Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

Kann man die Kette nicht zusammengerollt ins Bad geben und so herausnehmen und dann aufrecht stehend erkalten lassen?
 
Aber wahrscheinlich hast du Recht, das es sich nicht so einfach abwaschen lässt. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß es eher daran liegt das das Paraffin im kalten Zustand gut an der Kette haftet und nicht so leicht abgeht. Sprich kaltes Wasser wird wenig bis keine Probleme bereiten.

Moin,
Vollkommen korrekt. Gießtemperatur von Paraffin sind zwischen 54 und 56 Grad. Vorher wird es eben schon weicher. Solange man mit höchstens lauwarmen Wasser drauf geht, sollte da nichts passieren. Wenn dann an der Oberfläche, nicht aber innen in der Kette. Das dürfte auch der wesentliche Grund sein warum für Squirt und Co. problematisch. Die dringen eben offenbar nicht vollends ein.

Grüße
 
Kann man die Kette nicht zusammengerollt ins Bad geben und so herausnehmen und dann aufrecht stehend erkalten lassen?
Tatsächlich empfehlen die einschlägigen Quellen hängendes auskühlen. Der Einwand von @maxracingshox scheint dennoch valide. Mal im späteren Verlauf mit experimentieren. Muss am Anfang sehen das nicht zu viele Variablen da sind. Sonst weiß man am Ende nicht mehr welche Änderung was verursacht hat.

Grüße
 
Gut, beim hängend trocknen kann man ja die Kette so aufhängen, das sich das meiste Wax in „ Fahrtrichtung“ sammelt.
 
@maxracingshox
Danke für die detailierten Ausführungen. Das macht echt mut, zumal ich schon des öfteren die diversen Schmiervarianten,
von ganz toll teuer, bis günstigst, über ganz toll versauend probiert habe. Auf den Kanaren verwende ich eine weiße Schmierung (Spanisches Mittel) welche fast völlig trocknet. Allerdings ist das Zeugs relativ teuer und nicht sehr haltbar, trägt auf und ist nicht leicht zu entfernen. Sollte es regnen tun einem die Kettenblätter bereits während der Fahrt leid!
Teflonöl von Decathlon hat mir bisher noch am besten gefallen, allerdings auch nicht sehr sauber, aber zumindest 70-100 Kilometer haltbar bevor es zu rasseln beginnt. Wenn es regnet ist nach jeder Fahrt nachschmieren angesagt. Es kostet mit 7 Euro sehr wenig schmutzt aber recht gut und ist noch leise! Ein Tropfen alle 5 Kettenglieder und es verteilt sich sehr gut. Hatte einen Sturz im Sand. Anschließend war eine neue Kette fällig. Ich kriegte das Streu-Zeugs nicht mehr restlos aus der Kette da mir auf den Kanaren die Werkstätte zum vollständigen reinigen der Kette fehlt.
Wachs/Parafin, das dachte ich mir, sollte eigentlich optimal sein. Es fällt nicht ab wenn es regnet und nimmt keinen Sand oder Steinchen auf
und schmiergelt die Kettenblätter nicht ab.
Also werde ich das mal probieren.

Kannst du bitte die Quelle deiner Parafineinkäufe posten.

Gruß Heinz
 
Moin Forengemeinde,

vorab, bevor ich irgend etwas anderes schreibe folgender Hinweis. Ich möchte an dieser Stelle keine Grundsatzdiskussion anstossen über das für und wieder verschiedener Kettenschmierstoffe, saubere Antriebe oder sonst irgendwas. Die persönliche Bike Pflege und Wartung scheint sehr Personenabhängig zu sein und so ist mir klar, dass der ein oder andere geneigt ist hier einen Kommentar im Sinne von "spar dir die Zeit und fahr mehr" zu hinterlassen. Ich möchte euch darum bitten, eben diese Kommentare, zu unterlassen.

