Liteville Enduro Nachfolger.......303

Stichwort Kurbellänge: beim Bikefitting Rennrad und Triathlon ist das ein großes Thema z.B. bei Knieschmerzen. Ist beim MTB vielleicht nicht so interessant aber als ehemaliger Rennradfahrer merke ich den Unterschied deutlich vor allem beim Bergauffahren.
 

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Re: Liteville Enduro Nachfolger.......303
Ich fuhr mit einem 340er Tretlager 165er Kurbel.
Ersten blieb ich trotzdem überall hängen und zweitens war mein Stack hin, weil der Sattel 1cm höher musste und ich kam mir auf dem Ding vor wie ein Duracell Hase, viel getreten, wenig Vortrieb. . Wo ich unterwegs bin 35er drop, mit 170...unmöglich.

Die gewonnene Stackhöhe bringt natürlich nur etwas "stehend bergab". Mit 10mm extra Drop ist der OT einer 165er ebenso hoch wie eine 175er ohne 10mm extra Drop.
Ich fahre jetzt seit 4 Jahren 170er Kurbeln, hatte bisher 346mm Tretlagerhöhe (601) und alles hat gepasst. Jetzt nach dem Mullet Umbau liege ich bei 351mm Tretlagerhöhe - das könnte nach meinem Geschmack 7mm tiefer sein - geht leider nicht, ohne die Kinematik zu verhunzen (Dämpferschlitten).
 
Die gewonnene Stackhöhe bringt natürlich nur etwas "stehend bergab", wenn gleichzeitig die Kurbellänge verringert wird. Mit 10mm extra Drop ist der OT einer 165er ebenso hoch wie eine 175er ohne 10mm extra Drop.
Versteh ich nicht. Er sagt dass mit einer kürzeren Kurbel der Sattel entsprechend höher muss, damit das Bein am Tiefpunkt der Tretbewegung denselben Grad an Streckung erreicht wie mit einer längeren Kurbel. Genau dadurch wird das Bein dann auch entsprechend weniger angewinkelt am höchsten Punkt der Tretbewegung.

Ein Zentimeter scheint wenig, jedoch muss der Lenker ebenfalls entsprechend höher. Effektiv wird das Rad dadurch ein wenig kürzer - oder der "Vorbau" wird ein wenig verlängert, sei es durch einen längeren Vorbau oder einen Lenker mit mehr Rise.

Im Stehen auf waagerechten Kurbeln findet man sich dann hinter einem 1cm höheren Lenker wieder.

Das können alles gewünschte Effekte sein - oder auch nicht.

Jedenfalls:
  • Der Unterschied in der Hebellänge zwischen 165mm und 175mm liegt bei ca. 6%.

  • Der durchschnittliche Gangsprung auf einer 10-52 12-fach Kassette ist ca. 16% groß.
  • Der Unterschied zwischen 27,5" und 29" liegt ebenfalls bei ca. 6%
  • Der Unterschied zwischen einem 30er und einem 28er Kettenblatt liegt auch bei ca. 6%
  • Der Unterschied zwischen einem 32er und einem 30er Kettenblatt liegt auch bei ca. 6%
  • Der Unterschied zwischen einem 36er und einem 34er Kettenblatt liegt auch bei ca. 6%

Also kürzere Kurbeln lassen sich z.B. durch ein kleineres Kettenblatt ausgleichen. Allerdings fährt man dann eben sozusagen einen halben Gang kleiner. Um dieselbe Geschwindigkeit zu fahren, muss die Trittfrequenz also erhöht werden. Um wieviel? Na, eben um die 6%

Wer also gerne eine 80er Frequenz tritt, muss sich dann an eine 85er Frequenz gewöhnen. Ein brauchbares Trittfrequenzspektrum ist so ca. 70 U/min - 110 U/min - die 6% hier scheinen also im Rahmen.

Allerdings:

Pro Tritt kommt man mit einer 165er Kurbel auch 6% weniger weit. Das kann natürlich ein Faktor sein wenn das Gelände nur wenige genau geplante Tritte zulässt oder beim Antreten vor einer Stufe etc.

Alles, was am besten mit wenigen, kraftvollen Bewegungen gelöst wird, wird durch eine kurze Kurbel tendenziell beeinträchtigt. Jeder der Kraft hat und diese gerne einsetzt, wird durch eine kurze Kurbel tendenziell beeinträchtigt.

(Hat jemand gefragt? Nein. Gehörts hier zum Thema? Nein. Hab ich's trotzdem geschrieben? Ja. Whatever.)
 
@MTB_Daniel
Könnte man den Drop um die Länge der unterschiedlichen Kurbeln verändern, würde die Sattelposition gleich bleiben. Eine 175 Kurbel reicht ebenso weit nach unten, wie eine 165er mit 10mm mehr Drop.
 
Ich träum jetzt jedenfalls von einem 303 MK2 ... allen einen schönen Abend 8-)
303-dream.png
 
Ich träum jetzt jedenfalls von einem 303 MK2 ... allen einen schönen Abend 8-)
Anhang anzeigen 1682624
Tolle antisquat und antirise-Werte, aber das Übersetzungsverhältnis,"minimal" degressiv mit Anfang 2,28 bis ende 3,16 ist vielleicht nicht ganz ideal. Wenn du magst - DIE Kennlinien kann ich dir gerne posten :)

Aber schaut von der Überstandshöhe her schon ganz witzig aus.
 
