Raaw Jibb im Test: Das Heavy-Duty-Trail-Bike

Du kritisiert die Tester für eine Formulierung, gleichzeitig verwendest den Begriff Systemgewicht um nun rotierende Masse da aus zu klammern.
Dann ist aber der Begriff Systemgewicht falsch und deine Berechnung ist hinfällig weil es schon die erste Ausnahme gibt.

Gewicht hat bei mir sicherlich keine Priorität, ich verstehe aber nicht wer sich das Märchen mit dem Systemgewicht ausgedacht hat.
Jetzt nicht ablenken hier, ich klammere gar nichts aus! Du kamst ja mit dem leicht abstrusen Vorschlag, den Einfluss des Gewichts dadurch auszuprobieren, dass ich das Mehrgewicht per Flüssigkeit in die Reifen stecken soll, was nun mal einerseits wenig Bezug zum aktuellen Fall hat und andererseits ja geradezu zur Behandlung von rotierenden Massen in größerer Tiefe, als das beim Rahmen der Fall ist, herausfordert.

Unabhängig davon kritisiere ich keine Tester, wie du an anderer Stelle ausführlich nachlesen kannst, sondern im Wesentlichen eine Formulierung des Redakteurs, der aus den sicherlich gesammelten Eindrücken der Tester den Text des Testberichts erstellt hat, und im Weiteren, was Manche dann daraus hier machen.

Doch zurück zu deinem Einwurf. Die Verwendung des Begriffs Systemgewicht ist nicht falsch und meine Berechnung ist nicht hinfällig (mal abgesehen davon, dass die tatsächliche Überschlagsrechnung hier gar nicht von mir kam, sondern von jemand anderem). Die Berechnung (oder besser gesagt Überlegung) ist nicht exakt, aber in Bezug auf das Rahmengewicht, um das es hier ja zumindest implizit vor allem geht, hinreichend genau. Ich schlüssele dir die Physik dazu gerne etwas weiter auf. Vorausgeschickt sei jedoch, dass all das auf dem Thema Effizienz aufbaut. Andererseits bin ich der Meinung (und habe das an anderer Stelle hier auch schon geschrieben), dass die tatsächliche Effizienz für solche Tests gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist für mich der Fahreindruck und damit eine gefühlte Effizienz, denn als Spaßfahrer ist für mich das Fahrerlebnis und nicht die Zeit beim Fahrradfahren relevant. Alles was folgt, geht also nur auf den Text des Testberichts zurück, der nahelegt, dass ein Testeindruck im Wesentlichen auf eine objektive Eigenschaft des Rads, nämlich sein Gewicht, zurückzuführen sei. Meine Ausführungen ändern also nichts an den geschilderten Testeindrücken oder an der Qualität des Rads an sich, sondern sollen lediglich ein Missverständnis aufklären, das offensichtlich weit verbreitet ist.

Also Effizienz. Effizienz ist Aufwand durch Wirkung. Je mehr Aufwand ich betreiben muss, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, umso weniger effizient ist etwas. Da unser Leistungsreservoir beim Sport immer begrenzt ist, mögen wir natürlich Effizienz (zumindest meistens, manchmal zu Trainingszwecke auch nicht), weil wir dann mehr tun können. Bei einem Sport wie Fahrradfahren muss ich die Effizienz aber in zwei Teile zerlegen. Da gibt es einerseits die Effizienz des Sportgeräts, also wieviel Arbeit muss ich ins Rad reinstecken, damit hinterher der gewünschte Effekt herauskommt. Dazu gleich noch mehr, aber da spielen logischerweise Dinge wie Rollwiderstand und auch Gewicht eine Rolle. Andererseits gibt es aber noch die Effizienz der Ergonomie, also wieviel Arbeit müssen meine Muskeln verrichten, damit am Rad überhaupt der Input ankommt, der bei gegebener Effizienz des Rads dann für den gewünschten Output sorgt.

Die Effizienz der Ergonomie ist jetzt insofern komplizierter zu erfassen, weil da einerseits Eigenschaften des Rads eine Rolle spielen (zuvorderst natürlich die Geometrie des Rahmens, aber auch viele andere Dinge wie Sattelform, Pedale, …) und andererseits die körperlichen Voraussetzungen des jeweiligen Radfahrers, die individuell unterschiedlich sind und mit dem Rad gar nichts zu tun haben. Wenn ich diese Effizienz dann auch noch nach dem Eindruck bewerte, kommen nochmal andere Parameter hinzu, weil sich die Arbeit mancher Muskelgruppen anders, also angenehmer oder unangenehmer, anfühlen kann als die von anderen, was dann wiederum zum Beispiel vom Trainingszustand oder einfach „Gewöhnung“ abhängen mag.

Wenn ich nun nach Testeindrücken frage, bekomme ich die Kombination von Effizienz des Rades und Effizienz der Ergonomie. Zumindest sollte ich das bekommen, denn es ist nicht Aufgabe des Testers, die beiden zu trennen. Und schließlich will ich das auch, denn mich als Leser des Tests interessiert ja vor allem, wie sich das Rad später anfühlt (also die Kombination aus beidem). Daraus wird natürlich auch klar, warum solche Tests nie total objektiv sein können, weil sich die Ergonomie zwischen Tester und Leser höchstwahrscheinlich unterscheiden wird. Deshalb ist es gut, wenn Tests entweder viele Tester haben, weil sich dann deren jeweilige Eigenheiten rausmitteln (die eigenen muss man natürlich auch einschätzen können und in Bezug setzen), oder man hat Tests von nur einem Tester, bei dem man als Leser die Eigenheiten aber einschätzen kann, weil man schon viele Tests des Testers gelesen hat. (Tests von Firmen zur Produktentwicklung oder von Wettkampfathleten zur Optimierung haben natürlich das Problem, die beiden Aspekte von Effizienz auseinanderhalten zu müssen. Das sollten dann jedoch jeweils Spezialisten übernehmen und nicht die Tester selbst. Ist übrigens ein weit verbreitetes Problem von Hobbyathleten, dass dies bei ihnen nicht in der Form geschieht.)

Worum es mir hier eigentlich geht, ist der Punkt, dass oft die Effizienz des Sportgeräts gegenüber der Effizienz der Ergonomie überbewertet wird und dann bestimmten Eigenschaften des Sportgeräts eine Wirkung zugeschrieben wird, welche diese de facto nicht haben. In diesem Beispiel ist damit das Gewicht des Bikes speziell im Hinblick auf die Gesamteffizienz beim Fahren gemeint – ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Formulierung im Testbericht „lädt nicht zu Sprints ein“. Das Verhältnis der beiden Ebenen von Effizienz nun zu beurteilen, ist nicht ganz trivial, speziell weil die Effizienz der Ergonomie nur schwierig zu messen und noch viel schwieriger zu berechnen ist. Nichtsdestotrotz kann ich zumindest die Ergonomie des Sportgeräts messen und überschlagsweise auch gut berechnen und dabei die Einflüsse verschiedener objektiver Parameter des Bikes berücksichtigen. Wenn sich nun an der Effizienz des Bikes bei Veränderung der Bike-Parameter nicht viel tut, ist es naheliegend, dass der Einfluss der Ergonomie überwiegt. Das können dann immer noch Eigenschaften des Bikes sein, aber eben andere, also z.B. der Abstand von Lenker und Sattel und nicht der Rollwiderstand der Reifen, können aber auch individuellere Parameter des Sportlers und weniger die des Bikes sein (diese sollten sich bei mehreren Testern jedoch klären).

Womit wir endlich bei der Effizienz des Fahrrads und entsprechend bei der Schulphysik :) angelangt wären. Wie gesagt, Effizienz ist Aufwand durch Wirkung, also betrachten wir den Aufwand, die Wirkung soll ja gleich sein. Aufwand ist Arbeit und Arbeit ist Kraft mal Weg. Der Weg ist wiederum auch eher vorgegeben, bleibt also noch die Kraft. Welche Kräfte müssen wir nun also überwinden oder aufwenden, um die jeweils gewünschte Wirkung zu erzielen? Zu unterscheiden sind hier jedenfalls die zwei großen Szenarien, wo einmal Bike und Biker zusammen bewegt werden müssen, also um etwa von A nach B zu kommen, und andererseits vor allem das Bike unabhängig vom Biker bewegt wird, also alle möglichen Fahrmanöver.

Widmen wir uns zunächst Szenario eins (A nach B). Die wichtigsten Kräfte sind hier der Widerstand durch Rollreibung, dann bei schnellerem Fahren der Luftwiderstand und natürlich bergauf der Widerstand durch die Gravitation. Ersterer ist abhängig vom Widerstandskoeffizienten der Reifen und der Normalkraft. Die Normalkraft ist wiederum abhängig vom Gesamtgewicht von Rad und Fahrer. Ein kleiner Unterschied im Gewicht des Rades spielt hier kaum eine Rolle, während jeder zustimmen wird, das die Wahl der Reifen (also deren Reibungskoeffizient) einen ganz erheblichen Einfluss auf die Effizienz des Fahrrads hat. Der Luftwiderstand ist vom Gewicht nur sehr indirekt beeinflusst, während die Schwerkraft komplett vom Gewicht bestimmt wird, hier allerdings auch wieder von der Summe aus Gewicht von Rad und Fahrer. Der Unterschied bei einem Durchschnittsfahrer und einer Gewichtsdifferenz von einem Kilo beim Bike wurde hier schon berechnet (wenn auch leider nur auf zwei Kommastellen genau :) ).

Kommen wir damit zu sekundären Effekten, die sich zum Beispiel durch einen unrunden Tritt und daraus folgend aus ständigen Beschleunigungen und Verzögerungen ergeben. (Für die Verzögerungen brauchen wir als Fahrer nicht zu sorgen, für die Beschleunigungen aber schon, ist also zusätzlicher Aufwand.) Hier gilt Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Wie groß die Beschleunigung ist, kann man nur schwer genau sagen, sie muss für ein insgesamt gleichmäßiges Tempo aber so groß sein wie die Verzögerung, die wiederum umso größer ist, je steiler der Berg und je höher das Tempo, wobei hier die Gravitation den Luftwiderstand schlägt. Wir wissen also, dies ist ein Effekt, der vor allem an steilen Bergen eine Rolle spielt. Der andere Faktor war aber wieder das Gesamtgewicht. Also: an steilen Bergen ein insgesamt nicht zu vernachlässigender Faktor, aber durch das Bikegewicht kaum beeinflusst. Vergessen haben wir jetzt allerdings die Reifen, die ja nicht nur als Masse insgesamt nach vorne beschleunigt werden müssen, sondern auch noch in (schnellere) Rotation versetzt werden müssen. (Wir sind also nun bei den rotierenden Massen!) Das kann nun ausrechnen, wer will (ist nicht sehr kompliziert, erfordert aber einiges an Annahmen über Radgrößen, Gewichtsverteilung etc., also spare ich mir das quantitativ), ich kann mir aber vorstellen, dass wenn ich ein Kilogramm bei 29“ da reinpacke, ich das durchaus merke, wenn ich steil bergauf fahre. Ist ja aber auch egal, weil das Jibb seinen Speck in den Rahmen und nicht in die Räder (die waren im Test ja zumindest hinsichtlich Reifen normiert) packt und der Rahmen zum Glück nicht rotiert.

Bleibt in diesem Abschnitt noch der durch die Federung induzierte Aufwand beim Treten a.k.a Wippen. Der ist jetzt auch quantitativ nicht so leicht zu fassen, weil abhängig vom Hub und Untergrund. Bei unruhigem Untergrund hat die Federung ja sogar Vorteile, weil sich der Schwerpunkt auf einer geraden Linie bewegt. Gleiches gilt für den Einfluss der Reifen bei kleineren Unebenheiten. Aber auch in allen diesen Fällen gilt: Bewegt wird vor allem der Fahrer, das Rad spielt hier den geringeren Einfluss und entsprechend ist ein kleiner Gewichtsunterschied des Rads unbedeutend (hier sogar noch mehr, weil ein Teil des Rads ja ungefedert ist und deshalb nicht mitgehoben wird). Zum Spaß aber trotzdem eine kleine Abschätzung: Stell dir vor, du hast 150 mm FW und 30% Sag und du wippst extrem, also sagen wir mal den halben Sag, dann hebst du deinen Schwerpunkt pro Kurbelumdrehung unnötigerweise um 5 cm an. Bei einer Kurbelumdrehung kommst du aber im Extremfall nur einen guten halben Reifenumfang vorwärts, also etwa drei Meter. Natürlich ist die Steigung groß, aber du wirst nicht viel mehr als einen halben Meter Höhe dabei gewinnen. Alle anderen Widerstände unberücksichtigt, liegt der Verlust durchs Wippen des Fahrwerks dann im Bereich von 10%, das ist durchaus beachtlich.

