Nach der ersten Probefahrt des
Evoc Protektor Jacket Pro kann ich verglichen mit dem
Leatt Bodyprotector Airfit 3DF folgendes sagen.
Habe beide Westen auf dem selben Trail gefahren bei einem Uphill von ca 700hm.
Leatt Bodyprotector Airfit 3DF
Die Leattweste ist vom Material her luftiger. Das stretchmaterial ist perforiert und erlaubt selbst unter einem Langarmjersey einen spürbaren Luftzug. Im Uphill merkt man die Weste kaum solange man noch nicht durchgeschwitzt ist. Sobald die Weste jedoch nass ist wird es spürbar kühl. Da der Bustpanzer nicht press am Oberkörper anliegt, auch nicht wenn man ihn ganz eng stellt, verliert er hin und wieder den Hautkontakt und den erneuten Hautkontakt mit der nassen Weste empfinde ich als unangenehm aber hinnehmbar. Berg ab wird diese Winddurchlässigkeit dann zum Problem da der Wind durch den nassgeschwitzten Oberkörperprotektor zieht und es ziemlich kalt wird. Nichts für die kalte Jahreszeit!
Da der Schulterprotektor rutschte und ich nicht ausschließen kann ob das nicht der Grund für das gebrochene Schulterblatt war kann ich die Weste nur empfehlen wenn man ausschließen kann dass man auf die Schulter fällt und das kann man ja leider nicht, denn alle anderen Protektoren bleiben beim Sturz dort wo sie es sollen und schützen zuverlässig. Der anschmiegsame Rückenprotektor trägt sich wie eine zweite Haut. Die große Brustplatte hingegen wirkt etwas störrisch.
Evoc Protektor Jacket Pro
Die
Evoc Protektorenjacke hat einen weitaus dichteren Stoff und ist beim anziehen schon enger. Einmal Bauch einziehen zum Reißverschluss schließen, sitzt danach jedoch sehr eng und angenehm. Es macht nicht den Eindruck als würde sie verrutschen können. Die Schulterprotektoren sind größer und durch den straffen Sitz der Jacke haben sie automatisch einen festeren Sitz. Das Material erlaubt weniger Luftzirkulation, was mich bei der Einstellung des Neckbraces vor dem Spiegel wenig begeisterte, jedoch auf dem Trail die Jacke für mich zum klaren Sieger werden ließ. In Bewegung auf dem Rad wirkt sie kühler als das Langarmmodell von
Leatt, da die Arme frei sind weil ich meine Ellbogenschützer erst am Trailanfang anziehe.
Das Material trägt sich eng anliegend sehr gut, der Rückenprotektor ist in sich allerdings nur wenig beweglich und ich nehme ihn als störrisch wahr, aber durch seine ergonomische Form fällt das nicht weiter ins Gewicht. Ein Unterschied im Tragekomfort zur Leattweste ist dennoch zu spüren. Der Bund der
Evoc Weste verrutscht beim pedalieren nach oben und ich muss ihn auf dem 700hm Anstieg 3 mal richten. Auch dies ist bei der
Leatt Weste besser gelöst.
Zwar durchströmt die
Evoc Weste nicht der Fahrtwind jedoch sollte sich genau das als das absolute Highlight herausstellen. Die Neoprenartige Haptik erfüllt auch genau diese Aufgabe. Das eng anliegende Shirt saugt sich mit Schweiß voll und ist oben angekommen auch durchgeschwitzt. Da es aber keine Luft zwischen Stoff und Körper gibt ist es durchweg angenehm „warm“ oder „kühl“ wie man will. Es gibt keine nassen, kalten Überraschungen und auch im Downhill bei hoher Geschwindigkeit kühlt man nicht aus wie es bei der
Leatt Weste der Fall ist.
Daher ist die Weste trotz störrischem Rückenprotektor mein Testsieger. Die eng anliegenden Brust und Rückenprotektoren sowie hochauftragenden Schulterprotektoren vermitteln Sicherheit bei der Abfahrt. Vor dem Spiegel sieht man mit der
Evoc Weste wenn man die Schulterregion betrachtet ein bisschen mehr aus wie Hulk aber dank der Straps bleiben die Protektoren wo sie sind….bislang jedoch nur in der Theorie…toitoitoi…die Gurte sind per Klettverschluss einstellbar. Das einzige Manko ist der „Fidlock“ Verschluss bei dem keine Rechte bei Fidlock gekauft wurden und es demnach leider nur ein einfacher Magnetverschluss ist der sich sehr einfach von meinem Neckbrace lösen lässt.
Ich hoffe das war ein „kurzer“ Einblick in die Fahrpraxis beider Westen und hilft bei der Kaufentscheidung.