verlege ich das aber öfters auch instinktiv nach hinten. Glücklicherweise ist die Reserve auf beiden Reifen meist so groß, dass mir nichts passiert. 🙂 Obige Beschreibung ist nur zur Illustration.)

Hier mal ein Vergleich

Hugene in M mit 455 Reach

Anhang anzeigen 1549379

Mein DC mit 512 Reach

Das Bild heute ist während der Fahrt entstanden also kein Schönheitspreis. Das obere Bild ist leider seitlich verschoben, aber man kann erahnen, wie ich auf meinem Bike mehr Platz habe irgendwo meinen Oberkörper hin zu packen.

Fairnesshalber, sogar die 512 sehen auf Bildern kurz aus. Muss mal aus Neugierde suchen wie das früher ausgesehen hat mit 440 Reach.
Sitzriese 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollen wir das mal auslagern? Nimmt schön langsam wirklich überhand hier. Es sei denn, es interessiert hier noch jemand außer uns…
Ne wieso? Ich finde die Diskussion interessant.
Man könnte höchstens überlegen den Threadtitel anzupassen, ist ja so auch nicht mehr ganz aktuell ;)

Nur mein Eindruck. Die Leute mit tendenziell langen Beinen haben auch eher einen größeren Affenindex (Armspannweite minus Körpergröße). Ist bei mir ganz typisch, Beinlänge 3 cm länger als Durchschnitt bei meiner Größe und Affenindex 4 cm länger als Durchschnitt. Ich muss aber zugeben, die Sample size von meinem Eindruck ist weit entfernt von repräsentativ. Kann also auch anders sein.

Es ist in der Tat so, dass Langbeiner häufig auch Langarmer sind.
Wurde mal im Tour Forum festgestellt mit deutlich größerer Samplesize als 1. Hab auch einen positiven Affenindex, also längere Arme als Körpergröße. Wobei ich den Durchschnitt nicht kenne. Steht glaube ich irgendwo im Buch von Dave Mcleod, müsste ich rauskramen. Und ja, es hilft beim Klettern. Wobei da kurze Beine, lange Arme, kräftiger Oberkörper idealer wären. Ein Affe eben ;)

Im Endeffekt sind Langbeiner meist Langextremitätler mit kurzem Oberkörper.
Ob das jetzt eher einem kurzen oder langen Rad entgegenkommt? Ich würde weiterhin sagen eher einem kurzen. Man sitzt höher durch die langen Beine, könnte also auf höhere (also größere Größe) Rahmen gehen. Der Weg zum Lenker wird aber weiter, man sitzt ja zusätzlich auch noch weiter hinten. Ob das die längeren Arme ausgleicht? Ich glaube nicht, denn die Beine sind trotzdem deutlich länger als die Arme, Affenindex hin oder her.

Beim Rennrad gabs mal die "Regel", Langbeiner sollen eine Größe größer nehmen, damit die Überhöhung nicht zu krass wird, bzw. Rahmen mit entspannterer Geo (heißt heute Endurance) wählen.
Letzteres kann helfen, wenn man sowas fahren will, ersteres sehe ich nicht so. Trotz sehr langen Haxen tendiere ich immer zur kleineren Größe. Mein erstes Rennrad hab ich gebraucht bewusst in 58 (XL) gekauft, ohne Plan zu haben, wegen der Langbeinertheorie und ich war viel zu gestreckt auf dem Bock gesessen. Das erste selbst aufgebaute war dann 56 (L), meine mir eigentlich passende Größe aufgrund der Körpergröße. Das Rad hat gepasst und passt immer noch, aber alle weiteren wurden 54 (M) und das ist die Größe, auf der ich mich am wohlsten fühle. Die Überhöhung ist da ja, aber nicht extrem. Ca. 11cm. Das ist für eine sportliche Sitzposition nicht ungewöhnlich viel.

Ob das nur ansatzweise aufs MTB zu übertragen ist? Wohl nicht.

