Das System ist ja uralt im MTB und war früh ausgestorben. Aktuell halt eher im Straßenrennsport bei Formel 1, LMP 1 und Co. im Einsatz.
Trek hat, so wie es in mehreren englischsprachigen Foren heraus kam, den hier auch genannten Stick-Slip-Effekt für die Hysteresis aktueller Federelemente verantwortlich gemacht und gibt an, genau diese mit dem thru-shaft-system zu verbessern.
Ich finde es recht wundersam, dass Trek dieses Prinzip wieder in den MTB-Bereich bringt.
Es gibt einige Aussagen von MTB-Federungsexperten und –Tuneren, die meinen, dass insbesondere im MTB Bereich Hysteresis eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Der Grund sind u.a. die relativ geringen Kräfte bei recht großer Bewegung. Es ist halt auch ein Unterschied, ob ein Rennwagen mit 300 km/h irgendwo über Asphalt bügelt und in Kurven geschmissen wird, oder ein MTB mit 40 km/h in der Abfahrt ist.
Ein Beispiel was hier auch zu nennen wäre sind Twin-tube vs. Mono-tube Dämpfern. Im Normalfall heißt es auch von Twin Tube Dämpfern, dass sie was Hysteresis betrifft auch etwas besser als Mono-Tube Designs sein sollen. Daher funktionieren sie auch so gut im Straßenrennsport. Gehen wir dagegen mal in den MTB-Abfahrtsbereich sieht das ganze anders aus. Vorausgesetzt alle Dämpfer sind sehr gut auf das Bike und das Fahrergewicht abgestimmt, dürfte es extrem schwer werden, zwischen den High-End Dämpfern mit Monotube wie EXT Arma, Push Elevensix, Fast Holy Grail, Bos, … und einem TwinTube Öhlins TTX 22m wirklich einen eindeutigen Sieger auszumachen.
Der Öhlins hätte hier sogar noch einen weiteren Vorteil, der die Reibung reduziert. Er hat einen Blader, der im Gegensatz zu einem IFP keine Reibung aufweist, die ja Trek als Hauptgrund für die die Hysteresis nennt.
Wie gesagt, ein Blader dürfte die Reibung ähnlich reduzieren, wie das Trek System, der Unterschied fällt am MTB nur so gering aus, dass die meisten Hersteller keinen wesentlichen Vorteil zum IFP sehen. Die theoretisch existierende Hysteresis durch den Gasdruck im Ausgleichsbehälter dürfte im Vergleich mit derer der Federung (Luftfeder) marginal sein, bzw. sicher kleiner als die vom Stick-Slip-Effekt und zusätzlicher Reibung durch das Thru-Shaft-System verursachte. Denn die aus dem Dämpfer fahrenden Kolbenstange der Trek Systems verursacht natürlich auch wieder beides (Gleitreibung, Stick-Slip) in geringem Maße. Wobei hier zusätzlich das Thema Verschmutzung auch eine Rolle spielt. Vielleicht sollte Trek bei dem Schaft rein und raus über ein Kolbenstangen-Verhüterlie nachdenken
Dazu kommt, dass das Gesamte Öl bei dem System über den Hauptkolben laufen muss. Dieser sieht auch nicht größer im Durchmesser aus, als andere Dämpfer (Im Straßenmotorsport sind diese Dämpfer beispielsweise absichtlich recht groß im Durchmesser). Es wird nicht nur ganz schön „eng“ da viel Technik unterzubringen, es gibt auch keine gute Trennung und Möglichkeit getrennter Einstellung und Anpassung von High-, Low- und Midspeed-Dämpfung und das für Zug- und Druckstufe. Das ist mit einem normalen Dämpfer mit Ausgleichsbehälter möglich. Mit einem Twin-Tube ala Öhlins kann sich das Öl ja sogar teilweise „entscheiden“ welches Ventil es nimmt (Hauptkolben oder Ventile vorm Ausgleichsbehälter), je nach Fahr- und Federungszustand.
Trek verlässt sich da voll auf sein RE:aktiv-Ventil. Das halt mit seinen Vor- und Nachteilen.