Ich fahre gerne und viel, habe aber ebenfalls Freude daran mich mit der Technik zu befassen und hin und wieder etwas (für mich) neues zu versuchen. So auch in diesem Fall. Da ich in den letzten Tagen viel Zeit auf Recherche verwendet habe und in unserem Forum nicht viel relevante Information zum Thema finden konnte, möchte ich die Interessierten unter euch gerne teilhaben lassen.

Zum Ausgangspunkt:
Ich bin begeisterter Mountainbiker und als solcher zunächst bei jedem Wetter unterwegs. Natürlich fällt es aber auch mir leichter mich zu motivieren auf den Bock zu steigen bei schönem Wetter :). Das und die Jahreszeit werden natürlich dafür sorgen, dass erste Ergebnisse sich auf Trockenheit und Staub beziehen.

Derzeit bin ich mit einigen MTBs unterwegs, wenn es sein muss auch mal mit dem Rennrad... wobei mir dafür schlicht die Emotion fehlt.

Bezüglich der Schmierung habe ich alles "Normale" ausprobiert. Startpunkt war letztlich Rohloff Öl am Daily, wobei die Güte des Materials dort es auch einfach zulässt dass man immer wieder einfach nachölt bei eher wenig Pflege und irgendwann sind dann halt Kette und mindestens Kassette runter und müssen neu. Who Cares.

Am MTB welches ich als Sportgerät sehe, ist mir das Material offen gesagt zu Schade um derart damit umzugehen. Klar wird es im Rahmen des Einsatzes (XC) hart rangenommen und es geht mal was zu Bruch, aber eben nicht durch unsachgemäße Pflege oder Verwahrlosung.

Daneben finde ich, ein Hobel den man in einem Super Zustand hält, läuft auch einfach am besten und behält dieses Neurad Feeling länger. Für mich eine der besten "Tuning" Maßnahmen, welche man seinem Bike (und dem eigenen Kopf) zugute kommen lassen kann, neben Gewichtsabnahme am Rad (und dem Fahrer). :)

So bin ich, weil ich das ewige reinigen einer Rohloff schwarzen, aufgrund von aufgesammelten Waldbestandteilen knarzenden Kette ziemlich schnell leid war, bei den üblichen verdächtigen gelandet. F105, Finish Line Ceramic Wax, Squirt, Smoove.

Kurzum:
Alle Kettenschmierstoffe die ich hier aufliste brauchen vor Applikation eine saubere, wirklich saubere Kette. Appliziert auf eine benutzte, nicht gereinigte Kette, verursachen alle eigentlich wieder das selbe. Schwarze, mit Dreck verklebte Ketten. Ist das gegeben, haben alle Schmiermittel Ihren Charme, aber auch Ihre Grenzen.

Finish Line Ceramic Wax:
Läuft wie oben beschrieben verwendet recht gut, hat aber auch in Trockener Umgebung nur eine sehr kurze Haltbarkeit auf der Kette. Ich habe eigentlich nie mehr als 40 - 50km aus einer Schmierung erhalten. War es sehr trocken und staubig eher weniger, bis sich das leicht mahlende Gefühl einer verunreinigten Kette und ein rauer Klang eingestellt haben. Feuchtigkeit -> Meiner Erfahrung nach Taugt es für Feuchtigkeit null, es wäscht sehr sehr schnell ab. Zudem fängt das Mittel nach einer Zeit an "Sticky" zu werden und trägt ab dann den Schmutz mit sich. Die Viskosität lässt vermuten, dass das Mittel die Kette nicht sonderlich tief penetriert. Ich wage zu bezweifeln, dass zwischen Stift und Passung etwas ankommt. Die Haltbarkeit von Ketten war eher mittelmässig. Ich gebe hier bewusst keine Laufzeiten in absoluter Zahl an, da ich nicht alle Schmiermittel über identische Zeiträume und bei identischen Bedingungen gefahren bin.

