Devinci Spartan HP Enduro Bike: High-Pivot-Rakete aus Kanada

Devinci Spartan HP Enduro Bike: High-Pivot-Rakete aus Kanada

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Devinci bringt mit dem Spartan HP eine neue Version seines Enduro-Bikes auf den Markt. Das Besondere: Das Spartan HP vereint die Split Pivot-Plattform der Kanadier mit einer High Pivot-Konstruktion. Das Ergebnis soll ein Hinterbau sein, der Beschleunigungs- und Bremskräfte voneinander trennt und so für ein butterweiches Fahrverhalten sorgen soll.

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Devinci Spartan HP Enduro Bike: High-Pivot-Rakete aus Kanada

Wie gefällt euch das neue Spartan HP von Devinci?
 
Fahren die in der EWS wirklich so viel selber den Berg hoch? Häufig wird doch auch dort auf den Lift zurück gegriffen.
 
Das Intend-Fahrwerk von Raphaela Richter in 4:51-4:55.. :love:

Aber hast schon recht, die Hinterbauten scheinen allesamt so eingestellt zu sein daß sie nur spärlich den Federweg freigeben.
Dafür alles am flexen da hinten....

Definitiv interessant die Slomos. Scheint auch ziemlich konträr zu den allgemein üblichen Balance-Einstellungen des Fahrwerk.
Ich hab zB persönlich das Problem dass der Dämpfer (egal ob Luft oder Coil) in steilen Absprüngen viel schneller auf Block geht als die Gabel (und auch viel stärker als in der ebenfalls steilen Landung)
Eine härtere Feder hinten führt da zwar zu einem ausgeglichenen Fahrverhalten, wird sich aber auf ruppigen Naturtrails ähnlich wie im Pinkbike Video verhalten.
Andererseits sieht man aber auch viel Bremsstempel im.Video, also wie das HR beim Anbremsen deutlich Grip verliert und Bodenkontakt verliert. Dazu dann der Flex der Hinterbauten.
Andere Perspektiven würden evt durchaus ein anderes Bild vermitteln als im Video oben.

Und so superstraff "racermässig" wie oft behauptet, scheinen die Gabel auch nicht abgestimmt. Sind schon ordentlich am wegtauchen bzw auf Block gehen...

Man muss schon schauen wie solche Slomos überhaupt entstehen. Schlussfolgerungen sind sicher komplex.

Zum Rad: puh, naja... noch ein trendy high pivot halt aber sonst eher unspannend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, die Gabeln sind straff. Sie werden aber auch härter und aggressiver gefahren und deswegen auch der Federweg genutzt.
Das Hinterbauten von pros Grip verlieren, so wie es aussieht, ist eher verwunderlich. Evtl täuscht das etwa oder so gewollt
 
schaut euch die zuschauervideos zur ews an. das ist teilweise so eng da wird in die kurven überbremst und reingelenkt mit dem heck.
 
Die hängen bei den Videos halt voll auf der Bremse. Da tut der Hinterbau schon einmal weniger. Die Gabel dafür mehr und linear ist es vorn auch noch.... Ich glaub wir sollten uns net zu sehr von der Optik in die Irre leiten lassen. Wenn so manche Fahrwerke hinten am Dämpfer 35mm einfedern müsste die Gabel schon bei deutlich über 50% sein, damit man gleichauf ist. Das täuscht sicher oft. Die Gabeln nutzen meist sehr kurz viel Federweg. Da kommt dann auch nimma alles hinten an.
 
Räder prügeln herrlich. RodeoOnTheRocks :D, am besten die SloMo selbst noch langsamer abspielen.

Hammer wie eng das mit den 29er bei kleinen Fahrer*innen im Rad zu geht, das Rad dürft an der höchsten Stelle locker 5 cm über dem versenkten Sattel stehen. Zwischen Sattel und Reifen passt noch ein Blatt Papier.
Habe das auch schon im DHWC beobachtet, die markanten braunen Stollenstreifen am Gesäß auf weißen Styleklamotten, da sieht man es gut, aber 29er rollt halt auch für kleine Menschen gut. Krass wie die ihre Kisten beherrschen und in Steilenkurven noch gedrückt bekommen.

