Raaw Jibb im Test: Das Heavy-Duty-Trail-Bike

Sicher, das war aber nicht der Inhalt des Posts. Wenn du mit den DH Reifen eine Forststraßen Tour fährst, dann sind die da sicher überflüssig und behindern dich. Aber ob 2cm mehr Federweg das auch tun würden bezweifle ich. Man liest im Forum einfach häufig "ein 160er Bike brauche ich sowieso nicht! " Das verstehe ich nicht.
Das ist richtig. Vermutlich ist der Gedanke dahinter, dass mehr Federweg schlechter hochzutreten ist.
Was pauschal nicht stimmt.
 

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Re: Raaw Jibb im Test: Das Heavy-Duty-Trail-Bike
15.6kg 😂😂😂
https://www.pinkbike.com/news/why-you-shouldnt-worry-about-weight-much.html
Da das Jibb im test mit ehr leichten Newmen Laufrädern und kontrollreifen ausgestattet war wird sich der artikel, wenn er vom gewicht des Jibb spricht, wohl kaum auf rotierende masse beziehen.

zur ergänzung malwieder die zusammenfassung des pb efficiency tests:
Anhang anzeigen 1528832

Die frage die sich bei der Ganzen gewichtthematik stellt und die für mich bisher niemand eindeutlig beantworten konnte ist wie sehr beeinflusst das Rahmengewicht die effizienz bergauf tatsächlich.

Fühlt sich das Jibb bergauf langsam an oder ist es auch tatsächlich langsamer?
und ist der tatsächliche unterschied groß genug das er relevanz für Kundschaft hat die z.b. kein wert auf das Fahrgefühl eines leichten Bikes legt aber sehr wohl effizient den traileinstieg erreichen möchte?
Wär das Jibb leichter wärs noch schneller :)
 
Zitat aus dem Pinkbike Artikel "Nerding out..."

(Hervorhebung eingefügt)

"Some good counter-arguements

My overarching argument here is that the importance of weight is overblown, largely because the weight of the bike is pretty small compared to the weight of the rider, so an extra kilogram on the bike might add only 1% to the amount of weight you have to shift up and down hills. But there are some exceptions where this logic doesn't apply. In particular, when bunnyhopping, pumping, carrying your bike, or technical climbs involving manoeuvring the bike up and over obstacles; a kilogram on the bike may count more than a kilogram on the rider here."
Das bringt es auf den Punkt! Für mich ( ganz ausdrücklich auf meine Bedürfnisse an ein Trailbike bezogen) muss ein Bike in dieser Klasse und mit diesen Federwegen und dieser Geo unter 14 kg wiegen. Ansonsten sehe ich keinen Grund nicht direkt ein Enduro oder Allmountain zu nehmen.
 
"Optimiert" ist da nix, das ist einfach der Rohrsatz vom Madonna Enduro der auch dafür schon einfach übertrieben schwer ist und deshalb wohl ganz gut hält.
Es ist halt die Frage, ob es übertrieben ist. Deine Wortwahl lässt ja darauf schließen, dass es nicht übertrieben ist. Würde der Rahmen bei allen nach Jahren ausnahmslos halten, könnte man darauf schließen, dass der Rahmen überdimensioniert, also übertrieben ist. Dazu stellte sich noch die Frage, inwiefern das Gewicht störend ist, die Überdimensionierung also relevant ins Gewicht fallen würde. Wenn eins von beiden nicht der Fall ist, muss man es nicht übertrieben nennen. Kommt halt auch drauf an, worauf der Designer/Entwickler wert legt. Als kleine Firma muss man da wohl Prioritäten setzen und kann nicht alle Aspekte gleich abarbeiten. Ich würde mal sagen, dass da bei Raaw wahrscheinlich andere Prioritäten gesetzt werden als zB bei Last (ganz ohne das irgendwie werten zu wollen).
 
