Bei den ganzen Bikebergsteigern ist die Sache doch klar: Top fit sind die alle nicht, wegen Job und Familie usw, aber die Anforderungen an die Kondition sind fast immer sehr hoch. 2.000 Hm im schwierigen Gelände und solche Späße muss man packen und dann auch noch die Abfahrt.
Tja, dann muss man eben etwas zurück stecken. Es geht eben nicht immer alles im Leben. Irgendwo darf es natürlich Grenzen geben, oder etwa nicht?
Schaut euch einmal
Piccos Seite an. ist es nicht irgendwie traurig, dass ein Berg- und Skiführer diesen Weg geht? Mir ist schon klar, dass Alpinisten sehr oft diesem "Erstbesteigungs, Erstbekletterungs...." Wahsninn verfallen, aber muss man auf E umsatteln, weil einem sonst die Möglichkeiten ausgehen? Eine Erstbefahrung mit E-Bike... da muss man doch selbst dabei lachen, oder nicht (humorvoller Link zu
Moped am Grimming)?
Als Bergfex und Radlnarr (welcher Picco ja eindeutig ist) verstehe ich den Gedanken hinter diesem Blogeintrag von ihm zB überhaupt nicht:
E-Bike Challenge am Lago: "Sieben auf einen Streich!"
10. April 2017
Biker und Maschine im Härtetest: Wieviel kann man fahren, wenn man genügend Strom zur Verfügung hat?
Dieser Frage ging ich gestern auf den Grund: Ziel: 7 Vertridetrails in Limone sul Garda mit dem E-Bike an einem Tag rocken.
Streckendaten: 113 km
Zeit insgesamt: 10 Stunden 35 Minuten
Zeit in Bewegung: 7 Stunden 44 Minuten
Gesamtgeschwindigkeit: 10,7 km/h
Geschwindigkeit in Bewegung: 14,6 km/h
Geschwindigkeit max.: 60,0 km/h
Aufstieg: 7559 m
Abstieg: 7521 m
Niedrigster Punkt: 85 m
Höchster Punkt: 1316 m
Beginn ca. 08.00Uhr
Ende ca. 20.00Uhr
7 Akkuladungen wurden benötigt.
Respekt! 7x Akku laden und einfach weiter radeln. Okay, wow! Eh....lustig
Der Fokus ist für mich klar: mehr, mehr, mehr.... es gibt genug Gründe für E-Bikes, aber dieser ist eben einfach einer, der für mich im krassen Widerspruch mit sportlicher Betätigung in der Natur und Erholung steht. Das Gegenargument ist natürlich klassisch "jomei, was ist schno nötig?". Wenn man allerdings immer so denkt, haben wir alle irgendwann eine sehr seltsame Einstellung zum Leben. ;-)
Ich habe selbst zwei Kinder und komme derzeit echt wenig zum Biken und war in den letzten 2 Jahren auf keinen ordentlichen Berg mehr in den Dolomiten oder sonst wo unterwegs. Ich radel 2.-3x die Woche von der Hastüre weg meine 90-120min Runden. Mehr ist einfach nicht drin. Tja, ist eben so. bei meinen Hausrunden bin ich früher 1000-1500hm gefahren. Heute sind es eben 800-1100, weil es besser in die Zeitfenster passt die ich habe. Na und? Ich genieße jeden Moment. Eventuell ist es ein sehr persöniche Sache, aber Mountainbiken ist für mich etwas, das Natur, Ruhe, Anstrengung, körperliche Ertüchtigung, Abschalten, Adrenalin, Genuss etc vereint. Ich weiß meistens gar nicht wo ich genau hin fahren werde. Wenn ich hier anfange zu maximieren, würde ich wohl irgendwann explodieren. Der normale Alltag ist schon oft stressig genug. Da muss ich nicht noch jede Sekunde der schönen Freizeit mit möglichst viel Technologie durchtakten und das Maximale rausholen. eMTBs gehen für mich einfach in diese Richtung.
Die Balance aus Ansterngung, Zeitaufwand, Adrenalin, Fitness, Fahrtechnik, Ruhe und Co machen es für mich aus. Das kalibriert mich wieder auf ein normales Level. Ich bin ohnehin kein Motor-affiner Mensch. Beim Pendlerrad find ich's super, aber sonst... nein, das Ungleichgewicht ist mir zu groß.