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Bei 3:30 und 6:48 ist glaub S.Hill, wie das Hinterrad flattert, das flexende Rad sucht sich eine Spur oder wird dort hin gerammt 8-)

Bei 4:26 Nr.45, das aufgeladene Fahrwerk wird zum Trampolin, krass was passiert, wenn man nur minimal von der Planfahrt abweicht.

Das da immer noch so viele ohne Ellenbogenschutz fahren, na ja die Landungen sind weich und das Gelenk wenig exponiert.

Das Intend-Fahrwerk von Raphaela Richter in 4:51-4:55..
Ich hätte da mal gern einen Einblick in das Scratch-Logbuch. Ich werde mir demnächst an die USD Schoner tackern.
 
Hat Deine USD denn Macken im Tauchrohr?
Die eine ja die andere noch nicht. Es bleibt früher oder später definitiv nicht aus, wenn man das Gerät artgerecht ausführt.

Ein Minikratzer beim technischen Stolpern, ich musste das Rad nach Hinten verlassen, bin also einfach abgestiegen und habe das Rad am Sattel gehalten, das Vorderrad ist dabei Hangabwärts neben den Trail gerollt/gerutscht.
Im Gesträuch war halt irgendwie noch Gestein, Rad noch geneigt und Treffer. Die "Macke" ist minimal und hat auf die Funktion keine Auswirkung, aber das geht sich mit mehr Schwung schnell anders aus, dann ist die Riefe zu groß und man muss was machen, damit das Öl in der Gabel bleibt und die Buchsen keinen Schaden nehmen.
 
High Pivot Bikes haben halt ihre Vor- und Nachteile. Kommt halt sehr darauf an, wo und von wem es am meisten eingesetzt wird. Wenn man halt Gelände hat, das am besten nicht zu steil ist, viele aufeinander folgende Square-Edge-Hits hat und wenig richtig enge Kurven besitzt, also, Geläuf bei dem man es einfach rollen lassen muss und Speed halten, dann macht natürlich ein kompletter 29er Sinn und ein auch ein HP Bike. Wenn man steileres Gelände hat, viele Kurven, kein Massaker von dauernd aufeinander folgenden groben Wurzeln und Steinen, sondern eher Löcher und Wellen, an denen man durch pumpen Speed generiert, dann wäre meine Wahl klar kein HP Bike und auch kein kompletter 29er. Das können "normale Bikes" und kleinere Hinterräder besser.

Wenn man die Vorteile von HP Bikes komplett nutzen will, dann geht das nur mit unterer Kettenumlenkung.
Wenn man Suspension-Spezialisten zuhört, ist der Hauptgrund für untere Umlenkung ja nicht die Kettenführung oder die Umschlingung. Mit heutigen Kettenblättern und Schaltungen passiert da auch so nix und Belastung beim Treten ist eh immer nur auf den ersten paar Zähnen und nicht auf der kompletten Umschlingung des Kettenblatts. Der Grund soll eher der des "Chainless-Feelings" auf der Federung sein. Neben der etwas günstigeren Raderhebungskurve ist der Vorteil des HP-Designs mit Kettenumlenkung natürlich der kaum noch spürbare Pedalrückschlag und damit minimalstes Feedback der Federung an den Pedalen zu bekommen. Interessanter Weise erzählen aber einige Fahrwerkstüftler und Suspension-Spezialisten wie Chris Porter, dass das bei den meisten HP Bikes nicht den kompletten Effekt imitiert, den sich ein Bike ohne Kette an der Federung verbessert. Der Grund sei das Ausfedern und die Zugstufenseite, die schlechter funktioniert. Schuld sei die unten schlackernde Kette und vor allem der Spannvorgang der stark gedämpften Schaltwerke. Um das zu minimieren muss man die Kette unten vom Schaltwerk her gesehen stark nach oben führen auf den Hauptdrehpunkt zu. Das sorgt für die beste, am freisten arbeitende Federung. Und das macht Devinci hier mit der unteren Kettenumlenkung sehr gut.