Der hat schon bestellt, ist also alles nicht so wichtig 😂
Naja, bestellt vor dem Wochenende. Viel passiert wird da noch nicht sein. Ich denke ich könnte... Aber ich möchte eigentlich nicht... Gibt ja nach wie vor Argumente für beide Größen plus individuelle Vorlieben. Ich werds mal drauf ankommen lassen.
Wär ja jetzt auch langweilig auf L zu wechseln und alles wäre rosarot 😂
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Endeffekt sind Langbeiner meist Langextremitätler mit kurzem Oberkörper.
Ob das jetzt eher einem kurzen oder langen Rad entgegenkommt? Ich würde weiterhin sagen eher einem kurzen. Man sitzt höher durch die langen Beine, könnte also auf höhere (also größere Größe) Rahmen gehen. Der Weg zum Lenker wird aber weiter, man sitzt ja zusätzlich auch noch weiter hinten. Ob das die längeren Arme ausgleicht? Ich glaube nicht, denn die Beine sind trotzdem deutlich länger als die Arme, Affenindex hin oder her.
Ich halte deine Überlegung für sehr richtig, entspricht auch meiner eigenen Erfahrung. Die langen Beine bringen einen weit nach oben, die langen Arme wieder passend runter zum Lenker. Der kurze Oberkörper braucht aber eher ein kürzeres Bike als ein längeres.

Ich bin Langhaxer, mit sehr langen Armen, und dazu noch einem langen Hals, so dass der Oberkörper verglichen zur Gesamtgröße noch kürzer ausfällt. Jeder, der meine Bikes sieht, sagt erst mal "mit der Sattelüberhöhung unfahrbar", wenn ich darauf sitze kommt immer "schaut doch passend aus".

Diese Diskussion hier über Geometrien haben alle die gleichen Fehler:
  • Jemand geht von seinen Erfahrungen und Vorlieben aus und überträgt das in "allgemeingültige Regeln"
  • Es werden von ganz wenigen Abmessungen (Reach, Stack, Oberrohrlänge, Sitzwinkel; Körpergröße, Beinlänge) Versuche gemacht, das erheblich komplexere Zusammenspiel von viel mehr als die aufgeführten Variablen einzudampfen.
  • Der Fahrstil, Bikesozialisation (z.B. BMX-Hintergrund), Bikeerfahrung etc. wird weitgehend ausgeblendet.

Interessant wird es dann immer, wenn man von den vermeintlichen allgemeingültigen Regeln aufs Individuum schaut, und das besonders bei Profis, die sehr genau wissen, was sie machen und vor allem warum. Gerade im Enduro-Bereich fahren die Fahrer eher kürzere Bikes. Ein bekanntes Beispiel ist Jack Moir (ich meine bei 1,83 m Größe ein M-Rahmen von Canyon). Auch regionale Unterschiede sind auffällig, da hat es mal eine Zeit gegeben, wo die englischen Bikejournalisten überwiegend extrem lange Bikes gefahren sind.

Die gleiche Diskussion kann man bei Lenkerbreiten finden, und auch hier werden Vorlieben in der Regel ignoriert. Auch hier ist ein Blick bei den EWS-Fahrern interessant. Da gibt es große Fahrer mit auffällig schmalen Lenkern, und kleine Fahrerinnen mit verhältnismäßig breiten Lenkern. Übrigens, auch die Lenkerbreite hat einen Einfluss auf die Sitzposition, und geht deshalb auch auf die Radlänge ein (wenn auch nicht dramatisch, aber durchaus messbar). Das ist jetzt wieder was, was bei keiner Größendiskussion berücksichtigt wird.

Mir wäre es viel lieber, jemand würde schreiben "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für mich ein Bike mit XY am besten funktioniert.". Aber stattdessen kommt meistens was in der Art "Person A muss mit seinen Abmessungen B ein XY-Bike fahren, weil das viel besser ist, habe ich ausprobiert.", also die eigene Erfahrung jemand anderem überstülpen. Aber dann wären ja kaum noch solche ausufernden Diskussionen nötig ;)
 
Zustimmung an @ExcelBiker und @Bergziegel_MTB hinsichtlich der Größen-Argumente.

Das Bild von Orby zwei Posts davor zeigt bildlich sehr schön, dass der Reach vor allem zum Oberkörper passen muss.

