Kohlefaser-Rahmen aus Portugal: „Carbon Team“ mit großen Plänen

Kohlefaser-Rahmen aus Portugal: „Carbon Team“ mit großen Plänen

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Massenfertigung von Carbonrahmen in Europa? Mithilfe einer hochautomatisierten Produktion will das Joint Venture „Carbon Team“ mit Fertigung in Portugal der Konkurrenz aus Asien Paroli bieten. Infos gibts hier!

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Kohlefaser-Rahmen aus Portugal: „Carbon Team“ mit großen Plänen

Was sagt ihr zur europäischen Massenproduktion von Carbonrahmen?
 
Was bringt das dem Endkunden?
Preise sinken dadurch nicht, ok Arbeitsplätze werden ein paar entstehen.
Ach ja, die Gewinne der Hersteller erhöhen sich
Aus Geiz ist geil Sicht hast du vermutlich recht.
Das Ganze hat aber das Potenzial, durch kürzere Lieferwege schneller und nachhaltiger zu sein, Arbeitsplätze zu schaffen, auch indirekte, Steuern in der EU zu lassen. Auch ist es schön, wenn EU-Arbeitsrecht greift, und nicht wie bei Foxconn in China ganze Kleinstädte um die Fabrik herum mit „Leibeigenen“ entstehen, die unsere Smartphones oder eben auch Bikes zusammenbauen. Damit am Ende der Preis geil ist.

Vielen Dank für den interessanten Bericht 👍
 
Dünne Info, dem Artikel ist überhaupt nicht zu entnehmen, worin jetzt die Automatisierung genau besteht.
Prepregs aus dem Schneidplotter und Autoklaven sind jetzt nicht gerade Neuerfindungen.

Daß Details natürlich Betriebsgeheimnis sind, ist klar, aber man hätte da schon ein wenig mehr Info rauskitzeln können. Daß die mit Autoklaven arbeiten, sieht man schon auf den Fotos.
Ja, das stimmt.
Hier stehen ein paar mehr Infos. Unter anderem, dass komplett auf manuelles drapieren der Zuschnitte verzichtet werden kann. Klingt spannend...
https://www.bike-eu.com/production/...-carbon-frame-production-in-portugal-10142036
 
Allein das Zeug in Europa zu verarbeiten und optimiert zu schneiden ist nachhaltiger als irgendwas in China machen zu lassen, den Müll direkt im nächsten Fluss/Hafenbecken zu verklappen und das dann mit dem Schiff rumzubringen
echt? was denkste wo sie den Müll hinbringen werden der anfällt?
Der wird schlußendlich wieder in Asien landen.
Asien wird durch die Konkurrenz nicht weniger produzieren, ganz im Gegenteil. Die werden noch mehr ausbeuten und bauen damit der Stückpreis sinkt.
 
Man muss mal unterscheiden: Carbon ist nicht gleich Carbon.

Ich kann Carbonfasermatten in eine Form geben und mit Harz tränken, oder ich kann Carbonschnipsel mit Harz mixen und den Brei in eine Form spritzen. Ist billiger aber lang nicht so belastbar.
 
Was bringt das dem Endkunden?
Preise sinken dadurch nicht, ok Arbeitsplätze werden ein paar entstehen.
Ach ja, die Gewinne der Hersteller erhöhen sich
Also die Gewinne der Hersteller erhöhen sich durch eine Fertigung in Europa sicher nicht. Es ist wohl eher so das durch globale Umwälzungen und technischer Fortschritt eine Carbonteile Fertigung in Europa wirtschaftlich wird. Handelskriege und Strafzölle sind ein Auslöser aber auch die Folgen von Corona und die damit zusammen gebrochenen Lieferketten machen einen Hersteller in Europa für Kunden wieder attraktiver.
Die Geheimzutat ist wohl die angedeutete hohe Automatisierung in der Produktion. Der einzige Grund für eine Fertigung in Asien sind nuneinmal die geringeren Löhne. Wen man das technisch in den Griff bekommt fällt der Vorteil einer Produktion in Asien weg.
 
ich will ja NIX sagen - aber am 9.7.2021 -zur eröffnung des ganzen - stand dort ein scott rad....

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ich will ja NIX sagen - aber am 9.7.2021 -zur eröffnung des ganzen - stand dort ein scott rad....

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Coole Sache. Alleine die zeitliche Flexibilität ist enorm.