Kommen wir nun noch zum anderen Bereich der Bewegungen, wo nur das Fahrrad und nicht der Fahrer bewegt wird, also einzelne Fahrmanöver. Dabei können wir davon ausgehen, dass sich Fahrer und Fahrrad vor und nach dem Manöver gemeinsam gleichmäßig fortbewegen und die allgemeinen Effekte der Bewegung bereits im Vorigen behandelt worden sind. Es reicht dann also, sich für Effizienzbetrachtungen auf zB Manöver in der Ebene zu beschränken. Klar ist es schwieriger, das Bike in einem Anstieg über eine Stufe zu heben, aber das kommt eben daher, dass Bike und Fahrer zusammen den Berg hoch bewegt werden müssen und da ist der Einfluss des Bikes alleine wieder nicht so entscheidend.

Nehmen wir als erstes Szenario das Offensichtliche, also das Anheben des Bikes zum Beispiel beim Fahren eine Stufe hinauf oder bei einem Bunny Hop. Hier ist klar, dass das Mehrgewicht des Bikes gegen den Widerstand der Gravitation gehoben werden muss, der Mehraufwand übersetzt sich hier also direkt aus dem Mehrgewicht. Ein Kilogramm bei 14 oder 15 kg Bikegewicht sind also ungefähr 7% Mehraufwand, das ist nicht zu vernachlässigen, allerdings war vorhin im Extrembeispiel Wippen der Unterschied sogar größer und der Einfluss verschiedener Reifen beim Rollwiderstand dürfte auch leicht in dieser Kategorie spielen. Dazu gilt es noch zu bedenken, wie hoch die Stufe denn ist, die es zu bewältigen gilt (ich erinnere: Kraft mal Weg). Wenn das nur ein dicker Ast von 5 cm ist, bleibt der Mehraufwand in Grenzen. Eine Stufe von 20 cm ist was anderes, aber wie oft kommt die vor?

Gehen wir zu einem anderen Szenario, nämlich Kurvenfahren. Da muss man das Bike neigen. Nun, wo ist da der Mehraufwand, schließlich gibt es doch die Gravitation, die das Bike von alleine neigt? Man sollte hier den Gyroskopischen Effekt nicht vergessen, also die Kräfte, die zum Überwinden der Erhaltung des Trägheitsmoments der rotierenden Räder notwendig sind. Geschieht dadurch, dass man den Körperschwerpunkt auf dem Bike verlagert, hat also mit dem Gewicht des Bikes (also insbesondere mit dem Gewicht des Rahmens, Laufräder sind da andere Baustelle) nicht zu tun. Überhaupt sind alle Manöver, die vor allem mit einem Verlagern des Körpergewichts zu tun haben, tendenziell kaum vom Bikegewicht beeinflusst. Hier ist zu bedenken, dass der Fahrer in aller Regel deutlich schwerer ist als das Fahrrad, die Hebel also immer eindeutig zugunsten des Fahrers ausfallen und deshalb notwendige Bewegungen fast immer im Rahmen bleiben. Sieht auf Motorrädern dann auch mal anders aus.

Bleiben noch Manöver, wo das Bike nicht vertikal bewegt werden muss, sondern lateral, also zum Beispiel zum Einleiten eines Drifts. Extrembeispiel wäre hier wohl ein Tailwhip, wenn auch nicht im aktuellen Beispiel relevant. Da leuchtet es natürlich ein, dass ein Mehrgewicht des Rahmens einen deutlichen Einfluss hat. Bei eher beschränkten Bewegungen wie beim Einleiten eines Drifts ist die Frage, ob da nicht die Hebelkräfte, die sich aus der Kippung der Achse des Hinterrads ergeben, schon wieder relevanter werden als die Hebelkräfte zum Schwänken des Rahmens. Ach ja, Drift, also wahrscheinlich blockiert das Hinterrad, also keine Kreiselwirkung… :) Aber es bleibt dabei, einen Einfluss des Rahmengewichts hier verorten zu wollen, ist schwierig. Andererseits spielt die Bike-Geometrie bei allen diesen Manövern eine offensichtliche Rolle. Einen Einfluss des Rahmens rein aufgrund seines Gewichts entsprechend klar zuschreiben zu wollen, halte ich daher für überaus gewagt.

Zusammengefasst bleibt für mich die Sache klar. Das Gewicht des Bikes hat natürlich einen Einfluss aufs Fahren mit dem Rad, und der ist in vielen Fällen sogar meßbar, aber er ist im Gegensatz zu häufig geäußerten Meinungen nur recht selten tatsächlich fühlbar. Dass man es in bestimmten Situationen fühlen kann, würde ich bestätigen, die sind aber relativ selten und umso seltener, je mehr es ums „normale Radfahren“ geht. Andererseits gibt es bestimmt viele Situationen, wo sich ein Bike vielleicht schwer anfühlt, wo aber der tatsächliche Hintergrund vielmehr in der Geometrie oder anderen Parametern zu suchen ist, der dann bestimmte Bewegungen auf einem Rad schwerer macht oder zumindest schwerer erscheinen lässt als auf einem anderen Rad. Manche Dinge fallen uns halt einfach schwer.
 

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Re: Raaw Jibb im Test: Das Heavy-Duty-Trail-Bike
Weniger FW fährt sich einfach weniger stelzig/hochgebockt, das Tretlager kann niedriger, Sattel auch. Meist ist es auch straffer abgestimmt.

Ich fahr mit meinem Trailbike vor allem technische Jumplines oder weiche, verwinkelte Loam-Geschichten, aber durchaus auch mal Trails, die andere mit Enduro oder DH befahren. Nehm ich halt dort etwas Speed raus, stört mich nicht. Saubere Linienwahl finde ich eh spannender als stumpfes Gebolze.
Ein stabiler Rahmen hat da wenig Nachteile (hier brechen leider auch schwere Endurorahmen gerne frühzeitig), aber Reifen und Felgen müssen nicht ultrastabil und damit schwer (rollend) sein.
Für mich machen solche Räder also durchaus Sinn, nur die bescheuerte Limitierung 29only verstehe ich da halt schlicht nicht (weil Rennen fährt doch nun wirklich keiner mit sowas)...
Klar, unnötig schwere Bikes nerven, aber Rahmen die brechen/ausschlagen/weich werden halt auch.
Nöö. Mein Torque genauso wie die meisten modernen Enduros fährt sich wie ein Lowrider. Nix stelzig. Bei der langen Gabel würde ich sogar zustimmen, aber die stecken in diesen Rädern ja auch drin. Eine 130er Gabel ist dann schon jibbi. Dass man Strecken mit weniger Federweg auch irgendwie fahren kann, wenn man kann, ist nicht wirklich ein USP. Jumplines werden durchaus oft mit DH Bikes gesprungen. Ich sehe den Vorteil nicht, müsste ich zwischen mehr oder weniger Federweg wählen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nöö. Mein Torque genauso wie die meisten modernen Enduros fährt sich wie ein Lowrider. Nix stelzig. Bei der langen Gabel würde ich sogar zustimmen, aber die stecken in diesen Rädern ja auch drin. Eine 130er Gabel ist dann schon jibbi. Dass man Strecken mit weniger Federweg auch irgendwie fahren kann, wenn man kann, ist nicht wirklich ein USP. Jumplines werden durchaus oft mit DH Bikes gesprungen. Ich sehe den Vorteil nicht, müsste ich zwischen mehr oder weniger Federweg wählen.
Wenn du denn Vorteil nicht siehst bzw der Vorteil für dich nur ein Nachteil ist, ist das doch ok. Ist bei mir halt genau andersherum.
Müßig das in einem Forum ausdiskutieren zu wollen.


Zum Rad: weiß nicht ob ich das Rad toll finden soll oder nicht... Einerseits Jib:hüpf:, andererseits sackschwer und 29....:ka:
 
Jetzt nicht ablenken hier, ich klammere gar nichts aus! Du kamst ja mit dem leicht abstrusen Vorschlag, den Einfluss des Gewichts dadurch auszuprobieren, dass ich das Mehrgewicht per Flüssigkeit in die Reifen stecken soll, was nun mal einerseits wenig Bezug zum aktuellen Fall hat und andererseits ja geradezu zur Behandlung von rotierenden Massen in größerer Tiefe, als das beim Rahmen der Fall ist, herausfordert.
Systemgewicht ist es egal wo sich das Gewicht versteckt. Ob Rahmen oder LR ist komplett egal.
Fahrer A 70kg und 15kg Enduro = 85kg Systemgewicht
Fahrer B 75kg und 10XC HT = 85 kg Systemgewicht

Unabhängig davon kritisiere ich keine Tester, wie du an anderer Stelle ausführlich nachlesen kannst, sondern im Wesentlichen eine Formulierung des Redakteurs, der aus den sicherlich gesammelten Eindrücken der Tester den Text des Testberichts erstellt hat, und im Weiteren, was Manche dann daraus hier machen.
Kann da nichts entdecken was so dramatisch wäre dies hier mehrfach zu zerlegen.

Doch zurück zu deinem Einwurf. Die Verwendung des Begriffs Systemgewicht ist nicht falsch und meine Berechnung ist nicht hinfällig (mal abgesehen davon, dass die tatsächliche Überschlagsrechnung hier gar nicht von mir kam, sondern von jemand anderem).
Sorry dachte es kommt von dir. Das es falsch ist habe ich oben aufgeführt.

Der Rest ist mir zu viel Schulphysik und Text also komme ich zu dem unterem Teil.

Zusammengefasst bleibt für mich die Sache klar. Das Gewicht des Bikes hat natürlich einen Einfluss aufs Fahren mit dem Rad, und der ist in vielen Fällen sogar meßbar, aber er ist im Gegensatz zu häufig geäußerten Meinungen nur recht selten tatsächlich fühlbar. Dass man es in bestimmten Situationen fühlen kann, würde ich bestätigen, die sind aber relativ selten und umso seltener, je mehr es ums „normale Radfahren“ geht. Andererseits gibt es bestimmt viele Situationen, wo sich ein Bike vielleicht schwer anfühlt, wo aber der tatsächliche Hintergrund vielmehr in der Geometrie oder anderen Parametern zu suchen ist, der dann bestimmte Bewegungen auf einem Rad schwerer macht oder zumindest schwerer erscheinen lässt als auf einem anderen Rad. Manche Dinge fallen uns halt einfach schwer.
Ich war 2019 oder sowas auf einem Testevent. Scott Ransom vs YT Capra 29, beides Topmodell in XL. Differenz ca. 1,5-2kg. Das war deutlich spürbar, dabei rede ich nur von bergab.

Ist Gewicht spürbar und ändert es das Fahrverhalten? Für den Hobbybiker der entspannt auf dem Schotterweg rollt sicherlich kaum. Wer entspannt den bergauf tritt und zügig bergab fährt vielleicht auch nicht. Wer aber vom RR kommt und damit 200km dreht, wird sicherlich 1kg am MTB merken. Wer entspannt bergauf tritt und Mach 3 durchs Gemüse bergab ballert, dem wird sicherlich auch 1kg egal sein. Der nächste tritt vielleicht selbst seine 1.000-2.000hm und wuchtet das Bike dabei über das Kuhgatter, der will vielleicht nicht das 1kg extra.

Das Jibb ist sicherlich ein klasse Bike wer darauf Lust hat. Enduro zu viel, Trailbike vielleicht minimal zu wenig, der wird sicherlich das Jibb sich genauer anschauen.
Wer aber vielleicht ein 15-16kg Ballerbike/Enduro hat, wird vielleicht einen größeren Kontrast dazu wollen. Vielleicht aber auch nicht.
Ich finde den Test sehr positiv und ist genau was ich erwartet habe bzw mir vorgestellt habe. Spannendes Bike, alles andere hätte mich von Raaw enttäuscht.
 
Wenn im Text steht, das es "spürbar" ist, gehe ich davon aus, das die Mehrheit der Tester dies so gesehen/gefühlt haben. Vll. kann das @Gregor da noch was zu sagen.

Gewicht ist eine Eigenschaft und hat keine Eigenschaften. Entkoppelt hat es weder Einfluss auf Agilität oder Uphill Performance noch auf Stabilität.

wenn wir eine Einschätzung der Tester (mehr als einer mit der Möglichkeit back to back 7 Modelle zu fahren) bekommen, dürfen wir sie auch mal glauben. Oder wir brauchen solche Tests weder lesen noch kommentieren.
Ach HALT, wir wissen es ja immer besser.
 
Die physikalischen Verhältnisse eines sich bewegenden Fahrrades inkl. Mensch zu beschreiben ist unheimlich schwierig - bei einem Rennvelo, welches über eine flache Strasse getreten wird, ist das bedeutend einfacher.

