Leichte All Mountains

meine Erfahrung ist dass wenn man mal Federweg hatte und gerne Trails fährt, ihn definitiv nicht mehr hergeben will sondern meist eher noch was drauflegt.

Das ist ja auch meine Überlegung dabei, das bei straffer 100er Gabel doch noch ordentliche Geholper komfortabler zu machen, wenn's über Wurzeln und Co geht.

Ein modernes AM Bike mit 150mm Federweg ist doch nun wirklich nicht mehr viel schwerer als ein 120mm Touren-Fully, hat aber einfach noch mehr Reserven falls man doch mal mehr Gas geben oder sich an neues heranwagen möchte.
Die modernen Gabeln (ob absenkbar oder nicht) und Dämpfer haben alle Platformen die super funktionieren und die Bikes dadurch trotz 150mm bergauf straff und effizient sind.
Auch die Geos der AM sind mittlerweile so gut bzw. flexibel, dass man mit ein paar Änderungen am Cockpit ein AM entweder zum Tourenfully oder zu einem leichten Enduro machen kann, je nach eigener Vorliebe.
Deshalb sehe ich mittlerweile nicht mehr wirklich Gründe die für ein 120mm Fully sprechen ...

Nun, beim Gewicht bei sonst gleicher Preisklasse / Rahmenmaterial würde ich schon wenigstens um 1 kg mehr sehen, eher sogar drüber.

Dass sich viele (gut abgestimmte und konstruierte) AMs recht gut pedalieren lassen, ist sicher auch richtig. Ich werde mich sicher an keine S4 / S5 Trails ranwagen, nur weil das Bike das mitmachen würde, aber wenn man es über Wurzeln und kleinere Stufen etc. richtig laufen lassen kann, was mit dem 100er dann doch grenzwertig wird bzw. ziemlich poltert und man heftig schauen muss, noch Spur zu halten, dann wäre es schon ein Vorteil.
 
Dass sich viele (gut abgestimmte und konstruierte) AMs recht gut pedalieren lassen, ist sicher auch richtig. Ich werde mich sicher an keine S4 / S5 Trails ranwagen, nur weil das Bike das mitmachen würde, aber wenn man es über Wurzeln und kleinere Stufen etc. richtig laufen lassen kann, was mit dem 100er dann doch grenzwertig wird bzw. ziemlich poltert und man heftig schauen muss, noch Spur zu halten, dann wäre es schon ein Vorteil.

Also ich kann jetz was die Gewichte anbelang nur von den Trek Bikes reden und da ist der Unterschied zwischen dem 120 bzw jetzt 130mm Fuel Ex und dem 150mm Remedy weniger als 1kg, eher so um die 500 gr (bei gleicher Preisklasse versteht sich)

Es geht auch garnicht um S4 oder S5 Trails (die können eh nur sehr wenig Leute wirklich fahren), denn ob man die fahren kann liegt nicht am Federweg, allgemein, je technischer und hakeliger es wird desto weniger spielt der Federweg eine Rolle. Wo es aber sehr wohl einen großen Unterschied macht ist bei den von dir beschriebenen Strecken, also Wurzel- bzw Steinfeldern etc. da kann man mit mehr Federweg einfach deutlich schneller und sicherer drüber fahren, vom mehr an Komfort mal ganz zu schweigen^^

Ich habe für mich einfach festgestellt, dass der Hype beim Gewicht (übertrieben betrieben) nicht wirklich sinnvoll und stimmig ist in meinen Augen und das auch egal wo das Gewicht am Rad ist.
Bin letztens am Gardasee mit nem geliehen Vorderrad mit schwerer Felge und Minion DH mit Downhillkarkasse gefahren in Super Tacky und ich muss gestehen dass für mich mein Rad trotz der 800 Gramm mehr am Vorderrad kein bisschen schlechter bergauf ging^^
Lieber mal ein paar Gramm mehr am Bike aber dafür ne ordentliche Federung und Grip ... is zumindest meine Meinung.
 
Wer den Unterschied nicht merkt kann sich das Geld natürlich sparen. Das ist auch bei teurem Essen oder einer ausgefallenen Hifi-Anlage so.
 
die Frage ist aber auch wieviel man wirklich merkt und wieviel man sich einredet zu merken!