Ich wäre auch mal für eine objektivierung des Gewichtsthemas seitens der Redaktion. Besser aber nicht in diesem Test, der ist ja schon rum.

Eine gezeitete testkampagne würde hier mal in zahlrn bewegen was welche gewichtsersparnis bringt. Dann kann jeder selber entscheiden wieviel Geld er für wieviel Zeit ausgeben kann.

Hier die "gezielte Testkampagne":

Einfluss des Systemgewichts (=Gesamtgewichts Fahrermasse+Fahrradmasse) auf die Steigungswiderstände bei unterschiedlichen Steigungen. Da sich nicht jeder was unter Kräften vorstellen kann, habe ich noch die benötigte Antriebskraft zur Aufbringung des Steigungswiderstandes bei 10km/h berechnet.
Annahme ist stationäre Fahrt, also keine Beschleunigung.

Die Fahrermasse beträgt immer 75kg, die Fahrradmasse beträgt jeweils 13kg oder 14kg (1kg Differenzmasse)

Steigungswiderstand: Fst = mges * g * sin(a)

daraus ergibt sich:

für 88kg und 5% Steigung: 43,07N
für 89kg und 5% Steigung: 43,56N

für 88kg und 10% Steigung: 85,89N
für 89kg und 10% Steigung: 86,87N

Antriebskraft für Steigungswiderstand bei 10km/h:

für 88kg und 5% Steigung: 119,75W
für 89kg und 5% Steigung: 121,1W

für 88kg und 10% Steigung: 238,77W
für 89kg und 10% Steigung: 241,77W

Was lernt man draus? Für die stationäre Bergauffahrt, also lange Anstiege spielt das Fahrradgewicht eine untergeordnete Rolle. Hier betrachtet ist ja nur der Steigungswiderstand, und nicht der Gesamtwiderstand (Luftwiderstand, Antriebsverluste, Reibung Räder). Fürs generelle Handling aufm Trail kann das anders aussehen. Das ist jedoch subjektiv.
Tja, soviel zur Dynamik. Sind wohl doch keine Testkampagnen nötig.
 
www.pinkbike.com

Nerding Out: Why You Shouldn't Worry Too Much About Weight - Pinkbike

Seb Stott dives deep into the specifics of how much bike and component weight does (or doesn't) matter out on the trail.
www.pinkbike.com
www.pinkbike.com
Das interessante ist nach den ganzen Zahlen das Fazit.

Pro haltbare Teile vs extremer Leichtbau und grenzwertiger Haltbarkeit. Kommt es dir bekannt vor 😉

Gleichzeitig schreibt er dann
...But there are some exceptions where this logic doesn't apply......

Dies wird halt bei den Freunden der Systemgewicht Theorie gerne unterschlagen.
 
Das interessante ist nach den ganzen Zahlen das Fazit.

Pro haltbare Teile vs extremer Leichtbau und grenzwertiger Haltbarkeit. Kommt es dir bekannt vor 😉

Gleichzeitig schreibt er dann
...But there are some exceptions where this logic doesn't apply......

Dies wird halt bei den Freunden der Systemgewicht Theorie gerne unterschlagen.
Das Systemgewicht spielt halt eine Rolle beim konstanten bergauf Fahren. Aja und bei der Freigabe vom Hersteller :)
Bergauf auf Trails oder bergab auf Trails nicht mehr so. Dennoch ist leichter nicht immer besser vom Fahrverhalten.
 
Ein Punkt, den ich bisher vermisse: ein schweres Bike ist anders aufgebaut als ein leichtes. In den meisten Fällen ist ja nicht ein singuläres Teil (wie der Rahmen) schwerer und alles andere ist gleich, sondern die Vorliebe des Fahrers (leicht oder schwer) zieht sich durch die ganze Konstruktion.