F105:
Schmiert gut, gibt eine schöne leise Kette, zumindest über die ersten 30-50km. Muss penibel angewendet werden. Saubere Kette, sparsames einsprühen, abwischen. Ablüften lassen, erneut Kette äusserlich abwischen. Geht man anders vor, bleibt alles an der Kette kleben. Haltbarkeit bei Trockenheit: ok für kurze Strecken. Haltbarkeit bei Nässe: Quasi nicht gegeben aus meiner Sicht. Mindestens eine Halbierung der Trocken Standzeit. Viskosität sehr niedrig. Ich !vermute!, dass dieser Schmierstoff die Kette vollständig penetriert. Aufgrund der Beschaffenheit des an der Oberfläche befindlichen Schmierfilms kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass die Schmierung dort lange verbleibt. Unter Feuchtigkeit wird Sie wohl schnell ausgewaschen. Das passt auch zu meinen Ergebnissen. Haltbarkeit der Kette. Normal.

Squirt:
Habe ich mir mal aus Jux bestellt einfach weil es sich interessant anhörte. Bei korrekter Applikation ist Squirt wirklich ein toller Schmierstoff. Ich mag den Gedanken, dass es keine Lösungsmittel nutzt sondern auf Wasserbasis unterwegs ist. Haltbarkeit in Trockenheit etwa 60-80km. Dann wird die Kette langsam lauter und man spürt einen sich vergrößernden Widerstand. Bis dahin läuft die Kette relativ smoove, erreicht aber nie das niedrige Geräuschniveau z.B. eines F105 nach dem das Mittel wie vom Hersteller vorgegeben getrocknet ist. Viskosität ist verglichen mit dem Finish Line niedriger. Gefühlt dringt penetriert es aber die Kette nicht vollständig. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Hersteller auch deswegen angibt die Kette bei der ersten Anwendung in 2 Durchgängen zu behandeln. Wichtig ist auf jeden Fall das Mittel auf dem kleinen Ritzel durch häufige Drehung und größtmöglichen Winkel gut einzuarbeiten. Bei Nässe vermindert sich natürlich die Haltbarkeit. die 30-40km Feierabend Runde bekomme ich aber auch dann noch aus der Kette.

Smoove:
Ist meines Wissens in Deutschland noch nicht direkt erhältlich. Habs mir aus UK besorgt. Läuft auf der Kette etwas ruhiger als Squirt und hält doch deutlich länger durch. Trocken habe ich etwa 180km, feucht immerhin noch 80-100km aus der Schmierung geholt, bevor ich dachte es würde mal Zeit neu zu schmieren. Viskosität etwas höher als Squirt, auch hier vermute ich, dass es die Kette nicht vollständig durchdringt. Daher habe ich es äquivalent zu Squirt appliziert. Anders als Squirt neigt es weniger zur "Selbstreinigung durch abfallen", sondern verbleibt hartnäckiger auf der Kette. Fast ein bisschen wie Plastik. Überreste werden weniger schwarz sondern eher grau. Die Reinigung ist "Pain in the ass". Es möchte auf jeden Fall gerne an der Kette bleiben. Abbürsten ist dennoch auch hier möglich vor dem Neuschmieren. Zur Haltbarkeit der Kette: Etwa wie bei Squirt, eventuell etwas besser. Habe ab Herbst getestet, es hatte also etwas schwierigere Bedingungen. Eventuell etwas unfair.

Allen Mittelchen ist also gemein, dass man dennoch irgendwie immer wieder in die gründliche Reinigung einsteigen muss. Eine signifikante Verbesserung der Haltbarkeit der Kette konnte ich nicht feststellen. Wenn auch in der Tendenz die Wachs basierten Mittel für mich mehr Haltbarkeit ergeben haben. Ich vermute hier den Grund tatsächlich darin, dass diese Mittel keine vollständige Penetration der Kette erreichen können und so mehr durch das verhindern des eindringens von Schmutz in die Kette und die gegebene Gleitwirkung an den durch sie erreichbaren Stellen wirken.

