Craft Bike Days 2023: CDuro Epona – Tschechisches Carbon-Enduro aus der Zukunft

Craft Bike Days 2023: CDuro Epona – Tschechisches Carbon-Enduro aus der Zukunft

Auf den ersten Blick sieht das CDuro Epona aus wie ein relativ filigranes Carbon-Bike mit einigen edlen Komponenten. Schaut man jedoch genauer hin, fragt man sich schnell: Was bitte geht denn hier ab!? Wir haben das Carbon-Erstlingswerk bei den Craft Bike Days 2023 bestaunt.

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Craft Bike Days 2023: CDuro Epona – Tschechisches Carbon-Enduro aus der Zukunft

Was sagst du zu dem sehr außergewöhnlichen Produktions-Ansatz von CDuro und CompoTech?
 
Hm, also wenn man subjektiv und subjektiv addiert, wird es objektiv? ;-)

Es gibt drölftausend reviews von unterschiedlichsten testern...,

Mach dir doch die mal die mühe...,
Oder fahr eins probe....

Die starlings sind über jahre im dauereinsatz bewährt und getestet.
Da hinkt das cduro erstmal hinterher (wobei ich ihm das durchaus auch zutraue)
 
Was mit einer degressiven Kinematik dagegen nicht gut funktioniert ist ein sensibles, schluckfreudiges Setup. Bei so einer Auslegung rauscht du dann bei gröberen Schlägen halt durch.
Das mag durchaus sein, dass bei der kombi schwere fahrer/dicke drops/weiche feder eine solche gefahr besteht.

Kein hinterbau kann wohl alles perfekt und jeder hat stärken und schwächen.

Deshalb machts ja sinn ne kinematik auszuwählen, die zu deinem fahrstil passt
 
Die starlings sind über jahre im dauereinsatz bewährt und getestet.
Da hinkt das cduro erstmal hinterher (wobei ich ihm das durchaus auch zutraue)

Also was die Haltbarkeit angeht ist das Murmur tatsächlich einfacher einzuschätzen. Ob das Cduro auf Dauer hält muss sich erst noch herausstellen. Das stimmt. Aber anderes Thema.

Die Kinematik am Cduro ist auf jeden Fall die bessere. Da hat sich jemand Gedanken gemacht. Beim Murmur sieht die Kinematik dagegen eher nach "...ach was egal das passt schon so!" aus. Wird ja auch offensiv genauso so vertreten.

Deshalb machts ja sinn ne kinematik auszuwählen, die zu deinem fahrstil passt
Stimmt. Und mit ein wenig Erfahrung kann man aus Daten eine Menge an Information entnehmen und in die Auswahlentscheidung mit einbeziehen.
 
Achtung bissl offtopic

Last war nie super progressiv, Sie haben die % nur andersherum berechnet, inzwischen sind die werte auf der hompage angepasst, auch für die alten bikes.
Danke für den Hinweis.

Ich habe mal auf Basis dieses Diagrammes von Last

last-coal-leverage-ratio.PNG

nachgerechnet:

Nehmen wir 1,93 als 100%, so sind 2,70 tatsächlich 40% mehr. (Falsch herum "à la Last")
Nehmen wir 2,70 als 100%, so sind 1,93 nur 71,5% davon, also 28,5% weniger.
Gehen wir mal nicht vom Sag-Punkt aus, also nehmen wir 2,78 als 100%, so sind 1,93 nur 69,4 davon, also 30,6% weniger.

Beim "New Coal" habe ich ebenfalls nachgerechnet: Die nun angegebenen 18% sind "richtig herum" berechnet - nicht mehr "à la Last". Falsch herum "à la Last" berechnet hätte das "New Coal" 22,35% Progression

Also Fazit: Du hast Recht. 41% Progression ist falsch herum berechnet.

Aber 28,5% (oder eigentlich 30,6%) waren wohl immer noch zuviel.

Das "New Coal" ist mit 18% Progression tatsächlich gut 37% weniger progressiv als der Vorgänger mit 28,5% Progression.