Und erst die Kombination aller Teile ergibt ein vollständiges Bild. Dann hat man auf der einen Seite einen leichten Rahmen, aber auch leichte, gut laufende Reifen, ein straffes Fahrwerk (vielleicht sogar mit lockout) und dann merkt man natürlich ganz klar einen Unterschied zu einem diametral aufgebauten Rad mit schwerem Rahmen, Reifen fürs Grobe und super-soften Fahrwerk.

Der leichte Aufbau wird den Berg hochfliegen, muss dafür Kompromisse beim Downhill eingehen. Der schere Aufbau ist den Berg hoch eine Qual, aber dafür Bergab eine Spaßmaschine.

Und genau diese Differenzierung dürften die meisten hier ganz bewusst treffen: fahre ich oft selber hoch, viele Touren und bin bergab eh nicht so flink, dann baue ich mir was leichtes auf (und damit meine ich eben nicht nur das Gewicht eines einzelnen Bauteils, sondern die gesamte Ausrichtung des Bikes) und wenn ich eher in Bikepark ähnlichen Gefilden unterwegs bin, kann es ruhig gröber sein.

Pinkbike hat das ebenfalls mal bei dem Uphill Test beschrieben, dass die Kombination aus Reifen und Gewicht wichtig ist. Mit Downhill Reifen kann das Bike noch so leicht sein, es tritt sich schwer nach oben.

Noch ein Beispiel aus persönlicher Erfahrung: ich baue meine Bikes besonders anfänglich leicht auf. Damit meine ich nicht nur das Gewicht, sondern eben auch leicht laufende Reifen, etc. Mein Propain Hugene liegt mit Maxxis Rekon Reifen bei nicht mal 14kg und bis jetzt hat jeder, der es mal probegefahren ist, spontan gesagt "mann, geht das vorwärts!" Und das mit 1 bar im Reifen. Aber wie gesagt, das liegt an der Kombo aus geringem Gewicht, leicht laufenden Reifen und straffem Fahrwerk.

Jetzt habe ich mir für den Bikepark und Ähnliches einen Laufradsatz mit Schwalbe MM/BB Kombo aufgebaut. Der Laufradsatz wiegt eben mal ein Kg mehr, fährt sich bergab aber erste Sahne. Dann bin ich mit dem LRS mal eine normale Tour gefahren und am Berg habe ich das Gefühl gegen eine Wand zu fahren.

Es würde auch Niemand auf die Idee kommen den Unterschied zwischen einem 9kg XC Bike und einem 15kg Trailbike am 6% unterschiedlichem Systemgewicht festzumachen.
 
Das Problem ist doch, dass sich diese Shorttravel Enduro Freerider Bikes gar nicht einordnen lassen. Wozu sind die gut? Ein Enduro darf selbstverständlich 15 bis 16 kg wiegen. Die Denkweise, dass sich ein leichtes Bike leichter pedalieren lässt, beruht darauf, dass das Trailbike früher auch mit leichteren Laufrädern, Reifen, Rahmen und eben allem daherkam. Da wurde das 5010 mit Fox 34 angeboten. Usw. Dann wogen die eben auch 13 kg, dazu schnelle Reifen und leichtere LRS, weil man sagte, der Käufer dieser Bikes will mal ein bisschen durch den heimischen Wald heizen, nicht irgendwelche Drops springen oder verblocktes Gelände fahren. Darum bleibt die Frage, was soll man mit dem Jibb, statt dem Madonna?

Edit
So fände ich es viel interessanter, Jibb gegen Madonna zu testen. Cinto gegen Tarvo. Altitude gegen Instinct und wie all die Kastrationen heißen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde, zwei Kommastellen sind hier nicht ausreichend. Kann man das Thema vielleicht mit der nötigen Sorgfalt und Genauigkeit behandeln? Es geht hier schließlich ums Radfahren! :mad:
vielen Dank, hab mir schon gedacht, dass ich mit 2 Kommastellen ordentlich Lob einheimsen kann und den ein oder anderen mit ner hochgezogenen Augenbraue am Schreibtisch zurücklasse.
Gleichzeitig schreibt er dann
...But there are some exceptions where this logic doesn't apply......