Dass das Reibungsnachteile hat, ist klar. Weshalb man da dieses Mini-röllchen einsetzt, statt ein großes, gut gelagertes, ist dagegen natürlich sehr fragwürdig.
Man spürt natürlich einen Widerstand, an der Kurbel. Bei richtig groben Enduro-Bikes ist das für mache aber sicher verschmerzbar, andere wird es stören.
Genauso hat auf manchen Strecken und für manchen Fahrstil ein HP Design und sein kaum vorhandener Pedalrückschlag den Nachteil, dass dadurch beim Pumpen über Wellen oder irgendwelche Rückseiten von Hindernissen weniger Speed generiert wird.
Genauso haben gerade HP-Bikes mit hohem Drehpunkt wie z.B. Norco, Forbidden, oder auch das Serien DH-Bike von Commencal neben viel Brake Squat eine wenig konstante Geometrie, die anstrengender zu beherrschen ist und man bekommt das Vorderrad schon viel schwerer in die Luft. Für kleinere Sprünge gilt das auch. HP Bikes mit hohem Drehpunkt kommen daher gerade auch (meiner Meinung nach zurecht) schon fast wieder aus der Mode, wenn man sich Bikes wie das Trek Session oder den Commencal-Prototypen anschaut, die beide so Semi-Highpivot sind und die Nachteile deutlich weniger haben.

Für Endurobikes kommen halt Reibungsverluste deutlicher zum tragen. Das muss jeder selber wissen, was 2-5% ausmachen.

Schneller sind HP-Bikes nicht zwangsläufig, siehe auch den letzten Enduro-Fieldtest von PB. 5 neue Enduros im Test, davon 2 von den neusten HP Bikes und diese waren die langsamsten. Auffällig war eher, dass die schnellsten beiden Bikes die kürzesten waren. Und da kommen eher Analogien zu vielen EWS und auch WC Bikes. Die Hersteller machen ihr Sizing zu groß.
Hier gefällt mir das Devinci sehr gut, da würde ich mit 1,80m mit M eine perfekte Größe finden. Was Devinci auch besser macht als andere sind die wirklich kurzen Kettenstreben, die sich ja bis zum Sag eh noch deutlich längen. Was der Split Pivot bei recht wenig Bewegung im Gelenk aufgrund der Wippenanordnung beim Brake Spuat bringt, ist natürlich die Frage. Mir gefällt das Bike von den aktuellen HP Enduros aber am besten. Ich würde als Racebike dennoch ein We Are One Arrival oder ein neues Pivot Firebird vorziehen. Aber ich wohn auch nicht in BC.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahren die in der EWS wirklich so viel selber den Berg hoch?
2x Polster-Underware gesichtet. Das hat doch sicherlich einen Grund.
Definitiv interessant die Slomos.
Sehr spannend
Scheint auch ziemlich konträr zu den allgemein üblichen Balance-Einstellungen des Fahrwerk.
Oder diese üblichen Balance-Annahmen sind falsch interpretiert:
1. die Kraftrichtung ist vorne und hinten halt deutlich anders
2. die Abhängigkeit vom Grip ist vorne und hinten deutlich anders
Der Grund soll eher der des "Chainless-Feelings" auf der Federung sein. Neben der etwas günstigeren Raderhebungskurve ist der Vorteil des HP-Designs mit Kettenumlenkung natürlich der kaum noch spürbare Pedalrückschlag und damit minimalstes Feedback der Federung an den Pedalen zu bekommen.
Das erklärt dann auch die eher geringere Verbreitung im EWS: es fahren viele mit Klickies und da ist das Thema Pedalrückschlag weniger kritisch.
 