Daher mein nächster Versuch -> Wachs.
Was erhoffe ich mir davon.
a) es ist mal wieder etwas neues, dass man ausprobieren kann
b) besserer Leichtlauf der Kette, basierend auf einigen Studien welche recherchierbar sind. Da diese Studien allerdings zumeist im Labor abgelaufen sind, bleibt für das echte Leben nur eins -> ausprobieren
c) Nach der aufwendigen Initialreinigung der Ketten geringerer Reinigungsaufwand
d) Bessere Haltbarkeit per Schmierung
e) längere standzeit der Kette / des Antriebs

Derzeitiger Stand:
Die Hardware ist bestellt. In diesem Fall zunächst Paraffin Wachs, hochraffiniert, mit Ölanteil <0,3%
Teflonpuder, Molybdändisulfid, sowie ein gebrauchter kleiner Slow Cooker zum schmelzen und applizieren.

Ich bin sehr Gespannt was das wohl wird und ob es sich als handhabbar und vorteilhaft erweisen kann. Eine gewisse Skepsis habe ich schon, aber nur ausprobieren hilft da weiter.

Gerne halte ich euch über den weiteren Fortgang, den Prozess, die aufzubringende Zeit sowie die Ergebnisse auf dem laufenden.

Bin gespannt auf wie viel Interesse, oder nicht Interesse dieses etwas exotischere Thema wohl stossen wird.

Grüße,
Sebastian
Erst einmal hoffe ich, nicht in der von Dir unerwünschten Kategorie zu diskutieren, will aber trotzdem meine Meinung kundtun, obschon diese die Gefahr in sich trägt, etwas allgemein rüber zu kommen.
Ich habe mehrere MTBs, ein 29er Fully, das ich sehr Pflege, ein 1998er Stahl Specialized, Vintage Bike, das ich auch sehr pflege und bei dem mir auch die Optik wichtig ist, win 29er Carbon Hardtail und dann, last but not least, ein 26er "Arbeits" Hardtail, mit dem ich bei Wind, Wetter, Schnee und Regen fahre, zur Arbeit und zurück 1,5 km, hundert Hm runter, abends 1,5 km zurück hundert Hm hoch, manchmal 4 km, wenn ich etwas "aushole". An letzterem verwende ich die am Specialized bereits ausgefahrenen Komponenten, mit dem Ziel, sie ganz aufzubrauchen. Während meine gepflegten Bikes bei der Wartung auch immer eine schön silbrige Kette haben, auf die dann Finish Line Wetlube kommt, dann nochmal mit einem Lappen geputzt wird (das zieht den letzten Dreck raus) und dann noch Trockenschmierstoff draufkommt, wird dies beim Arbeitsbike nur einmal im Jahr gemacht und, ansonsten, mit Wetlube nachgeölt. Ich hab manchmal echt eine dicke schwarze Kette am Arbeitsbike, aber die bereits eigentlich ausgelutschten Komponenten gehen einfach nicht kaputt. Ich denke, dass vieles optische Gründe hat und auch mir gefallen saubere Ketten. Aber zum Erhalt ist es einfach besser, wenn viel Schmotz dran ist und die ganzen Schmotze werden total überwissenschaftlich bewertet. Einen großen Unterschied gibt es reell einfach nicht. Du kannst genausogut Getriebeöl an die Kette schmieren wie Wetlube, auch wenn das nicht grün ist.
 
Kann man die Kette nicht zusammengerollt ins Bad geben und so herausnehmen und dann aufrecht stehend erkalten lassen?

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist das genau meine Methode.

Gut, beim hängend trocknen kann man ja die Kette so aufhängen, das sich das meiste Wax in „ Fahrtrichtung“ sammelt.

Habe ich auch schon überlegt. Man kann sich wirklich den Kopf darüber zerbrechen. Ich denke Probieren geht in dem Fall wirklich über studieren.
Bei der nächsten Wachsladung werde ich einfach mal die Ketten hängend erkalten lassen und schauen, ob mir beim Gebrauch was auffällt. Ich bezweifle es fast, aber Versuch macht eben kluch.

