Besser ohne "Ellenbogen Raus"?

Mal im ernst....geht wirklich von euch jemand so Radfahren?
ne natürlich nicht. Sobald ich auf dem Trail bin versuche ich ganz im Gegenteil gar nicht mehr zu denken. Aber ich mache drei Dinge:
1. Bei besseren Fahrern (ive/Video) gucken und analysieren was die machen wie ich es auch beim Kampfsport Training mache: Wie stehen die Körperteile zu einander, welche Gelenkte bewegen sich. Wo ist Spannung ,was ist locker...
2. Jedes Mal wenn etwas sehr gut oder sehr schlecht geklappt hat nochmals bewusst überlegen was ich gerade gemacht habe. Wenn es schlecht geklappt hat mit 1. abgleichen.
3. Beim entspannten Cruisen (z.b. zum Trail) mich bewusst in extreme Positionen auf dem Bike begeben: z.b. Hüfte bis an den Lenker schieben (hab noch nix gefunden wofür das hilft ausser zu wissen wie sich zu weit vorne anfühlt :D, vllt sehr aktiver Absprung) oder andersherum: Nach ganz hinten: Hintern hinter die Achse, nicht versuchen einen Manual zu ziehen, sondern einfach gucken wie sich die Position anfühlt in die ich dafür möchte. Oder Zehenspitzen Heben/Senkten, oder Ellenbogen drehen (um das ursprüngliche Thema aufzugreifen) und einfach gucken was für einen Einfluss das auf die Körperposition und das Fahrverhalten hat.

Geht`s nicht irgendwie nur darum, unten irgendwie heile anzukommen und im besten Fall dabei noch irgendwie Spaß zu haben?
Mein Anspruch ist anders: so schnell wie möglich mit soviel Kontrolle wie möglich. Neben dem Adrealinschub etwas neues/schwieriges geschafft zu haben mag liebe ich das Gefühle eine Sektion so perfekt wie (für mich) möglich gefahren zu sein.
Nur wie ich das bewußt vermeiden kann weiß ich noch nicht.
Meine Vorstellung der Bewegung im Kopf ist: Hüfte zurück, Bauch runter. Hilft es richtig zu machen, aber ka ob es wirklich das ist was ich mache.
Geht öfter raus Pumptrack fahren, dann kommt die richtige Haltung/Bewegung automatisch, da sonst nämlich nix vorwärts geht
ja Pumptrack ist geil: macht Spass und man lernt ne Menge Sinnvoller Dinge. Nur muss man das danach auch von dem flachen Pumtrack auf den abschüssigen Trail übertragen können.
 
Genau das ist mir schon mal zum Verhängnis geworden, da habe ich bei einer höheren steileren Stufe dadurch mal Kontakt mit dem Sattel bekommen (an einer unangenehmen Stelle).
Nur wie ich das bewußt vermeiden kann weiß ich noch nicht.
Für eine stabile Position auf dem Rad ist – aus meiner Sicht – die richtige Kurbel- und Pedalstellung wichtig. Damit kannst du auch aktiv verhindern, dass es dich bzw. deine Hüfte ungewollt nach vorne schiebt.
In deinem Video sehe ich, dass dein vorderen Fuß immer tiefer als der hintere ist (Pedalstellung kann ich schlecht erkennen).

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In so einer bergab Passage sollte die Kurbel waagrecht oder besser noch, der vordere Fuß etwas höher stehen. Beim vorderen Fuß ist die Ferse abgesenkt. In etwa so wie hier:

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Gibt zu dem Thema einen aktuelle Faden, der auch rege diskutiert wird.
https://www.mtb-news.de/forum/t/gruende-ferse-vorderer-fuss-haengend-zu-wenig-verbreitet.931456/

generell tiefer in die Beuge aber der Schwerpunkt ist richtig ?
Tiefer macht meiner Meinung nach keinen Sinn, ansonsten kannst du ja nicht mehr in den Beinen »einfedern«.
Deine Beine würden genauso im Federweg versacken, wie deine Gabel. :D
Tip: Mach mal etwas mehr Luftduck in die Gabel bzw. fahre sie mit weniger sag.
 