Da moir in der ews ständig gewinnt und auch rude ganz vorn dabei ist werfe ich mal die treteffizienz in den raum. Als einen der letzten bereiche wo es noch viel zu holen gibt. Ich habe damals beobachtet das moir im dh wc immer dann sehr stark war wenn es einen tretanteil gab. Er hatte irre explosive power und fuhr hier vorteile raus.
Rude hat mit dem yeti den effizientesten im offenen zustand am besten zu pedalierenden hinterbau.
Aufschluss würden übereinandergelegte gopro aufnahmen der stages liefern. Wo liegt die zeit begraben. Glaubt man moir sind es nicht die harten vollgassegmente sondern diese verflixten furchtbar zu fahrenden ecken. Darum auch das kleine bike. Aber schaut ihn an, keiner kann das pony sonst auf den vollgassegmenten festhalten.
Ich bin ja seit jeher der meinung, gabel ist viel wichtiger. Overforkte trailbikes haben einen breiteren einsatzbereich.
 
Wenn man die Vorteile von HP Bikes komplett nutzen will, dann geht das nur mit unterer Kettenumlenkung.
Wenn man Suspension-Spezialisten zuhört, ist der Hauptgrund für untere Umlenkung ja nicht die Kettenführung oder die Umschlingung. Mit heutigen Kettenblättern und Schaltungen passiert da auch so nix und Belastung beim Treten ist eh immer nur auf den ersten paar Zähnen und nicht auf der kompletten Umschlingung des Kettenblatts. Der Grund soll eher der des "Chainless-Feelings" auf der Federung sein. Neben der etwas günstigeren Raderhebungskurve ist der Vorteil des HP-Designs mit Kettenumlenkung natürlich der kaum noch spürbare Pedalrückschlag und damit minimalstes Feedback der Federung an den Pedalen zu bekommen. Interessanter Weise erzählen aber einige Fahrwerkstüftler und Suspension-Spezialisten wie Chris Porter, dass das bei den meisten HP Bikes nicht den kompletten Effekt imitiert, den sich ein Bike ohne Kette an der Federung verbessert. Der Grund sei das Ausfedern und die Zugstufenseite, die schlechter funktioniert. Schuld sei die unten schlackernde Kette und vor allem der Spannvorgang der stark gedämpften Schaltwerke. Um das zu minimieren muss man die Kette unten vom Schaltwerk her gesehen stark nach oben führen auf den Hauptdrehpunkt zu. Das sorgt für die beste, am freisten arbeitende Federung. Und das macht Devinci hier mit der unteren Kettenumlenkung sehr gut.
Diese untere Kettenführung ändert doch nichts an der Dämpfung bzw. den Spannvorgang durch das Schaltwerk. Auch das Argument mit dem Hauptdrehpunkt halte ich für überzogen. Und daß das Schlackern der Kette einen fühlbaren Einfluss auf die Zugstufe hat wage ich auch zu bezweifeln.

Aber interessant.. :dope:
 
Da moir in der ews ständig gewinnt und auch rude ganz vorn dabei ist werfe ich mal die treteffizienz in den raum. Als einen der letzten bereiche wo es noch viel zu holen gibt. Ich habe damals beobachtet das moir im dh wc immer dann sehr stark war wenn es einen tretanteil gab. Er hatte irre explosive power und fuhr hier vorteile raus.
Rude hat mit dem yeti den effizientesten im offenen zustand am besten zu pedalierenden hinterbau.
Aufschluss würden übereinandergelegte gopro aufnahmen der stages liefern. Wo liegt die zeit begraben. Glaubt man moir sind es nicht die harten vollgassegmente sondern diese verflixten furchtbar zu fahrenden ecken. Darum auch das kleine bike. Aber schaut ihn an, keiner kann das pony sonst auf den vollgassegmenten festhalten.
Ich bin ja seit jeher der meinung, gabel ist viel wichtiger. Overforkte trailbikes haben einen breiteren einsatzbereich.
Und beide fahren sehr kompakte Bikes!
 
