...das kalibrieren?
...das kommt u.a aus dem Motocross und meint das minimale Erweitern der Buchsen im Tauchrrohr.
Es ist vergleichbar mit dem eingefahrenen Zustand einer Gabel nach meist ein paar tausend Höhenmetern...
...die engen Toleranzen der oberen und unteren Buchsen sorgen dafür, dass die Gabel nach dem Spannen des Vorderrades (um wenige 1/10 mm) schon eine leichte Verklemmung zwischen den beiden Buchsen und somit ein deutlich höheres Losbrechmoment aufweist.
Gerade wenn sich die Gabel im SAG-Bereich (also 20-25%) eingefedert befindet, merkt man das dann sehr deutlich...
Das sog. "kalibrieren" erfolgt mittels eines passenden glatten Aluminiumrohres, welches ein paar 1/100mm größer ist, als das originale Standrohr (also ca. 5/100).
Auf diesem befindet sich ein leichter Schliff, ein sog. Hieb mit 600-800er Körnung.
Das Ende des Rohres ist leicht konisch, um das Eintauchen in die Buchsen zu erleichtern.
Fährt man nun mit diesem Rohr mehrmals durch das Tauchrohr, so trägt man dabei immer minimal Material von den (Teflon-) Buchsen ab und erzeugt somit eben ein leicht größeres Spiel und im Endeffekt ein
deutlich leichteres Eintauchen der Gabel...
Marzocchi hat in der Regel ein recht großes Buchsenspiel...(ergo sehr fluffig)...Fox bevorzugt ebenfalls ein etwas größeres Spiel...die sind auch recht weich beim Einfedern...Rock Shock und eben viele andere geben sich hier anscheinend weniger Mühe und weisen größere Toleranzen auf...eine Gabel ist super...die andere ist echt grottig!
Das war bei der Lyrik DH Solo Air damals auch schon so...!
Der Nachteil eines zu großen Buchsenspiels ist, das sich die Kunden irgendwann deswegen beschweren, weil die Gabel bei gezogender Bremse irgendwann schon leicht klackert, wenn es zu viel wird....dann muss der Hersteller oft nachbessern.
Aus dem Grund wird heute eher ein zu enges Buchsenspiel verkauft als umgekehrt.
Grund dafür ist ... wiederum der Kunde!
Läuft die Gabel extrem weich und hat auf dem Parkplatz bei gezogener Bremse etwas Spiel an den Buchsen, wird oft reklamiert.
Läuft die Gabel ruckelig und hat zu wenig Spiel, so heißt es dann oft, dass die Gabel sich noch einlaufen muss...und mit der Antwort sind die meisten Kunden dann immer zufrieden, weil das plausibel klingt...und der Hersteller hat seine Ruhe!
Aus alten Tagen habe ich noch des entsprechende
Werkzeug im Keller und mache diese Arbeiten (ausschließlich!) für meine kleine MTB-Gruppe...einfach, weil es danach richtig perfekt ist!
Diese Maßnahme ist eher ein "kann" aber kein "muss"!
Da ist eher etwas für Perfektionisten und Freaks, die nicht erst eine Saison fahren wollen, um dann langsam ein ordentliches Ergebnis bekommen. Ich hoffe, dass einige hier das nachvollziehen können!
Leider ist es (zumindest bei uns mittlerweile) so, dass mit zunehmden Alter die Zeit für das Biken immer knapper wird! (siehe Beruf & Karriere)...und da schmerzt der berühmte Spruch..."...
die musst Du erstmal ein paar tausend Höhenmeter einfahren, bevor sie perfekt funktioniert..." schon gewaltig...das nervt dann einfach!
Wer das ganze Jahr über als Student (kenne ich auch noch

) mehrmals die Woche unterwegs ist, der hat das Problem nur kurze Zeit und wird sich nach ein paar Monaten keine Gedanken mehr um die Toleranzen seiner Gabel machen müssen...die läuft dann automatisch perfekt!