@maxracingshox
Danke für die detailierten Ausführungen. Das macht echt mut, zumal ich schon des öfteren die diversen Schmiervarianten,
von ganz toll teuer, bis günstigst, über ganz toll versauend probiert habe. Auf den Kanaren verwende ich eine weiße Schmierung (Spanisches Mittel) welche fast völlig trocknet. Allerdings ist das Zeugs relativ teuer und nicht sehr haltbar, trägt auf und ist nicht leicht zu entfernen. Sollte es regnen tun einem die Kettenblätter bereits während der Fahrt leid!
Teflonöl von Decathlon hat mir bisher noch am besten gefallen, allerdings auch nicht sehr sauber, aber zumindest 70-100 Kilometer haltbar bevor es zu rasseln beginnt. Wenn es regnet ist nach jeder Fahrt nachschmieren angesagt. Es kostet mit 7 Euro sehr wenig schmutzt aber recht gut und ist noch leise! Ein Tropfen alle 5 Kettenglieder und es verteilt sich sehr gut. Hatte einen Sturz im Sand. Anschließend war eine neue Kette fällig. Ich kriegte das Streu-Zeugs nicht mehr restlos aus der Kette da mir auf den Kanaren die Werkstätte zum vollständigen reinigen der Kette fehlt.
Wachs/Parafin, das dachte ich mir, sollte eigentlich optimal sein. Es fällt nicht ab wenn es regnet und nimmt keinen Sand oder Steinchen auf
und schmiergelt die Kettenblätter nicht ab.
Also werde ich das mal probieren.

Kannst du bitte die Quelle deiner Parafineinkäufe posten.

Gruß Heinz

Für das, was Du beschreibst, sollte Paraffin eigentlich die optimale Lösung sein.
Ich glaube ich habe meins hier gekauft: https://www.ebay.de/itm/1-20kg-Kerz...3329:m:mwj9QMUvNI3CVvAjjmpijig&frcectupt=true

1 kg ist dicke genug m.M.n.
 
[...] Aber zum Erhalt ist es einfach besser, wenn viel Schmotz dran ist und die ganzen Schmotze werden total überwissenschaftlich bewertet. Einen großen Unterschied gibt es reell einfach nicht. Du kannst genausogut Getriebeöl an die Kette schmieren wie Wetlube, auch wenn das nicht grün ist.

Da muss ich widersprechen. Die Funktionsweise flüssiger Schmierstoffe auf der Kette ist letztlich diese, dass sie sich bewegen. Bedeutet während sie Feststoffe in sich binden und diese in die Kette eintragen, bewegen Sie diese letztlich auch wieder hinaus. Sie haben zudem Die Eigenschaft nachzufliessen. Bedeutet wenn du deine Kette nachölst, verdünnst du das ganze eigentlich nur und hast nachher pro Mengeneinheit Öl weniger Schmutz in der Kette als vorher.

Wachs hingegen fließt nicht. Da bewegt sich nichts weg und macht Platz für Fremdkörper von außen. Und genau darin liegt der Charme. Es gibt dazu durchaus recherchierbare Testergebnisse die belegen dass sowohl Reibung als auch Verschleiß dadurch drastisch herunter gesetzt werden. Deine Einschätzung das es keinen großen Unterschied gibt, berruht im wesentlichen darauf, dass eben jedes Öl so funktioniert wie oben beschrieben. Wenn man das selbe wieder tut, sollte man keine anderen Ergebnisse erwarten.

