Moin Moin,
die Frage ist vor rund 25 Jahren schon in der MBA beantwortet worden. Aber daß gebogene Gabelbeine mehr als im Bereich von Hundertstel Millimetern komprimieren, ist als gegebene Tatsache nicht aus der Welt zu bringen. Und genauso falsch.
Man kann das testen wie die MBA, man kann das am Computer per FEM berechnen. Allerdings bin ich bekennend faul und empfehle lieber folgendes Gedankenspiel: Frühe Federgabeln wie die MAG21 sind so weich, daß die Felge im Wiegetritt teilweise an den Bremsbelägen schleift. Folglich verschieben sich die Gabelbeine gegeneinander, eins wird "kürzer" als das andere. Bei einer weichen Starrgabel müßte ja dasselbe geschehen. Und? Hat schon mal bei jemandem die Felge im Wiegetritt an der Bremse geschliffen, ohne daß die Speichen praktisch lose waren? Nein? Q.E.D.
Dasselbe gilt übrigens auch für gebogene Sattelstreben, die bei einigen Herstellern für "Federung" am Hinterrad sorgen sollen. Würde es funktionieren, würde nichts die Sattelstreben davon abhalten, im Wiegetritt einzeln einzufedern und die Felge schleifen zu lassen. Also kann man sagen: Würde es funktionieren, würde es nicht funktionieren.
Ich habe das übrigens schon mal im Rahmen von Softtail-Hinterradfederungen ausführlicher behandelt:
http://www.gebla.de/Technik/Softtail.html
Ich selbst baue allerdings sowohl Gabeln mit geraden als auch gebogenen Gabelbeinen. Ich empfehle den Kunden, nach ihrem Geschmack zu entscheiden. Gewünschten Komfort bekommt man durch die entsprechende Wahl der Gabelbeine und des Schaftes hin, nicht durch ein bischen Krümmung.
Viele Grüße,
Georg