Diese untere Kettenführung ändert doch nichts an der Dämpfung bzw. den Spannvorgang durch das Schaltwerk. Auch das Argument mit dem Hauptdrehpunkt halte ich für überzogen. Und daß das Schlackern der Kette einen fühlbaren Einfluss auf die Zugstufe hat wage ich auch zu bezweifeln.

Aber interessant.. :dope:
Hab ich mir nicht ausgedacht, sondern aus mindestens 3 Ecken gehört von Leuten, die sich damit mehr beschäftigt haben als ich.
 
Oder diese üblichen Balance-Annahmen sind falsch interpretiert:
1. die Kraftrichtung ist vorne und hinten halt deutlich anders
2. die Abhängigkeit vom Grip ist vorne und hinten deutlich anders
Naja, "Balance" ist ja mehr so ein Gefühlsding, nichts was man in fixe Zahlen giessen könnte. Siehe zB auch LongTravel-Hardtails, die theoretisch eine extreme Disbalance von Hause aus mitbringen und trotzdem wunderbar fahrbar sind. Ausserdem stark abhängig von der Art des Trails und der individuellen Position auf dem Rad.

Zu 2: klar ist er das, weswegen ja zB die Kombination aus Semislicks hinten mit extremen Profilreifen vorne sehr gut funktioniert. Die entsprechenden Trails und Fahrtechnik vorausgesetzt.
 
High Pivot Bikes haben halt ihre Vor- und Nachteile. Kommt halt sehr darauf an, wo und von wem es am meisten eingesetzt wird. Wenn man halt Gelände hat, das am besten nicht zu steil ist, viele aufeinander folgende Square-Edge-Hits hat und wenig richtig enge Kurven besitzt, also, Geläuf bei dem man es einfach rollen lassen muss und Speed halten, dann macht natürlich ein kompletter 29er Sinn und ein auch ein HP Bike. Wenn man steileres Gelände hat, viele Kurven, kein Massaker von dauernd aufeinander folgenden groben Wurzeln und Steinen, sondern eher Löcher und Wellen, an denen man durch pumpen Speed generiert, dann wäre meine Wahl klar kein HP Bike und auch kein kompletter 29er. Das können "normale Bikes" und kleinere Hinterräder besser.

Wenn man die Vorteile von HP Bikes komplett nutzen will, dann geht das nur mit unterer Kettenumlenkung.
Wenn man Suspension-Spezialisten zuhört, ist der Hauptgrund für untere Umlenkung ja nicht die Kettenführung oder die Umschlingung. Mit heutigen Kettenblättern und Schaltungen passiert da auch so nix und Belastung beim Treten ist eh immer nur auf den ersten paar Zähnen und nicht auf der kompletten Umschlingung des Kettenblatts. Der Grund soll eher der des "Chainless-Feelings" auf der Federung sein. Neben der etwas günstigeren Raderhebungskurve ist der Vorteil des HP-Designs mit Kettenumlenkung natürlich der kaum noch spürbare Pedalrückschlag und damit minimalstes Feedback der Federung an den Pedalen zu bekommen. Interessanter Weise erzählen aber einige Fahrwerkstüftler und Suspension-Spezialisten wie Chris Porter, dass das bei den meisten HP Bikes nicht den kompletten Effekt imitiert, den sich ein Bike ohne Kette an der Federung verbessert. Der Grund sei das Ausfedern und die Zugstufenseite, die schlechter funktioniert. Schuld sei die unten schlackernde Kette und vor allem der Spannvorgang der stark gedämpften Schaltwerke. Um das zu minimieren muss man die Kette unten vom Schaltwerk her gesehen stark nach oben führen auf den Hauptdrehpunkt zu. Das sorgt für die beste, am freisten arbeitende Federung. Und das macht Devinci hier mit der unteren Kettenumlenkung sehr gut.