Dies wird halt bei den Freunden der Systemgewicht Theorie gerne unterschlagen.
Eben bei nicht stationärer Fahrt. Beschleunigte Fahrt könnte man auch noch berechnen, hab ich aber grad kein Bock zu. Massenverteilung am Rad könnte ich eh nur grob annehmen. Wär mir zu blöd.

Oder wenn man am Lenker zieht, oder das Rad in die Schräglage zwingt.

Es bleibt jedoch, egal wie man es dreht und wendet: Der normalo Fahrer merkt das Mehrgewicht am Rahmen doch garnicht. Der ist auch nicht schneller aufm Berg wenn er ein 1kg leichteres Rad fährt. Auch nicht schneller bergab. Denn der fährt nicht so geisteskrank und legt sein Rad in jeder Kurve 45° schräg, und lupft vor jeder Wurzel das Rad hoch. Der rollt das Ding souverän aber unspektakulär runter.
Dass hier im Forum jeder krass fährt und sofort den Unterschied des Radgewichts beim reinlegen in die Kurve merkt, das ist ja völlig klar.

Ich mag auch leichte Bikes, aber gleich zu sagen man ist schneller oder besser unterwegs wenn das Rad weniger wiegt ist doch an den Haaren herbeigezogen. Die Unterschiede im Handling merken vor allem die Leute, die sehr aktiv fahren (im Forum fahren alle sehr aktiv, ich weiß).
 
Wenn im Text steht, das es "spürbar" ist, gehe ich davon aus, das die Mehrheit der Tester dies so gesehen/gefühlt haben. Vll. kann das @Gregor da noch was zu sagen.
Insgesamt ist das Bike doch gut bewertet, bis auf diese kleine Einschätzung beim Treten bergauf. Ich mag es, wenn Bikes nicht blockiert werden müssen und die Federung immer arbeitet ohne zu stören.

Ich müsste es Back 2 back mit/gegen mein Tyee testen, da das so schnell nicht passieren wird, lese ich einfach weiter die Tests
 
Mich würde mal interessieren ob es sich bei den Testern um das Gefühl auf dem Bike handelt oder tatsächliche unterschiede. In etwa das Tester X normal dem Tester Y bergauf davon fährt aber nach dem Radtausch zu tun hat zu folgen. Mein Kumpel fährt noch ein Genius tuned was ich vor dem HT2 hatte. Wir fahren auch die selben Reifen. Es ist immer wieder interessant, wenn wir tauschen denk ich mir wow ist das Genius spritzig und zieht den Berg hoch. Schneller bin ich jedoch nicht. Hier der Vergleich beim normalem fahren ohne mit der Stoppuhr am Anschlag zu sein. Hier wäre das Genius dann wahrsch. auch schneller. Meine Erfahrung ist dass das Gewicht bei der rotierenden Masse schon ne Rolle spielt und man das auch merkt. Beim Rahmen jedoch weniger, hier merkt man die Geo massiv.
Ich wäre auch mal für eine objektivierung des Gewichtsthemas seitens der Redaktion. Besser aber nicht in diesem Test, der ist ja schon rum.

Ansonsten nervt das gelaber beider Lager.
Physikalisch hat das Lager "Leicht" natürlich absolut recht aber das Lager "schwer" will/kann das nicht nachvollziehen.
Eine gezeitete testkampagne würde hier mal in zahlrn bewegen was welche gewichtsersparnis bringt. Dann kann jeder selber entscheiden wieviel Geld er für wieviel Zeit ausgeben kann. Das leichtere Teile auch eher mal zu bruch gehen lässt sich leider nicht so leicht in Zahlen bewerten. Subjektive "fühlt sich spritziger an" bewertungen können den test ja gerne ergänzen.
Anschließend an die beiden zitierten Beiträge und nicht als direkte Entgegnung gemeint:

Die Diskussion hat hier mMn eine Schlagseite bekommen, die ihr nicht gerecht wird. Die ganze physikalische Diskussion dient lediglich der Beleuchtung des Aspekts, wie relevant das Gewicht bei einem Bike ist, und ist keinesfalls als Kritik am Test als solches zu verstehen und schon gar nicht an den Eindrücken der Tester. Die Verbindung dieser beiden Themen kam ja auch nur durch eine mMn achtlose, jedenfalls schlampige Formulierung im Text zustande, die aber leider bei Testberichten häufig auftaucht.

