26.06. 14:40 Talboden Val della Artica, 1400m
Hilft nix, da muss Specki jetzt durch.
Und Specki liebt den Schnee!
Fast 400 Höhenmeter lang liegt der Weg noch unter einer dicken Schneeschicht begraben. Aber der Firn ist gerade richtig zum radln, die ersten paar Zentimeter aufgeweicht für den Grip und unten drunter schön hart, damit man nicht einsinkt.
Was beim skifahrn klappt, funktioniert auch mit dem Bike! In wenigen Minuten heize ich das kleine Tälchen ohne eine einzige Kurve hinunter. Fast bin ich enttäuscht, als der Schnee sich schließlich verabschiedet.
Out of snow... Schade!
Der folgende Trail ist mörderisch schwierig zu fahren. Meist ist nur eine undeutliche Pfadspur vorhanden, oft hopple ich ohne jeden Weg über holprige Wiesen talwärts. Ab und zu verrät ein winziger Steinmann (eher ein mageres Steinhäuflein) die richtige Spur.
Komme mir etwas allein vor zwischen den riesigen Bergen, hier war bestimmt seit dem Winter keine Menschenseele mehr. Lieber ein bisserl vorsichtig fahren, wenn hier was passiert, rettet mich so schnell wohl niemand. Handynetz ist natürlich auch weit und breit keins vorhanden, sind halt nicht die Alpen sondern die Pyrenäen: einsam, wild, abenteuerlich.
Einsame Pfadspur in ein einsames Tal.
Nach über 1000 sehr anstrengenden aber vollständig fahrbaren Höhenmetern auf S3 Niveau erreiche ich ein bisserl schlapp den Talboden im Val della Artica. Und wo ist jetzt die Alm mit meinem eiskalten Weißbier?! Glaub da kann ich lange suchen, außer einem Parkplatz ist hier weit und breit nichts zu sehen. Na macht nix, immerhin ist der Mördertrail überstanden, ab hier führt eine kleine Teerstraße ins Tal.
Übrigens... ich bin lernfähig