Grüße
 
Erst einmal hoffe ich, nicht in der von Dir unerwünschten Kategorie zu diskutieren, will aber trotzdem meine Meinung kundtun, obschon diese die Gefahr in sich trägt, etwas allgemein rüber zu kommen.
Ich habe mehrere MTBs, ein 29er Fully, das ich sehr Pflege, ein 1998er Stahl Specialized, Vintage Bike, das ich auch sehr pflege und bei dem mir auch die Optik wichtig ist, win 29er Carbon Hardtail und dann, last but not least, ein 26er "Arbeits" Hardtail, mit dem ich bei Wind, Wetter, Schnee und Regen fahre, zur Arbeit und zurück 1,5 km, hundert Hm runter, abends 1,5 km zurück hundert Hm hoch, manchmal 4 km, wenn ich etwas "aushole". An letzterem verwende ich die am Specialized bereits ausgefahrenen Komponenten, mit dem Ziel, sie ganz aufzubrauchen. Während meine gepflegten Bikes bei der Wartung auch immer eine schön silbrige Kette haben, auf die dann Finish Line Wetlube kommt, dann nochmal mit einem Lappen geputzt wird (das zieht den letzten Dreck raus) und dann noch Trockenschmierstoff draufkommt, wird dies beim Arbeitsbike nur einmal im Jahr gemacht und, ansonsten, mit Wetlube nachgeölt. Ich hab manchmal echt eine dicke schwarze Kette am Arbeitsbike, aber die bereits eigentlich ausgelutschten Komponenten gehen einfach nicht kaputt. Ich denke, dass vieles optische Gründe hat und auch mir gefallen saubere Ketten. Aber zum Erhalt ist es einfach besser, wenn viel Schmotz dran ist und die ganzen Schmotze werden total überwissenschaftlich bewertet. Einen großen Unterschied gibt es reell einfach nicht. Du kannst genausogut Getriebeöl an die Kette schmieren wie Wetlube, auch wenn das nicht grün ist.

Klar, über die Sinnhaftigkeit und den Nutzen des ganzen kann man diskutieren. Meine Stadtschlampe steht auch seit Jahren ohne Pflege draußen im Hof und läuft auch ohne größere Probleme. Allerdings habe ich schon viele Kosten durch falsche Wartung an meinen MTBs verursacht und hätte mich vor 15 Jahren darüber gefreut, Anleitungen und Erfahrungen, wie man sie heute hat, zu finden.
 
Ich habe an den Kinderrädern eine gewachste Kette – der Grund dafür ist einfach, daß an Hosenbeinen keine Schmiere kommen kann.
Ebenso am Rad meiner Frau, aus dem gleichen Grund.

Für mein Rad ist mir der Aufwand zu hoch, ich fahre einiges mehr und bei jedem Wetter. Ich haue da einfach das Kettenöl drauf und fertig. Ist dann halt alles etwas schnoddrig bis zum nächsten Regen (wobei der Schnee im Winter die Kette am besten reinigt…)

Habe den 3kg Parafinpack bei Amazon bestellt.

Die Ketten wurden anfangs in Terpentin eingelegt und dann anschließend mit sauberem Isopropanol ausgespült.
Seit dem ersten Wachsen betreibe ich diesen Aufwand nicht mehr. Die Kette wird vor dem Wachsbad feucht abgewischt. Und durchgetrocknet.
Anfangs ging ich da noch mit dem Kärcher dran, war mir aber zu viel Aufwand für gefühlt zu wenig Vorteil.

Da der Kochtopf recht klein ist, rolle ich die Ketten zu einer Schnecke zusammen und fixiere das Ende mit einem Stück Bindedraht.
Damit es schneller geht, verflüssige ich das Paraffin in der Mikrowelle – da natürlich in einer alten Schüssel.

Drei Ketten übereinander passen in den Topf. Das ganze wird im Wasserbad erhitzt.
Die Luftblasen steigen, hoffentlich, nach oben.
Durch das Wasserbad möchte ich einfach die Gefahr umgehen, daß durch das direkte erhitzen eine Brandgefahr entsteht.
Bleibt so eine halbe Stunde im Bad, damit auch die Kette schön durchwärmt wird. Dann mit der alten Grillzange die Kette rausnehmen und stehend auf Küchenpapier erkalten lassen.