Tiefer macht meiner Meinung nach keinen Sinn, ansonsten kannst du ja nicht mehr in den Beinen »einfedern«.
Deine Beine würden genauso im Federweg versacken, wie deine Gabel.
Genau darüber hatte ich mir heute mal Gedanken gemacht:
Ich glaube als Faustregel kann man sagen:
  • sackt das Rad eher ab (z.b. Kanten) Beine und Arme eher beugen, so kann man das Absacken durch Strecken ausgleichen.
  • kommt einem das Rad eher entgegen: Beine und Arme länger um den Impuls aufnehmen zu können.
  • gibt es beides: irgendwo dazwischen.
In so einer bergab Passage sollte die Kurbel waagrecht oder besser noch, der vordere Fuß etwas höher stehen. Beim vorderen Fuß ist die Ferse abgesenkt. In etwa so wie hier:

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interessante Frage: Spontan hätte ich gesagt: nicht waagerecht, sondern parallel zum Trail (und die Fersen abgesenkt) Auf dem Bild machst du auch das was ich meine, aber vllt Sind wir nur bei den Begriffen uneins.
 
Läuft ja hier :D

Wo es gerade so lustig ist, hab ich auch mal Futter für die Detektive 8-)
Passt das, passt das nicht, und warum?

Der Spoiler spoilert einen Teil aber nicht alles, für mehr Rätselspaß nicht drauf klicken.

An dem Tag lief irgendwie nichts richtig a.k.a. schlecht drauf. Generell sowieso, aber irgendwas an meiner Fahrerei hat auch nicht gepasst, ich konnte es aber zunächst überhaupt nicht einordnen, und je mehr ich mich darauf konzentriert habe sauber zu fahren, desto komischer wurde es. Deshalb hatte ich meinen Mann gebeten, mal zur Selbstkontrolle mit dem Handy ein Filmchen zu drehen. Gefühl war ungefähr so: alles hoppelig und unrund, keine Balance, kein Fluss, kein Gefühl fürs Rad, alles will mich ausheben und über den Lenker werfen (steil ist besonders unangenehm), und ich ramme sowohl Vorder- als auch Hinterrad ständig unwillkürlich mit Geschepper in den Boden. Nach mehrfachem Betrachten des Filmchens war der Fehler identifizierbar, ich hab das mal kurz gerichtet und bis auf den generellen "bad day" war es dann gleich viel besser.
 
Bin ein echt mieser Detektiv, scylla, aber solch nem Ratespiel kann und will ich mich nicht verweigern. Und falls ich daneben liege muß wer meinen Account gehackt haben.. :lol:

Also ich sehe daß Du mit zuviel Gewicht auf dem Lenker die Stufen runterpurzelst.
Was unter anderem daran liegen könnte weil Du recht langsam die Stufen runterfährst, zugleich aber nicht das Bike unter Dir unmittelbar vor den zwei Stufenkombinationen zumindest ein wenig nach vorne schiebst. So bleibst Du mit dem Gewicht vorne, von wegen heavy feets and light hands, und es macht plumps. Baik-Buddy-Separation Fail.. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch sagen: Gewicht ist weit vorne, sieht etwas so aus als zieht dich das Bike hinterher. Deine Zehen zeigen nach unten (zumindest hinten rechter Fuß bei 0:06) was auch ein Zeichen für zu weit Vorne ist. Gleiche Stufe: selbst dein Kinn scheint vor dem Vorbau zu sein. Aber die Anfahrtsposition (bei 0:04) sieht in Ordnung aus. Ausserdem sieht es so aus als geht dein Blick Auf das VR anstatt weit(er) voraus,

Ich kann nicht beurteilen was das Problem war und was Folgefehler. Bei mir ist meist eine schlechte Blickführung die Ursache dafür wenn grundlegende Dinge nicht funktionieren.
 
Nach mehrfachem Betrachten des Filmchens war der Fehler identifizierbar, ich hab das mal kurz gerichtet
Die letzte Stufe fehlt – hast du diese vielleicht gefunden und wieder angebaut? :D;)

Haltung auf dem Rad sieht für mich erst mal gut aus – soweit ich das auf den wenigen Pixeln erkennen kann.