Hinsichtlich Geometrie möchte ich ergänzen, dass beim Mountainbike der Aspekt der Fahrmechanik gegenüber dem Rennrad wohl eine wesentlich größere Rolle spielt. Der Aspekt der Radlastverteilung wurde ja erst ausführlicher thematisiert, es gibt aber noch weitere Aspekte. Insofern ist die Auswahl beim MTB imho schwieriger, weil hier Fahrmechanik und Ergonomie unter einen Hut gebracht werden müssen, während beim Rennrad der Fokus wohl mehr auf der Ergonomie liegt (da ich von Rennrad nicht viel Ahnung habe, ist das aber nur eine Vermutung). Zudem müssen die Konstrukteure bei Fullys ja noch die ganze Kinematik unterbringen und berücksichtigen, was dann teils Kompromisse bei der Geo erfordert.

Ich versuche in der Regel darzustellen, welche Auswirkungen welche Dimensionen und deren Änderung am Rad auf den Fahrer und das Fahren haben. Was dann jemand daraus macht, muss jeder selbst wissen. Vorlieben und persönliche Eigenheiten sind wichtig, ich gebe aber zu bedenken, dass gewohnt und gut oft zwei Paar Schuhe sind. Wird oft erst klar, wenn falsche Haltungen zu Überlastungsschäden führen (ich hab da persönliche Erfahrungen). Das Ändern fällt dann oft schwer und fühlt sich kurzfristig meist nicht gut an, bringt aber langfristig oft Erfolg. Damit will ich jetzt keineswegs für irgendwelche Standards an Haltungen, Größen etc. werben, aber Ausnahmen, die man irgendwo findet, muss man vielleicht auch nicht überbewerten ( und das schreibe ich hier jetzt, obwohl ich das Argument mit Jack Moir gut finde und man da noch weitere Beispiele finden kann wie Richie Rude… gibt aber sicher auch genug Gegenbeispiele). Festhalten würde ich, dass es einerseits sicher einen Spielraum gibt, innerhalb dessen persönliche Vorlieben die Präferenz haben sollten, dass aber andererseits der Spielraum auch sicherlich klare Grenzen hat, außerhalb derer es keinen Sinn macht oder ggf. sogar gefährlich bzw. schädlich werden kann.

Abschließend eine vielleicht etwas provokant klingende Theorie (wobei ich mir sicher bin, dass sie stimmt).

Hinsichtlich der Fahrdynamik (!) gibt es an einem Rad gar nicht so viele Punkte, die von Bedeutung sind, als da wären:
1) Pedale, Griffe und Sattel als die Punkte der Verbindung zwischen Fahrer und Rad (beim Bergabfahren fällt der Sattel in der Regel weg); hier findet die Krafteinleitung vom Fahrer auf das Rad und umgekehrt statt.
2) Die Aufstandspunkte der Reifen als die Verbindung von Rad und Untergrund.
3) Alle Punkte am Rad mit einem Lager (Tretlager, Schaltung und Bremsen außen vor), da sich dort in der Regel die Geometrie des Rades während des Fahrens verändert. Bei Nicht-Fullys ist das eigentlich nur das Steuerrohr.
4) Laufradgröße

Die relative Lage dieser Punkte zueinander und zum Untergrund bestimmen zusammen das Fahrverhalten aufgrund der auftretenden Hebelverhältnisse, was sich aber selbst bei Nicht-Fullys schon als hinreichend komplex erweist. Bei Fullies wird das natürlich deutlich komplizierter.

Natürlich wird die Lage dieser Punkte zusammen durch die anderen Größen am Rad charakterisiert, die wir so kennen: Reach, Stack, Lenkwinkel, Sitzwinkel, Tretlagerhöhe… Diese Größen bewegen sich oft in einem gewissen Bereich, den kein Rad verlässt. Manches davon ist einfach Tradition und könnte evtl. auch anders gelöst werden, vieles davon beruht jedoch auf langen Erfahrungen mit Ergonomie. Entsprechend ist es in der Regel ratsam, lange gefolgten Konventionen auch weiterhin zu folgen, manchmal lohnt sich aber auch der Ausbruch aus Konventionen. Ein Hinterfragen von Konventionen/Traditionen schadet nie.
 