Der größte Dreck entsteht beim anschließenden Brechen der Wachsschicht.
Die Kette kommt aufs Rad, am Montageständer mehrmals alles Durchschalten, fertig.

Benutze Paraffin „Pur“, ohne Zusatz. Über Talkum hatte ich mal nachgedacht. War mir aber nicht sicher, ob man das Klümpchenfrei im Wachs verteilen kann.

Radkollege schwört auf das schnelle erkalten im Gefrierschrank. Weil dann weniger Wachs rausläuft.... Naja
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Radkollege schwört auf das schnelle erkalten im Gefrierschrank. Weil dann weniger Wachs rausläuft.... Naja
Ich stelle mir ernsthaft die Frage wie schnell das denn wieder herauslaufen wird und wie viel Wachs es braucht.
Grundsätzlich habe ich aber auch schon gelesen von Leuten die sogar auf das tauchen in kaltem Wasser schwören.

Ich werde weder das eine noch das andere zu Beginn ausprobieren. Grund: Ich möchte wissen ob es ein einfaches Verfahren gibt das letztlich nicht nur etwas für die „Freaks“ unter uns ist.

Das „Originalverfahren“ geht von 45 Sekunden tauchen der Kette mit Raumtemperatur unter Bewegung im Wachs aus.
Ich vermute bei der Masse der Kette bewirkt das kurze tauchen einen ähnlichen Effekt. Die spezifische Wärmekapazität der Kette und deren Masse sollten dafür sorgen, dass sie dabei nicht zu warm wird aber dennoch mit Wachs geflutet wird.

Grüße
 
Hallo, klingt finde ich sehr interessant und ich würde das vermutlich auch gerne mal probieren aber:
zum einen ist ja Parrafin nicht besonders der Hit wenns um die Umwelt geht und zum anderen hab ich durch das Imkerhobby meines Vater genügend an Bienenwachs zur Verfügung. Spricht etwas dagegen meine Kette mit Bienenwachs zu schmieren?
Grüße Cornelius
 
@pro021
Ich würde einfach nicht am Strand fahren. Ich habe auch mein Lehrgeld bezahlt. Auch wenn es schön ist, aber langfristig wird es schaden.

Auch wenn ein Dry Lube oder Wachs den Sand nicht anzieht, so wird zwangsweise durch die Laufräder oder die normale Strandbrise feiner Sand aufgewirbelt. Der schmirgelt dir die schützende Wachsschicht einfach weg.
Zu dem ist der auch salzig, wie die feuchte Meeresluft auch. Keine Kette mag Sand und Salz. Der große Rest des Bikes auch nicht.

p.s. Danke für den Tipp mit dem Decathlon Schmierstoff. Den werde ich mir mal besorgen.
 
Hallo, klingt finde ich sehr interessant und ich würde das vermutlich auch gerne mal probieren aber:
zum einen ist ja Parrafin nicht besonders der Hit wenns um die Umwelt geht und zum anderen hab ich durch das Imkerhobby meines Vater genügend an Bienenwachs zur Verfügung. Spricht etwas dagegen meine Kette mit Bienenwachs zu schmieren?
Grüße Cornelius

Offen gestanden weiß ich nicht wie da der Unterschied aussieht und da ich keinen Zugang zu Bienenwachs habe kann ich es nicht parallel ausprobieren.

Könntest du ja eventuell in die Hand nehmen sobald die Anleitung online ist? :)

Grüße
 
Offen gestanden weiß ich nicht wie da der Unterschied aussieht und da ich keinen Zugang zu Bienenwachs habe kann ich es nicht parallel ausprobieren.

Könntest du ja eventuell in die Hand nehmen sobald die Anleitung online ist? :)

Grüße

Ja mach ich. kann ja nicht schaden ;)
dann hoffe ich mal das ich nicht mehr allzu lange auf die Anleitung warten muss...
 
