Einiges an den Geometrien hängt von der menschlichen Anatomie ab. So zb ganz wesentlich die Länge des Reach. Wurde auch schon tausendmal erwähnt, aber der Reach wächst vor allem, weil die Sitzwinkel endlich vernünftig steil werden. Damit muss aber auch der Reach wachsen und damit wird's vorne länger und damit muss/sollte es auch hinten länger werden, usw usw.
Wer das nicht möchte, muss sich ein Bike mit flachem Sitzwinkel suchen und sich Bergauf bis zum Bandscheibenvorfall plagen.
Wenn ich mir ansehe, welche Bikes in meiner Umgebung gefahren werde, so kann ich keinesfalls einen Trend zu lang/flach/tief erkennen. Gekauft wird nach wie vor nach Image und damit zb sehr häufig Santa Cruz, Scott, Trek o.ä. Sollte Santa mal wirklich etwas mit lang/flach/tief bringen, würden's die Leute nach wie vor kaufen. Würde Santa ultra kurz/hoch/steil bringen, würden sie's ebenso kaufen.
Insofern könnte der nächste Artikel von
@nuts heißen: "Ein Plädoyer für mehr Hinterfragen beim Bikekauf".
Meine Generation ist mit schlechten Geometrien und noch schlechteren Fahrwerken aufgewachsen. Ich weiß nicht, warum man sowas zurück haben möchte. Das Ziel kann ja nur sein, den Trail komplett glatt zu bügeln. Aus irgend welchen Gründen meinen die Leute heute aber, den Trail glatt baggern zu müssen. Das sollte man vielleicht eher kritisieren. Fünf Wurzeln und der Santa Fahrer bekommt einen Nervenzusammenbruch. Nun fährt der aber schon ein Megatower. Und damit beginnt die Abkürzerei und ähnlicher Schwachsinn. Es wäre ja schon, wenn moderne Geometrien die Leute dazu bringen würden, mit dem Trail zu arbeiten. Nur: Das passiert nicht. Nach wie vor wird alles, was ansatzweise schwierig ist, sofort umfahren.
Lernt Fahren!