Ich sehe hier einfach vielmehr ein psychologisches als ein physikalisches Problem: weil der Tester weiss, dass das Rad schwerer ist, kommt es ihm auch träger vor. Das bestätigen auch die anderen « ich habe x mit y verglichen » Aussagen. Nicht umsonst gibt es in relevanteren Lebensbereichen Blind- bzw. Doppelblindstudien. Und so lange diese beim Biken nicht gemacht werden können, fliesst immer eine subjektive Meinung des Testers oder der Testerin ein - auch unbewusst. Und genau darum stören mich dann so wertende Aussagen wie es sei träge. Man kann auf das Gewicht hinweisen, man kann über Gründe, Vor- und Nachteile davon sprechen, aber den Leuten im Test einzureden, das Rad fühle sich deswegen träge an finde ich wird dem Rad nicht gerecht.

Gleichzeitig glaube ich immer noch, dass im « normalen » Trailbikebetrieb, also zumeist Forststrassen oder wenig technische Singletrails hoch und dann auf irgendwelchen Trails runter, eine Differenz von 1kg praktisch unspürbar sind. Aber dazu müsste man wohl wirklich mal einen Blindtest machen….
 
Jetzt nicht ablenken hier, ich klammere gar nichts aus! Du kamst ja mit dem leicht abstrusen Vorschlag, den Einfluss des Gewichts dadurch auszuprobieren, dass ich das Mehrgewicht per Flüssigkeit in die Reifen stecken soll, was nun mal einerseits wenig Bezug zum aktuellen Fall hat und andererseits ja geradezu zur Behandlung von rotierenden Massen in größerer Tiefe, als das beim Rahmen der Fall ist, herausfordert.

Unabhängig davon kritisiere ich keine Tester, wie du an anderer Stelle ausführlich nachlesen kannst, sondern im Wesentlichen eine Formulierung des Redakteurs, der aus den sicherlich gesammelten Eindrücken der Tester den Text des Testberichts erstellt hat, und im Weiteren, was Manche dann daraus hier machen.

Doch zurück zu deinem Einwurf. Die Verwendung des Begriffs Systemgewicht ist nicht falsch und meine Berechnung ist nicht hinfällig (mal abgesehen davon, dass die tatsächliche Überschlagsrechnung hier gar nicht von mir kam, sondern von jemand anderem). Die Berechnung (oder besser gesagt Überlegung) ist nicht exakt, aber in Bezug auf das Rahmengewicht, um das es hier ja zumindest implizit vor allem geht, hinreichend genau. Ich schlüssele dir die Physik dazu gerne etwas weiter auf. Vorausgeschickt sei jedoch, dass all das auf dem Thema Effizienz aufbaut. Andererseits bin ich der Meinung (und habe das an anderer Stelle hier auch schon geschrieben), dass die tatsächliche Effizienz für solche Tests gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist für mich der Fahreindruck und damit eine gefühlte Effizienz, denn als Spaßfahrer ist für mich das Fahrerlebnis und nicht die Zeit beim Fahrradfahren relevant. Alles was folgt, geht also nur auf den Text des Testberichts zurück, der nahelegt, dass ein Testeindruck im Wesentlichen auf eine objektive Eigenschaft des Rads, nämlich sein Gewicht, zurückzuführen sei. Meine Ausführungen ändern also nichts an den geschilderten Testeindrücken oder an der Qualität des Rads an sich, sondern sollen lediglich ein Missverständnis aufklären, das offensichtlich weit verbreitet ist.

Also Effizienz. Effizienz ist Aufwand durch Wirkung. Je mehr Aufwand ich betreiben muss, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, umso weniger effizient ist etwas. Da unser Leistungsreservoir beim Sport immer begrenzt ist, mögen wir natürlich Effizienz (zumindest meistens, manchmal zu Trainingszwecke auch nicht), weil wir dann mehr tun können. Bei einem Sport wie Fahrradfahren muss ich die Effizienz aber in zwei Teile zerlegen. Da gibt es einerseits die Effizienz des Sportgeräts, also wieviel Arbeit muss ich ins Rad reinstecken, damit hinterher der gewünschte Effekt herauskommt. Dazu gleich noch mehr, aber da spielen logischerweise Dinge wie Rollwiderstand und auch Gewicht eine Rolle. Andererseits gibt es aber noch die Effizienz der Ergonomie, also wieviel Arbeit müssen meine Muskeln verrichten, damit am Rad überhaupt der Input ankommt, der bei gegebener Effizienz des Rads dann für den gewünschten Output sorgt.

Die Effizienz der Ergonomie ist jetzt insofern komplizierter zu erfassen, weil da einerseits Eigenschaften des Rads eine Rolle spielen (zuvorderst natürlich die Geometrie des Rahmens, aber auch viele andere Dinge wie Sattelform, Pedale, …) und andererseits die körperlichen Voraussetzungen des jeweiligen Radfahrers, die individuell unterschiedlich sind und mit dem Rad gar nichts zu tun haben. Wenn ich diese Effizienz dann auch noch nach dem Eindruck bewerte, kommen nochmal andere Parameter hinzu, weil sich die Arbeit mancher Muskelgruppen anders, also angenehmer oder unangenehmer, anfühlen kann als die von anderen, was dann wiederum zum Beispiel vom Trainingszustand oder einfach „Gewöhnung“ abhängen mag.

Wenn ich nun nach Testeindrücken frage, bekomme ich die Kombination von Effizienz des Rades und Effizienz der Ergonomie. Zumindest sollte ich das bekommen, denn es ist nicht Aufgabe des Testers, die beiden zu trennen. Und schließlich will ich das auch, denn mich als Leser des Tests interessiert ja vor allem, wie sich das Rad später anfühlt (also die Kombination aus beidem). Daraus wird natürlich auch klar, warum solche Tests nie total objektiv sein können, weil sich die Ergonomie zwischen Tester und Leser höchstwahrscheinlich unterscheiden wird. Deshalb ist es gut, wenn Tests entweder viele Tester haben, weil sich dann deren jeweilige Eigenheiten rausmitteln (die eigenen muss man natürlich auch einschätzen können und in Bezug setzen), oder man hat Tests von nur einem Tester, bei dem man als Leser die Eigenheiten aber einschätzen kann, weil man schon viele Tests des Testers gelesen hat. (Tests von Firmen zur Produktentwicklung oder von Wettkampfathleten zur Optimierung haben natürlich das Problem, die beiden Aspekte von Effizienz auseinanderhalten zu müssen. Das sollten dann jedoch jeweils Spezialisten übernehmen und nicht die Tester selbst. Ist übrigens ein weit verbreitetes Problem von Hobbyathleten, dass dies bei ihnen nicht in der Form geschieht.)

Worum es mir hier eigentlich geht, ist der Punkt, dass oft die Effizienz des Sportgeräts gegenüber der Effizienz der Ergonomie überbewertet wird und dann bestimmten Eigenschaften des Sportgeräts eine Wirkung zugeschrieben wird, welche diese de facto nicht haben. In diesem Beispiel ist damit das Gewicht des Bikes speziell im Hinblick auf die Gesamteffizienz beim Fahren gemeint – ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Formulierung im Testbericht „lädt nicht zu Sprints ein“. Das Verhältnis der beiden Ebenen von Effizienz nun zu beurteilen, ist nicht ganz trivial, speziell weil die Effizienz der Ergonomie nur schwierig zu messen und noch viel schwieriger zu berechnen ist. Nichtsdestotrotz kann ich zumindest die Ergonomie des Sportgeräts messen und überschlagsweise auch gut berechnen und dabei die Einflüsse verschiedener objektiver Parameter des Bikes berücksichtigen. Wenn sich nun an der Effizienz des Bikes bei Veränderung der Bike-Parameter nicht viel tut, ist es naheliegend, dass der Einfluss der Ergonomie überwiegt. Das können dann immer noch Eigenschaften des Bikes sein, aber eben andere, also z.B. der Abstand von Lenker und Sattel und nicht der Rollwiderstand der Reifen, können aber auch individuellere Parameter des Sportlers und weniger die des Bikes sein (diese sollten sich bei mehreren Testern jedoch klären).

Womit wir endlich bei der Effizienz des Fahrrads und entsprechend bei der Schulphysik :) angelangt wären. Wie gesagt, Effizienz ist Aufwand durch Wirkung, also betrachten wir den Aufwand, die Wirkung soll ja gleich sein. Aufwand ist Arbeit und Arbeit ist Kraft mal Weg. Der Weg ist wiederum auch eher vorgegeben, bleibt also noch die Kraft. Welche Kräfte müssen wir nun also überwinden oder aufwenden, um die jeweils gewünschte Wirkung zu erzielen? Zu unterscheiden sind hier jedenfalls die zwei großen Szenarien, wo einmal Bike und Biker zusammen bewegt werden müssen, also um etwa von A nach B zu kommen, und andererseits vor allem das Bike unabhängig vom Biker bewegt wird, also alle möglichen Fahrmanöver.

Widmen wir uns zunächst Szenario eins (A nach B). Die wichtigsten Kräfte sind hier der Widerstand durch Rollreibung, dann bei schnellerem Fahren der Luftwiderstand und natürlich bergauf der Widerstand durch die Gravitation. Ersterer ist abhängig vom Widerstandskoeffizienten der Reifen und der Normalkraft. Die Normalkraft ist wiederum abhängig vom Gesamtgewicht von Rad und Fahrer. Ein kleiner Unterschied im Gewicht des Rades spielt hier kaum eine Rolle, während jeder zustimmen wird, das die Wahl der Reifen (also deren Reibungskoeffizient) einen ganz erheblichen Einfluss auf die Effizienz des Fahrrads hat. Der Luftwiderstand ist vom Gewicht nur sehr indirekt beeinflusst, während die Schwerkraft komplett vom Gewicht bestimmt wird, hier allerdings auch wieder von der Summe aus Gewicht von Rad und Fahrer. Der Unterschied bei einem Durchschnittsfahrer und einer Gewichtsdifferenz von einem Kilo beim Bike wurde hier schon berechnet (wenn auch leider nur auf zwei Kommastellen genau :) ).

Kommen wir damit zu sekundären Effekten, die sich zum Beispiel durch einen unrunden Tritt und daraus folgend aus ständigen Beschleunigungen und Verzögerungen ergeben. (Für die Verzögerungen brauchen wir als Fahrer nicht zu sorgen, für die Beschleunigungen aber schon, ist also zusätzlicher Aufwand.) Hier gilt Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Wie groß die Beschleunigung ist, kann man nur schwer genau sagen, sie muss für ein insgesamt gleichmäßiges Tempo aber so groß sein wie die Verzögerung, die wiederum umso größer ist, je steiler der Berg und je höher das Tempo, wobei hier die Gravitation den Luftwiderstand schlägt. Wir wissen also, dies ist ein Effekt, der vor allem an steilen Bergen eine Rolle spielt. Der andere Faktor war aber wieder das Gesamtgewicht. Also: an steilen Bergen ein insgesamt nicht zu vernachlässigender Faktor, aber durch das Bikegewicht kaum beeinflusst. Vergessen haben wir jetzt allerdings die Reifen, die ja nicht nur als Masse insgesamt nach vorne beschleunigt werden müssen, sondern auch noch in (schnellere) Rotation versetzt werden müssen. (Wir sind also nun bei den rotierenden Massen!) Das kann nun ausrechnen, wer will (ist nicht sehr kompliziert, erfordert aber einiges an Annahmen über Radgrößen, Gewichtsverteilung etc., also spare ich mir das quantitativ), ich kann mir aber vorstellen, dass wenn ich ein Kilogramm bei 29“ da reinpacke, ich das durchaus merke, wenn ich steil bergauf fahre. Ist ja aber auch egal, weil das Jibb seinen Speck in den Rahmen und nicht in die Räder (die waren im Test ja zumindest hinsichtlich Reifen normiert) packt und der Rahmen zum Glück nicht rotiert.

Bleibt in diesem Abschnitt noch der durch die Federung induzierte Aufwand beim Treten a.k.a Wippen. Der ist jetzt auch quantitativ nicht so leicht zu fassen, weil abhängig vom Hub und Untergrund. Bei unruhigem Untergrund hat die Federung ja sogar Vorteile, weil sich der Schwerpunkt auf einer geraden Linie bewegt. Gleiches gilt für den Einfluss der Reifen bei kleineren Unebenheiten. Aber auch in allen diesen Fällen gilt: Bewegt wird vor allem der Fahrer, das Rad spielt hier den geringeren Einfluss und entsprechend ist ein kleiner Gewichtsunterschied des Rads unbedeutend (hier sogar noch mehr, weil ein Teil des Rads ja ungefedert ist und deshalb nicht mitgehoben wird). Zum Spaß aber trotzdem eine kleine Abschätzung: Stell dir vor, du hast 150 mm FW und 30% Sag und du wippst extrem, also sagen wir mal den halben Sag, dann hebst du deinen Schwerpunkt pro Kurbelumdrehung unnötigerweise um 5 cm an. Bei einer Kurbelumdrehung kommst du aber im Extremfall nur einen guten halben Reifenumfang vorwärts, also etwa drei Meter. Natürlich ist die Steigung groß, aber du wirst nicht viel mehr als einen halben Meter Höhe dabei gewinnen. Alle anderen Widerstände unberücksichtigt, liegt der Verlust durchs Wippen des Fahrwerks dann im Bereich von 10%, das ist durchaus beachtlich.