Ich stelle mir ernsthaft die Frage wie schnell das denn wieder herauslaufen wird und wie viel Wachs es braucht.
Grundsätzlich habe ich aber auch schon gelesen von Leuten die sogar auf das tauchen in kaltem Wasser schwören.

Ich werde weder das eine noch das andere zu Beginn ausprobieren. Grund: Ich möchte wissen ob es ein einfaches Verfahren gibt das letztlich nicht nur etwas für die „Freaks“ unter uns ist.

Das „Originalverfahren“ geht von 45 Sekunden tauchen der Kette mit Raumtemperatur unter Bewegung im Wachs aus.
Ich vermute bei der Masse der Kette bewirkt das kurze tauchen einen ähnlichen Effekt. Die spezifische Wärmekapazität der Kette und deren Masse sollten dafür sorgen, dass sie dabei nicht zu warm wird aber dennoch mit Wachs geflutet wird.

Grüße

Ich glaube überflüssiges Wachs wird im Betrieb doch durch den Druck seitlich herausgepresst. Im Sommer ist das Zeug ja schon „fast flüssig“.
Daher glaube ich, daß die Art und Weise des erkalten keine Rolle spielt.
Finde aber, daß die Anhaftung an einer vorgewärmten/durchwärmten Kette besser ist, als bei einer „kalten“ Kette, die kurz in das Paraffinbad gehalten wird.
Dadurch daß ich ein Wasserbad verwende, besteht keine Gefahr, daß das Paraffin zu heiß wird und sich entzündet usw. Daher laß ich die Kette einfach länger im Bad, in der Hoffnung, daß das Wachs überall reinkriecht.
 
Ich glaube überflüssiges Wachs wird im Betrieb doch durch den Druck seitlich herausgepresst. Im Sommer ist das Zeug ja schon „fast flüssig“.
Daher glaube ich, daß die Art und Weise des erkalten keine Rolle spielt.
Finde aber, daß die Anhaftung an einer vorgewärmten/durchwärmten Kette besser ist, als bei einer „kalten“ Kette, die kurz in das Paraffinbad gehalten wird.
Dadurch daß ich ein Wasserbad verwende, besteht keine Gefahr, daß das Paraffin zu heiß wird und sich entzündet usw. Daher laß ich die Kette einfach länger im Bad, in der Hoffnung, daß das Wachs überall reinkriecht.
Ich werde die Neue Kette mal vor dem kürzen wachsen. Dann kann ich danach ein paar Glieder komplett demontieren. Schauen was uns das verrät.

Grüße
 
Bei den Classic Motorrad Rennen haben welche das Produkt hier benutzt, um ihre dünne Kette (ohne Dichtringe) zu schmieren.
Vielleicht eigenet sich das auch fürs Fahrrad?
https://www.putoline.com/de/produktkatalog/product/140/chain-wax/1675/

Nicht, wenn man hinterher eine funktionsfähige Schaltung erwartet.

Hatte vor vielen Jahren die dumme Idee die Fahrradkette mit dem Mopedkettenfett auszukochen.
Die Kette war anschließend Schrott. Steif ohne Ende, nicht mehr Schaltbar

Beim Moped hat man doch andere Kettengeschwibdigkeiten und vor allem muss die Kette nicht seitlich flexibel sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also wir haben früher die Moppedketten ( ungedichtet ) in verflüssigtes Fett ( was auf Arbeit halt grad greifbar war ) gelegt und so erkalten lassen . Am nächsten Tag über der Tasse aufgehängt und mit dem Lötbrenner das überschüssige Fett durch erhitzen abtropfen lassen .
 
"Chain Wax ist ein traditionelles Kettenschmiermittel mit Graphit."

Sieh einer an! :p

Jaja .. ich hab auch weiter in die Richtung recherchiert. Graphit scheint nicht schlecht zu sein. Lediglich die Partikelgrösse ist im Mittel oberhalb PTFE und Molybdändisulfid. Ich hab nie bezweifelt das des geht, nur gesagt ich bleib bei der „belegten“ Rezeptur ☝️
 
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