Um bei deinem Beispiel Hifi-Anlagen zu bleiben: bei einem Blindtest konnte keiner der Probanten (alle vom Fach) die unterschiedlichen Kabel zwischen Vor und Endstufe heraushören^^

Vielleicht merkt man einen kleinen Unterschied wenn man die selbe Runde unter gleichen Bedingungen fährt und die Zeit nimmt. Bei 500 gr mehr oder weniger aufs Rad verteilt bezweifle ich allerdings sehr stark dass es bei einem "Blindtest" auffallen würde.
Aber wer dran glauben will dass er das kann und die anderen nur zu unsensibel sind der darf natürlich gerne.
 
wenn man die Strecke vorher nicht mit nem anderen, leichteren Laufrad gefahren ist, also nicht kennt und es steil bergauf geht macht es wirklich keinen großen Unterschied. Vor allem nicht da mein Radl eh nicht leicht ist. 14,2 kg oder 15kg machens Kraut da auch nicht fett vor allem nicht wenn man noch nen 7kg Rucksack aufm Rücken hat.
Wenn mans drauf anlegt merkt man sicher nen Unterschied vor allem wahrscheinlich beim beschleunigen, was ich sage ist dass es nicht unbedingt als besonders störend empfunden werden muss.
Deshalb würde ich ihm raten lieber 500gr mehr in Kauf zu nehmen (das Gewicht ist dann auch nicht bei den Laufrädern) und dafür mehr Federweg zu haben.
Mein Beispiel sollte nur zeigen dass das Mehr an Gewicht selbst an ungünstigen Stellen wie einem Laufrad nicht unbedingt so negativ auffällt wie es manche Leute propagieren.
Freilicht kann man Leichtbau bei MTBs auch als Hobby an sich betrachten, also abgekapselt vom eigentlichen Radfahren, hab ich nichts dagegen, finde das sogar interessant, nur gibt es meines Erachtens nach deutlich wichtigere Eigenschaften bei einem Bike als nur das Gewicht.
 
Kabelklang ist natürlich auch ein perfektes Beispiel... super Wahl. Das ist was für Leute die Helium in ihre Reifen füllen... :rolleyes:

Ein paar Hundert Gramm Reifen, Gabel, Laufrad oder auch einen bleischweren Sattel merkt man sehr wohl. Deutlich. Auch ohne die Strecke xyz-fach gefahren zu ein.
Je größer der Unterschied und je "exponierter" das Gewicht, Stichwort Hebel, desto eher spürt man es. Es kostet nicht nur mehr Körner sondern auch im Handling macht es sich sehr ausgeprägt bemerkbar.

Wie gesagt -> wer es nicht braucht kann das Geld gut sparen :) McDonalds, Youtube und MP3 sind nicht ohne Grund so erfolgreich.
 
dann hab ich wohl wirklich Glück gehabt dass ich nicht so sensibel bin, hoffentlich bleibt das auch so und ich werde nicht doch noch zum Bike-Gourmet oder High-Fidelity-Biker^^

nichts für ungut und leichte Grüße!
 
Mindestens dein Konto wird es dir danken ;) Manchmal ist es die bessere Variante das gesparte Geld dann in einen Bike-Urlaub, ein Konzert oder eine neue Küche zu investieren (je nachdem wie man halt tickt) :daumen:
 
Ich habe mal einen Test gemacht und bin mit meinem 9,5 kg HT meine Sonntagsnachmittagsstrecke gefahren. 58 km und 1000 hm.
Hin 1:45 h, zurück 1:30 h, gesamt Fahrtzeit 3:15 h
Dann bin ich die gleiche Strecke mit meinem 12,5 kg AM-Bike gefahren.
Hin 1:55 h, zurück 1:20 h, gesamt Fahrtzeit 3:15 h

Ich denke die 10 min. beim hochtreten habe ich wegen der AM- Geometrie und dem höheren Rollwiederstand der Reifen versemmelt, dafür hatte ich beim runter fahren mehr Spaß.

Daher darf mein AM-Bike bissel mehr wiegen, das erhöht den Spaß beim runterfahren. Und mit meinem 14 kg Enduro bin ich bergauf noch langsamer und habe Berg ab noch mehr Spaß.

