Durstix - von Las Vegas nach Denver

Sorry dass ich die "live oder nicht"-Debatte losgetreten habe, dabei ist das völlig egal... wichtiger ist, dass die Reihenfolge erhalten bleibt - irgendwie bin ich immer überfordert wenn dann ein echtes Live-Posting kommt und dann irgendwas von 4 Tagen vorher. Ja, ich weiß, damit kann man Klippenhänger machen, aber ich mags halt net.
 
28.07. 06:00 Rimrock Motel in Naturita, 1650m

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Gestern haben wir die Route der Plateau-Passage sauwetterinduziert verlassen und sind auf dem Highway mit Gunstick Uncle in den Ort Naturita (Bildmitte) gebrezelt. Diese Abkürzung hatte ich sowieso irgendwie (radelnderweise) im Hinterkopf, denn die Originalroute (blauweiss) verläuft hier etwa 1500 Meter höher übers "Uncompaghre Plateau". Das kenn ich bereits vom Rockymountix (hellblau) und fand's schon damals mehr als langweilig: Je höher desto Wald gilt auch hier, eigentlich fährt man dort oben tagelang nur auf matschigen Pisten in ständigem auf und ab durch einen Riesenhaufen Bäume. Drum werden wir auch heute wohl zunächst im Tal auf dem Highway bleiben und die Route erst am Nachmittag sechzig Kilometer weiter östlich wieder treffen. Dort sollte dann der Baumquark größtenteils umgangen sein und die Rocky Mountains halbwegs hübsch beginnen.

Eventuell fahren wir auch statt dem Originalvorschlag (drei Tage einsam per Dallas-Trail nach Ooray) weiter südlich über den netten Ski- und Bike-Ort Telluride (wie beim Rockymountix) und probieren dort den ersten Viertausendmeterpass des Trips auf dem "black bear trail". Daran bin ich Anfang Juni 2010 wegen Schnee gescheitert. Nun hatte Colorado leider 2019 einen ebenso harten Winter wie Utah, drum sieht's dort oben vermutlich auch jetzt mitten im Hochsommer noch eher nach ausgedehnten Skitourengelände als nach Radlspaß aus. Na mal sehen, die Richtung werden wir heute irgendwann unterwegs entscheiden.

Aber jetzt erst mal Frühstück. Apropos... der Bericht ist endlich wieder in der Jetzt-Zeit angekommen, jedenfalls bis zum Verlassen des Motel-WiFis. AT&T Handynetz eher Fehlanzeige, hier gibt's pro Ort maximal einen Provider... und es ist immer ein anderer. Haben sie wahrscheinlich ausgewürfelt...
 
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Ich glaub das Fragezichen kann weg :)
Sehe ich eigentlich auch so. Es gibt gute Gründe weshalb unsere Grundrechte eine etwas andere Ausrichtung haben und daraus auch ein absolutes Machtmonopol des Staates resultiert. Es gibt bessere Methoden aktiv den Staat und die Grundrechte zu schützen als mit Waffen für jeden Bürger. Für mich ist das immer wieder ein schwer zu verstehender Zwiespalt in den Vereinigten Staaten. Einerseits so jung und weitgehend ohne geschichtlichen Ballast und dann doch zäh an längst überholten Konzepten hängend.
 
28.07. 11:00 Norwood, 2140m

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Heute mal gepflegt geteertes Kilometerfressen auf dem Highway 149, sanf ansteigendendes Farmland in Richtung Rocky Mountains. Wir wolltens ja so... könnten uns statt dessen auch weiter oben aussichtslos aber offroadmatschig durch den dunklen Uncompaghre-Forest wühlen. Nein Danke.

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Pause in Norwood, das erste mal seit Beginn der Tour auf nem richtig saftig grünen Rasen. Hat was... genau wie der Litereimer Pepsi von der Tanke für einsfuffzich, Refills die Hälfte.
 
LOL

nur weil die Geschichte nicht verarbeitet wird...
...den Ballast hatte ich wertneutral einfach quantitativ gemeint. Es stimmt natürlich, für eine vergleichsweise junge Nation haben die Vereinigten Staaten auf der qualitativen Seite einiges angehäuft, was nicht oder wenig be- und verarbeitet ist. Vermutlich erscheinen sie darum so vielen Menschen so sympathisch?
 
24.07. 12:30 Rim Cyclery Bikeshop in Moab, 1200m

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85 Dollar...