Kommen wir nun noch zum anderen Bereich der Bewegungen, wo nur das Fahrrad und nicht der Fahrer bewegt wird, also einzelne Fahrmanöver. Dabei können wir davon ausgehen, dass sich Fahrer und Fahrrad vor und nach dem Manöver gemeinsam gleichmäßig fortbewegen und die allgemeinen Effekte der Bewegung bereits im Vorigen behandelt worden sind. Es reicht dann also, sich für Effizienzbetrachtungen auf zB Manöver in der Ebene zu beschränken. Klar ist es schwieriger, das Bike in einem Anstieg über eine Stufe zu heben, aber das kommt eben daher, dass Bike und Fahrer zusammen den Berg hoch bewegt werden müssen und da ist der Einfluss des Bikes alleine wieder nicht so entscheidend.

Nehmen wir als erstes Szenario das Offensichtliche, also das Anheben des Bikes zum Beispiel beim Fahren eine Stufe hinauf oder bei einem Bunny Hop. Hier ist klar, dass das Mehrgewicht des Bikes gegen den Widerstand der Gravitation gehoben werden muss, der Mehraufwand übersetzt sich hier also direkt aus dem Mehrgewicht. Ein Kilogramm bei 14 oder 15 kg Bikegewicht sind also ungefähr 7% Mehraufwand, das ist nicht zu vernachlässigen, allerdings war vorhin im Extrembeispiel Wippen der Unterschied sogar größer und der Einfluss verschiedener Reifen beim Rollwiderstand dürfte auch leicht in dieser Kategorie spielen. Dazu gilt es noch zu bedenken, wie hoch die Stufe denn ist, die es zu bewältigen gilt (ich erinnere: Kraft mal Weg). Wenn das nur ein dicker Ast von 5 cm ist, bleibt der Mehraufwand in Grenzen. Eine Stufe von 20 cm ist was anderes, aber wie oft kommt die vor?

Gehen wir zu einem anderen Szenario, nämlich Kurvenfahren. Da muss man das Bike neigen. Nun, wo ist da der Mehraufwand, schließlich gibt es doch die Gravitation, die das Bike von alleine neigt? Man sollte hier den Gyroskopischen Effekt nicht vergessen, also die Kräfte, die zum Überwinden der Erhaltung des Trägheitsmoments der rotierenden Räder notwendig sind. Geschieht dadurch, dass man den Körperschwerpunkt auf dem Bike verlagert, hat also mit dem Gewicht des Bikes (also insbesondere mit dem Gewicht des Rahmens, Laufräder sind da andere Baustelle) nicht zu tun. Überhaupt sind alle Manöver, die vor allem mit einem Verlagern des Körpergewichts zu tun haben, tendenziell kaum vom Bikegewicht beeinflusst. Hier ist zu bedenken, dass der Fahrer in aller Regel deutlich schwerer ist als das Fahrrad, die Hebel also immer eindeutig zugunsten des Fahrers ausfallen und deshalb notwendige Bewegungen fast immer im Rahmen bleiben. Sieht auf Motorrädern dann auch mal anders aus.

Bleiben noch Manöver, wo das Bike nicht vertikal bewegt werden muss, sondern lateral, also zum Beispiel zum Einleiten eines Drifts. Extrembeispiel wäre hier wohl ein Tailwhip, wenn auch nicht im aktuellen Beispiel relevant. Da leuchtet es natürlich ein, dass ein Mehrgewicht des Rahmens einen deutlichen Einfluss hat. Bei eher beschränkten Bewegungen wie beim Einleiten eines Drifts ist die Frage, ob da nicht die Hebelkräfte, die sich aus der Kippung der Achse des Hinterrads ergeben, schon wieder relevanter werden als die Hebelkräfte zum Schwänken des Rahmens. Ach ja, Drift, also wahrscheinlich blockiert das Hinterrad, also keine Kreiselwirkung… :) Aber es bleibt dabei, einen Einfluss des Rahmengewichts hier verorten zu wollen, ist schwierig. Andererseits spielt die Bike-Geometrie bei allen diesen Manövern eine offensichtliche Rolle. Einen Einfluss des Rahmens rein aufgrund seines Gewichts entsprechend klar zuschreiben zu wollen, halte ich daher für überaus gewagt.

Zusammengefasst bleibt für mich die Sache klar. Das Gewicht des Bikes hat natürlich einen Einfluss aufs Fahren mit dem Rad, und der ist in vielen Fällen sogar meßbar, aber er ist im Gegensatz zu häufig geäußerten Meinungen nur recht selten tatsächlich fühlbar. Dass man es in bestimmten Situationen fühlen kann, würde ich bestätigen, die sind aber relativ selten und umso seltener, je mehr es ums „normale Radfahren“ geht. Andererseits gibt es bestimmt viele Situationen, wo sich ein Bike vielleicht schwer anfühlt, wo aber der tatsächliche Hintergrund vielmehr in der Geometrie oder anderen Parametern zu suchen ist, der dann bestimmte Bewegungen auf einem Rad schwerer macht oder zumindest schwerer erscheinen lässt als auf einem anderen Rad. Manche Dinge fallen uns halt einfach schwer.
tl;dr
 
Mein Test war mein altes Stumpjumper vs. Enduro

Stumpjumper war auch richtung Enduro aufgebaut: Öhlins Stahlfeder gabel und Dämpfer, Super G Reifen
Dafür aber auch XX1 Gruppe. hatte 13,8kg
Mein Enduro hatte Fox Stahlfedergabel und Dämpfer, Gruppe ein Mischmasch aus X0, GX und NX Kurbel.
Hatte über 16kg
Hochgequält habe ich mich mit beiden, hatte nicht den eindruck, dass es mit einen der beiden besser geht.
Im Steilen würde ich sagen, das Enduro ging durch 29er besser, da das Vorderrad nicht so schnell steigt.

Hatte später auch die XX1 auf das Enduro gebaut und hatte den Eindruck, die Kurbel ist steifer beim Pedalieren.
 
Jetzt nicht ablenken hier, ich klammere gar nichts aus! Du kamst ja mit dem leicht abstrusen Vorschlag, den Einfluss des Gewichts dadurch auszuprobieren, dass ich das Mehrgewicht per Flüssigkeit in die Reifen stecken soll, was nun mal einerseits wenig Bezug zum aktuellen Fall hat und andererseits ja geradezu zur Behandlung von rotierenden Massen in größerer Tiefe, als das beim Rahmen der Fall ist, herausfordert.

Unabhängig davon kritisiere ich keine Tester, wie du an anderer Stelle ausführlich nachlesen kannst, sondern im Wesentlichen eine Formulierung des Redakteurs, der aus den sicherlich gesammelten Eindrücken der Tester den Text des Testberichts erstellt hat, und im Weiteren, was Manche dann daraus hier machen.

Doch zurück zu deinem Einwurf. Die Verwendung des Begriffs Systemgewicht ist nicht falsch und meine Berechnung ist nicht hinfällig (mal abgesehen davon, dass die tatsächliche Überschlagsrechnung hier gar nicht von mir kam, sondern von jemand anderem). Die Berechnung (oder besser gesagt Überlegung) ist nicht exakt, aber in Bezug auf das Rahmengewicht, um das es hier ja zumindest implizit vor allem geht, hinreichend genau. Ich schlüssele dir die Physik dazu gerne etwas weiter auf. Vorausgeschickt sei jedoch, dass all das auf dem Thema Effizienz aufbaut. Andererseits bin ich der Meinung (und habe das an anderer Stelle hier auch schon geschrieben), dass die tatsächliche Effizienz für solche Tests gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist für mich der Fahreindruck und damit eine gefühlte Effizienz, denn als Spaßfahrer ist für mich das Fahrerlebnis und nicht die Zeit beim Fahrradfahren relevant. Alles was folgt, geht also nur auf den Text des Testberichts zurück, der nahelegt, dass ein Testeindruck im Wesentlichen auf eine objektive Eigenschaft des Rads, nämlich sein Gewicht, zurückzuführen sei. Meine Ausführungen ändern also nichts an den geschilderten Testeindrücken oder an der Qualität des Rads an sich, sondern sollen lediglich ein Missverständnis aufklären, das offensichtlich weit verbreitet ist.

Also Effizienz. Effizienz ist Aufwand durch Wirkung. Je mehr Aufwand ich betreiben muss, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, umso weniger effizient ist etwas. Da unser Leistungsreservoir beim Sport immer begrenzt ist, mögen wir natürlich Effizienz (zumindest meistens, manchmal zu Trainingszwecke auch nicht), weil wir dann mehr tun können. Bei einem Sport wie Fahrradfahren muss ich die Effizienz aber in zwei Teile zerlegen. Da gibt es einerseits die Effizienz des Sportgeräts, also wieviel Arbeit muss ich ins Rad reinstecken, damit hinterher der gewünschte Effekt herauskommt. Dazu gleich noch mehr, aber da spielen logischerweise Dinge wie Rollwiderstand und auch Gewicht eine Rolle. Andererseits gibt es aber noch die Effizienz der Ergonomie, also wieviel Arbeit müssen meine Muskeln verrichten, damit am Rad überhaupt der Input ankommt, der bei gegebener Effizienz des Rads dann für den gewünschten Output sorgt.

Die Effizienz der Ergonomie ist jetzt insofern komplizierter zu erfassen, weil da einerseits Eigenschaften des Rads eine Rolle spielen (zuvorderst natürlich die Geometrie des Rahmens, aber auch viele andere Dinge wie Sattelform, Pedale, …) und andererseits die körperlichen Voraussetzungen des jeweiligen Radfahrers, die individuell unterschiedlich sind und mit dem Rad gar nichts zu tun haben. Wenn ich diese Effizienz dann auch noch nach dem Eindruck bewerte, kommen nochmal andere Parameter hinzu, weil sich die Arbeit mancher Muskelgruppen anders, also angenehmer oder unangenehmer, anfühlen kann als die von anderen, was dann wiederum zum Beispiel vom Trainingszustand oder einfach „Gewöhnung“ abhängen mag.

Wenn ich nun nach Testeindrücken frage, bekomme ich die Kombination von Effizienz des Rades und Effizienz der Ergonomie. Zumindest sollte ich das bekommen, denn es ist nicht Aufgabe des Testers, die beiden zu trennen. Und schließlich will ich das auch, denn mich als Leser des Tests interessiert ja vor allem, wie sich das Rad später anfühlt (also die Kombination aus beidem). Daraus wird natürlich auch klar, warum solche Tests nie total objektiv sein können, weil sich die Ergonomie zwischen Tester und Leser höchstwahrscheinlich unterscheiden wird. Deshalb ist es gut, wenn Tests entweder viele Tester haben, weil sich dann deren jeweilige Eigenheiten rausmitteln (die eigenen muss man natürlich auch einschätzen können und in Bezug setzen), oder man hat Tests von nur einem Tester, bei dem man als Leser die Eigenheiten aber einschätzen kann, weil man schon viele Tests des Testers gelesen hat. (Tests von Firmen zur Produktentwicklung oder von Wettkampfathleten zur Optimierung haben natürlich das Problem, die beiden Aspekte von Effizienz auseinanderhalten zu müssen. Das sollten dann jedoch jeweils Spezialisten übernehmen und nicht die Tester selbst. Ist übrigens ein weit verbreitetes Problem von Hobbyathleten, dass dies bei ihnen nicht in der Form geschieht.)

Worum es mir hier eigentlich geht, ist der Punkt, dass oft die Effizienz des Sportgeräts gegenüber der Effizienz der Ergonomie überbewertet wird und dann bestimmten Eigenschaften des Sportgeräts eine Wirkung zugeschrieben wird, welche diese de facto nicht haben. In diesem Beispiel ist damit das Gewicht des Bikes speziell im Hinblick auf die Gesamteffizienz beim Fahren gemeint – ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Formulierung im Testbericht „lädt nicht zu Sprints ein“. Das Verhältnis der beiden Ebenen von Effizienz nun zu beurteilen, ist nicht ganz trivial, speziell weil die Effizienz der Ergonomie nur schwierig zu messen und noch viel schwieriger zu berechnen ist. Nichtsdestotrotz kann ich zumindest die Ergonomie des Sportgeräts messen und überschlagsweise auch gut berechnen und dabei die Einflüsse verschiedener objektiver Parameter des Bikes berücksichtigen. Wenn sich nun an der Effizienz des Bikes bei Veränderung der Bike-Parameter nicht viel tut, ist es naheliegend, dass der Einfluss der Ergonomie überwiegt. Das können dann immer noch Eigenschaften des Bikes sein, aber eben andere, also z.B. der Abstand von Lenker und Sattel und nicht der Rollwiderstand der Reifen, können aber auch individuellere Parameter des Sportlers und weniger die des Bikes sein (diese sollten sich bei mehreren Testern jedoch klären).

