MTB im Sportabitur

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6. Januar 2006
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Hallo, wir wollen es den Schülern in Hessen ermöglichen, MTB im Rahmen des Sportabiturs zu belegen. Da entsprechende Kriterien für die Vergabe von 0-15 Punkten sowohl den Prüflingen als auch den Prüfern vor der Prüfung bekannt sein sollen, muss hierfür ein Kriterienkatalog erstellt werden (analog zur Leichtathletik oder des Gerätturnens).

Wie sollte eine MTB-Abitur-Prüfung aussehen? Wie findet und begründet der Prüfer seine Noten (0-15 Punkte)?

Danke für die Mitarbeit

Chris
 
Also, denkbar wäre zum Beispiel für die praktische Prüfung, falls es das überhaupt geben sollte, in 3 Teile zu splitten: ausdauer, kraft und geschicklichkeit.

ausdauer: ein cc rennen auf zeit oder auf watt

kraft: irgendeine grundübung die den körper ganzheitlich belastet um schwere schiebe oder tragepassagen zu simulieren, zum beispiel 1 satz kreuzheben abhängig vom körpergewicht, ein satz klimmzüge und ein satz front oder nackendrücken in einer gewissen zeit

geschicklichkeit: diverse übungen wie sie auch als einstellungstest bei guides verlangt werden, zum beispiel eine gewisse zeit auf der stelle stehen bleiben, wendung auf dem vorderrad etc. pp

Theoretieprüfung:
Grundlagen: Training, Ernährung, Fahrtheorie wie bei der Fahrschule, vielleicht mit Pfadbildern, Renntaktik etc. und was ich wichtig finde ein Geographieteil (Gebirge, Wetter)
 
Kraft gehört nicht in die Prüfung finde ich. bzw. eher in Form eines Sprintes mit dem Rad oder so etwas. Kreuzheben und so, wozu braucht man das beim Biken wenn man Technik hat?

Geschicklichkeitsübungen finde ich hingegen sehr gut. Und ne Strecke auf Zeit ist auch ne gute Idee.

Als Problem sehe ich eher die Chancengleichheit bezüglich der verfügbaren/vorhandene (eigenen?) Mountainbikes?

Grüße Znarf
 
berg-rider schrieb:
Wie sollte eine MTB-Abitur-Prüfung aussehen?

Nix der gleichen, ne Abitur-Prüfung im Radeln, überhaupt finde ich ein Sportabiturprüfung für Schwachsinn. Wie wäre es mal mit normalem Lernen, wie in anderen Bundesländern.

Eigentlich spricht doch nur der Neid aus mir, da ich sowas nicht machen durfte. :heul:

Auf alle Fälle ein Teil Kondition, einmal CC Rennen und extra Uphill.
Kraft wie hrafnagud beschreibt.
Zur Geschicklichkeit halt Grundtechniken: Bunnyhop, auf der Stelle stehen, Wende auf VR, auf Hinterrad (50m) fahren, Treppenfahren, über eine Wippe fahren, Absatz runter fahren, Steilhänge runter fahren.

Und noch wichtiger halte ich den Theorieteil:
Fahrradtechnik(evtl. auch noch praktisch): - halt ein paar technische Grundlagen, z.B. Schlauch flicken, Schaltzug wechseln, Schaltung einstellen
STVO und STVZO: - ähnlich Fahrprüfung
Training und Ernährung
Geographie find ich auch gut da würde ich noch Navigation(mit Kompass und GPS + kartenlessen) mit reinnehmen
Naturschutz, algemeine Verhaltensregeln in der Natur
und ganz wichtig Erste Hilfe
 
Wenn theoretische Aspekte auch einbezogen werden sollen:

- ein paar Technikgrundlagen (evtl. kl. Exkurs Reifenpanne beheben o.ä.)
- paar Dinge zur Physik wie warum kippt man beim Radfahren nicht um ? Was bedeutet Entfaltung ?
- ein wenig Geschichte zum Rad und speziell zum MTB