Für mich gibt die Gabel beim Absetzen des Vorderrads recht viel Federweg frei.
Ich finde das fühlt sich dann oft so an, als würde jemand einem den Boden unterm VR wegziehen. Eine 40 cm Stufe wird dann plötzlich 50 cm hoch. Die Position am Rad stimmt dann nicht mehr optimal und es fühlt sich ungut an.

Mehr Luftdruck, eventuell Druckstufe etwas erhöhen.
Ich persönlich bin ein Freund von (zu) viel Luftdruck in der Gabel. In durchgängig steilen und langsamen Passagen bringt die Druckstufe ja »nichts«.
 
Spannender Faden hier. Auf dem leider sehr verpixelten Filmchen sieht es aus als ob Du bewußt das VR über die Stufe nach unten "pusht", der Hinterbau folgt entlastet darüber, es setzt nix auf. Also das Gegenteil von den hier teilweise angeführten Ideen mit entlastetem VR über die Stufe zu "schweben" ;)
 
Sorry für die Qualität, Handy halt :(

@HTWolfi Das Gabelsetup passt schon für Heimrevier, das war hier kein Problem. Generell bin ich aber definitiv bei dir. Im dauerhaft technischen Gelände stimme ich meine Gabel auch gerne sehr stramm ab. Für Tourenfahren daheim im Winter wähle ich aber oft bewusst ein etwas lommeligeres Setup (das immer noch über der Herstellerempfehlung liegt). Die paar etwas höheren Stüfchen die wir haben, müssen ab und an auch so gehen (so fällt man nicht ganz aus dem Training wenn die Absätze dann mal wieder größer werden), und bei der sonstigen gemäßigten Fahrerei bei Kälte und Siffwetter nehm ich ein wenig mehr Komfort und Grip mit.

Tipp: es geht v.a. auch um Mobilität auf dem Bike, auch "schön" zu beobachen in der vergurkten Kehreneinfahrt und Hinterradumsetzerstampfer, und hat natürlich (sonst wäre es mir hier im Thema ja nicht eingefallen) einen Zusammenhang zu Ellbogen.
 
Ok dann löse ich mal ;)

Was mir auf dem Video sofort aufgefallen ist: dass meine Handgelenke und Unterarme viel zu senkrecht nach oben stehen, und auf den Treppen auch noch die Ellbogen so komisch nach oben abgewinkelt sind. So wie ich @Marc B verstehe scheint genau das ja der heilige Gral der Fahrtechniktrainer-Ausbildung zu sein 😵 🤔
Durch diese komische Armhaltung bin ich erstens viel zu wenig mobil im Oberkörper und Schulterbereich, wodurch ich das Rad nicht flüssig unter mir hin und her schieben kann, sondern sehr starr und statisch drauf stehe, und auch Kehren und Umsetzen unbalanciert und ruppig werden. Außerdem stampfe ich das Vorderrad die Treppen runter mit den von oben fast senkrecht auf den Lenker drückenden Unterarmen unsanft in den Boden, wodurch der Kopf unnötig durchgeschüttelt wird (und außerdem die Federgabel unnötig hart komprimiert). Auch hatte ich dadurch wohl die Probleme, von vorne kommende Schläge abzufangen und das Gefühl, von allem über den Lenker geworfen zu werden.

Normalerweise fahre ich nicht so, und habe das auch nie so gelernt, war also weder Absicht noch Training, sondern fühlte sich eigentlich nur furchtbar an: "Erster Mensch findet Fahrrad"
Also was war da passiert?
Es waren die Bremsgriffe!

Ich hatte am Abend vor der Tour an meinen Bremsen rumgeschraubt, und zusätzlich noch den Lenker etwas verdreht um eine andere Position auszuprobieren. Dabei hatte ich die Bremshebel wohl unabsichtlich viel zu weit nach unten gedreht. Zusammen mit der geänderten Lenkerdrehung führte das anscheinend dazu, dass meine Handgelenke eine für meine Verhältnisse zu weit nach vorne gedrehte Position am Lenker einnehmen wollten, die Unterarme folgten den Handgelenken und drehten sich ebenfalls nach vorne, die Ellbogen folgten den Unterarmen, und heraus kam diese unnatürliche "Ellbows out" Position.