Womit wir endlich bei der Effizienz des Fahrrads und entsprechend bei der Schulphysik :) angelangt wären. Wie gesagt, Effizienz ist Aufwand durch Wirkung, also betrachten wir den Aufwand, die Wirkung soll ja gleich sein. Aufwand ist Arbeit und Arbeit ist Kraft mal Weg. Der Weg ist wiederum auch eher vorgegeben, bleibt also noch die Kraft. Welche Kräfte müssen wir nun also überwinden oder aufwenden, um die jeweils gewünschte Wirkung zu erzielen? Zu unterscheiden sind hier jedenfalls die zwei großen Szenarien, wo einmal Bike und Biker zusammen bewegt werden müssen, also um etwa von A nach B zu kommen, und andererseits vor allem das Bike unabhängig vom Biker bewegt wird, also alle möglichen Fahrmanöver.

Widmen wir uns zunächst Szenario eins (A nach B). Die wichtigsten Kräfte sind hier der Widerstand durch Rollreibung, dann bei schnellerem Fahren der Luftwiderstand und natürlich bergauf der Widerstand durch die Gravitation. Ersterer ist abhängig vom Widerstandskoeffizienten der Reifen und der Normalkraft. Die Normalkraft ist wiederum abhängig vom Gesamtgewicht von Rad und Fahrer. Ein kleiner Unterschied im Gewicht des Rades spielt hier kaum eine Rolle, während jeder zustimmen wird, das die Wahl der Reifen (also deren Reibungskoeffizient) einen ganz erheblichen Einfluss auf die Effizienz des Fahrrads hat. Der Luftwiderstand ist vom Gewicht nur sehr indirekt beeinflusst, während die Schwerkraft komplett vom Gewicht bestimmt wird, hier allerdings auch wieder von der Summe aus Gewicht von Rad und Fahrer. Der Unterschied bei einem Durchschnittsfahrer und einer Gewichtsdifferenz von einem Kilo beim Bike wurde hier schon berechnet (wenn auch leider nur auf zwei Kommastellen genau :) ).

Kommen wir damit zu sekundären Effekten, die sich zum Beispiel durch einen unrunden Tritt und daraus folgend aus ständigen Beschleunigungen und Verzögerungen ergeben. (Für die Verzögerungen brauchen wir als Fahrer nicht zu sorgen, für die Beschleunigungen aber schon, ist also zusätzlicher Aufwand.) Hier gilt Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Wie groß die Beschleunigung ist, kann man nur schwer genau sagen, sie muss für ein insgesamt gleichmäßiges Tempo aber so groß sein wie die Verzögerung, die wiederum umso größer ist, je steiler der Berg und je höher das Tempo, wobei hier die Gravitation den Luftwiderstand schlägt. Wir wissen also, dies ist ein Effekt, der vor allem an steilen Bergen eine Rolle spielt. Der andere Faktor war aber wieder das Gesamtgewicht. Also: an steilen Bergen ein insgesamt nicht zu vernachlässigender Faktor, aber durch das Bikegewicht kaum beeinflusst. Vergessen haben wir jetzt allerdings die Reifen, die ja nicht nur als Masse insgesamt nach vorne beschleunigt werden müssen, sondern auch noch in (schnellere) Rotation versetzt werden müssen. (Wir sind also nun bei den rotierenden Massen!) Das kann nun ausrechnen, wer will (ist nicht sehr kompliziert, erfordert aber einiges an Annahmen über Radgrößen, Gewichtsverteilung etc., also spare ich mir das quantitativ), ich kann mir aber vorstellen, dass wenn ich ein Kilogramm bei 29“ da reinpacke, ich das durchaus merke, wenn ich steil bergauf fahre. Ist ja aber auch egal, weil das Jibb seinen Speck in den Rahmen und nicht in die Räder (die waren im Test ja zumindest hinsichtlich Reifen normiert) packt und der Rahmen zum Glück nicht rotiert.

Bleibt in diesem Abschnitt noch der durch die Federung induzierte Aufwand beim Treten a.k.a Wippen. Der ist jetzt auch quantitativ nicht so leicht zu fassen, weil abhängig vom Hub und Untergrund. Bei unruhigem Untergrund hat die Federung ja sogar Vorteile, weil sich der Schwerpunkt auf einer geraden Linie bewegt. Gleiches gilt für den Einfluss der Reifen bei kleineren Unebenheiten. Aber auch in allen diesen Fällen gilt: Bewegt wird vor allem der Fahrer, das Rad spielt hier den geringeren Einfluss und entsprechend ist ein kleiner Gewichtsunterschied des Rads unbedeutend (hier sogar noch mehr, weil ein Teil des Rads ja ungefedert ist und deshalb nicht mitgehoben wird). Zum Spaß aber trotzdem eine kleine Abschätzung: Stell dir vor, du hast 150 mm FW und 30% Sag und du wippst extrem, also sagen wir mal den halben Sag, dann hebst du deinen Schwerpunkt pro Kurbelumdrehung unnötigerweise um 5 cm an. Bei einer Kurbelumdrehung kommst du aber im Extremfall nur einen guten halben Reifenumfang vorwärts, also etwa drei Meter. Natürlich ist die Steigung groß, aber du wirst nicht viel mehr als einen halben Meter Höhe dabei gewinnen. Alle anderen Widerstände unberücksichtigt, liegt der Verlust durchs Wippen des Fahrwerks dann im Bereich von 10%, das ist durchaus beachtlich.

Kommen wir nun noch zum anderen Bereich der Bewegungen, wo nur das Fahrrad und nicht der Fahrer bewegt wird, also einzelne Fahrmanöver. Dabei können wir davon ausgehen, dass sich Fahrer und Fahrrad vor und nach dem Manöver gemeinsam gleichmäßig fortbewegen und die allgemeinen Effekte der Bewegung bereits im Vorigen behandelt worden sind. Es reicht dann also, sich für Effizienzbetrachtungen auf zB Manöver in der Ebene zu beschränken. Klar ist es schwieriger, das Bike in einem Anstieg über eine Stufe zu heben, aber das kommt eben daher, dass Bike und Fahrer zusammen den Berg hoch bewegt werden müssen und da ist der Einfluss des Bikes alleine wieder nicht so entscheidend.

Nehmen wir als erstes Szenario das Offensichtliche, also das Anheben des Bikes zum Beispiel beim Fahren eine Stufe hinauf oder bei einem Bunny Hop. Hier ist klar, dass das Mehrgewicht des Bikes gegen den Widerstand der Gravitation gehoben werden muss, der Mehraufwand übersetzt sich hier also direkt aus dem Mehrgewicht. Ein Kilogramm bei 14 oder 15 kg Bikegewicht sind also ungefähr 7% Mehraufwand, das ist nicht zu vernachlässigen, allerdings war vorhin im Extrembeispiel Wippen der Unterschied sogar größer und der Einfluss verschiedener Reifen beim Rollwiderstand dürfte auch leicht in dieser Kategorie spielen. Dazu gilt es noch zu bedenken, wie hoch die Stufe denn ist, die es zu bewältigen gilt (ich erinnere: Kraft mal Weg). Wenn das nur ein dicker Ast von 5 cm ist, bleibt der Mehraufwand in Grenzen. Eine Stufe von 20 cm ist was anderes, aber wie oft kommt die vor?

Gehen wir zu einem anderen Szenario, nämlich Kurvenfahren. Da muss man das Bike neigen. Nun, wo ist da der Mehraufwand, schließlich gibt es doch die Gravitation, die das Bike von alleine neigt? Man sollte hier den Gyroskopischen Effekt nicht vergessen, also die Kräfte, die zum Überwinden der Erhaltung des Trägheitsmoments der rotierenden Räder notwendig sind. Geschieht dadurch, dass man den Körperschwerpunkt auf dem Bike verlagert, hat also mit dem Gewicht des Bikes (also insbesondere mit dem Gewicht des Rahmens, Laufräder sind da andere Baustelle) nicht zu tun. Überhaupt sind alle Manöver, die vor allem mit einem Verlagern des Körpergewichts zu tun haben, tendenziell kaum vom Bikegewicht beeinflusst. Hier ist zu bedenken, dass der Fahrer in aller Regel deutlich schwerer ist als das Fahrrad, die Hebel also immer eindeutig zugunsten des Fahrers ausfallen und deshalb notwendige Bewegungen fast immer im Rahmen bleiben. Sieht auf Motorrädern dann auch mal anders aus.

Bleiben noch Manöver, wo das Bike nicht vertikal bewegt werden muss, sondern lateral, also zum Beispiel zum Einleiten eines Drifts. Extrembeispiel wäre hier wohl ein Tailwhip, wenn auch nicht im aktuellen Beispiel relevant. Da leuchtet es natürlich ein, dass ein Mehrgewicht des Rahmens einen deutlichen Einfluss hat. Bei eher beschränkten Bewegungen wie beim Einleiten eines Drifts ist die Frage, ob da nicht die Hebelkräfte, die sich aus der Kippung der Achse des Hinterrads ergeben, schon wieder relevanter werden als die Hebelkräfte zum Schwänken des Rahmens. Ach ja, Drift, also wahrscheinlich blockiert das Hinterrad, also keine Kreiselwirkung… :) Aber es bleibt dabei, einen Einfluss des Rahmengewichts hier verorten zu wollen, ist schwierig. Andererseits spielt die Bike-Geometrie bei allen diesen Manövern eine offensichtliche Rolle. Einen Einfluss des Rahmens rein aufgrund seines Gewichts entsprechend klar zuschreiben zu wollen, halte ich daher für überaus gewagt.

Zusammengefasst bleibt für mich die Sache klar. Das Gewicht des Bikes hat natürlich einen Einfluss aufs Fahren mit dem Rad, und der ist in vielen Fällen sogar meßbar, aber er ist im Gegensatz zu häufig geäußerten Meinungen nur recht selten tatsächlich fühlbar. Dass man es in bestimmten Situationen fühlen kann, würde ich bestätigen, die sind aber relativ selten und umso seltener, je mehr es ums „normale Radfahren“ geht. Andererseits gibt es bestimmt viele Situationen, wo sich ein Bike vielleicht schwer anfühlt, wo aber der tatsächliche Hintergrund vielmehr in der Geometrie oder anderen Parametern zu suchen ist, der dann bestimmte Bewegungen auf einem Rad schwerer macht oder zumindest schwerer erscheinen lässt als auf einem anderen Rad. Manche Dinge fallen uns halt einfach schwer.
Das hat sich doch kein Mensch alles durchgelesen.
Leute es geht nur um ein Fahrrad und ihr Texten hier teilweise in Homer und Ilias Länge.
 
Jetzt nicht ablenken hier, ich klammere gar nichts aus! Du kamst ja mit dem leicht abstrusen Vorschlag, den Einfluss des Gewichts dadurch auszuprobieren, dass ich das Mehrgewicht per Flüssigkeit in die Reifen stecken soll, was nun mal einerseits wenig Bezug zum aktuellen Fall hat und andererseits ja geradezu zur Behandlung von rotierenden Massen in größerer Tiefe, als das beim Rahmen der Fall ist, herausfordert.

Unabhängig davon kritisiere ich keine Tester, wie du an anderer Stelle ausführlich nachlesen kannst, sondern im Wesentlichen eine Formulierung des Redakteurs, der aus den sicherlich gesammelten Eindrücken der Tester den Text des Testberichts erstellt hat, und im Weiteren, was Manche dann daraus hier machen.

Doch zurück zu deinem Einwurf. Die Verwendung des Begriffs Systemgewicht ist nicht falsch und meine Berechnung ist nicht hinfällig (mal abgesehen davon, dass die tatsächliche Überschlagsrechnung hier gar nicht von mir kam, sondern von jemand anderem). Die Berechnung (oder besser gesagt Überlegung) ist nicht exakt, aber in Bezug auf das Rahmengewicht, um das es hier ja zumindest implizit vor allem geht, hinreichend genau. Ich schlüssele dir die Physik dazu gerne etwas weiter auf. Vorausgeschickt sei jedoch, dass all das auf dem Thema Effizienz aufbaut. Andererseits bin ich der Meinung (und habe das an anderer Stelle hier auch schon geschrieben), dass die tatsächliche Effizienz für solche Tests gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist für mich der Fahreindruck und damit eine gefühlte Effizienz, denn als Spaßfahrer ist für mich das Fahrerlebnis und nicht die Zeit beim Fahrradfahren relevant. Alles was folgt, geht also nur auf den Text des Testberichts zurück, der nahelegt, dass ein Testeindruck im Wesentlichen auf eine objektive Eigenschaft des Rads, nämlich sein Gewicht, zurückzuführen sei. Meine Ausführungen ändern also nichts an den geschilderten Testeindrücken oder an der Qualität des Rads an sich, sondern sollen lediglich ein Missverständnis aufklären, das offensichtlich weit verbreitet ist.