Zuerst zu den Testeindrücken. Natürlich ist es relevant, wenn die Tester beschreiben, dass sich ein Bike effizient anfühlt oder nicht. Zumindest für mich wäre das so, wenn ich nach einem neue Bike suchen würde. Ich bin von meinem letzten Bike auf mein jetziges gewechselt, genau weil es sich speziell auch beim bergauf fahren anders anfühlt. Ist es effizienter oder weniger effizient? Keine Ahnung, wahrscheinlich kein Stück. Aber es fühlt sich auf meinem neuen Bike einfach angenehmer an. Das ist mir wichtig, weil ich nunmal lange bergauf trete (ich bin langsam). Ob ich dagegen schneller oder langsamer oben bin, ist mir herzlich egal. Würde ich Rennen fahren, wäre das anders und ich würde meine Zeiten messen und danach vielleicht entscheiden…

Deshalb, wenn ein Tester zum Ergebnis kommt, dass sich ein Bike wenig effizient anfühlt, ich aber nach einem sich effizient anfühlenden Bike Suche, dann ist doch diese Aussage sehr relevant. Weniger relevant ist es, ob es tatsächlich effizient ist. Würde ich das wissen wollen, würde ich es messen. Und ja, wenn ich dann genau messe, spielt wahrscheinlich auch das Gewicht eine Rolle. Wenn ich aber nur wissen will, ob es sich effizient anfühlt, dann spielt das Gewicht wahrscheinlich weniger eine Rolle als manch andere Faktoren.

Übrigens würde ich mal annehmen (oder es für den Test hoffen), dass der Ausgangspunkt dieser ganzen Verwirrung hier (also die Bemerkung im Testbericht, das Bike fühle sich behäbig an, weil es schwer sei), etwa so zustande gekommen ist: In verschiedenen Testreports der Testfahrer steht drin, dass das Jibb gerade bergauf sich nicht so agil anfühlt. Höchstwahrscheinlich in verschiedener Deutlichkeit und unterschiedlicher Formulierung je nach Tester. Der Redakteur hat dann all diese Beschreibungen zusammengefasst und gleichzeitig gesehen, dass das Jibb halt das schwerste Bike im Test war. Und weil sich das dann so schön griffig formulieren lässt (und das kann man ja in vielen Testreports so lesen), ist halt die kritisierte Formulierung entstanden, ohne dass sich der Verfasser wirklich Gedanken gemacht hätte. Genau diese Gedankenlosigkeit kritisiere ich aber, weil sie – wie hier ja ausführlich zu lesen ist – alle möglichen Implikationen bei Lesern hervorruft, die dann so leider nicht korrekt sind. Ich kritisiere keinesfalls die Tester oder deren Eindrücke. ich glaube auch nicht, dass die Tester berichtet haben, dass das Bike zu schwer sei, sondern eher, dass es sich wenig spritzig bergauf anfühlt. Maximal vielleicht noch, dass es sich schwer anfühlt (was unglücklich formuliert wäre, aber das muss halt der Redakteur dann zu interpretieren wissen). Die Aussage, das Bike sei zu schwer, dürfte dann auf den Mist des Verfassers des Testberichts gewachsen sein (jedenfalls hoffe ich das, sonst hätten die Tester ihre Aufgabe nicht verstanden).