Ein paar Links dazu

http://www.quarks.de/fahrrad/ (zwar schon älter, aber trozdem nicht veraltet)
http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrrad
http://de.wikipedia.org/wiki/Mountainbike

Wenn's ums Fahren an sich geht, wurde ja schon einges genannt.
Vielleicht interessant: http://www.mtm-bals.de/ (unter Downloads findet man ein PDF "Trainingslehre Radsport")
 
kraft braucht man wenn man einen RICHTIG steilen berg hochwill und das bike über eine längere strecke (z.B. 1 km) regelmäßig über umgestürzte bäume wuchten darf, kotzt mich zwar auch an, ist aber manchmal so wenn man abkürzen will oder einen pfad sucht :p, das simuliert denke ich so eine 5 minuten einheit recht gut, ausserdem sind das ja Grundübungen die jeder Mensch beherrschen sollte. Denkbar wären auch K3K-Übungen.

Zur Chancengleicheit: es soll ja nicht der beste gekürt werden sondern einfach ein bestimmtes Ziel erreicht, zum beispiel 30 km mit einer festgelegten hmzahl in einer stunde 15 punkte ;), das geht auch auf ergometern.

zu der physiksache: dsa finde ich auch sehr wichtige, gerade was das gweicht bewegter teile angeht.
 
MTB im Sportabi wäre auf jeden Fall eine feine Sache...
Bin wohl leider etwas zu früh ;) .

Die Frage beim MTB-Sport wäre, ob man das ganze eher Leistungsbezogen (Prüfung der Ausdauer oder des Sprintvermögens, wie in der Leichtathletik, wo nur die Messwerte entscheidend sind) oder Technikbezogen (wie z.B. im Badminton) macht.
Beides zusammen wäre wohl zu umfangreich.

Die Praxis würde dann jeweils unterschiedlich ausfallen... Ich fände aber einen Technikbezogenen Praxisteil sehr gut.
Dort kann man dann Uphilltechnik, Bunnyhop, Umsetzen usw. abfragen. Ähnlich, wie man es z.B. in einem Fahrtechniklehrgang beigebracht bekommt.
Sachen wie Schlauch flicken usw. finde ich auch gut.
Den Wheelie finde ich jetzt weniger entscheidend... Viel wichtiger finde ich Wippen, Absätze und Spitzkehren (vielleicht mit Umsetzen) usw. fahren zu können.

In der Theorie kann man dann auf die Ernährung und das Training eingehen (z.B. Hebung der anaeroben Schwelle). Zudem könnte man verschiedene Bewegungsabläufe analysieren (z.B. anhand des Bunnyhop, Schwerpunktverlagerung bei Steilhängen usw.).

Bewertet wird dann, wie z.B. beim Badminton... Ist dann halt eher subjektiv. Anders gehts bei Technik nicht. Wenn die Leistung geprüft wird, dann muss man es wie in der Leichtathletik bewerten. Sprich: Objektiv anhand einer Tabelle mit Zeiten und den dazugehörigen Punkten.

Geschichtliches wäre eigentlich eine nette Idee, wird wohl aber eher nicht in ein Sportabi passen. Wird, soweit ich weiß, auch nicht bei Leichtathletik behandelt.

Zur Chancengleichheit:
Ergometer sind um die reine Kraft / Ausdauer zu messen ganz gut, aber die Technik kann man damit nicht zeigen ;) . Ich denke, dass da wohl das größte Problem liegen wird.
Selbst ein CC-Rennen zu organisieren sollte möglich sein, schließlich kann man sich auch im Orientierungslauf prüfen lassen. Dafür sind auch viele Streckenposten usw. nötig.

Noch eine Frage zum Schluss:
Wer seid "ihr" und wie wollt ihr es ermöglichen, dass man sich im Sportabitur im Mountainbiken prüfen lassen kann?