Dass das Reibungsnachteile hat, ist klar. Weshalb man da dieses Mini-röllchen einsetzt, statt ein großes, gut gelagertes, ist dagegen natürlich sehr fragwürdig.
Man spürt natürlich einen Widerstand, an der Kurbel. Bei richtig groben Enduro-Bikes ist das für mache aber sicher verschmerzbar, andere wird es stören.
Genauso hat auf manchen Strecken und für manchen Fahrstil ein HP Design und sein kaum vorhandener Pedalrückschlag den Nachteil, dass dadurch beim Pumpen über Wellen oder irgendwelche Rückseiten von Hindernissen weniger Speed generiert wird.
Genauso haben gerade HP-Bikes mit hohem Drehpunkt wie z.B. Norco, Forbidden, oder auch das Serien DH-Bike von Commencal neben viel Brake Squat eine wenig konstante Geometrie, die anstrengender zu beherrschen ist und man bekommt das Vorderrad schon viel schwerer in die Luft. Für kleinere Sprünge gilt das auch. HP Bikes mit hohem Drehpunkt kommen daher gerade auch (meiner Meinung nach zurecht) schon fast wieder aus der Mode, wenn man sich Bikes wie das Trek Session oder den Commencal-Prototypen anschaut, die beide so Semi-Highpivot sind und die Nachteile deutlich weniger haben.

Für Endurobikes kommen halt Reibungsverluste deutlicher zum tragen. Das muss jeder selber wissen, was 2-5% ausmachen.

Schneller sind HP-Bikes nicht zwangsläufig, siehe auch den letzten Enduro-Fieldtest von PB. 5 neue Enduros im Test, davon 2 von den neusten HP Bikes und diese waren die langsamsten. Auffällig war eher, dass die schnellsten beiden Bikes die kürzesten waren. Und da kommen eher Analogien zu vielen EWS und auch WC Bikes. Die Hersteller machen ihr Sizing zu groß.
Hier gefällt mir das Devinci sehr gut, da würde ich mit 1,80m mit M eine perfekte Größe finden. Was Devinci auch besser macht als andere sind die wirklich kurzen Kettenstreben, die sich ja bis zum Sag eh noch deutlich längen. Was der Split Pivot bei recht wenig Bewegung im Gelenk aufgrund der Wippenanordnung beim Brake Spuat bringt, ist natürlich die Frage. Mir gefällt das Bike von den aktuellen HP Enduros aber am besten. Ich würde als Racebike dennoch ein We Are One Arrival oder ein neues Pivot Firebird vorziehen. Aber ich wohn auch nicht in BC.

Sehr sehr interessant, danke für den Beitrag.

Vielleicht probier ich mal probeweise ne untere Kettenführung aus und Vergleich das mal Back to Back.

Die Frage ist halt. Für mich ist der Deviate Hinterbau das beste was ich bisher gefahren bin, besonders mit dem EXT Storia zusammen. Selbst nach bald einem Jahr schafft es dieses Bike mich immernoch zu flashen wie gut es einfach funktioniert und traktion generiert.

Ja etwas Pedalfeedback bleibt, aber es ist so minimal dass ich nicht unbedingt weiß ob ich mir für vielleicht noch ein paar Prozent mehr Performance eine untere Kettenführung antun würde.

Du hast absolut Recht. HP bikes sind nicht schneller und es ist quatsch das als die Revolution bei MTB Hinterbauten zu sehen, aber trotzdem kann ich jedem nur raten sowas zumindest mal probe zu fahren.

Es ist auch nicht für jeden etwas. Du hast es eigentlich schon perfekt Beschrieben, da gibt es nichts hinzu zu fügen.
 
Naja, "Balance" ist ja mehr so ein Gefühlsding, nichts was man in fixe Zahlen giessen könnte. Siehe zB auch LongTravel-Hardtails, die theoretisch eine extreme Disbalance von Hause aus mitbringen und trotzdem wunderbar fahrbar sind. Ausserdem stark abhängig von der Art des Trails und der individuellen Position auf dem Rad.