Und um dann nochmal konkret auf den zitierten Beitrag von @RealNBK einzugehen: Das Lager, das physikalisch argumentiert, ist der Meinung, das Gewicht spiele eher keine Rolle, wenn es um das Fahrgefühl geht. Diejenigen, die ein Fahrgefühl über das Gewicht (quasi a priori) glauben erschließen zu können, sind das andere Lager. Wenn es dann um tatsächliche Effizienz geht und man objektiv misst (im weitesten Sinne zählt da auch Rennsport darunter), spielt Gewicht natürlich wieder eine Rolle. Ich glaube, das hast du in deinem Beitrag andersrum drin. Dass eine Messung, also Objektivierung des Themas, interessant wäre, stimme ich zu, allerdings glaube ich nicht, dass die Einzelergebnisse dieser Messungen meine Kaufentscheide stark beeinflussen würden. Da vertraue ich dann doch lieber den Eindrücken von Testern.
 
Als 80er BMXer, der mit dem GT Tequesta auf den No Way Rey Zug aufsprang, bin ich übrigens durchaus zu Frontwheel Squeaker oder Rockwalks in der Lage. Die sieht man aktuell ja regelmäßig in YouTube Shorts. Da wundert mich dann, dass hier in der Regel lange Gabeln verbaut werden. Flache Lenkwinkel und lange Gabeln sind da nämlich nervig. Vergl Slope Bikes.
 
Ein Punkt, den ich bisher vermisse: ein schweres Bike ist anders aufgebaut als ein leichtes. In den meisten Fällen ist ja nicht ein singuläres Teil (wie der Rahmen) schwerer und alles andere ist gleich, sondern die Vorliebe des Fahrers (leicht oder schwer) zieht sich durch die ganze Konstruktion.

Und erst die Kombination aller Teile ergibt ein vollständiges Bild. Dann hat man auf der einen Seite einen leichten Rahmen, aber auch leichte, gut laufende Reifen, ein straffes Fahrwerk (vielleicht sogar mit lockout) und dann merkt man natürlich ganz klar einen Unterschied zu einem diametral aufgebauten Rad mit schwerem Rahmen, Reifen fürs Grobe und super-soften Fahrwerk.

Der leichte Aufbau wird den Berg hochfliegen, muss dafür Kompromisse beim Downhill eingehen. Der schere Aufbau ist den Berg hoch eine Qual, aber dafür Bergab eine Spaßmaschine.

Und genau diese Differenzierung dürften die meisten hier ganz bewusst treffen: fahre ich oft selber hoch, viele Touren und bin bergab eh nicht so flink, dann baue ich mir was leichtes auf (und damit meine ich eben nicht nur das Gewicht eines einzelnen Bauteils, sondern die gesamte Ausrichtung des Bikes) und wenn ich eher in Bikepark ähnlichen Gefilden unterwegs bin, kann es ruhig gröber sein.

Pinkbike hat das ebenfalls mal bei dem Uphill Test beschrieben, dass die Kombination aus Reifen und Gewicht wichtig ist. Mit Downhill Reifen kann das Bike noch so leicht sein, es tritt sich schwer nach oben.

Noch ein Beispiel aus persönlicher Erfahrung: ich baue meine Bikes besonders anfänglich leicht auf. Damit meine ich nicht nur das Gewicht, sondern eben auch leicht laufende Reifen, etc. Mein Propain Hugene liegt mit Maxxis Rekon Reifen bei nicht mal 14kg und bis jetzt hat jeder, der es mal probegefahren ist, spontan gesagt "mann, geht das vorwärts!" Und das mit 1 bar im Reifen. Aber wie gesagt, das liegt an der Kombo aus geringem Gewicht, leicht laufenden Reifen und straffem Fahrwerk.

Jetzt habe ich mir für den Bikepark und Ähnliches einen Laufradsatz mit Schwalbe MM/BB Kombo aufgebaut. Der Laufradsatz wiegt eben mal ein Kg mehr, fährt sich bergab aber erste Sahne. Dann bin ich mit dem LRS mal eine normale Tour gefahren und am Berg habe ich das Gefühl gegen eine Wand zu fahren.