Wenn ich mich recht erinnere gab es mal einen Bericht von einer kleinen Schweizer Marke die absichtlich zu Bike Ahead damals gegangen sind weil sie meinten wenn ihre Vorausplanen nicht ausgereicht hat und sie weitere Rahmen aus Asien bestellen musste, war die Lieferzeit bei 3-4 Monaten. Bei Bike-Ahead ging es innerhalb von ein paar Wochen.

Was man auch nicht unterschätzen darf ist die Thematik der Dienstreisen. Gerade am Produktionsanlauf oder für kurzfristige Qualitätssicherungsbesuche ist es günstiger, flexibler und angenehmer wenn der Mitarbeiter keine 6-10h nach Asien sondern nur 2-3h nach Südeuropa fliegen muss.

Am Ende ist es ja auch immer eine Gesamtkalkulation. Vlt kostet das rahmen im Einkauf aus EU etwas mehr, aber die Gesamtkosten für das Produkt sind wegen günstigerer Logistik, Dienstreisenkosten, etc. geringer.

Und zu guter letzt bleibt das aktuelle und zukünftige Know-How größtenteils im europäischen Wirtschaftsraum.
 
Ja, das stimmt.
Hier stehen ein paar mehr Infos. Unter anderem, dass komplett auf manuelles drapieren der Zuschnitte verzichtet werden kann. Klingt spannend...
https://www.bike-eu.com/production/...-carbon-frame-production-in-portugal-10142036
und genau das ist der Punkt, der wohl auch beim Ansatz von 3T die entscheidende Rolle spielt, wie ich gestern im anderen Thread geschrieben hab.. https://www.mtb-news.de/forum/t/neu...o-und-gravel-bike.954724/page-9#post-17885929

Früher oder später wird Fernost natürlich nachziehen, die Lohnkosten steigen da ja auch.
 
Ich bin eher auf die Marketing Klimmzüge der etablierten OEMs gespannt, wie sie ihre eigenen absolut überragenden Fertigungstechnologien anpreisen, von Rahmen die von Carbon Team kommen...

Normalerweise bekommen wir als Endkunden bis jetzt ja nicht viel mit was die CFK Fertigung betrifft (zumindest wenn es in Asien passiert). Und jetzt tritt auf einmal der Fertiger selbst ins Rampenlicht (naja, zumindest ein bisschen)...
 
Auch unter Verkürzung des Transportweges bleib Carbon Sondermüll - und damit zu vermeiden
der Trend bei Flugzeugen (zb A350) geht dahin, Rumpf und Flügel aus CFK zu fertigen, hierfür werden gigantische Autoklaven eingesetzt und sehr große Mengen Kohlefaser und Harz. Aufgrund des Leichtbaus werden nicht unerhebliche Mengen Treibstoff gespart.

Es könnte aber auch komplett auf Fliegen verzichtet werden. Und auch keine Produkte kaufen, die per Luftfracht importiert werden, wie z.B. Fahrradteile.

(ist whataboutism aber vllt. hilft das ja trotzdem bei deiner Lebensgestaltung)
 
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Bravo.🔥 Warum tuen sich nicht ein paar große Fahrradhersteller aus der EU zusammen und bauen mehrere solcher Firmen hier in der Europa auf ?
 
Gibt es denn schon eine Hausnummer(Preis) für diese 775g Rahmen?
Wenn sich das im vierstelligen Bereich bewegt, dann dürfte der Kundenkreis etwas (wesentlich) geringer ausfallen, als für einen 1200 g"China-Carbon-Rahmen", den man sich für 300 Euro kommen lassen kann.
 
Bravo.🔥 Warum tuen sich nicht ein paar große Fahrradhersteller aus der EU zusammen und bauen mehrere solcher Firmen hier in der Europa auf ?

Weil die alle keine Ahnung von der massenhaften Produktion von Carbon Rahmen (andere Materialien wahrscheinlich auch nicht mehr) haben und das schon seit fast immer nach Asien ausgelagert gewesen ist.

Das sind reine Design, Ingenieur und Marketing Unternehmen mittlerweile. Massenhafte Produktion zu vertretbaren Preisen ist einfach ne total andere Hausnummer. Es gibt ehr nur 3 oder 4 relevante Auftragsfertiger in Asien, von denen kommen 95% aller Marken Räder, dort wird das Spezialized, neben dem Canyon, neben dem Giant Rahmen gefertigt.