Gruß
Bags
 
Was mir noch einfällt - auf den Seiten des BDR ( www.rad-net.de ) findet man auch Bedingungen für das deutsche Radsportabzeichen (ähnlich wie das deutsche Sportabzeichen etc.). Genaueres findet man unter:

Disziplinen/Bereiche -> Breitensport -> Radsportabzeichen

Da gibt's mehrere Bereiche und Kombinationsmöglichkeiten:

A - Zeitfahren in Min.
B - Streckenfahren in Min.
C - Saisonleistung
D - Sprint (Alternative zu C , Bedingung D+E)
E - Geschicklichkeitsfahren (siehe Erläuterung zu D)

Mal abgesehen vom ganzen Trainig etc. kann ich als kleinen Allround-Einblick zum Fahrrad nur die Doku "Faszination Fahrrad - die Macht der Pedale" empfehlen. Die Doku läuft in Abständen auf N24 (oder wer Premiere hat - im Discovery Channel). Der nächste Termin wäre der 08.01.06 u. 09.01.06 auf N24. Näheres im Thread MTB im TV Thread......
 
Vielen Dank schon mal für die ganzen Tipps - die mir bereits weiter geholfen haben.

Die praktische Prüfung soll auf jeden Fall die zwei Bereiche Technik und Ausdauer enthalten;Gewichtung für den sportpraktischen Berich 1:1
darüber hinaus gibt es einen theoretischen Teil (Trainingswissenschaft, Biomechanik, (durchaus auch Geschichte)).
Die Gewichtung des Praxis / Theorieparts liegt ohnehin fest: 1:1 - daran lässt sich auch nichts ändern. Allerdings lässt sich der gesamte
Prüfungsablauf noch ändern;-) da er noch erstellt werden muss.

Eine Techniküberprüfung findet in fast jeder Sportart statt und ist keineswegs subjektiv; es gibt sogenannte Technikleitbilder,
an denen eine ausgeführte Technik gemessen werden kann.

Schwieriger ist der Bereich Ausdauer: Streckenlänge/Höhenmeter/Fahrzeit (Untergrund?) und die entsprechende Umrechnung in Punkte.
Oder, wie öfter vorgeschlagen, Ergometerprüfung in Watt: auch hier bräuchte man eine Tabelle (Fahrzeit/Watt/ umrechnung in Punkte).

Da die Frage kam: Ich bin Sportlehrer an einer Schule in Hessen und erstelle ein Curriculum für die
sportpraktische Prüfung im Bereich MTB. In vielen Sportarten liegen Regelungen (die ich in diesem Fall fürs MTB noch suche und definieren
muss) fest: Gerätturnen, Leichtathletik, die Ballsportarten, Inline-Skating, etc.
Möchte ein Prüfling sich in einem dieser Sportarten prüfen lassen, liegen die Prüfungsteile / der Prüfungsinhalt bzw.
die entsprechenden Punkte bei entsprechenden Leistungen bereits fest.Der Lehrer braucht sich 'nur' die entsprechenden Kriterien
Zu besorgen - noch ein paar andere Dinge beachten- und dann kann die Prüfung beginnen.
Allerdings - und hier wirds tricky - muss das von mir erstellte Curriculum / die Kriterien für die Prüfung von den entsprechenden Ministerien
abgesegnet werden. Ohne diese Segnung kann bei mir kein Schüler MTB im Abi wählen. Ist so ein Curriculum allerdings einmal akzeptiert, kann
jeder Sportlehrer - in Hessen - hierauf zukünftig zurückgreifen.

Und die Ministerien brauchen zur Genehmigung eine Tabelle für den Ausdauerbereich. Beim Technikbereich reicht ein Verweis auf die Technikleitbilder.

Ihr seht, noch können wir den Prüfungsinhalt gestalten.

Gruß
Chris
 
Um Leistungdaten festzulegen könnte man doch Normen vom BDR für die Kaderathleten im Nachwuchsbereich hinzuziehen.
Ansonsten find ich die Idee an sich erstmal sehr gut, da ich auch grad in der Lehrerausbildung steh, interessiert mich der Fortgang der Sachen natürlich brennend.

mfg der b
 
Hallo Chris,

ich sehe spontan das Hauptproblem bei der Sache in welchem Leistungsbereich man die Punkteskala ansetzen soll. Mir ging erst kurz durchn Kopf dass vom untrainierten bis zum Hobbyfahrer ja jeder geprüft werden muss, dann wurd mir aber wieder klar dass die Sportart ja vom Prüfling gewählt werden kann.