Es würde auch Niemand auf die Idee kommen den Unterschied zwischen einem 9kg XC Bike und einem 15kg Trailbike am 6% unterschiedlichem Systemgewicht festzumachen.
Ich stimme dir vollkommen zu in deiner Gesamtargumentation. Die beiden Einflüsse Gewicht und Ausrichtung sind schwer voneinander zu trennen, weil schwer zu entkoppeln. Deine Schlussfolgerung, du fährst mit deinem Enduro-LRS bei Touren „gegen eine Wand“ wegen Rollwiderstand und Gewicht, bedarf allerdings einer kleinen Korrektur. Du hast dieses Gefühl nur wegen des Rollwiderstands, nicht wegen des Gewichts. Ist aber nur schwer zu verifizieren, weil ja keiner genau die gleiche Reifen – also Profil und Karkasse und Gummimischung und Größe – in verschiedenen Gewichten anbietet. Müsste man tatsächlich mal einen Reifen entsprechend mit Zusatzgewicht ausstatten, um das zu demonstrieren.
 
Das interessante ist nach den ganzen Zahlen das Fazit.
Mein Fazit nach allen Diskussionen und Artikeln:

- Bikegewicht ist Relevanz fürs Fahrgefühl.

- Systemgewicht ist relevant für die Effizienz.

Bei beiden Betrachtungen muss besonders auf rotierende Masse geachtet werden.

Damit ist doch eigentlich alles klar.
 
Systemgewicht ist relevant für die Effizienz
Sytemgewicht ist relevant für die Effizienz, sofern man ganz vorne (z.B. im Rennen) mitspielen möchte.
'Systemgewicht' ist nicht geeignet, um eine generelle Aussage zu treffen, ob man mit dem Rad effizient unterwegs ist. Es müssen weitere Faktoren wie Rollwiderstand (Reifen), Einstellung der Federelemente, Geometrie, Kinematik etc. mitbetrachtet werden.
Darüber kann man wiederum den Bogen zu der Relevanz von Fahrtests (und den subjektiven Meinungen) schlagen. Die können das Gesamtsystem Rad (subjektiv) bewerten. Jeder muss für sich selbst entscheiden was ihm im welchem Maße wichtig ist.

Ich glaube, so wird n ganz guter Schuh draus. Sonst stimme ich dir voll und ganz zu:bier:
 
Das Systemgewicht spielt halt eine Rolle beim konstanten bergauf Fahren. Aja und bei der Freigabe vom Hersteller :)
Bergauf auf Trails oder bergab auf Trails nicht mehr so. Dennoch ist leichter nicht immer besser vom Fahrverhalten.

vielen Dank, hab mir schon gedacht, dass ich mit 2 Kommastellen ordentlich Lob einheimsen kann und den ein oder anderen mit ner hochgezogenen Augenbraue am Schreibtisch zurücklasse.

Eben bei nicht stationärer Fahrt. Beschleunigte Fahrt könnte man auch noch berechnen, hab ich aber grad kein Bock zu. Massenverteilung am Rad könnte ich eh nur grob annehmen. Wär mir zu blöd.

Oder wenn man am Lenker zieht, oder das Rad in die Schräglage zwingt.

Es bleibt jedoch, egal wie man es dreht und wendet: Der normalo Fahrer merkt das Mehrgewicht am Rahmen doch garnicht. Der ist auch nicht schneller aufm Berg wenn er ein 1kg leichteres Rad fährt. Auch nicht schneller bergab. Denn der fährt nicht so geisteskrank und legt sein Rad in jeder Kurve 45° schräg, und lupft vor jeder Wurzel das Rad hoch. Der rollt das Ding souverän aber unspektakulär runter.
Dass hier im Forum jeder krass fährt und sofort den Unterschied des Radgewichts beim reinlegen in die Kurve merkt, das ist ja völlig klar.