Mit diesem Wissen bekäme das Coal V3 von mir einfach einen Coil Dämpfer ohne HBO verpasst sowie eine Feder, die zu ca. 33% Sag führt - und dann würd' ich es fahren und Spaß haben. (Wobei das leider nicht gegen die zu kurzen Kettenstreben hilft 😄)

offtopic
 
Die Kinematik am Cduro ist auf jeden Fall die bessere. Da hat sich jemand Gedanken gemacht. Beim Murmur sieht die Kinematik dagegen eher nach "...ach was egal das passt schon so!" aus. Wird ja auch offensiv genauso so vertreten.

Es geht doch schlussendlich drum wie es sich fährt und wie es sich im fahrbetrieb anfühlt.

also um das zusammenspiel zwischen dämpfer und hinterbau 🤷‍♂️
 
Es geht doch schlussendlich drum wie es sich fährt und wie es sich im fahrbetrieb anfühlt.

also um das zusammenspiel zwischen dämpfer und hinterbau 🤷‍♂️

Ja genau. Drum schreib ich ja, dass das Murmur degressiv ist und dass das Cduro - entgegen dem, was z.B. @jk72 vermutet hat - eben eine progressive Kinematik hat. So kann man den passenden Dämpfer dazu wählen.

Eine degressive Kinematik, die z.B. in Kauf genommen wird um eine simple Konstruktion oder vielleicht klare optische Linien zu ermöglichen, lässt sich mit einem progressiven Luftdämpfer retten. Das funktioniert dann schon ganz gut. Oder man haut halt irgendwas rein, mit zu harter Feder oder zu viel Druck. Dann ist es eh egal, und es hat ganz wunderbar viel Pop.

Eine progressive Kinematik macht Dämpferwahl und Abstimmung etwas einfacher und flexibler.
 
Ja genau. Drum schreib ich ja, dass das Murmur degressiv ist und dass das Cduro - entgegen dem, was z.B. @jk72 vermutet hat - eben eine progressive Kinematik hat. So kann man den passenden Dämpfer dazu wählen.

Eine degressive Kinematik, die z.B. in Kauf genommen wird um eine simple Konstruktion oder vielleicht klare optische Linien zu ermöglichen, lässt sich mit einem progressiven Luftdämpfer retten. Das funktioniert dann schon ganz gut. Oder man haut halt irgendwas rein, mit zu harter Feder oder zu viel Druck. Dann ist es eh egal, und es hat ganz wunderbar viel Pop.

Eine progressive Kinematik macht Dämpferwahl und Abstimmung etwas einfacher und flexibler.
Jetzt haben wir es doch noch geschafft...

Degressiv: Ich meine hier im Forum in den letzten Monaten bei verschiedenen Diskussionen diesbezüglich gelernt zu haben, dass ein Fahrwerk mit horizontal liegendem Dämpfer degressiv ist, wenn die obere Dämpferaufnahme höher der unteren liegt.
Berechnungen diesbezüglich kann ich aufgrund fehlenden Fachwissens nicht durchführen, finde das Thema aber trotzdem sehr interessant.

Die Dämpfer-Einbauanordnung im CDuro entspricht für mich augenscheinlich der o. g. Einbauanordnung, daher ging ich mit meinem oberflächlichen Halbwissen davon aus, dass es sich hier ebenfalls um ein degressives Fahrwerk handelt. Wieder nix.

Habe in meinem nicht abgestützten Single-Pivot (durch einen Yoke angesteuert) mit dem neuen SD Coil MY23 die allerbesten Erfahrungen gemacht.
Gemäß der RS Trailhead-App soll ich eine 450er Feder verwenden. Viel zu fest und nur 25% SAG. Mit der 400er war ich bei 28% SAG, was mir im Downhill immer noch ein wenig zu straff war. Fahr jetzt mit einer 350er bei 93 bis 95 kg komplett ausgerüstetem Fahrergewicht. Hätte fast eine SAR Feder gekauft. Im Telefonat wurde mir eine 400er empfohlen.
Die billige RS 350er-Feder funktioniert jetzt mit 30% SAG perfekt für mich. Den Bottom Out und die HSC hab ich bis auf einen Klick fast offen.

Das mit einer harten Feder kann ich daher für meinen Single-Pivot nicht unterschreiben. Könnte aber auch wieder abhängig vom verwendeten Dämpfer-Modell sein.

