Warum breite Reifen???

"Mein Fazit :

Kommt auf jeden Fahrer und dessen Technik selbst an welche Reifen in welcher Breite und mit welchem Druck er fährt. Ne allgemein gültige Regel wird man wohl nicht aufstellen können, trotz aller Theorie! Die Praxis machts zu guter letzt aus."

Ich glaub du hast es erfasst, Adrenalino! :daumen:

Selber fahre ich am XC Bike wie schon vor 12 Jahren den guten alten ZMax - und vermisse nichts. Allerdings kann ich mich über die diversen NobbyNic-Bashthreads amüsieren, in denen es um den 100. Platten in Rekordzeit geht.

Breitere Reifen mach ich deshalb nicht ans Bike, weil sowieso das Bike an sich der limitierende Faktor ist (Geometrie, Gabel), und nicht der Reifen. Den Traktionsgewinn im schwierigen Gelände werde ich nie ausnützen können.

Am anderen Bike fahre ich 2,4er - 2,5er Schlappen, und im groben Gelände bin ich froh drüber. Spätestens wenn's sacksteil und extrem lose wird vom Untergrund her schätzt man die "Klettverschlussreifen", die man bergauf noch verflucht hat.

Im übrigen hängen Grip und Rollwiderstand nicht nur von der Breite sondern auch stark vom verwendeten Profil und der Gummimischung ab - sollte das noch nicht erwähnt worden sein (-> dann sorry für die doppelte Ausführung). So kann locker ein 2,3er einen 2,5er traktionsmäßig abhängen. Zu allem Übel ist " nicht gleich " bei diversen Reifenherstellern und Reifenserien...
 
Zum Streitthema "Steigt der Druck eines Reifens an wenn er einfedert?"
habe ich heute einen Versuch gemacht,
Ein PKW Reifen 205/55 R 16 bei 2,5 bar auf der Prüfmaschine von 0N auf einen Radlast von 6150N eingefedert (das sind 100% seiner nominellen Tragfähigkeit bei 2.5 bar)
Der Druck ist a von 2,50bar auf 2,55bar gestiegen,was nur mit einem Präzisionsmanometer zu messen ist.
Also die Antwort ist: der Druck beim Einfedern steigt an, der Druckanstieg ist aber kaum messbar.
Gruß
Schappi
 
Zum Streitthema "Steigt der Druck eines Reifens an wenn er einfedert?"
habe ich heute einen Versuch gemacht,
Ein PKW Reifen 205/55 R 16 bei 2,5 bar auf der Prüfmaschine von 0N auf einen Radlast von 6150N eingefedert (das sind 100% seiner nominellen Tragfähigkeit bei 2.5 bar)
Der Druck ist a von 2,50bar auf 2,55bar gestiegen,was nur mit einem Präzisionsmanometer zu messen ist.
Also die Antwort ist: der Druck beim Einfedern steigt an, der Druckanstieg ist aber kaum messbar.
Gruß
Schappi

Hey super, das ist Einsatz! Ich vermute in der Realität wird die Einfederung auch selten so extrem sein, dass sich das Volumen nennenswert ändern muss. Son halber Kieselstein eben. Das sieht bei Forstmachinen wohl anders aus...
 
Hallo Schappi,

danke für die Messung.

Zur ETRTO: Hast du das Originaldokument vorliegen, oder gar die DIN/ISO 7800?
Möglicherweise gab es eine Revision.
Ältere Interpretationen weisen nämlich 37mm Reifenbreite als Limit für 17C-Felgen aus.

Gruß,
Uwe
 
Hallo Uwe,
ich habe das ETRTO Standards Manual 2007 vor mir liegen.
Ich werde die Seite mal scannen und hier reinstellen.
Gruß
Schappi
 
Hallo Uwe,
ich habe das 2007er ETRTO Standards Manual.
Ich habe mal die Seite gescannt:


Gruß
Schappi
 
Danke für den Scan, das ist sehr aufschlußreich. Ich hatte früher mal kurz die 2.35er Z-Max auf der XM317, hab dann aber sehr schnell die 19mm-Rigidas wieder rausgekramt, weil mir das nicht geheuer war. Laut der Tabelle sollte man auf die XM317 höchstens 2.0er Reifen aufziehen - obwohl 2.25er Breite heute im XC-Bereich schon fast Standard ist.

Als Kontrastprogramm zu meinem geplanten Pugsley-Aufbau (mit 3.7-Zoll-Reifen :D ) hab ich mir jetzt mal die 2.0er Rancheros bestellt.
 
Danke Schappi,

vorbildlicher Einsatz :D
Originalquellen sind doch nicht zu ersetzen :o

17C-Felgen sind also bis 52mm Reifenbreite freigegeben was ungefähr gängigen 2,1"ern entspricht.

Für Schwalbes 2,25"er, die ungefähr 54mm breit sind, wären dann also19C-Felgen wie z.B. dtswiss 4.2 zu empfehlen.