Nachdem mir das aufgefallen war, das Minitool gezückt, Lenker etwas zurückgedreht, Bremshebel wieder nach oben... und siehe da, danach fühlte sich Fahrradfahren gleich wieder sicherer und flüssiger an. Bremse besser in der Hand, Lenker besser in der Hand, Schultern entspannt. Dass eine so minimal unpassende Position der Armaturen so krasse Auswirkungen auf das ganze Fahren hat, war mir bis dato nicht bewusst. Seitdem achte ich da viel mehr drauf und kontrolliere das auch sofort, wenn ich merke, dass was nicht passt...

PS: die Anekdote und das Video sind von letztem Winter, musste aber bei der Lektüre dieses Fadens sofort wieder dran denken :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Super und toll das du ,marc, so ein wichtiges thema hier angesprochen hast und das vor gefühlten 80 millionen fahrtechniktrainer. für mich war das hier wie eine fortbildung. nur das wichtigste ziehe ich für mich heraus.
toll die einfache aber wirkungsvolle übung an der tischkante. kannte bis dato das nur von der lenkerbreite.
die anfrage ellenbogenraus an die dimb und deren (nicht) reaktion .
schön nach deiner auflistung zu sehen, das du weiterhin nach austausch strebst um uns neues in der fahrtechnik uns zu übermitteln. geh weiter den weg und ich freu mich schon auf ein neuse thema von dir.
ps:
mir hat der satz des pythagoras in verbindung mit einem kompass nur gelegentlich weitergeholfen.
da bleib ich bei alfred preußler : entscheident ist auf dem platz.
 
Ok dann löse ich mal ;)

Was mir auf dem Video sofort aufgefallen ist: dass meine Handgelenke und Unterarme viel zu senkrecht nach oben stehen, und auf den Treppen auch noch die Ellbogen so komisch nach oben abgewinkelt sind. So wie ich @Marc B verstehe scheint genau das ja der heilige Gral der Fahrtechniktrainer-Ausbildung zu sein 😵 🤔
Bin ich blind? Ich sehe etwas ganz anderes!

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Die ellenbogen sind hinten und nicht außen. Die unterarme sind parallel zur (im moment fast waagerechten fahrtrichtung). Die hände liegen fast waagerecht auf den griffen. Es ist eigentlich nichts vorbereitet, dass es gleich abwärts geht. Und das an der entscheidenden stelle der treppe.

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Hier ist der oberkörper nach vorn geschoben, die unterarme sind weiterhin parallel zur fahrtrichtung und die ellbogen sind hinten. Da stampft nichts das vorderrad nach unten. Es wird fallen und dann musst du hinterher, also arme lang. Nicht als ursache, sondern als folge.

Ich hatte am Abend vor der Tour an meinen Bremsen rumgeschraubt, und zusätzlich noch den Lenker etwas verdreht um eine andere Position auszuprobieren. Dabei hatte ich die Bremshebel wohl unabsichtlich viel zu weit nach unten gedreht. Zusammen mit der geänderten Lenkerdrehung führte das anscheinend dazu, dass meine Handgelenke eine für meine Verhältnisse zu weit nach vorne gedrehte Position am Lenker einnehmen wollten, die Unterarme folgten den Handgelenken und drehten sich ebenfalls nach vorne, die Ellbogen folgten den Unterarmen, und heraus kam diese unnatürliche "Ellbows out" Position.

Was mir aus eigener erfahrung sofort verständlich ist, ist die bremshebelmontage. Die hat großen einfluss auf das wohlgefühl bergab. Wenn die bremse zu weit nach unten gedreht ist, gibt es eine missbalance zwischen sicherem griff des lenkers und sicherem kontakt zum bremshebel.
Deine unterarme und ellbogen waren es nach meiner einschätzung sicher nicht.
Ist aber ein schönes video. Und oft ist das, was man auf dem bike fühlt, etwas anderes als das, was jemand von außen sieht.
 
Du hast recht, an der zweiten Treppe war es schon deutlich besser, da werde ich unten auch nicht so durchgeschüttelt wie bei der ersten, obwohl die erste viel flacher war. Besonders an der ersten Treppe ist die Arm-Schulter-Position mal so richtig unnatürlich. Wahrscheinlich wollte ich bei der höheren (oder fehlenden) Stufe am Ende einfach nicht sterben und hab deswegen intuitiv versucht etwas "besser" zu machen als an der ersten. Aber auch dort sieht man, dass die Hand nicht in Linie ist (der Zeigefinger angestrengt nach unten fischt), und der komplette Oberkörper zu starr.