Der ungetunte SD Air (Vorgänger vom aktuellen Modell) ist ohne Tuning im gleichen Fahrwerk im mittleren Federwegsbereich gnadenlos abgesoffen. Nach dem Tuning war das Problem aus der Welt und das Fahrwerk performt seitdem ganz hervorragend. Ausreichend komfortabel, viel Gegenhalt im mittleren Federweg, annähernd volle Ausnutzung des Hubs (es bleiben bei Sprüngen etc. ca. 5 mm übrig), kein Durchschlagen. Hat sich auch in langen Shredder-Abfahrten bewährt.
Damit sehe ich es aufgrund meiner gemachten Erfahrungen genauso, dass die modernen Dämpfer in einem Single Pivot einen großen Einfluss auf die Performance haben.

Übrigens: Favorisiere im Vergleich Air getunt und Coil ungetunt den Coil :) (siehe auch Starling).
 
Zuletzt bearbeitet:
@jk72 Was du über dein Fahrrad schreibst passt deshalb, weil es einen Yoke einsetzt, um eine progressive Kinematik zu erzeugen.

Degressiv: Ich meine hier im Forum in den letzten Monaten bei verschiedenen Diskussionen diesbezüglich gelernt zu haben, dass ein Fahrwerk mit horizontal liegendem Dämpfer degressiv ist, wenn die obere Dämpferaufnahme höher der unteren liegt.
Hi, nein, das ist keine hinreichende Bedingung.

Es kommt auf die Änderung des Winkels (pink und grün hervorgehoben) zwischen Dämpfer und Schwinge an.

Murmur-Downcountry-deg.PNG

Hier beim Murmur in der DC Variante öffnet sich der Winkel von ca. 90° auf ca. 115°. In diesem Fall ist die Kinematik degressiv, regressive, rising rate.


Wenn der Anfangswinkel (pink) jedoch kleiner ist als 90° und sich nur bis max. 90° öffnet, dann ist die Kinematik progressiv, falling rate:

Murmur-Downcountry-prog.PNG

Hier habe den Drehpunkt mal nach vorne verlegt um das zu zeigen.

Wenn ein Yoke zum Einsatz kommt, so hat der kinematisch denselben Effekt. Der Yoke verlegt den hinteren Drehpunkt des Dämpfers am Sattelrohr vorbei weiter nach hinten. Das wirkt auf die Hebelverhältnisse natürlich genauso, wie wenn der Hauptdrehpunkt unten nach vorne verlagert wird.

offtopic

Starling verlegt den Hauptdrehpunkt vermutlich deshalb nicht nach vorne, weil dadurch sonst die Schwinge zu flexibel würde. Hinter dem Kettenblatt ist nicht viel Platz um das konstruktiv leicht und steif und aus Stahl zu lösen.

Und Starling setzt vermutlich deshalb keinen Yoke ein, weil dieser die Querlasten auf den Dämpfer vergrößert und das vor allem dann ein Problem ist, wenn die Konstruktion insgesamt eben nicht sonderlich steif ist.

Und ein gebogenes Unterrohr, welches es erlauben würde, den vorderen Drehpunkt des Dämpfers nach unten zu verlegen machen sie vermutlich auch aus Gewichtsgründen und aus optischen Gründen nicht.

offtopic
 
Nur empfiehlt der rahmenbauer/entwickler coil 🤷‍♂️
Das Starling einen linearen Dämpfer empfiehlt obwohl die Kinematik des Murmur signifikant degressiv (~30%) ist, wirft kein gutes Licht auf den Hersteller 🤷‍♂️.

Irgendwo behaupten sie auch, die Kinematik sei linear. Das ist schwach.

Ich finde Stahl toll, ich finde simple Konstruktionen toll, ich finde toll wenn jemand einfach mal macht und mit geringen Voraussetzungen ein Produkt auf den Markt bringt und dafür über Jahre einsteht - ich finde toll dass das Bike stabil genug ist und leicht genug ist um tatsächlich verwendet werden zu können, ich finde toll das da jemand von seiner Leidenschaft ein Einkommen hat und leben kann - das ist alles auch gleichzeitig da. Aber als Hersteller die Kinematik vom Murmur als linear zu bezeichnen - das ist schwach.
 