Aber der erste Schritt ist ja getan
 
Gut so! Hatte mich damals schon gefreut, als der Artikel über die Produktion von Rahmen in Belgien hier veröffentlicht wurde.
Auch in vielen anderen Branchen werden immer mehr Lieferanten innerhalb von Europa gesucht, obwohl es die Billigheimerkonkurenz in Asien gibt.
Fragt sich nur, ob das auch so bleibt, wenn sich die Lieferketten wieder normalisiert haben. Aus reiner Nächstenlieben zum Standort Europa kauft niemand teurer ein (obwohl ich keine Preisinfos zu den Rahmen habe, in der Regel ist der Kram aber halt teurer). Ich habe da aber sone böse Vermutung…
Was mich noch gewundert hat: für „nur“ 8,4 Mio hat man da sone Produktionsstätte stehen?! Mit der ganzen technischen Ausrüstung usw?! :eek:
 
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Bravo.🔥 Warum tuen sich nicht ein paar große Fahrradhersteller aus der EU zusammen und bauen mehrere solcher Firmen hier in der Europa auf ?
Ich glaube die letzten 2 Jahre haben schon zum Umdenken bewegt. Das wird wieder verstärkt kommen in Europa zu produzieren um die Abhängigkeit zu reduzieren. Dauert halt. Und das wird über viele Branchen wieder kommen (müssen). Chips, Stahl, Baumaterial, Nahrungsmittel, etc. Natürlich wegen da aber Prüfverfahren (zb umweltschutz) angepasst werden müssen.

Bezüglich Massenfertigung von Rahmen: da geht schon was. In fernost ist viel Handarbeit weil die Arbeitskraft billig ist. Guerilla Gravity fährt seit einigen Jahren gut mit automatisiert hergestellten Carbonrahmen aus den USA mitvteuten Arbeitskräften.
 
der Trend bei Flugzeugen (zb A350) geht dahin, Rumpf und Flügel aus CFK zu fertigen, hierfür werden gigantische Autoklaven eingesetzt und sehr große Mengen Kohlefaser und Harz. Aufgrund des Leichtbaus werden nicht unerhebliche Mengen Treibstoff gespart.

Es könnte aber auch komplett auf Fliegen verzichtet werden. Und auch keine Produkte kaufen, die per Luftfracht importiert werden, wie z.B. Fahrradteile.
Trifft auf viele Bereiche des Lebens zu! Aus dem Kfz. Bereich weiss man, dass es etwa 4 Jahre braucht, bis der Energieaufwand zur Produktion eines Neufahrzeuges wieder durch den geringeren und sauberen Verbrauch eingeholt wird. Nicht nur Carbon, auch Alu wächst nicht auf den Bäumen und ist sehr Energieaufwändig in der Herstellung. Aber es macht sich heutzutage halt gut, wenn überall das Energielabel A dranhängt und man es dem Bekanntenkreis unter die Nase reiben kann (und nach 4 Jahren wieder das Auto wechselt;)).

Am Nachhaltigsten ist es, dem Bestehenden Sorge zu tragen und zudem weniger zu konsumieren. Ich lebe tatsächlich in vielen Bereichen meines Alltags so. Weniger aus weltanschaulichen Gründen oder selbstauferlegter Genügsamkeit, als vielmehr, weil ich gerne zu Beginn mehr ausgebe, aber an den Dingen länger (sehr lange) Freude habe. Mich stresst zudem immer dem neuesten Trend nachhecheln zu müssen. Ich bin der personifizierte Albtraum jedes Marketing Gurus.:D

Genau so ist die augenblickliche Elektro Hysterie anzusehen, die mich mit der unkritischen Propagierung derselben, zunehmend nervt. Und damit meine ich jetzt für einmal nicht das E-Bike, sondern E als angeblichen Heilsbringer. Vor gefühlt nicht allzu langer Zeit habe ich einen Testbericht über Elektrosmog bei Rasierern(!) gelesen. Handy zu lange am Ohr war schon immer Gift, WLAN durchseucht die Räume und Häuser in der Nähe von Starkstromleitungen konnte man gleich vergessen. Und heute? Strom ist der neue Messias und erlöst uns von allen Energieproblemen...:anbet:. Nebenwirkungen? Dummes Gerede von Ewiggestrigen (man muss es nur richtig vekaufen können...).
 
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