Zu 2: klar ist er das, weswegen ja zB die Kombination aus Semislicks hinten mit extremen Profilreifen vorne sehr gut funktioniert. Die entsprechenden Trails und Fahrtechnik vorausgesetzt.
Mein Punkt war eher, dass die "Balance" optisch in Slomo eben gar nicht ausbalanciert aussieht oder aussehen sollte. Auch bei uns nicht.
 
Hab ich mir nicht ausgedacht, sondern aus mindestens 3 Ecken gehört von Leuten, die sich damit mehr beschäftigt haben als ich.
Bei den Kavenzlern haben das angeblich auch schon welche durch Experimentieren mit Vorspannung am Schaltwerkskäfig bemerkt.
Der Grund sei das Ausfedern und die Zugstufenseite, die schlechter funktioniert. Schuld sei die unten schlackernde Kette und vor allem der Spannvorgang der stark gedämpften Schaltwerke. Um das zu minimieren muss man die Kette unten vom Schaltwerk her gesehen stark nach oben führen auf den Hauptdrehpunkt zu. Das sorgt für die beste, am freisten arbeitende Federung.
Das Ausfedern wird damit in gewissen Maß durch die Vorspannung des Käfigs und Zerren der schlackernden Kette beschleunigt, also der Zugstufe entgegengearbeitet. Das betrifft dann aber doch mehr oder weniger fast alle beweglichen Hinterbauten. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Ich verspüre da keinen Handlungsbedarf, ich merke aber, dass mir das Kavenz deutlich taugt, extrem gut ausbalanciert ist und das Heck beim Anbremsen schön aktiv bleibt und dem Untergrund folgen kann.
Es klebt förmlich am Boden und ist für mich trotzdem ausreichend leicht in die Luft zu befördern.
Ob das an dem Röllchen liegt, ist mir ehrlich gesagt egal.

Das (V)HP-Zeugs kann man ruhig mal bei Gelegenheit Probefahren, es ist nicht spektakulär, es funktioniert eher auffällig unauffällig gut, so wie manch anderes Bikekonzept es auch tut, also weit weg von, das braucht es doch eh nicht.

Aktuell habe ich jetzt hinten mal ein 29er reingehangen, muss unbedingt bei Größe 1,74 m testen, wie sehr meine Wendigkeit leidet.
 
Mein Punkt war eher, dass die "Balance" optisch in Slomo eben gar nicht ausbalanciert aussieht oder aussehen sollte. Auch bei uns nicht.
Definitiv. Meine Vermutung dafür war ja wie oben geschrieben die selektiven Aufnahmen (quasi alle beim abbremsen) und das doch überraschend starke Bremsstempeln, was die Federung quasi ausser Gefecht setzt.

Heißt für mich, dass die "optimale Balance" hinten vorne eine sehr komplexe Angelegenheit ist und auch bei den EWS Pros weit weg vom theoretischen Optimum, was hier so gerne proklamiert wird. Mit ein bisschen Fahrtechnik kann man wohl deutlich mehr Disbalance ausgleichen als hier allgemein angenommen. Ich mein wenn vorne die 170mm Gabel beim abbremsen komplett auf Block geht und der Hinterbau wild am rumspringen ist, muss man zwangsläufig extrem viel über Fahr-Technik ausgleichen. Von "Wegbügeln" kann ja da keine Rede sein.
Mich würde mal solche slomos von Bruni und seinem Rad interessieren.
 
Nein @b1k3r ,eine erhöhte Kettenspannung durch die Schaltung unten dürfte entgegen der Druckstufe arbeiten und die Zugstufe eher beschleunigen.

Oder ich hab nen Gedanlenfehler.. ^^
 
@Hammer-Ali hast du nicht, ich glaube wir meinen das Selbe.
Einfedern Erhöhen der Spannung/Unterstützung für die Druckstufe und dann mehr "Kraft" um das Radausfedern zu beschleunigen, was auch immer das effektiv bedeutet. Die Zugstufe wirkt dem Ausfedern ja entgegen.
 
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