Ich mag auch leichte Bikes, aber gleich zu sagen man ist schneller oder besser unterwegs wenn das Rad weniger wiegt ist doch an den Haaren herbeigezogen. Die Unterschiede im Handling merken vor allem die Leute, die sehr aktiv fahren (im Forum fahren alle sehr aktiv, ich weiß).

Ich bin kein Leichtbau-Fan, ziehe Geo dem Leichtbau vor, aber es gibt Punkte die sind subektiv spürbar.
Deswegen störe ich mich an dem Systemgewicht und 1-2% Unterschied etc.
Ich kann die Geo von einem Bike auch nicht festmachen am Radstand alleine. Wüde bedeuten ein XL Racefully fährt sich identisch zu einem S Enduro, da beide den gleichen Radstand haben.

Die Kritik hier an den subjektiven Meinungen und Empfinungen der Tester mit theoretischem Systemgewicht zu entgegnen stört mich einfach.
 
Wer die Kohle hat oder will fährt n HD trailbike mit nem leichten Carbon lrs.
36er und coil muss sein am trailbike.
Mein 27,5er 150/140er. Egal was es wiegt, aber ich bin fit, das Bike ist arschgeil, das geht immer zu beschleunigen.
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Das Problem ist doch, dass sich diese Shorttravel Enduro Freerider Bikes gar nicht einordnen lassen. Wozu sind die gut? Ein Enduro darf selbstverständlich 15 bis 16 kg wiegen. Die Denkweise, dass sich ein leichtes Bike leichter pedalieren lässt, beruht darauf, dass das Trailbike früher auch mit leichteren Laufrädern, Reifen, Rahmen und eben allem daherkam. Da wurde das 5010 mit Fox 34 angeboten. Usw. Dann wogen die eben auch 13 kg, dazu schnelle Reifen und leichtere LRS, weil man sagte, der Käufer dieser Bikes will mal ein bisschen durch den heimischen Wald heizen, nicht irgendwelche Drops springen oder verblocktes Gelände fahren. Darum bleibt die Frage, was soll man mit dem Jibb, statt dem Madonna?

Edit
So fände ich es viel interessanter, Jibb gegen Madonna zu testen. Cinto gegen Tarvo. Altitude gegen Instinct und wie all die Kastrationen heißen.
Weniger FW fährt sich einfach weniger stelzig/hochgebockt, das Tretlager kann niedriger, Sattel auch. Meist ist es auch straffer abgestimmt.

Ich fahr mit meinem Trailbike vor allem technische Jumplines oder weiche, verwinkelte Loam-Geschichten, aber durchaus auch mal Trails, die andere mit Enduro oder DH befahren. Nehm ich halt dort etwas Speed raus, stört mich nicht. Saubere Linienwahl finde ich eh spannender als stumpfes Gebolze.
Ein stabiler Rahmen hat da wenig Nachteile (hier brechen leider auch schwere Endurorahmen gerne frühzeitig), aber Reifen und Felgen müssen nicht ultrastabil und damit schwer (rollend) sein.
Für mich machen solche Räder also durchaus Sinn, nur die bescheuerte Limitierung 29only verstehe ich da halt schlicht nicht (weil Rennen fährt doch nun wirklich keiner mit sowas)...
Klar, unnötig schwere Bikes nerven, aber Rahmen die brechen/ausschlagen/weich werden halt auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer die Kohle hat oder will fährt n HD trailbike mit nem leichten Carbon lrs.
36er und coil muss sein am trailbike.
Mein 27,5er 150/140er. Egal was es wiegt, aber ich bin fit, das Bike ist arschgeil, das geht immer zu beschleunigen. Anhang anzeigen 1529020
Würde ich (ziemlich) genau so auch fahren!
Wer es nicht versteht, brauchs halt nicht. Ist doch nix schlimmes.
 
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