Ist das dann Meinung oder Physik? 🙂
Wenn Physik darauf beruht eine Regel zu erstellen die dann x-Ausnahmen hat oder praxisnah nicht anwendbar ist, ist es dann Physik oder theoretische Physik?

Ja, liegt daran, dass im genannten Fall
Der Hersteller hat das Bike nicht alleine für mich gebaut. Der Trend zu längeren und mitwachsenden KS ist 2-3 Jahre alt, natürlich gab es davor schon Ausnahmen und gibt die weiterhin.
Der ursprüngliche long-low-slack war eher mit mittellangen oder kurzen KS. Wobei der Begriff heute überholt ist, das low ist nicht mehr wirklich zutreffend wird aber gerne noch immer verwendet.

Das hab ich so auch nicht gesagt
Das lese ich anders
dass weniger Länge mehr Fahrkönnen erfordert, da ein weniger an Schwerpunktsverlagerung ein mehr an Auswirkungen bedeutet, und Fahrkönnen hat eben auch viel mit sehr präzisen und sehr wenig ungewollten Bewegungen zu tun. Mit anderen Worten: längere Bikes bieten mehr Room for Error!

Je besser die Fahrtechnik und je besser die Körperspannung auf dem Rad ist, umso kürzer kann das Rad also sein.

Der Aspekt, den ich bei Lee interessant finde,
Das Thema gibt es ja bereits im Forum. Du findest es interessant, ich kann nichts davon übertragen bzw. sehe die Zielgruppe als eingeschränkt. Darf jeder für sich entscheiden.

Du vermischt hier zwei verschiedene Aspekte. In welchem Winkel der Griff steht, ist eine Frage der Ergonomie. Die ist natürlich wichtig und abhängig von Up und Back Sweep. In der Diskussion von mir ging es aber ausschließlich darum, wo deine Griffe und damit Hände im Raum platziert sind im Verhältnis zum restlichen Bike, da dadurch die Hebelverhältnisse bestimmt werden, mit denen du deine Fahrimpulse (bzw Kraft) ins Rad einleitest. Und dafür ist tatsächlich nur die Position im Raum wichtig und nicht, wie der Griff aussieht (inklusive der Neigung des Griffs) und wie er mit dem restlichen Rad verbunden ist (ob das jetzt ein langer Vorbau plus Lenker mit viel Backsweep oder ein kurzer Vorbau plus gerader Lenker ist, macht in dieser Hinsicht keinen Unterschied, man könnte auch eine passende Spirale nehmen). Die Fahrimpulse zusammen mit den Hebelverhältnissen bestimmen die Fahrmechanik des FahrradFahrens. In dieser Hinsicht spielt hier auch der Reach eine Rolle als horizontaler Abstand von Tretlager und (in etwa) der Griffe hinsichtlich der Belastung des Fahrrads durch das Gewicht des Fahrers über Füße und Hände und welche Hebel diese jeweils in Bezug auf Vorderrad und Hinterrad haben. Reach spielt natürlich auch im Hinblick auf die Ergonomie eine große Rolle als Richtwert, wieviel Platz man beim Fahren im Stehen hat, aber auch das sind zwei Aspekte, die man durchaus unterscheiden sollte. Letztlich muss man natürlich wieder beide Aspekte zusammenbringen, weil ein Rad nur mit guter Fahrdynamik und mit guter Ergonomie gut und angenehm zu fahren ist. Das erklärt übrigens auch, warum nicht für jeden dasselbe Bike das ideale ist, und das ganz unabhängig von Vorlieben oder persönlichem Fahrgefühl.

Siehe oben. Hier sprach ich von der Ergonomie.
Eine theoretische Diskussion wie ich den Lenker drehen kann und wie es sich auswirkt. In der Praxis aber durch die Haltung des Fahres nicht übertragbar ohne gewisse Punkte aus zu klammern. Du wirst keinen 35mm Vorbau an ein Bike mit 70° LW knallen, wie auch keinen 80mm Vorbau bei 64° etc nur um Lenker mit mehr oder weniger Backsweep zu fahren.
Wie sich was verhält ist interessant, aber es verliert den Bezug zur Praxis.