Gruß, Uwe
 
Exakt ;) Da würde sich auch ein Fahrversuch mal lohnen, verschiedene Reifenbreiten auf verschiedenen Felgen direkt selbst zu fahren. Die richtige Kombination lohnt sich wirklich und bringt viel Spaß :)
 
.... Aktuell nutze ich nach XCR Dry (Trendreifen 2005) einen tatsächlich etwa 12 Jahre alten Z-Max (sogar Draht) und ich kann keine echte Schwäche feststellen. Selbst rollen tun die Dinger ganz passabel...
Muss ich nach Wechsel auf NN 2.25 (2.4 passt nicht) etwas einschränken: Zum einen setzt sich das Profil in richtigem Matsch sehr schnell zu und zum anderen rutschen die Dinger auf nassen Steinen/Wurzeln wie der Teufel (bei so betagten Reifen vielleicht nicht ganz unerwartet). Davon abgesehen sind etwaige Wunder nach dem Tausch aber ausgeblieben.
 
Nu ja, was du beschreibst ist doch schon mal heftig genug ;) Je nachdem bei welchem Wetter du nun fährtst, wirst du sicher auch noch den angenehmeren Rollwiderstand spüren ;)
 
Warum also werden seit jahren breite reifen derart in den Himmel hochgelobt?

Fährst du Ski? Erinnerst du dich an die Diskussion um "kürzere" Carver und jetzt wieder der Hang zu längeren Latten? :D Sicher steckt da auch Forschung hinter, aber Kurswechsel hätten noch keiner Firma geschadet...
 
Du merkst keinen Unterschied von einem alten und gerade als Draht sackschweren Reifen, der nie besonders gut gerollt ist, zu einem neuen Faltreifen der laut "Tests" besonders leicht läuft (für einen Reifen mit Stollen)?
 
Du merkst keinen Unterschied von einem alten und gerade als Draht sackschweren Reifen, der nie besonders gut gerollt ist, zu einem neuen Faltreifen der laut "Tests" besonders leicht läuft (für einen Reifen mit Stollen)?

Beim Rollverhalten tatsächlich nicht. Der NN ist ja nun in dieser Disziplin auch im Test nicht die Krone der Schöpfung, so die 30W-Liga eben. Lass den alten Z-Max 5W mehr haben (keine Ahnung, was die damals gebaut haben) die würde ich höchstens bei direkten Wechsel während der Fahrt merken. Und Gewicht wird eh überbewertet.
 
Hi Leute,

werd hier auch mal meinen Senf dazugeben! Ich bin früher immer CC-Leichtbauhobel gefahren, seit 1,5 Jahren fahr ich aber fast nur noch mit nem Enduro rum. In Sachen Reifen hab ich schon fast alles zwischen 1,8" und 2,5" probiert (meine erste Kombo waren Panaracer Smoke + Dart :daumen: ). Meine Erfahrungen kann ich in Kurzform wiedergeben:



* schmale Reifen mit etwas mehr Druck = mehr Vortrieb, viel bessere Beschleunigung und Ausdauer

* breite Reifen mit wenig Druck = eher anstrengend, bringt aber viiieeel mehr Spass



Wenn ihr also bei Rennen mitfahren, oder eure Kumpels im Sprint versaugen, oder die Rundenzeit auf eurer Hausstrecke verbessern wollt, dann eher dünne Reifen. Wenn es euch aber nur um den Spass am Bike geht, dann rauf mit den dicken Schlappen, das bringts!!!
Natürlich sollte auch das Bike dazupassen, auf ein 9KG Hardtail 2,7"-Reifen aufzuziehen wäre wohl ziemlich schwachsinnig.


Ich fahre zur Zeit den Minion 2,5", dieser Reifen hat ein Grinsen in mein Gesicht gezaubert :p Hatte anfangs 2,8bar Druck drinnen, und war nicht besonders begeistert, da der Reifen ja doch sehr schwer ist. Dann hab ich versuchsweise den Druck auf 2,3bar reduziert, und siehe da: seitdem gibt es eigentlich keine Schräglage, die das Bike nicht mitmacht, einfach nur goil!!

Aber wie gesagt, ich bin reiner Spassbiker, mit Rennen hab ich nix am Hut, diese Reifen haben mich auch deutlich langsamer gemacht!


Noch ne Frage am Rande: Ich hab auch nen Nobby Nic 2,4" für Touren und so, der rollt eigentlich ganz gut, aber mit dem Kurvengrip bin ich gar nicht zufrieden. Iss das bei euch auch so, oder bin ich einfach nur verwöhnt?? Bei den Tests stand eigentlich immer, dass der NN in den Kurven kleben soll wie Sau, aber irgendwie merk ich nix davon...
 