Diskutier das doch mal mit @JoeStarling aus 🍻

das hauptdrehlager wurde bei den v3 ja vom rahmen in die schwinge verlagert...
Ich denk die wartung wurde so nochmal vereinfacht 👍

Ob das auch nen minimalen effekt auf die kinematik hat?

Scheint als wäre der drehpunkt ein stückchen weiter vorgerückt 🤷‍♂️
 
@jk72 Was du über dein Fahrrad schreibst passt deshalb, weil es einen Yoke einsetzt, um eine progressive Kinematik zu erzeugen.


Hi, nein, das ist keine hinreichende Bedingung.

Es kommt auf die Änderung des Winkels (pink und grün hervorgehoben) zwischen Dämpfer und Schwinge an.

Anhang anzeigen 1828588

Hier beim Murmur in der DC Variante öffnet sich der Winkel von ca. 90° auf ca. 115°. In diesem Fall ist die Kinematik degressiv, regressive, rising rate.


Wenn der Anfangswinkel (pink) jedoch kleiner ist als 90° und sich nur bis max. 90° öffnet, dann ist die Kinematik progressiv, falling rate:

Anhang anzeigen 1828590

Hier habe den Drehpunkt mal nach vorne verlegt um das zu zeigen.

Wenn ein Yoke zum Einsatz kommt, so hat der kinematisch denselben Effekt. Der Yoke verlegt den hinteren Drehpunkt des Dämpfers am Sattelrohr vorbei weiter nach hinten. Das wirkt auf die Hebelverhältnisse natürlich genauso, wie wenn der Hauptdrehpunkt unten nach vorne verlagert wird.

offtopic

Starling verlegt den Hauptdrehpunkt vermutlich deshalb nicht nach vorne, weil dadurch sonst die Schwinge zu flexibel würde. Hinter dem Kettenblatt ist nicht viel Platz um das konstruktiv leicht und steif und aus Stahl zu lösen.

Und Starling setzt vermutlich deshalb keinen Yoke ein, weil dieser die Querlasten auf den Dämpfer vergrößert und das vor allem dann ein Problem ist, wenn die Konstruktion insgesamt eben nicht sonderlich steif ist.

Und ein gebogenes Unterrohr, welches es erlauben würde, den vorderen Drehpunkt des Dämpfers nach unten zu verlegen machen sie vermutlich auch aus Gewichtsgründen und aus optischen Gründen nicht.

offtopic
Merci Dir für die sachlich gehaltene, bebilderte und damit zumindest für mich verständliche Erklärung.
Jetzt könnte ich das Thema endlich so verstanden haben, dass ich es verbal reproduzieren kann. 2023 kann ich für mich damit als erfolgreiches Forums-Jahr verbuchen :). Sehr korrekt.

Gleich mal bei meinem Single-Pivot mit Yoke versucht, das Gelernte zu erkennen. Gut erklärt. Habs kapiert. Hausaufgaben erledigt :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil sich z.bsp bei den dänpfern ne menge getan hat.

Einfacher hinterbau = einfach zu verstehn-> "perfekt" abgestimmte dämpfertunes möglich
Halte ich für Wunschdenken, es geht ja nicht nur um die Kinematik sondern auch um die Vorteile der Raderhebungskurve zum Beispiel bei VPP , diese Lücke kann man mit dem Dämpfer nicht schließen, eventuell nur minimal kompensieren. Und derselbe gute Dämpfer macht nen vernünftigen Hinterbau noch etwas besser. Ist auch keine Kritik am Bike , ein Eingelenker ist ungeheuer pflegeleicht und schick und hat deshalb schon seine Berechtigung . Aber ich würde mir alleine wegen der Plattfedern keine Ami Karre kaufen … bin da halt Technik Nerd
 
Eine immer wieder aufkommende diskussion. Bei jedem neuen bike gibt der theorierat sein urteil ab.
Wäre mal an der zeit das sich jemand diesem thema annimmt und die Charaktere verschiedener hinterbauten rausarbeitet mit entsprechenden fahrbeispielen in der praxis. Theorie die sich nicht oder kaum auf die praxis auswirkt, interessiert nicht.
Dämpferwahl am besten dem hersteller überlassen. Wenns der nicht kann, wer dann. Btw, man hat gesehn das geht oft schief. Anruf bei marko/mario begleitend schadet nicht.
 
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