Da würde ich widersprechen. Das sind schon zwei verschiedene Dinge, die falsch oder auch richtig sein können. Eins allein richtig bringt aber nicht viel. Insofern hast du recht, wenn du sagst, wenn falsch, dann ist es auch egal, wie falsch.
Wenn mir vorne fehlt, brauche ich mehr Reach und dann nach Vorlieben ein längeres oder kürzeres Rear-Center. Aktuell ist der Trend sinnvoll mit länger werden, bzw noch besser ist mitwachsend, trifft aber weniger meine persönliche Vorliebe. Ich mag längere Bikes, keine laufruhigen Panzer aber, also gerne kürzere KS, sind aber von der Positionierung auf dem Bike empfindlicher.
Da ist das Paradox ein nettes Beispiel, mit 497 Reach nicht kurz, aber 425 KS. Laufruhig aber kein Panzer. Taugt aber sicherlich nicht jedem.

Kann ja jeder machen, wie er will, aber ich stimme zu, effektiv ist es nicht. Am effektivsten ist aber das zentrale Fahren, bei dem Vorderrad und Hinterrad gleich belastet sind. Das Fahren über das Vorderrad ist auch weniger effektiv, wenn auch dem Fahren über das Hinterrad wohl vorzuziehen.

Hintergrund: Die Reibung ist von der Normalkraft bestimmt (Anteil der Gewichtskraft senkrecht zum Untergrund, in manchen Spezialfällen ergänzt um den entsprechenden Anteil einer eventuell auftretenden Fliehkraft). Ohne Reibung geht aber weder Bremsen noch Kurvenfahren. Andererseits ist die Reibung vom Reibungskoeffizienten bestimmt, sprich sie lässt sich nicht beliebig steigern. Zum effizienten Fahren sollte die Reibung vorne und hinten gleich sein, zumindest wenn die maximal erreichbare Reibung ein limitierender Faktor ist, was beim Biken halt sehr oft der Fall ist. Wenn ich am Limit fahre, dann bringt es mir nichts, vorne die Reibung weiter zu erhöhen, weil sie dann hinten weniger wird (man wird ja nicht schwerer) und mir entsprechend das Hinterrad weg geht. Ist natürlich immer noch besser, als wenn mir das Vorderrad weggeht, deshalb lieber über vorne als über hinten fahren. Am effektivsten ist es aber, wenn ich beide Reifen gleich belaste und beide am Maximum der Reibung fahre (höchst mögliche Kurvengeschwindigkeit). Disclaimer: Ja, man kann kurzzeitig schwerer werden durch Pushen in Kurven, was Profis im WC ja sichtbar praktizieren, aber das dürfte für Normalfahrer eher nicht das übliche Fahrtechnikrepertoir sein. Und ja, manchmal macht es Sinn und vor allem Spaß, das Hinterrad um die Kurve sliden zu lassen. (Disclaimer 2: Ich möchte keinesfalls nahe legen, dass ich am Limit fahre. Meistens dürfte ich vom Limit meilenweit entfernt sein und mangels Gefühl versuche ich eher ein Polster am Vorderrad zu haben, aufgrund plötzlich auftretendem Respekt vor der Strecke verlege ich das aber öfters auch instinktiv nach hinten. Glücklicherweise ist die Reserve auf beiden Reifen meist so groß, dass mir nichts passiert. 🙂 Obige Beschreibung ist nur zur Illustration.)
Kurzversion ohne Reibung etc. Moderne Geos sollte man nicht von hinten Fahren, sollte man grundsätzlich nicht, auch mit älteren Bikes nicht.
Was bringt mir hier das Thema Reibung was vielleicht in der Theorie Einfluss darauf hat, aber praxisfern ist wenn ich Passagier auf meinem Bike bin?

Glaube ich nicht, kenne aber die Zahlen nicht. Würde eher tippen auf am oberen Ende vom Durchschnitt.