Eine absenkbare Gabel und eine versenkbare Sattelstütze am AM-Bike ist für mich einfach ein must have. Reifen mit weniger Grip als ein 2.4er Mountain King II ist am AM Bullshit. Wenn Du einen 2.3er Baron auf einer ZTR Flow EX am AM-Bike bergab gefahren bist, schei$$t Du auf das Gewicht, oder fährst eh nur den chicken way.

Ich wäre durchaus in der Lage 10 k€ für leichte Teile auszugeben um ein leichtes AM zu bauen, aber ich würde damit anders fahren als mit einem 3 k€ AM und hätte weniger Spass.

Das Fazit überlasse ich Euer Phantasie...
 
@Speedskater: Zum Einen sind 10 Minuten auf so eine Strecke eine Menge Holz. Fahr mal eine längere Autobahnstrecke gemütlich, schau was die Zeit sagt, und fahr sie dann nochmal mit maximaler Geschwindigkeit. Auch das sind auf 150km meist nur 10 Minuten.

Der Hauptpunkt aber ist daß man Handling schlecht in Sekunden messen kann.
 
Fahr mal eine längere Autobahnstrecke gemütlich, schau was die Zeit sagt, und fahr sie dann nochmal mit maximaler Geschwindigkeit. Auch das sind auf 150km meist nur 10 Minuten.
stimmt, weil ich wenn ich mit (erlaubter) max. Geschwindigkeit fahre, meistens eh nicht schneller darf, als wenn ich gemütlich fahre ;)
Außerdem habe ich LKW, die mit ihren 90 km/h einen anderen LKW mit 89,9 km/h 10 Minuten lang überholen. Bei freier Fahrt für freie Bürger sähe das anders aus, wobei ich dir Recht gebe: Der Zeitvorteil ist kleiner, als man glaubt :D
 
Also mein schweres AM/Enduro hat dank anständiger Reifen, breitem Lenker, kurzem Vorbau, steifer und schluckfreudiger Gabel und stabilen Laufrädern ein deutlich besseres Handling als das superleichte Racefully meines Freundes ... klar macht Gewicht was aus, aber obs grad beim Handling der entscheidende Faktor ist?

klar kann man auch mit nem Raceking überall runterfahren, die Frage ist da aber doch wirklich wie schnell ich unterwegs bin, welche Lines ich nehme und wieviel Spaß ich dann dabei hab. Und die Entscheidende Komponente ist und bleibt wie du schon sagst wohl noch eine lange lange Zeit (hoffentlich) der Fahrer^^
Man kann wohl mit nem Raceking so gut berab fahren wie man mit dem Minion DH bergauf fahren kann^^
 
Wieder völlig falscher Denkansatz.

Dasselbe Enduro, in weniger schwer, wird sich spielerischer und leichtfüßiger fahren. Das genau ist der Punkt.
 
Physikalisch gesehen ist das leichtere Rad bei gleicher Funktion immer im Vorteil, deswegen hat @Radical_53 auch Recht!

Der direkte Vergleich hinkt sehr oft, da wie ich bereits zuvor schon geschrieben habe zu viele verschiedene Parameter willkürlich definiert werden. Man kann niemals die gleiche Strecke zur gleichen Zeit mit zwei verschiedenen Bikes absolvieren.

Und 10min bergab gegenüber einem anderen Rad auf einem technischen Trail herauszufahren ist wenn nur über sehr viele Kilometer möglich, außer man schiebt mit dem einen und mit dem anderen fährt man ;)

Ob jemand den Unterschied zwischen 500gr merkt oder nicht, das muss jeder selbst herausfinden. Wer es aber bei 2kg Unterschied nicht merkt, dem ist nicht zu helfen :D
 
klar das schon, aber manche Dinge gibt es halt einfach nicht in leichter, dazu zählen steife Gabeln, stabile Laufräder und anständige Reifen.
Klar ist das gleiche Enduro in leichter noch besser, aber ich würde die entscheidenden Teile nicht gegen leichtere tauschen die nicht exakt die gleichen Eigenschaften haben, denn dann hat man zwar weniger Gewicht, aber schlechtere Fahreigenschaften.
Und ich dachte darum geht es hier wenn entschieden werden soll ob ein 120mm oder 150mm Fahrwerk sinnvoll ist. 120mm sind zwar leichter als 150mm (in der gleichen Preisklasse) aber das 150mm Fahrwerk ist deutlich potenter und bringt mehr Spaß und Sicherheit bergab.
 