Meiner Meinung ist es schon richtig, bei Absätzen zunächst weit nach vorne zu gehen und den Lenker möglichst tief unter den Oberkörper zu holen, bevor man das Vorderrad ablässt (@mad raven, du hattest ja vermutet, dass ich zu weit vorne bin). Aber... man muss dort mobil und flexibel sein, und das bin ich auf dem Video eben nicht! Imo alles eine Folge der verkorksten Handgelenks- und Armhaltung, die nachfolgend vor allem die Schultern immobilisiert. Und das Problem am Handgelenk abzustellen hat ja danach auch geholfen.
 
Du hast recht, an der zweiten Treppe war es schon deutlich besser, da werde ich unten auch nicht so durchgeschüttelt wie bei der ersten, obwohl die erste viel flacher war. Besonders an der ersten Treppe ist die Arm-Schulter-Position mal so richtig unnatürlich. Wahrscheinlich wollte ich bei der höheren (oder fehlenden) Stufe am Ende einfach nicht sterben und hab deswegen intuitiv versucht etwas "besser" zu machen als an der ersten.
das ist möglicherweise das Problem mit dem Video: der Teil wo die "Fehler" größer sind ist schlechter zu erkennen. Nach deiner Auflösung meine ich zwischen der ersten und zweiten Stufe eine kleine Korrektur deiner Handgelenke zu sehen (habe ich vorher definitiv nicht gesehen und wäre mir wahrscheinlich auch ohne Hinweis nicht aufgefallen.)
Aber gerade vor der 2. Stufe sieht imho die Position ganz in Ordnung aus.
Meiner Meinung ist es schon richtig, bei Absätzen zunächst weit nach vorne zu gehen und den Lenker möglichst tief unter den Oberkörper zu holen, bevor man das Vorderrad ablässt (@mad raven, du hattest ja vermutet, dass ich zu weit vorne bin).
Warum genau? Möglichst nah zum Oberkörper klingt grundsätzlich korrekt (imho nur soweit wie notwendig und bei kleinen Stufen nicht viel näher als die Stufe hoch ist), aber nicht unbedingt an der Schulterachse vorbei (Richtung Bauchnabel/Hüfte) Ob man jetzt Kinn über dem Vorbau oder Schulterachse über dem Vorbau macht hängt wahrscheinlich eher von der Anatomie ab ;)

Trotzdem würde ich sagen je höher die Kante oder je steiler das Gelände desto gefährlicher ist es (weit) nach vorne zu gehen solange man nicht gleichzeitig mit der Hüfte zurück geht um den Schwerpunkt über dem Tretlager zu halten.
Aber... man muss dort mobil und flexibel sein
full ack. Beweglichkeit gerade in Schultern/Hüften spielen eine ganz große Rolle.

Wahrscheinlich haben die viele schon die Erfahrung gemacht, dass Cockpit Einstellungen viel Einfluss auf den Wohlfüllfaktor auf dem Rad haben, vllt ohne sagen zu können was falsch ist. Aber leider ist der unterschied zwischen verkrampft wegen schlechten Einstellungen und "im Kopf" angespannt und verkrampft auf Videos schlecht zu erkennen. Da hilft definitiv ein "echter" Blick von aussen mehr als ein Video.
 
Du hast recht, an der zweiten Treppe war es schon deutlich besser, da werde ich unten auch nicht so durchgeschüttelt wie bei der ersten, obwohl die erste viel flacher war. Besonders an der ersten Treppe ist die Arm-Schulter-Position mal so richtig unnatürlich. Wahrscheinlich wollte ich bei der höheren (oder fehlenden) Stufe am Ende einfach nicht sterben und hab deswegen intuitiv versucht etwas "besser" zu machen als an der ersten. Aber auch dort sieht man, dass die Hand nicht in Linie ist (der Zeigefinger angestrengt nach unten fischt), und der komplette Oberkörper zu starr.