Wenn du den "richtigen" Minion fährtst, schlimmstenfalls eine weiche Mischung, dann ist ein Nobby sicher vom Grip her kein Vergleich.
Mein Tip: Sehr wenig Druck. Beim Nobby bekomme ich am Vorderrad erst bei knapp unter 1.5 bar Grip, der sich Grip nennen darf. Dann aber auch sehr unterhaltsam :)

Schmale härtere Reifen, hab's neulich nochmal mit dem HT gesehen, rollen halt besser je fester und ebener der Untergrund ist. Aber sobald ruppig wird oder man auf weichem Waldboden fährt, desto besser und schneller laufen breitere Reifen mit weniger Druck.
Wichtig dabei natürlich, daß man den Effekt als solches spürt, ist daß der breitere Reifen aus einer ähnlichen Kategorie wie der schmalere stammt, da das Gewicht sonst jeglichen Vergleich verwischt.
 
1,5bar????

OMG, wenn ich da nach nem Sprung auf nem Kieselstein lande, dann hab ich nen Platten!! Oder meinst du mit UST?
 
Mit Tubeless-Kit, aber normalen Faltreifen. Drüber brauch ich den Nobby vorn nicht fahren, da ist der Grip den Namen nicht wert!
 
Ich fahr das Tubeless-Kit halt mit normalen DT 5.1 und normalen 2.4er Nobbies. Bisher für mich eine echt gute und problemfreie Kombination.
Kommt aber halt auch drauf an was man wie und wo fährt. Wenn man wegen zu übler Durchschläge wirklich mit dem Druck höher muß beim Nobby, dann würd ich eher andere Reifen nehmen. Mit zu viel Druck geht, wie ich finde (beim Big Betty für mich genau dasselbe), extrem viel Grip verloren.
 
Wie iss denn der Big Betty? An den hätte ich auch schon gedacht, der wäre doch um einiges leichter , der Minion 2,5" UST mit SuperTacky-Mischung hat satte 1300g !! Ich hab zwar kein Leichtbau-Bike, aber das iss schon ein bissl heftig, und nen Bikepark hab ich leider nicht vor der Haustür, das heisst, wenn ich wo richtig runterwill, muss ich da erst mal rauf...
 
An SuperTacky kommt so flott vermutlich nix ran. Würde an deiner Stelle aber mal eine Big Betty Kombo aus Triple Compound hinten und Gooey Gluey vorn probieren. Die wiegen jeweils 900-930g und sollten bei entsprechendem Luftdruck an sich auch grippen, sind halt aber nicht ganz so weich. Ich find bei Schwalbe halt den korrekten Luftdruck besonders wichtig. War anfangs sehr enttäuscht von den Reifen, nach all den guten Tests, und hab's dann per Zufall entdeckt als ich mal nach einer Zwangspause ohne Nachpumpen mit sehr geringem Druck gefahren bin. Seit dem laß ich's so und hab echt meinen Spaß dabei :)
 
Erstens meine (touren)Ski sind extrabreit (Völkl Gotama) für den Spaß bergab und das Training bergauf:D
Auf dem Crosser fahr ich den RacingRalph in 32 mm Breite, solange es nur Waldautobahnen sind ist der top. Ich hab dann mal nen 2,1 er Little Albert aufgezogen, damit ist man im ruppigen Gelände deutlich schneller.

Am Mountainbike werden die Reifen bei mir immer breiter. Als nächstes steht ein 2,8er Michelin an. Mir geht es allerdings nur um den Grip sowohl bergauf als auch bergab. Mit meinem Enduro mit 15kg fahr ich damit deutlich steilere Sachen bergauf wie mit meinem 10kg Hardtail. Der schwere Reifen bremst vom Gefühl her auf der Ebene und bei mäßigen Anstiegen. Sobald ich vorn das kleine Kettenblatt brauche, merke ich keinen Unterschied ob der Reifen 600g oder 1600g wiegt.

Der Luftdruck liegt dabei bei knapp über 1bar (ich wieg 70kg). Im Gelände sorgt das für überirdischen Grip und Kurvengeschwindigkeit. Auf Forstautobahnen und in schnellen Asphaltkurven springt da aber fast der Mantel von der Felge.

Mein Fazit: Dicke Reifen brauchen breite Felgen und niedrigen Luftdruck. Außerdem funktionieren sie nur auf anspruchsvollem Untergrund.

P.S. ich hab auch mal wieder den Big Betty aufgezogen (weil er so schön leicht ist). Ich finde der Reifen hat einfach überhaupt keinen Grip. Mein Michelin DH 16 fährt sich da deutlich besser.
 
loool, 1 bar??!???!?

Wird ja immer schlimmer, wenn ich mit 1 bar an ner Randsteinkante hochfahre, und dabei den Reifen nicht sauber hochheb dann machts PFFFFFFFFF

Also unter 2 bar geht bei mir gar nix, wie macht ihr das denn bitte?? OK, mit tubeless, aber 1 bar find ich schon ein bissl gewagt

Ganz nebenbei: wie reagiert eigentlich die Felge, denn bei so niedrigem Druck schlägt man doch zwangsläufig regelmässig mal durch. Neue Laufräder sind teuer , sowas würde ich gerne vermeiden
 
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