@Akai
Ich schließe mich in allen Punkten meinem Vorredner an. Es gibt eine große Bandbreite und das ist eine tolle Sache, so kann jeder das seine finden.
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Allerdings ein gutes Beispiel wie sich die Prioritäten und Wahrnehmungen mancher Biker verschoben haben. Spass gibt es nur noch bei maximaler Geschwindigkeit bergab, alles was nicht "ballern", "shredden", "hart" und "aggressiv" ist wird als langweilig abgetan. Als wäre das ein Kampfsport. Dabei sind die Strecken hierzulande außerhalb der Bikeparks seit 10 Jahren nicht wirklich anspruchsvoller geworden und sind fast alle mit dem XC-Hardtail fahrbar. ...
[Edit: Ein bisschen die Schärfe aus den Formulierungen rausgenommen.]
Ich sehe das etwas anders. So manche Trails sind durchaus härter geworden, insbesondere alles was gebaut wird. Natürlich kann ein guter Fahrer jede vollwertige DH Strecke mit dem XC Hardteail fahren, fragt sich dann halt auch nur wie.
Ansonsten sind durch bessere Fahrwerke, aber insbesondere enorme Entwicklung bei den Geometrien in allen Bike-Kategorien, aber insbesondere bei Trailbikes die Geschwindigkeiten ordentlich gestiegen und das heißt dann auch, dass manche Teile wie Reifen höheren Belastungen ausgesetzt sind und ein wenig mehr Reserven sinnvoll sind.
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Aber um trendy zu sein braucht es natürlich mindestens 150mm Federweg, flache Winkel, DD Reifen, etc., alles andere ist auf den gleichen Strecken unfahrbar und nur für Feldweg-Hoppler.
Und dann wird (von anderen Leuten) regelmäßig betont wie gut die "Baller-Bikes" doch den Berg hochgehen und Beispiele genannt dass man doch damit sogar schon Touren mit 1000hm gefahren ist. 1000hm war eine typische Nachmittagstour für unsere MTB-Anfänger/Fortgeschrittenen Gruppe anno ~2010 und sagt gar nichts über die Uphill-Qualitäten eines Bikes. Die bestehen nämlich auch aus Spaß auf dem Weg nach oben, der locker 90% der Bike-Zeit ausmacht. Die Alpenbewohner haben übrigens schon immer bewiesen dass man bei entsprechendem Training auch mit den dicksten Freeride-Bikes 2000+hm hochkurbeln kann, nur Spaß macht es halt nicht.
[Edit: Ein bisschen die Schärfe aus den Formulierungen rausgenommen.]
Und genau hier beißt sich meiner Meinung nach die Katze in den Schwanz. Das tolle an den neuen Trailbikes ist doch eben genau, dass es keine DD Reifen und 150mm+ braucht um auch bergab Spaß zu haben, das Gas stehen lassen zu können und den ein oder anderen Hüpfer einzubauen. Da gibt es eben jetzt Bikes mit denen auch größere Touren und mehr Höhenmeter drin sind und die nicht nur Spaß machen, wenn der Trail steil nach unten zeigt, aber eben auch (oder man sich zumindest nicht unwohl dabei fühlen muss). Vor einigen Jahren gab es teilweise sehr schlimme sogenannte Allmountain-Bikes (die der Grund sind, weswegen die Industrie ihre neuen Kreationen lieber Trailbike nennt, um sich davon klar abzugrenzen). Das waren doch die beliebten Tourenbikes. Stelzige hohe Bikes mit 130-150mm Federweg mit schlechten Reifen, wabbeligen Fahrwerken und Lenkwinkeln die heute vielleicht noch reinrassige CC Bikes haben. Das sind doch die echten Vorgänger der heutigen Trailbikes. Und da kann man nur sagen, dass die heutigen Trailbikes durch die Bank besser bergauf fahren das ein oder andere Gramm hin oder her.
Der Alex, dessen Meinung ich sehr schätze, hat das Bike kurz getestet und auch einen Vergleich zum SB130 gezogen. Ich bin das Smuggler nie gefahren, aber es hätte mich auch gewundert, wenn es an das SB130 rankommt.
Viele Aussagen decken sich mit dem Test hier. Allerdings findet er den Hinterbau nicht poppig. Man muss dazusagen das an seinem Bike der DPX2 verbaut war. Vielleicht lag es daran.
Ich würde vor allem sagen, es ist anders. Für viele ist das Yeti SB130 vielleicht die bessere Wahl, aber sich nicht für jeden. Das SB130 ist mit Sicherheit ein wahnsinnig gutes Bike.
Es ist ein recht guter Vergleich, gerade weil auch die Geokonzepte sehr ähnlich sind, aber dennoch mit feinen Unterschieden. Das Transition Smuggler ist ein wenig kompakter, ein wenig steiler und etwas verspielter. Ich konnte es auch schon fahren und kann auch nur bestätigen, es hat richtig guten Pop. (Das der von Dir erwähnte Test etwas anderes aussagt, kann ich mir auch nur mit dem anderen Dämpfer erklären. Das liegt nicht am DPX2 selbst, sondern am Dämpfungssetup. Transition gehört zu den Firmen die ordentliche Arbeit investieren ihre Dämpfersetups genau so abzustimmen, wie sie es sich vorstellen. Ein Nachrüstdämpfer, der in einem Standard-Tune kommt, verändert das ganze natürlich deutlich.)
Auch würde ich behaupten, dass das Smuggler mehr Reserven hat was Stabilität angeht, als das SB130. Der Smuggler Rahmen mit Dämpfer wiegt gute 270g weniger als ein Patrol Rahmen mit Dämpfer. Davon geht so gut wie alles auf den schwereren Dämpfer im Patrol.
Daran sieht man, wofür das Smuggler gemacht ist. Für Leute die ein wendiges, verspieltes Rad mit ordentlich Pop für Sprünge wollen, womit aber problemlos größere Touren drin sind.
Das Yeti ist sicher spritziger und besser bergauf, allein durch den breiteren Federwegsbereich in dem der Antisquat auf hohem Niveau liegt. Dennoch ist das Transition bei normalem Tritt antriebsneutral und wippfrei und hat nur 120mm Federweg, steilen Sitzwinkel und komfortable Position auf dem Bike. Das ist jetzt wirklich nicht schlecht bergauf.
Das Yeti geht auch mit mehr Federweg, weniger Progression und flacherem Winkel schneller bergab, aber es ist halt dadurch zwangsläufig auch minimal weniger ein Jump- und Spiel-Bike.
Gerade in der Lunch Ride-Edition vom SB130 kann man schon eher mit dem Sentinel vergleichen, die Federwege sind da fast gleich. Wobei es da sicherlich was Tempo angeht Vorteile für das Yeti bergauf und für das Sentinel bergab gibt.
Ich habe lange überlegt und auch probiert, was mein nächstes Bike wird. Ein abfahrtslastigeres Trailbike war auch eine Option. Ich baue mir jetzt ein Patrol Carbon auf. Der Grund ist, dass es trotz kaum Restriktionen beim Speed bergab verspielt sein soll, gut Springen soll mit den entsprechenden Reserven und sich gerade für so viel Federweg gut bergauf fahren soll. Und das erfüllt das Patrol gut, wenn es leicht aufgebaut wird. Im Bikemag-Vergleichstest von dickeren 27.5 Enduros wurde ihm sogar attestiert mit Abstand am besten den bergauf zu fahren, eher wie manch ein Trailbike. Ich bin gespannt…