Tolle antisquat und antirise-Werte, aber das Übersetzungsverhältnis,"minimal" degressiv mit Anfang 2,28 bis ende 3,16 ist vielleicht nicht ganz ideal. Wenn du magst - DIE Kennlinien kann ich dir gerne posten :)

Aber schaut von der Überstandshöhe her schon ganz witzig aus.
Hey schon analysiert! Wow, vielen Dank 😃! Ja dann bist du jetzt dran die Kinematik zu richten 👍. Mit der Wippe funktioniert das wohl so nicht.
 
  • Der durchschnittliche Gangsprung auf einer 10-52 12-fach Kassette ist ca. 16% groß.
  • Der Unterschied zwischen 27,5" und 29" liegt ebenfalls bei ca. 6%
  • Der Unterschied zwischen einem 30er und einem 28er Kettenblatt liegt auch bei ca. 6%
  • Der Unterschied zwischen einem 32er und einem 30er Kettenblatt liegt auch bei ca. 6%
  • Der Unterschied zwischen einem 36er und einem 34er Kettenblatt liegt auch bei ca. 6%

Zum thema gangsprünge:

IMG-20230315-WA0003.jpg
 
dann liegt der Dämpfer flacher und höher und die Wippe steiler, so wie im Serienrad quasi
Das ist never ever die einzige Möglichkeit eine funktionierende Kinematik zu konstruieren 😃...

Bei meinem "Vorschlag" (bei dem es hauptsächlich um die Geometrie und um das visuelle Design geht) eine Wippe mit längeren Schenkeln sowie Wippendrehpunkt noch weiter runter, und die Sache sieht gleich ganz anders aus.

Aber hey, natürlich hab ich nur ein paar Pixel durch die Gegend geschoben und nicht konstruktiv allen resultierenden Anforderungen Rechnung getragen :bier:
 
Hoffentlich ist bald 02.05, und hoffentlich stimmt der Termin und es werden endlich mal Fakten geliefert.
Das Thread is ja aktuell nicht mehr zum aushalten... :wut::streit::hüpf::lol:
Ich finde so Spekulationen sehr unterhaltsam, selbst wenn es manchmal – in Määnz sagen wir "dumm Gebabbel" – ist. Aber man kann sich nicht immer Räder kaufen und über Fakten sprechen. Raten, schätzen, schwärmen, das ist doch auch Teil unseres technischen Interesses und unserer Begeisterung für den Sport.
 
In dem Sinne sorge ich nochmal für Unterhaltung hier:

@Lord Helmchen hat ja mein Gebastel hier tatsächlich analysiert und festgestellt - degressive Kinematik 🤢

Also habe ich mal die Wippen- und Dämpferdrehpunkte vom aktuellen Cannondale Jekyll übernommen. Das hat eine moderate progressive Leverage Ratio.

Sonst ist natürlich nicht alles gleich - also wenn jemand Muße hat: Gerne erneut per Linkagedesign analysieren 👍

303-Geo-korrigiert-2.png

Geo wie hier zu sehen wäre

Reach 485mm
Stack 650mm
Lenkwinkel 63°
Sattelrohr 42cm
Kettenstrebe 450mm
Radstand 1290mm
 
Der vorteil ist, man bekommt eine große flasche aufs oberrohr und hat immernoch weniger überstandshöhe als manch anderes bike : D
 
Beim thema lenkwinkel muss man jetzt neu denken. Kis beeinflusst sowohl die nachteile von flachen und steilen winkeln.
Ich fahr ja aktuell 63,7grad mit kis und würd zu gern mal testen wie es einen 65 grad lw beeinflusst in der abfahrt. Evtl war das auch ein gedanke des prototypen, ist aber nur eine vermutung.
 
303-Geo-korrigiert-3.png

Da sieht man die Unterschiede.

Überstandshöhe ist 10cm niedriger. Aber die Rohre verlaufen schlicht da, damit der Drehpunkt der Wippe möglich ist mit Anschlag des Dämpfers im Knotenpunkt Sattelrohr-Unterrohr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ohne Kabelbinder

Screenshot_20230426_143638.jpg

😁

Fährt sich übrigens Klasse. Das seitliche wegknicken ist nahezu ganz verschwunden in langsamen Passagen.

Steil bergauf sind die seitlichen Ausbrüche auch geringer. Das merkt man auch beim Wiegetritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht kurz:

Beitrag im Thema 'Syntace/Liteville KIS im Test: Lenkassistent eine Revolution am E-MTB?' https://www.emtb-news.de/forum/thre...nt-eine-revolution-am-e-mtb.13170/post-241864

Muss ich nächste woche noch ein update machen. Denn da fahr ich dann wahrscheinlich lange (1700hm) harte abfahrten mit dem system. Dazu war noch keine gelegenheit
Fahre seit dem WE auch KIS, kann bisher (1 längrer Tour) aber bestätigen, dass das die Nachteile von flachen Steuerwinkeln eliminiert und die Vorteile erhalten bleiben.
 
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