Also Effizienz. Effizienz ist Aufwand durch Wirkung. Je mehr Aufwand ich betreiben muss, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, umso weniger effizient ist etwas. Da unser Leistungsreservoir beim Sport immer begrenzt ist, mögen wir natürlich Effizienz (zumindest meistens, manchmal zu Trainingszwecke auch nicht), weil wir dann mehr tun können. Bei einem Sport wie Fahrradfahren muss ich die Effizienz aber in zwei Teile zerlegen. Da gibt es einerseits die Effizienz des Sportgeräts, also wieviel Arbeit muss ich ins Rad reinstecken, damit hinterher der gewünschte Effekt herauskommt. Dazu gleich noch mehr, aber da spielen logischerweise Dinge wie Rollwiderstand und auch Gewicht eine Rolle. Andererseits gibt es aber noch die Effizienz der Ergonomie, also wieviel Arbeit müssen meine Muskeln verrichten, damit am Rad überhaupt der Input ankommt, der bei gegebener Effizienz des Rads dann für den gewünschten Output sorgt.

Die Effizienz der Ergonomie ist jetzt insofern komplizierter zu erfassen, weil da einerseits Eigenschaften des Rads eine Rolle spielen (zuvorderst natürlich die Geometrie des Rahmens, aber auch viele andere Dinge wie Sattelform, Pedale, …) und andererseits die körperlichen Voraussetzungen des jeweiligen Radfahrers, die individuell unterschiedlich sind und mit dem Rad gar nichts zu tun haben. Wenn ich diese Effizienz dann auch noch nach dem Eindruck bewerte, kommen nochmal andere Parameter hinzu, weil sich die Arbeit mancher Muskelgruppen anders, also angenehmer oder unangenehmer, anfühlen kann als die von anderen, was dann wiederum zum Beispiel vom Trainingszustand oder einfach „Gewöhnung“ abhängen mag.

Wenn ich nun nach Testeindrücken frage, bekomme ich die Kombination von Effizienz des Rades und Effizienz der Ergonomie. Zumindest sollte ich das bekommen, denn es ist nicht Aufgabe des Testers, die beiden zu trennen. Und schließlich will ich das auch, denn mich als Leser des Tests interessiert ja vor allem, wie sich das Rad später anfühlt (also die Kombination aus beidem). Daraus wird natürlich auch klar, warum solche Tests nie total objektiv sein können, weil sich die Ergonomie zwischen Tester und Leser höchstwahrscheinlich unterscheiden wird. Deshalb ist es gut, wenn Tests entweder viele Tester haben, weil sich dann deren jeweilige Eigenheiten rausmitteln (die eigenen muss man natürlich auch einschätzen können und in Bezug setzen), oder man hat Tests von nur einem Tester, bei dem man als Leser die Eigenheiten aber einschätzen kann, weil man schon viele Tests des Testers gelesen hat. (Tests von Firmen zur Produktentwicklung oder von Wettkampfathleten zur Optimierung haben natürlich das Problem, die beiden Aspekte von Effizienz auseinanderhalten zu müssen. Das sollten dann jedoch jeweils Spezialisten übernehmen und nicht die Tester selbst. Ist übrigens ein weit verbreitetes Problem von Hobbyathleten, dass dies bei ihnen nicht in der Form geschieht.)

Worum es mir hier eigentlich geht, ist der Punkt, dass oft die Effizienz des Sportgeräts gegenüber der Effizienz der Ergonomie überbewertet wird und dann bestimmten Eigenschaften des Sportgeräts eine Wirkung zugeschrieben wird, welche diese de facto nicht haben. In diesem Beispiel ist damit das Gewicht des Bikes speziell im Hinblick auf die Gesamteffizienz beim Fahren gemeint – ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Formulierung im Testbericht „lädt nicht zu Sprints ein“. Das Verhältnis der beiden Ebenen von Effizienz nun zu beurteilen, ist nicht ganz trivial, speziell weil die Effizienz der Ergonomie nur schwierig zu messen und noch viel schwieriger zu berechnen ist. Nichtsdestotrotz kann ich zumindest die Ergonomie des Sportgeräts messen und überschlagsweise auch gut berechnen und dabei die Einflüsse verschiedener objektiver Parameter des Bikes berücksichtigen. Wenn sich nun an der Effizienz des Bikes bei Veränderung der Bike-Parameter nicht viel tut, ist es naheliegend, dass der Einfluss der Ergonomie überwiegt. Das können dann immer noch Eigenschaften des Bikes sein, aber eben andere, also z.B. der Abstand von Lenker und Sattel und nicht der Rollwiderstand der Reifen, können aber auch individuellere Parameter des Sportlers und weniger die des Bikes sein (diese sollten sich bei mehreren Testern jedoch klären).

Womit wir endlich bei der Effizienz des Fahrrads und entsprechend bei der Schulphysik :) angelangt wären. Wie gesagt, Effizienz ist Aufwand durch Wirkung, also betrachten wir den Aufwand, die Wirkung soll ja gleich sein. Aufwand ist Arbeit und Arbeit ist Kraft mal Weg. Der Weg ist wiederum auch eher vorgegeben, bleibt also noch die Kraft. Welche Kräfte müssen wir nun also überwinden oder aufwenden, um die jeweils gewünschte Wirkung zu erzielen? Zu unterscheiden sind hier jedenfalls die zwei großen Szenarien, wo einmal Bike und Biker zusammen bewegt werden müssen, also um etwa von A nach B zu kommen, und andererseits vor allem das Bike unabhängig vom Biker bewegt wird, also alle möglichen Fahrmanöver.

Widmen wir uns zunächst Szenario eins (A nach B). Die wichtigsten Kräfte sind hier der Widerstand durch Rollreibung, dann bei schnellerem Fahren der Luftwiderstand und natürlich bergauf der Widerstand durch die Gravitation. Ersterer ist abhängig vom Widerstandskoeffizienten der Reifen und der Normalkraft. Die Normalkraft ist wiederum abhängig vom Gesamtgewicht von Rad und Fahrer. Ein kleiner Unterschied im Gewicht des Rades spielt hier kaum eine Rolle, während jeder zustimmen wird, das die Wahl der Reifen (also deren Reibungskoeffizient) einen ganz erheblichen Einfluss auf die Effizienz des Fahrrads hat. Der Luftwiderstand ist vom Gewicht nur sehr indirekt beeinflusst, während die Schwerkraft komplett vom Gewicht bestimmt wird, hier allerdings auch wieder von der Summe aus Gewicht von Rad und Fahrer. Der Unterschied bei einem Durchschnittsfahrer und einer Gewichtsdifferenz von einem Kilo beim Bike wurde hier schon berechnet (wenn auch leider nur auf zwei Kommastellen genau :) ).

Kommen wir damit zu sekundären Effekten, die sich zum Beispiel durch einen unrunden Tritt und daraus folgend aus ständigen Beschleunigungen und Verzögerungen ergeben. (Für die Verzögerungen brauchen wir als Fahrer nicht zu sorgen, für die Beschleunigungen aber schon, ist also zusätzlicher Aufwand.) Hier gilt Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Wie groß die Beschleunigung ist, kann man nur schwer genau sagen, sie muss für ein insgesamt gleichmäßiges Tempo aber so groß sein wie die Verzögerung, die wiederum umso größer ist, je steiler der Berg und je höher das Tempo, wobei hier die Gravitation den Luftwiderstand schlägt. Wir wissen also, dies ist ein Effekt, der vor allem an steilen Bergen eine Rolle spielt. Der andere Faktor war aber wieder das Gesamtgewicht. Also: an steilen Bergen ein insgesamt nicht zu vernachlässigender Faktor, aber durch das Bikegewicht kaum beeinflusst. Vergessen haben wir jetzt allerdings die Reifen, die ja nicht nur als Masse insgesamt nach vorne beschleunigt werden müssen, sondern auch noch in (schnellere) Rotation versetzt werden müssen. (Wir sind also nun bei den rotierenden Massen!) Das kann nun ausrechnen, wer will (ist nicht sehr kompliziert, erfordert aber einiges an Annahmen über Radgrößen, Gewichtsverteilung etc., also spare ich mir das quantitativ), ich kann mir aber vorstellen, dass wenn ich ein Kilogramm bei 29“ da reinpacke, ich das durchaus merke, wenn ich steil bergauf fahre. Ist ja aber auch egal, weil das Jibb seinen Speck in den Rahmen und nicht in die Räder (die waren im Test ja zumindest hinsichtlich Reifen normiert) packt und der Rahmen zum Glück nicht rotiert.

Bleibt in diesem Abschnitt noch der durch die Federung induzierte Aufwand beim Treten a.k.a Wippen. Der ist jetzt auch quantitativ nicht so leicht zu fassen, weil abhängig vom Hub und Untergrund. Bei unruhigem Untergrund hat die Federung ja sogar Vorteile, weil sich der Schwerpunkt auf einer geraden Linie bewegt. Gleiches gilt für den Einfluss der Reifen bei kleineren Unebenheiten. Aber auch in allen diesen Fällen gilt: Bewegt wird vor allem der Fahrer, das Rad spielt hier den geringeren Einfluss und entsprechend ist ein kleiner Gewichtsunterschied des Rads unbedeutend (hier sogar noch mehr, weil ein Teil des Rads ja ungefedert ist und deshalb nicht mitgehoben wird). Zum Spaß aber trotzdem eine kleine Abschätzung: Stell dir vor, du hast 150 mm FW und 30% Sag und du wippst extrem, also sagen wir mal den halben Sag, dann hebst du deinen Schwerpunkt pro Kurbelumdrehung unnötigerweise um 5 cm an. Bei einer Kurbelumdrehung kommst du aber im Extremfall nur einen guten halben Reifenumfang vorwärts, also etwa drei Meter. Natürlich ist die Steigung groß, aber du wirst nicht viel mehr als einen halben Meter Höhe dabei gewinnen. Alle anderen Widerstände unberücksichtigt, liegt der Verlust durchs Wippen des Fahrwerks dann im Bereich von 10%, das ist durchaus beachtlich.

Kommen wir nun noch zum anderen Bereich der Bewegungen, wo nur das Fahrrad und nicht der Fahrer bewegt wird, also einzelne Fahrmanöver. Dabei können wir davon ausgehen, dass sich Fahrer und Fahrrad vor und nach dem Manöver gemeinsam gleichmäßig fortbewegen und die allgemeinen Effekte der Bewegung bereits im Vorigen behandelt worden sind. Es reicht dann also, sich für Effizienzbetrachtungen auf zB Manöver in der Ebene zu beschränken. Klar ist es schwieriger, das Bike in einem Anstieg über eine Stufe zu heben, aber das kommt eben daher, dass Bike und Fahrer zusammen den Berg hoch bewegt werden müssen und da ist der Einfluss des Bikes alleine wieder nicht so entscheidend.

Nehmen wir als erstes Szenario das Offensichtliche, also das Anheben des Bikes zum Beispiel beim Fahren eine Stufe hinauf oder bei einem Bunny Hop. Hier ist klar, dass das Mehrgewicht des Bikes gegen den Widerstand der Gravitation gehoben werden muss, der Mehraufwand übersetzt sich hier also direkt aus dem Mehrgewicht. Ein Kilogramm bei 14 oder 15 kg Bikegewicht sind also ungefähr 7% Mehraufwand, das ist nicht zu vernachlässigen, allerdings war vorhin im Extrembeispiel Wippen der Unterschied sogar größer und der Einfluss verschiedener Reifen beim Rollwiderstand dürfte auch leicht in dieser Kategorie spielen. Dazu gilt es noch zu bedenken, wie hoch die Stufe denn ist, die es zu bewältigen gilt (ich erinnere: Kraft mal Weg). Wenn das nur ein dicker Ast von 5 cm ist, bleibt der Mehraufwand in Grenzen. Eine Stufe von 20 cm ist was anderes, aber wie oft kommt die vor?

Gehen wir zu einem anderen Szenario, nämlich Kurvenfahren. Da muss man das Bike neigen. Nun, wo ist da der Mehraufwand, schließlich gibt es doch die Gravitation, die das Bike von alleine neigt? Man sollte hier den Gyroskopischen Effekt nicht vergessen, also die Kräfte, die zum Überwinden der Erhaltung des Trägheitsmoments der rotierenden Räder notwendig sind. Geschieht dadurch, dass man den Körperschwerpunkt auf dem Bike verlagert, hat also mit dem Gewicht des Bikes (also insbesondere mit dem Gewicht des Rahmens, Laufräder sind da andere Baustelle) nicht zu tun. Überhaupt sind alle Manöver, die vor allem mit einem Verlagern des Körpergewichts zu tun haben, tendenziell kaum vom Bikegewicht beeinflusst. Hier ist zu bedenken, dass der Fahrer in aller Regel deutlich schwerer ist als das Fahrrad, die Hebel also immer eindeutig zugunsten des Fahrers ausfallen und deshalb notwendige Bewegungen fast immer im Rahmen bleiben. Sieht auf Motorrädern dann auch mal anders aus.