Und ich dachte darum geht es hier wenn entschieden werden soll ob ein 120mm oder 150mm Fahrwerk sinnvoll ist. 120mm sind zwar leichter als 150mm (in der gleichen Preisklasse) aber das 150mm Fahrwerk ist deutlich potenter und bringt mehr Spaß und Sicherheit bergab.
Das ist mal der richtige Ansatz.
Wobei es aber nicht nur um das mehr an Federweg geht, sondern in erster Line um die Geometrie des Bikes. RaceBikes sind vorallem deswegen schlechter für AM, weil sie die unpassende Geometrie haben, nicht wegen dem weniger an Federweg.
Wenn Du also das Bike mit der passenden AM Geometrie und leichten Laufrädern/Reifen hast, bist Du klar im Vorteil.
 
Vor allem sollte einem einfach vorm Kauf klar sein, wo seine Prioritäten liegen. In Nuancen kann man diese im Nachhinhein durch Vorbaulänge, Reifenwahl, etc. noch beeinflussen, aber die Grundidee, die hinter einem Bike steht, sollte man nicht zu verändern versuchen.

Zudem setzt jeder andere Maßstäbe an. Gerade im Bereich AM/Enduro ist es besonders schwer Leute gescheit zu beraten. Gerade im Bereich des Fahrspaßes wird es kompliziert, wo Spaß anfängt oder noch rumgerumpelt wird. Was auch wieder alles sehr subjektiv ist.

Dazu gibts hinlänglich Threads hier, gerade im Entwicklungsbereich fürs IBC, wo Geometridaten komplett auseinandergenommen werden und ihre Vor- und Nachteile ausgiebig erörtert werden.

Allerdings ersetzt alle Theorie nicht das Fahrgefühl.
 
@Sunfighter: Das ist natürlich richtig. Leichtere Teile, die "schlechter" sind, machen so gar keinen Sinn. Manchmal muß man sie dafür aber fahren um das zu merken ;)
@vitaminc: Die Zeit ist in meinen Augen halt echt für Rennfahrer interessant, den Rest reizt wohl mehr der Spaß :)
Logisch ist daß sich Leichtbau, sinnvoller Leichtbau, in einem recht engen Rahmen bewegt.
Achtet man halt bewußt drauf dann kann man am Ende ein Rad bekommen was immer noch die positiven Eigenschaften des schweren Rades hat, zusätzlich aber eben noch mehr kann.
 
...wir kommen doch kum noch zum biken! Posten, Wiegen, recherchieren...und dann das tolle Wetter :heul:

Apropo: habe gestern die Schlammpackung meines Rades mal zusammengekehrt und gewogen - 375g feinster Waldboden...

Also: immer schön das Rad putzen :lol:
 
Hallo zusammen,

wenn schon das Wetter so bescheiden ist, wenigstens mal was Neues von der leichten "Bike-Front"...

10,89kg mit etwas Dreck

All Mountain ist es auf jeden Fall:

Specialized Stumpjumper EVO Expert Carbon
150mm vorne und hinten
Verstellbare Sattelstütze mit Remote
Plattform Pedale
Reifen 2.2 Rubber Queen (Tubeless mit Milch)
Tune King und Kong mit Quest und Super Spoke
760mm Lenker
2 Fach Kettenführung mit Bash
etc.

Mit anderen Laufrädern und fetteren Reifen fast schon light Enduro - dann ca. 11,5-11,6kg

Was noch etwas ausgiebiger getestet werden muss sind die ultraleichten Griffe 7,2g das Paar. Verschleiß und Grip ist grenzwertig.

Ach noch was zu mir - 72kg Kampfgewicht (Laufräder haben schon 2 Jahre auf meinem alten Scott Genius überlebt (etliche Shuttel u. Gondel-Touren in Davos, Vinschgau, Gardasee... ).

Grüße vom Bodensee
Frank


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