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... für einen neuen Maxxis Rekon?! Die USA sind wirklich kein Land für Bikeparts... und Moab schon gleich überhaupt nicht. Aber was hilfts, mein alter war eh schon ziemlich runter, mit diversen Maxalamiflicken und nem beginnenden Riss in der Seitenwand. Selber Schuld, wenn man in Moab Teile braucht, muss man halt in den sauren Dollarapfel beissen. Dafür bin ich jetzt wenigstens wieder Tubeless unterwegs.

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Hab nochmal nachgerechnet: An dem Tag im Lockhart-Basin hatte ich ungefähr sechs Liter getrunken. War wohl zu wenig, nächstes Mal schnall ich mir besser noch nen kleinen zusätzlich auf den Rücken.
Das unterschreib ich blind! Beim Verleihnix-Modus kriegt der Moabianer spätestens Goldrush inne Zähne, ein Fully für die
Traumtrails sollte 2017 ab 300 $ innet Round gehen - pro Tag, versteht sich!:spinner: Ein Erfolgsmodell, welches Oranien hervoragend
für sich gekapert hat: Hat der Rhein-Erft-Kreis Ferien steigen holländische Ferienhausmieten um den Faktor 2,5...:D;)
Da gingen Slick Rocks auch mal blendend "per Pedes" nach dem Motto "wenn ich's nitt leih' spar ich 100%"...:daumen::love:
Ride on, das Netz hat Gier! ;)
 

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28.07. 14:30 Placerville im San Miguel River Valley, 2230m

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Verdurstet? Verhungert? So sähen wir nach dem Lockhart-Basin jetzt auch beinahe aus.

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In Colorado dagegen gibt's Wasser im Überfluss... und hübsche Straßen... etwa den Highway 149 durch's San Miguel River Valley.

sanmiguel-road1.jpg

Strampeln ist angesagt.

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Haben in Moab übrigens das defekte Solarpanel gegen ein neues (selbes Modell, Giaride 16V/21W) getauscht. Rennt jetzt wieder wie Schmidts Katze: 17 Watt mittags bei der Pause und idealer Ausrichtung...

sanmiguel-solar.jpg

... und immerhin noch 13 Watt am Lenker. Da kommt kein Dynamolader mit, wenigstens wenn man in Schönwetterländern unterwegs ist. Aber wer fährt denn schon ernsthaft nach Island... ?!
 
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28.07. 19:30 Last Dollar Salloon in Telluride, 2700m

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Irgendwann nach viel Teer und später doch einigem Verkehr erreichen wir schließlich den Talkessel von Telluride und damit endgültig die Rocky Mountains. Yippieh... schaut aus wie daheim :/.

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Aber nach so vielen heissen roten Canyons in Utah ist ein bisserl grün und vernünftige Berge im Hintergrund durchaus auch mal ganz erfrischend fürs Auge.

telluride-valley4.jpg

Einfach schön.

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Und Wasserknappheit ist wohl in den Rockies nicht mehr zu befürchten. Verdurstungsgefahr gebannt, könnte den zweiten Flaschenhalter und die Trinkblase vielleicht sogar entsorgen.

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Ein feiner Wiesentrail...

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... führt uns die letzten sechs Kilometer...

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... in den angenehmen, aber reichlich touristischen und auch sackteuren Ort am Fuß der felsigen Berge.

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Darauf erst mal ein paar dicke Spare Ribs. Die Würfel sind also gefallen, wir wollen den über viertausend Meter hohen Black Bear Pass probieren. Das ist sicher klettertechnisch was zum knabbern, ansonsten ist die Route über Telluride allerdings deutlich angenehmer als die einsamen Pfade der originalen Plateau-Passage durch die San Juan Mountains etwas weiter nördlich. Hier ist's durch und durch zivilisiert, beinahe schon wie in den Alpen. Ein neuer Bikepark hat auch gerade eröffnet, allerdings sind die "besten Strecken" noch nicht fertig gebaut. Na mal sehen... wenn wir morgen am Black Bear aus Schneegründen scheitern, müssen wir ja sowieso wieder runter. Vielleicht gibt's dann ne Runde Wunden lecken auf den Flowstrecken und der Gondel. Aber jetzt erst mal... Mahlzeit. Vom grillen verstehen sie was, die Amerikaner.
 
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Tolles Frühstücksfernsehen heute, ganz großes Kino, ihr beiden! :anbet::daumen:
Weiterhin viel Spaß und immer genug Wasser und Essen. :winken:
 
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