Ein bekanntes Beispiel ist Jack Moir (ich meine bei 1,83 m Größe ein M-Rahmen von Canyon).
Glaube er ist sogar noch größer. Hatte was mit 1,87m im Kopf und ihn immer mit XL Rahmen verbunden.
Gab mal einen Beitrag wo er meinte bei der EWS schmälere Lenker, glaube 760mm, zu fahren als privat auf den Trails wo es glaube ich ein 780mm Lenker war oder sowas.
War wohl darauf gemünzt ihm würde der breite Lenker besser taugen, aber im Rennen würde er wohl wegen engen Passagen den schmäleren nehmen.

Ich versuche in der Regel darzustellen, welche Auswirkungen welche Dimensionen und deren Änderung am Rad auf den Fahrer und das Fahren haben.
Das ist ja auch gut, gerne. Aber die Beispiele sollten praxisnah und nicht theoretische physikalische Gesetze sein die sich nicht in die Praxis übertragen lassen. Beispiel zu oben und Haftung.
Auf den meisten Trailrunden mit auf und ab wirst mit einem Reifen der weniger Rollwiderstand hat eine schnellere Gesamtzeit haben. Der Reifen wird dir aber weniger Sicherheitsempfinden schenken bergab.
Zeit vs Spaß, oder Theorie vs Praxis?
 
Naja, bestellt vor dem Wochenende. Viel passiert wird da noch nicht sein. Ich denke ich könnte... Aber ich möchte eigentlich nicht... Gibt ja nach wie vor Argumente für beide Größen plus individuelle Vorlieben. Ich werds mal drauf ankommen lassen.
Wär ja jetzt auch langweilig auf L zu wechseln und alles wäre rosarot 😂
Falls Du Dich bzgl. umbestellen der Größe doch noch weiter informieren willst (zumindest in der Theorie), dann frag doch mal bei den Hugene-Fahrern nach, wer mit ähnlichen Körpermaßen welche Größe fährt und wie die Erfahrungen sind.

https://www.mtb-news.de/forum/t/hugene-2021.935917/
 
Tipp von einem, der ein ähnliches Anforderungsprofil wie der TE hat (ein Bike für Alles) und sich auch eher als Bergziege bezeichnet (hat): Fahr viele Bikes Probe, in den Alpen und zu Hause und mit verschiedenem Federweg. Das kannst du noch soviel Geotheorie studieren und dir über die verschiedensten Federgabeln Gedanken machen, die Wahrheit liegt auf dem Trail. Mir ist zum Beispiel total wichtig, dass sich ein Bike auch ohne Lockout gut pedalieren lässt. Meinem Bike-Buddy, der ähnlich fährt wie ich, ist das aber völlig egal. Der benutzt halt einen (funktionierenden) Lockout. Solche und zig andere Sachen findet man nur raus, wenn auf dem Bike sitzt und es ausprobiert.
Disclaimer: Ich bin die letzten Seiten nur überflogen. Vielleicht kam der Tipp auch schon. Dann entschuldige ich mich für die Redundanz.
 
Werde mich später mal auf ein Tyee in M setzen können, allerdings ein 2018er Modell.
Das wird Dir nicht weiterhelfen. Der Modellwechsel war glaube ich 2020. Davor war das Tyee eher etwas kurz bzw. ein "von hinten treten" (ich hatte das von den Geowerten sehr ähnliche Propain TwoFace).
Der 2018 Rahmen lässt keinerlei Vergleich zum 2022 Tyee oder Hugene zu. Auch wenn es M ist.
 
Das wird Dir nicht weiterhelfen. Der Modellwechsel war glaube ich 2020. Davor war das Tyee eher etwas kurz bzw. ein "von hinten treten" (ich hatte das von den Geowerten sehr ähnliche Propain TwoFace).
Der 2018 Rahmen lässt keinerlei Vergleich zum 2022 Tyee oder Hugene zu. Auch wenn es M ist.
Es ist aber trotzdem nicht verkehrt, das mal zu fahren. Auch das Bike hat ja Dinge, die gefallen und die weniger gefallen. Bildet auf jeden Fall weiter.. UNs wenn es schonmal zur Verfügung steht, warum nicht?
 
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