Hier wäre dann aber letztendlich auch wieder das Problem wie die Punkteskala angesetzt werden soll.


Wurde oben schonmal angesprochen, intressiert mich aber auch. Wird ein Rad gestellt oder kann das eigenen Genutzt werden? Letzteres wäre meiner Meinung nach aufjedenfall praxistauglicher würde aber wieder dass Problem mitbringen dass das Material unter Umständen auch einfluss auf die Note hat. Hierbei wären Kinder reicherer Eltern theoretisch bevorteilt, wobei es schon klar is dass nen teures Rad aus nem 3 Punkte Kandidaten keinen 15er macht ;). Beim Ausdauerbereich wäre dies sofern er auffm Ergometer gemacht wird dann ja kein wirkliches Problem.

Wünsch dir aufjedenfall weiterhin viel Erfolg bei der Sache und halt uns auf dem laufenden.



grüße
jan
 
jan84 schrieb:
ich sehe spontan das Hauptproblem bei der Sache in welchem Leistungsbereich man die Punkteskala ansetzen soll. Mir ging erst kurz durchn Kopf dass vom untrainierten bis zum Hobbyfahrer ja jeder geprüft werden muss, dann wurd mir aber wieder klar dass die Sportart ja vom Prüfling gewählt werden kann.

Hier wäre dann aber letztendlich auch wieder das Problem wie die Punkteskala angesetzt werden soll.

Wie funktioniert das denn zum Beispiel beim 100 m Lauf? Werden da die Zeiten der Weltspitze "runter gerechnet"?
 
Da gibt es schon festgelegt Normwerte, wo die nun aber herkommen ist mir auch noch fraglich. (zum Beispiel hier zu finden: http://projekte.isb.bayern.de/sport/sportnote-gym5-10 .pdf)

Ich hab mich nochmal bei rad-net.de kundig gemacht. Für die MTB-Kader gibt es leider nur "Ergebniss-Normen", aber für die Bahn gibt es festgelegt Zeiten, die man schaffen muss. (http://triathlon.mindstep.de/modules.php?name=html&f=bdr/kader/uebersicht.htm&mid=53)

Als weiteren Ansatzpunkt gibt es hier in Jena noch das Sportgymnasium, welches auch Triathlon anbietet. In diesem Zusammenhang hab ich auch dies (http://www.dtu-info.de/index.cfm?uu...00151E1A101426F42348&from=1&to=10&field_id=16) gefunden. Vieleicht findet man dort irgendwelche Normwerte, zumindest die für das Radfahren wären dann schonmal interessant.

mfg der b
 
Ich finde, bisher fehlt ein wesentlichen Punkt: Da mountainbiken ja hauptsächlich in den Bergen stattfindet, sollte doch das Kartenlesen bzw. die Orientierung im Gelände ein wesentlich Punkt sein, oder nicht? Was nützt die beste Geschicklichkeit, wenn ich nicht weiß, wo ich bin? Außerdem sollte schon im Vorfeld abgeklärt werden könne, welcher Weg ungefähr wie steil ist bzw. ob er vom Untergrund und der Beschaffenheit her fahrbar ist. Eine Tourplanung wäre doch ein entscheidendes Kriterium, ob der Prüfling imstande ist, die Schwierigkeiten an Hand der Karte und der Wettervorhersage zu bestimmen.

Ob das Material jetzt so entscheiden ist bei der Praxis, sei dahingestellt. Bei der Ausdauer sicherlich, aber ob einer auf der Stelle stehen kann oder einen Wheelie, das geht mit nahezu jedem Rad. Außerdem ist ja davon auszugehen, dass ja nur jemand das als Leistungskurs nimmt, der da ambitioniert ist und nicht nur ein Tourenrad zu Hause hat. Es gibt genug Leute, die fahren vielen Fullyfahrer mit nem Hardtail grad so um die Ohren....
 
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