Es geht doch aktuell weniger um den Preis dieses spezifischen Rades sondern vielmehr um die Argumentation "ist doch klar, dass gute Räder heute 5.000€ kosten statt 3.500€, schließlich verdienen jetzt ja auch alle entsprechend gute 40% mehr als damals, da ist das ganz natürlich". Denn das ist, mit Verlaub, einfach mal bullshit. Einen Dacia Sandero konnte man vor 5 Jahren für weniger als 8.000€ kaufen und man kann es auch heute noch. Ein 600er Supersportmotorrad hat 2008 zwischen 11.000€ und 12.000€ gekostet, heute kostet eine Ninja ZX-6R zwischen 11.700€ und 12.300€. Die 1000er Supersportler haben einen größeren Preissprung hingelegt von 15-17k auf 17-20k, dafür haben aber auch teils elektronische Fahrwerke, ABS und anderer Schnickschnack Einzug gehalten, echte Neuentwicklungen und keine neue Version von Lyrik oder Fox 36. Zwischen 2012 und 2017 hat sich mein Bruttogehalt um 50€ geändert. Nach unten, weil ich einen Job ausserhalb der Großstadt angenommen habe. Erst mit erneutem Job- aber auch damit einhergehendem Positionswechsel hat sich mein Gehalt signifikant verbessert, aber das lag wie erwähnt eher an der Position. Herrje, selbst in tarifgebundenen Unternehmen verdient man vielleicht 6-8% mehr als noch 2013/14 aber keinesfalls 42% oder auch nur 25%. Und wer kein Beamter oder Angestellter im öffentlichen Dienst ist, kriegt eben nicht automatisch mehr Gehalt, nur weil er länger da ist, heiratet oder Kinder kriegt. "Normale" Arbeitnehmer müssen in der Regel für signifikante Verbesserungen (und damit meine ich ab ca. 7-8% Steigerung aufwärts) eher den Arbeitgeber wechseln als dass sie das "einfach mal so" im Rahmen eines Jahresgesprächs bekommen. Mit Glück gibt es irgendwas zwischen 1 und 2%, aber nicht jedes Jahr und oft einfach gar nichts. Weil man entweder den Aufschwung nicht gefährden will oder aber eh grad wieder eine Rezession droht, irgendwas ist halt immer. Aber das ganz normale Arbeitnehmer über ganz normale Mechaniken innerhalb von 5 Jahren im z2stelligen Prozentbereich an Nettokaufkraft hinzugewinnen (am besten noch NACH Abzug gestiegener Miet- und Nebenkosten, denn nur von dem, was übrig bleibt, kann man sich schließlich ein Fahrrad kaufen) halte ich für ein Gerücht und kann es weder im Familien-, Bekannten- nocht Kollegenkreis erkennen. Im Gegenteil, durch massiv steigende Miet-und Nebenkosten sowie Energiepreise haben die meisten unter'm Strich weniger Geld zur freien Verfügung als noch 2015.