Bleiben noch Manöver, wo das Bike nicht vertikal bewegt werden muss, sondern lateral, also zum Beispiel zum Einleiten eines Drifts. Extrembeispiel wäre hier wohl ein Tailwhip, wenn auch nicht im aktuellen Beispiel relevant. Da leuchtet es natürlich ein, dass ein Mehrgewicht des Rahmens einen deutlichen Einfluss hat. Bei eher beschränkten Bewegungen wie beim Einleiten eines Drifts ist die Frage, ob da nicht die Hebelkräfte, die sich aus der Kippung der Achse des Hinterrads ergeben, schon wieder relevanter werden als die Hebelkräfte zum Schwänken des Rahmens. Ach ja, Drift, also wahrscheinlich blockiert das Hinterrad, also keine Kreiselwirkung… :) Aber es bleibt dabei, einen Einfluss des Rahmengewichts hier verorten zu wollen, ist schwierig. Andererseits spielt die Bike-Geometrie bei allen diesen Manövern eine offensichtliche Rolle. Einen Einfluss des Rahmens rein aufgrund seines Gewichts entsprechend klar zuschreiben zu wollen, halte ich daher für überaus gewagt.

Zusammengefasst bleibt für mich die Sache klar. Das Gewicht des Bikes hat natürlich einen Einfluss aufs Fahren mit dem Rad, und der ist in vielen Fällen sogar meßbar, aber er ist im Gegensatz zu häufig geäußerten Meinungen nur recht selten tatsächlich fühlbar. Dass man es in bestimmten Situationen fühlen kann, würde ich bestätigen, die sind aber relativ selten und umso seltener, je mehr es ums „normale Radfahren“ geht. Andererseits gibt es bestimmt viele Situationen, wo sich ein Bike vielleicht schwer anfühlt, wo aber der tatsächliche Hintergrund vielmehr in der Geometrie oder anderen Parametern zu suchen ist, der dann bestimmte Bewegungen auf einem Rad schwerer macht oder zumindest schwerer erscheinen lässt als auf einem anderen Rad. Manche Dinge fallen uns halt einfach schwer.
habs gelesen und naja, bisschen viel blabla.... ist nur ein bike wtf
 
Ich will jetzt nicht rechthaberisch wirken, trotzdem nachfolgend ein paar kurze Antworten.
Systemgewicht ist es egal wo sich das Gewicht versteckt. Ob Rahmen oder LR ist komplett egal.
Fahrer A 70kg und 15kg Enduro = 85kg Systemgewicht
Fahrer B 75kg und 10XC HT = 85 kg Systemgewicht
Richtig, stand auch nie zur Debatte, oder?
Kann da nichts entdecken was so dramatisch wäre dies hier mehrfach zu zerlegen.
Da ist auch nichts dramatisch. Hab ich nie behauptet. Es gibt lediglich eine Schlussfolgerung, die ich für mindestens fragwürdig, eigentlich aber für falsch halte. Hat aber nichts mit dem Bike und seinem Fahrverhalten oder auch mit dem Test zu tun. Daher alles gut. 👍
Sorry dachte es kommt von dir. Das es falsch ist habe ich oben aufgeführt.

Der Rest ist mir zu viel Schulphysik und Text also komme ich zu dem unterem Teil.
Ist nicht meine Absicht, jemanden zum Lesen oder Nachdenken zu zwingen. Bin auch komplett indifferent, wenn es jemand nicht macht. Wenn es jemand trotzdem macht und vielleicht was davon mitnehmen kann, freut es mich natürlich. Aber heut hat es hier geregnet, da hab ich halt mal getextet… 😉

Ich war 2019 oder sowas auf einem Testevent. Scott Ransom vs YT Capra 29, beides Topmodell in XL. Differenz ca. 1,5-2kg. Das war deutlich spürbar, dabei rede ich nur von bergab.
Zwei Bikes, durchaus unterschiedliche Geo, sicher unterschiedliche Kinematik, wahrscheinlich viele unterschiedliche Anbauteile, unterschiedliches Gewicht. Wäre seltsam, wenn da kein Unterschied spürbar wäre. Ich behaupte aber trotzdem mal, dass das unterschiedliche Gewicht da am wenigsten zum unterschiedlichen Eindruck beigetragen hat.

Ist Gewicht spürbar und ändert es das Fahrverhalten? Für den Hobbybiker der entspannt auf dem Schotterweg rollt sicherlich kaum. Wer entspannt den bergauf tritt und zügig bergab fährt vielleicht auch nicht. Wer aber vom RR kommt und damit 200km dreht, wird sicherlich 1kg am MTB merken.
Was ich mich frage: Spürst du den Unterschied erst nach den 200 km bzw dem MTB-Äquivalent dazu oder gleich beim Draufsetzen? Wenn gleich beim Draufsetzen, würde ich gerne wissen, wie das geht, denn wenn ich das verstehe, konstruiere ich eine neuartige Waage. 😂 Falls erst am Ende, glaube ich das durchaus, ist aber was anderes, als was im Text zum Test steht.

Wer entspannt bergauf tritt und Mach 3 durchs Gemüse bergab ballert, dem wird sicherlich auch 1kg egal sein. Der nächste tritt vielleicht selbst seine 1.000-2.000hm und wuchtet das Bike dabei über das Kuhgatter, der will vielleicht nicht das 1kg extra.

Das Jibb ist sicherlich ein klasse Bike wer darauf Lust hat. Enduro zu viel, Trailbike vielleicht minimal zu wenig, der wird sicherlich das Jibb sich genauer anschauen.
Wer aber vielleicht ein 15-16kg Ballerbike/Enduro hat, wird vielleicht einen größeren Kontrast dazu wollen. Vielleicht aber auch nicht.
Ich finde den Test sehr positiv und ist genau was ich erwartet habe bzw mir vorgestellt habe. Spannendes Bike, alles andere hätte mich von Raaw enttäuscht.
Da kann ich nur zustimmen. Finde das auch ein gutes Bike und eben auch einen guten Test. Hatte ich auch schon an anderer Stelle so geschrieben.

Darfst gerne antworten und ich würde mich auch darüber freuen, speziell natürlich zur Wiegethematik. 😉 Ich für meine Seite würde es aber dabei belassen, sonst ufert das doch zu sehr aus hier. Trotzdem oder gerade deshalb schon mal danke für die Diskussion.
 
Die physikalischen Verhältnisse eines sich bewegenden Fahrrades inkl. Mensch zu beschreiben ist unheimlich schwierig - bei einem Rennvelo, welches über eine flache Strasse getreten wird, ist das bedeutend einfacher.
Das ist richtig, im Detail und quantitativ ist das alles andere als trivial. Etwas vereinfachend und qualitativ kann man mMn aber schon ein wenig und durchaus vernünftig spekulieren und dabei zu ganz erhellenden Einsichten kommen.

Ich sehe hier einfach vielmehr ein psychologisches als ein physikalisches Problem: weil der Tester weiss, dass das Rad schwerer ist, kommt es ihm auch träger vor. Das bestätigen auch die anderen « ich habe x mit y verglichen » Aussagen. Nicht umsonst gibt es in relevanteren Lebensbereichen Blind- bzw. Doppelblindstudien. Und so lange diese beim Biken nicht gemacht werden können, fliesst immer eine subjektive Meinung des Testers oder der Testerin ein - auch unbewusst. Und genau darum stören mich dann so wertende Aussagen wie es sei träge. Man kann auf das Gewicht hinweisen, man kann über Gründe, Vor- und Nachteile davon sprechen, aber den Leuten im Test einzureden, das Rad fühle sich deswegen träge an finde ich wird dem Rad nicht gerecht.
Du sprichst hier einen wichtigen Punkt an. Ich würde mich trotzdem nicht einfach hinstellen und diese Schlussfolgerung ziehen. Du weißt ja zB gar nicht, ob die Tester die Gewichte kannten, wobei ein Blindtest bei Bikes natürlich nicht geht und es beim einzigen Alu-Modell naheliegend ist, dass zumindest der Rahmen der schwerste ist. Und es ist klar, dass sich kaum ein Mensch bei seinen Einschätzungen völlig von seinen Erwartungen lösen kann. Komplette Objektivität gibt es da ganz sicher nicht.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen (nicht Bike, sondern andere Sportart), dass es viel schwieriger ist, als man erst mal denkt, seine eigenen Erfahrungen möglichst neutral zu beschreiben und da nicht gleich irgendwelche Schlussfolgerungen jenseits der reinen Erfahrung einfließen zu lassen, zumal man ja in einem Bereich agiert, wo man sich zumindest für einen Experten hält. Genauso ist es dann natürlich kompliziert, bei der Auswertung dieser Testbeschreibungen sinnvoll zu unterscheiden, was tatsächlich neutraler Bericht von gemachten Erfahrungen ist und was eventuell schon darüber hinausgeht, ob beabsichtigt oder nicht.

Zudem sollte man bedenken, dass das nicht alles professionelle Tester waren, sondern teils zwar Bike-Profis mit tollem Bike-Können, aber nicht zwingend mit viel Erfahrung im Testumfeld. Das kann einerseits auch Vorteile haben, andererseits bringt es aber Probleme, weil das Beschreiben von Erfahrungen auch eine Kompetenz ist, die ohne Übung nicht selbstverständlich vorhanden ist.

Gleichzeitig glaube ich immer noch, dass im « normalen » Trailbikebetrieb, also zumeist Forststrassen oder wenig technische Singletrails hoch und dann auf irgendwelchen Trails runter, eine Differenz von 1kg praktisch unspürbar sind. Aber dazu müsste man wohl wirklich mal einen Blindtest machen….
Das mit den Blindtests ist natürlich im Bikebereich reines Wunschdenken, aber man sollte die Erfahrungen mit Blindtests aus anderen Bereichen bei der Einschätzungen von Biketests natürlich bedenken. Aber auch bei den üblichen Tests kann man viel darüber diskutieren, was das beste Vorgehen ist. Tests mit vielen Testern und vielen Bikes haben die Vorteile, dass man einerseits Vergleiche ziehen kann und andererseits verschiedene Tester individuelle Präferenzen einzelner Tester nivellieren. Andererseits bedeutet das aber, dass jeder Tester nur begrenzt Zeit mit jedem Bike verbringt, und wer würde abstreiten, dass es beim Biken sowas wie Tagesform gibt, was natürlich auch für Tester gilt. Dazu wird dann der Einfluss größer, welches Bike man unmittelbar davor gefahren ist, und insgesamt scheint diese Art von Tests anfälliger für ungewollte Beeinflussungen zu sein.

Testet dagegen ein Tester ein Produkt über längere Zeit, ist der Eindruck von diesem Produkt umfassender und weniger von anderen Rahmenbedingungen wie Tagesform, Wetter, von welchem anderen Bike man gerade kommt etc. abhängig. Dafür blendet man vielleicht negative Dinge einfach aus und das gar nicht absichtlich, sondern weil man sich einfach an gewisse Dinge gewöhnt und sich dann auf die eine oder andere Art damit arrangiert. Das natürlich umso mehr, je größer die Sympathie aus irgendwelche Gründen für das Produkt vielleicht ist. Zudem hängt die Einschätzung bei Einzeltestern natürlich stark von persönlichen Präferenzen ab, selbst wenn der Tester versucht, diese möglichst auszublenden oder zumindest offen darzulegen. Ob eine solche Präferenz für jeden Leser eines Tests deutlich wird, darf bezweifelt werden.

Nichtsdestotrotz halte ich viele Tests für durchaus aussagekräftig und wertvoll, und ich würde auch allen Testern erst mal unterstellen, dass sie mit bestem Wissen und Gewissen an die Sache herangehen. Dass dann natürlich Tests von manchen Testern, Medien oder Organisationen wertvoller sind als andere, liegt in der Natur der Sache. Letztlich kommt das aber immer auch auf die Konsumenten an. Man sollte halt immer den Kontext eines Tests bedenken und am besten regelmäßig Tests von bestimmten Testern verfolgen, auch wenn nicht jedes getestete Produkt für einen persönlich interessant ist. Aber immerhin kann man dann einen Test besser einordnen, sollte etwas getestet werden, das für einen persönlich relevant ist.
 
Zwei Bikes, durchaus unterschiedliche Geo, sicher unterschiedliche Kinematik, wahrscheinlich viele unterschiedliche Anbauteile, unterschiedliches Gewicht. Wäre seltsam, wenn da kein Unterschied spürbar wäre. Ich behaupte aber trotzdem mal, dass das unterschiedliche Gewicht da am wenigsten zum unterschiedlichen Eindruck beigetragen hat.
Die Geo vom Ransom in XL und dem damaligen Capra CF XL ist nicht so immens unterschiedlich. Das Ransom war sogar etwas länger, dazu weicher abgestimmt und nur mit FIT4. Obwohl das Capra bockhart abgestimmt war, war das etwas größere und weicher abgestimmte Ransom leichtfüßiger. Es war leichter zu legen bei mittleren Geschwindigkeiten etc. Das Capra hat ein immensen Grunspeed gebraucht um ins Arbeiten zu kommen damit es sich nicht schwerfällig anfühlt.