Meiner Meinung ist es schon richtig, bei Absätzen zunächst weit nach vorne zu gehen und den Lenker möglichst tief unter den Oberkörper zu holen, bevor man das Vorderrad ablässt (@mad raven, du hattest ja vermutet, dass ich zu weit vorne bin). Aber... man muss dort mobil und flexibel sein, und das bin ich auf dem Video eben nicht! Imo alles eine Folge der verkorksten Handgelenks- und Armhaltung, die nachfolgend vor allem die Schultern immobilisiert. Und das Problem am Handgelenk abzustellen hat ja danach auch geholfen.
Richtig, VOR dem Drop KANN man schon weit vorne nach vorne gehen, und das warst Du auch: Weit vorne!
Aber das macht man wohl nur um den Effekt beim Bike unter sich in den Drop durchrollen zu lassen zu vergrößern. Und genau da bist Du starr vorne geblieben ohne Dich zu bewegen, das haste schon richtig erkannt.. ^^

Ich selber mache das glaube ich nicht so wie Du. Ich gehe zwar auch ein wenig tiefer und damit auch automatisch nach vorne, bleibe aber deutlich zentraler als Du vor dem Drop. So weit wie Du geh ich jedenfalls nicht nach vorne.

Ich finde es häufig echt schwer selber zu erkennen was man gerade falsch gemacht hat. So ein Video von einem selber hilft da schon ungemein. Mit sowas kann ich leider nicht dienen. Dafür hab ich nen recht talentierten Mitfahrer auf meinen Hometrails, der ein ziemlich guten Blick für Fahrfehler hat und diese verbal auch gut erklären kann, was m.E. ne besondere Gabe ist. Mir hat das jedenfalls viel geholfen!
 
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Dabei hatte ich die Bremshebel wohl unabsichtlich viel zu weit nach unten gedreht.
Gut wenn die Ursache eindeutig und dann auch noch einfach zu beheben ist. :daumen:

Was mich allerdings etwas wundern, dass man unabsichtlich so grob verstellte Bremshebel, erst so spät draussen am Trail, auf einem Handydisplay und dann auch nur indirekt, über eine falsche Position auf dem Rad erkennen kann. ;):D
 
Gut wenn die Ursache eindeutig und dann auch noch einfach zu beheben ist. :daumen:

Was mich allerdings etwas wundern, dass man unabsichtlich so grob verstellte Bremshebel, erst so spät draussen am Trail, auf einem Handydisplay und dann auch nur indirekt, über eine falsche Position auf dem Rad erkennen kann. ;):D

Nunja, man hat ja auch Mitfahrer die Zusatzfeedback geben können, und schaut alles mögliche an. So "schwups, heureka" wie hier knapp dargestellt war's schon nicht, aber man möchte ja auch nicht noch ausführlichere Romane tippen :p. Die meiste Selbstreflektion kam allerdings wirklich beim Videocheck (das auch auf dem Handy irgendwie bessere Qualität hat :ka:) und hat zu den richtigen/zielführenden Fragen an die anderen geführt.
Normalerweise würde ich eine unpassende Armatur vielleicht eh schneller erkennen, aber wenn man schon vom ersten Fuß aus dem Bett mies drauf ist, sucht man auch gern erst mal den Fehler einzig beim eigenen schlechten Tag und ist sowieso zu beschäftigt mit "mies drauf sein". Also ich grummel dann jedenfalls erst mal einen halben Tag lang vor mich hin, dass ich lieber Hallenhalma spielen sollte, bevor ich bereit bin, methodisch einen Fehler zu suchen :lol:

Richtig, VOR dem Drop KANN man schon weit vorne nach vorne gehen, und das warst Du auch: Weit vorne!
Aber das macht man wohl nur um den Effekt beim Bike unter sich in den Drop durchrollen zu lassen zu vergrößern. Und genau da bist Du starr vorne geblieben ohne Dich zu bewegen, das haste schon richtig erkannt.. ^^

Ich selber mache das glaube ich nicht so wie Du. Ich gehe zwar auch ein wenig tiefer und damit auch automatisch nach vorne, bleibe aber deutlich zentraler als Du vor dem Drop. So weit wie Du geh ich jedenfalls nicht nach vorne.