Was ich mich frage: Spürst du den Unterschied erst nach den 200 km bzw dem MTB-Äquivalent dazu oder gleich beim Draufsetzen? Wenn gleich beim Draufsetzen, würde ich gerne wissen, wie das geht, denn wenn ich das verstehe, konstruiere ich eine neuartige Waage. 😂 Falls erst am Ende, glaube ich das durchaus, ist aber was anderes, als was im Text zum Test steht.
Ich fahre keine 200km RR Runden. Ich fahre seit Jahren eher grobstollige Bikes. Hab mein braves 13,8kg Enduro ersetzt durch ein ca. 15kg Enduro und empfand die Vorteile der Geo deutlich besser als das Mehrgewicht. Trotzdem habe ich nach dem Reifentausch später die 0,25kg Mindergewicht bergab als angenehm und positiv empfunden. Das Gefühl hatte ich auch beim LRS Tausch am Trail-HT.
Ich hab mir schon selbst einige Gedanken zu dem Thema gemacht, siehe hier. Wieso bin ich mit einem 12,2kg DC nicht schneller als mit meinem 13,3kg Trail-HT oder nur minimal schneller als mit 15kg Enduro?

Wieso spielt das mein leichtestes Bike mit leicht rollenden Reifen nicht seine Vorteile in der Ebene und bergauf aus?

Genau der Punkt was vom Papier deutlich für das DC spricht aber irgendwie bei mir bisher nicht passt. Vermutlich weil ich nach subjektivem Empfinden fahre und einfach entspanntes Cruisen bisher bergauf und in der Ebene gefahren bin.

Das DC war bei mir mal ein Bike was gut rollen sollte und gleichzeitig wollte ich mal was "leichtes" und "besser rollendes" haben. Bisher mit meinem jetzigen Fahrstil, geht aber das leichte Bike nicht auf für mich. Die Frage ist wieviel muss ich umstellen an mir um die Vorteile vom "leichten Bike" deutlich rausfahren zu können auf den kurzen Hausrunden.

Zwischenzeitlich hab ich ein paar wenige Runden mit 24-25kmh Durchschnitt zusammengefahren mit dem leichten Bike, natürlich gemäßigte HM und keine Endurorunden. Ich hab lernen müssen statt runter zu schalten wenn ein Anstieg kommt fester zu Treten.
Auf diesen Runden muss ich aber immer wieder abbremsen, biege ab, Fussgänger, Kurven etc, dann erneut beschleunigen. Kurzer Gegenanstieg etc...

Mit dem Enduro fahre ich steilere Trails etc, aus Gewohnheit lasse ich es auch Rollen auf leichteren Trails. Auf genau diesen leichteren Trails mach ich aber schnell mal ein paar Kurbelumdrehungen mit dem DC oder Trail-HT, dort ist die Beschleunigung durch den Kraftaufwand spürbar, es geht besser nach vorne, da passiert was ich hole mir da den Vorteil von dem Bike.

Mit meinem 13,8kg Enduro bin ich eine Runde mit einem 10kg HT und einem eBike mitgefahren. Nach 25km und 600hm war ich platt und hab langsam die Runde zu Ende fahren. Es war nicht die konstant hohe Geschwindigkeit auch bei leichten Steigungen, es waren die kurzen knackigen Anstiege die eine Lücke gerissen haben die ich zufahren musste. Ich musst dauernd zufahren, also beschleunigen.

Das ist MTB, beschleunigen, abbremsen, Bike legen unter sich etc. Man arbeitet auf dem Bike und sitzt nicht auf einem Rollentrainer und kurbelt eine Stunde mit gleicher Trittfrequenz und Leistung.

Edit: Meine Runde vom Freitag. Meinst es ist witzig einen durchdrehenden DD Hinterreifen auf grobem Schotter dauernd zu beschleunigen damit er rollt? Bergab macht es die Schwerkraft.
Screenshot_20220805-185139_Strava.jpg
 
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Die Geo vom Ransom in XL und dem damaligen Capra CF XL ist nicht so immens unterschiedlich. Das Ransom war sogar etwas länger, dazu weicher abgestimmt und nur mit FIT4. Obwohl das Capra bockhart abgestimmt war, war das etwas größere und weicher abgestimmte Ransom leichtfüßiger. Es war leichter zu legen bei mittleren Geschwindigkeiten etc. Das Capra hat ein immensen Grunspeed gebraucht um ins Arbeiten zu kommen damit es sich nicht schwerfällig anfühlt.


Ich fahre keine 200km RR Runden. Ich fahre seit Jahren eher grobstollige Bikes. Hab mein braves 13,8kg Enduro ersetzt durch ein ca. 15kg Enduro und empfand die Vorteile der Geo deutlich besser als das Mehrgewicht. Trotzdem habe ich nach dem Reifentausch später die 0,25kg Mindergewicht bergab als angenehm und positiv empfunden. Das Gefühl hatte ich auch beim LRS Tausch am Trail-HT.
Ich hab mir schon selbst einige Gedanken zu dem Thema gemacht, siehe hier. Wieso bin ich mit einem 12,2kg DC nicht schneller als mit meinem 13,3kg Trail-HT oder nur minimal schneller als mit 15kg Enduro?







Zwischenzeitlich hab ich ein paar wenige Runden mit 24-25kmh Durchschnitt zusammengefahren mit dem leichten Bike, natürlich gemäßigte HM und keine Endurorunden. Ich hab lernen müssen statt runter zu schalten wenn ein Anstieg kommt fester zu Treten.
Auf diesen Runden muss ich aber immer wieder abbremsen, biege ab, Fussgänger, Kurven etc, dann erneut beschleunigen. Kurzer Gegenanstieg etc...

Mit dem Enduro fahre ich steilere Trails etc, aus Gewohnheit lasse ich es auch Rollen auf leichteren Trails. Auf genau diesen leichteren Trails mach ich aber schnell mal ein paar Kurbelumdrehungen mit dem DC oder Trail-HT, dort ist die Beschleunigung durch den Kraftaufwand spürbar, es geht besser nach vorne, da passiert was ich hole mir da den Vorteil von dem Bike.

Mit meinem 13,8kg Enduro bin ich eine Runde mit einem 10kg HT und einem eBike mitgefahren. Nach 25km und 600hm war ich platt und hab langsam die Runde zu Ende fahren. Es war nicht die konstant hohe Geschwindigkeit auch bei leichten Steigungen, es waren die kurzen knackigen Anstiege die eine Lücke gerissen haben die ich zufahren musste. Ich musst dauernd zufahren, also beschleunigen.

Das ist MTB, beschleunigen, abbremsen, Bike legen unter sich etc. Man arbeitet auf dem Bike und sitzt nicht auf einem Rollentrainer und kurbelt eine Stunde mit gleicher Trittfrequenz und Leistung.

Edit: Meine Runde vom Freitag. Meinst es ist witzig einen durchdrehenden DD Hinterreifen auf grobem Schotter dauernd zu beschleunigen damit er rollt? Bergab macht es die Schwerkraft.
Anhang anzeigen 1529334
Trotz meiner vorherigen Ankündigung dann doch noch mal…

Ich glaube, wir haben eigentlich eine recht ähnliche Sicht der Dinge hier. Du hast halt das Gewicht sehr in deinem Fokus. Ich gebe aber zu bedenken, dass das Enduro nicht nur schwerer ist, sondern halt auch mehr Federweg hat und das wirkt sich durchaus aus, wenn du nicht konsequent einen Lockout betätigst, umso mehr im Vergleich zu einem HT. Und wie sieht es mit den Reifen aus? Sind da nicht auf deinem Enduro ein paar andere Schlappen montiert als auf den anderen Rädern. Da gibt es halt viele Einflüsse jenseits des Gewichts.

Ich für meinen Fall hab hier zwei eher ähnliche Bikes. Eigentlich wollte ich das alte verkaufen, aber jetzt steht es immer noch hier und es ist auch ganz gut ein zweites Bike zu haben, wenn das Haupt-Bike grad ein Problem hat. Die Bikes unterscheiden sich, aber nicht unbedingt im Gewicht. Das alte Bike hat einen deutlich flacheren Sitzwinkel, deshalb sitze ich darauf viel gestreckter, wobei der Reach nicht sehr unterschiedlich ist. Jetzt bin ich das alte mal wieder gefahren und ich drücke viel mehr mal einen dickeren Gang bergauf durch, gerade hier auf meinen Hometrails wo das Ende absehbar ist. Das alte Rad fühlt sich daher quasi effizienter an. Ob ich tatsächlich schneller bin? Keine Ahnung. Mag ich das Gefühl? Eigentlich nicht, ich hab mir das neue Rad gerade auch deshalb zugelegt, weil ich eigentlich entspannter bergauf fahren wollte. Mache ich mit dem neuen Bike auch und gefällt mir, trotzdem fühlt es sich mit dem alten Bike seltsam an, so zu fahren, und es fühlt sich natürlich an, da quasi mehr Gas zu geben. Also mach ich das dann auch. Aber das liegt allein an der Sitzposition, nicht am Gewicht. Trotzdem fühlt sich so das neue Bike natürlich schwerfälliger an, oder man könnte auch sagen schwerer, ist es aber nicht.
 
Ich glaube, wir haben eigentlich eine recht ähnliche Sicht der Dinge hier. Du hast halt das Gewicht sehr in deinem Fokus. Ich gebe aber zu bedenken, dass das Enduro nicht nur schwerer ist, sondern halt auch mehr Federweg hat und das wirkt sich durchaus aus, wenn du nicht konsequent einen Lockout betätigst, umso mehr im Vergleich zu einem HT. Und wie sieht es mit den Reifen aus? Sind da nicht auf deinem Enduro ein paar andere Schlappen montiert als auf den anderen Rädern. Da gibt es halt viele Einflüsse jenseits des Gewichts.
Wir haben theoretisch eine sehr ähnliche Meinung. Außer dass ich flache Sitzwinkel hasse, 76° auf Stack an den einem Bike ist grenzwertig wenig. Ich fahre bis auf dem Dämpfer vom großen Bike alle immer offen.
Auch bin ich überhaupt nicht auf das Gewicht fixiert, Gewicht wo es sinnvoll ist, wo es ohne Performance Einbußen ohne eine Niere zu verkaufen gespart werden kann, gerne weniger.

Es muss zu den Vorlieben und dem Einsatzzweck passen. Beispiel so ein Hippster Magazin was auch Trailbikes getestet hat. Das typische genörgel an Karkassen kenne ich ja schon, nun ist aber auch MaxxTarra ein harte Mischung und nicht ausreichend für ein Trailbike am VR. Jetzt also wirklich Maxxgripp mit DD oder DH Karkasse an einem Trailbike? Wird sicherlich ein paar geben die es so wollen, nur ob es die Zielgruppe ist für ein Trailbike. Da ist dann 1kg hin oder her sicherlich auch nicht mehr das Thema.
 
Ich hab in meinen 4 Jahren am Bike am meisten die Unterschiede in der Reifenwahl gemerkt. Durch den Tausch den 2,6er Bontrager XR4 auf 2,4er Magic Mary Supersoft SG vorne und 2,4er Hans Dampf Soft SG hinten rollt mein Remedy bergauf auf Asphalt echt schwerfälliger. 🤦 Man muss schon ordentlich Schmalz in den Beinen haben, um mal 600hm auf einmal zu kurbeln. Es geht aber mit Gemütlichkeit. 😅 Auf der Forststrasse ist es Gott sei Dank wieder besser. Da waren die XR4 bergauf schon besser. Dafür hab ich bergab massiven Grip, Pannensicherheit und Wendigkeit. Das würde ich nie gegen bessere Klettereigenschaften tauschen wollen. 🙏 In Summe macht die Reifenwahl schon extrem viel aus und ist Geschmacksache. 😉
 
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Ich hatte vorher ein 2017er Scott Spark und bin mit dem Remedy vl. 5min langsamer am Trailhead als mit dem Tourenfully bei 30-40mm FW—Differenz und komplett anderer Geo. 🥳
 
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Moinsen!
das nächste Test-Bike wäre auch spannend! -- kommt das jetzt "wochenweise"?! hatte mich auf eine kurzweilige interessante info am Sonntag gefreut 😁
...oder sind beim raaw noch mehr kommentare nötig (;
rideon!
 
Hier wird erst veröffentlicht, wenn beim Raaw 200 Kommentare sind. Ist doch klar 😅😉
Ich finde das fair. Geben und nehmen und so ...
Bitte berücksichtigt aber auch unsere Ungeduld und platziert im nächsten Beitrag mindestens 3 Trigger auf dem Niveau: "Ausgebremst wird es jedoch recht spürbar durch das hohe Gewicht". Damit wir schneller auf die geforderteren 200 Beiträge kommen. Danke
🍻
 
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