Zugegeben, an den speziellen Treppchen ist das eeetwas übertrieben. Aber man kann's ja trozdem überall machen, dann hat man es intuitiv auch an höheren Stufen intus, das schadet sicher nicht ;)
In einem unserer Sommer-Wochenend-Gebiete gibt es z.B. eine "Treppe", die aus 5 Absätzen vom Kaliber der letzten Stufe aus meinem Video besteht, mit jeweils etwas mehr als einem Radstand Abstand, so dass es vor allem auf den ersten beiden Stufen wunderschön plumpst. Wenn man die nicht bereits maximal geduckt und vorverlagert anfährt, dann bekommt man schon am zweiten Absatz arge Probleme und verliert die Kontrolle, weil man sich beim Ablassen des Vorderrads über die erste Stufe zu weit ausstreckt, den Druck am Vorderrad verliert, der sofort wieder da sein muss wenn es unten ist, und auch nicht schnell genug wieder zurück tief über den Lenker kommt um die nächste Stufe wegzudrücken. Das Anpeilen der ersten Stufe in dieser gefühlt(!) viel zu weit vorverlagerten Position ist reine Kopfsache und immer aufs Neue unangenehm, egal wie oft man es bereits gemacht hat. Aber jeder Versuch, den ich da bislang beobachten konnte, das "zentral stehend" oder mit "light hands" an- oder durchzufahren, wurde immer mit Kontrollverlust und/oder Abflug quittiert. Mit "zentral" und "light hands" kommt man bei vereinzelten Absätzen oder Steilböschungen mit ausreichend Auslauf dahinter problemlos zurecht, aber wenn das nächste "Feature" (wie auch immer geartet) gleich darauffolgt, reicht das oft nicht mehr.
So starr auf dem Bock stehend wie an dem Tag von obigem Video wäre ich da aber auch nicht durchgekommen, egal ob vorne, zentral oder hinten. Wie du richtig sagt, ist das vorne/tief anfahren ja kein Selbstzweck sondern soll nur dazu dienen, direkt nach dem Absatz wieder in Kontrolle und bereit für das nächste Geländefeature zu sein.

Generell finde ich es auch garnicht so zielführend, zu intensiv über eine bestimmte Haltung von bestimmten Extremitäten oder Gelenken zu philosophieren. Daher bin ich von detaillierten Einzel-Abhandlungen über die Stellung von Ellbogen, Fersen oder wasweißich auch teilweise etwas befremdet ;). Imo sollte in mindestens 90% der Fahraktionen (ich rede jetzt nicht von Stolperstellen) das Ziel einfach sein, die gefederte Hauptmasse (den Rumpf des Fahrers) auf einer gleichförmigen Bahn mit möglichst wenig Ablenkungen zu halten, und die Steuer- und Sensorikzentrale (den Kopf) möglichst wenig durchzurütteln. Wie man zu diesem Ziel kommt wäre eigentlich egal, ergibt sich aber einfach aus ein paar anatomischen und muskulären Gegebenheiten dann doch bei den meisten Leuten recht ähnlich.
Wenn man das Ziel nicht erreicht, dann muss man sich eben Gedanken machen, das verursachende Problem zu identifizieren und abzustellen, sei es materialtechnisch am Rad oder fahrtechnisch am Fahrer. Ansonsten finde ich es aber müßig und zu verkopft auf einzelne Gelenke Acht zu geben. Da habe ich ganz andere Sachen zu tun beim Fahren, mit "wo sind meine Ellbogen, wo sind meine Handgelenke, und übrigens die Hacken muss ich senken, aber nur die vordere nicht die hintere, die Knie noch 2° weiter rausstellen, und überhaupt sollte der Hals nicht 5cm weiter nach oben?" wäre ich schlicht überfordert. Das Credo "halte Oberkörper und Kopf ruhig" krieg ich gerade noch so hin, und alles weitere folgt daraus hoffentlich automatisch ;)

Btw fällt mir da noch eine Anekdote ein von einem bad-bike-day :D
Ich hatte im Sommer neu eine Gopro im Urlaub dabei. Aus Spieltrieb mit dem neuen Gadget natürlich auch mal auf dem Helm ausprobiert. An einem dieser Tage an dem ich zu verkrampft war und nichts richtig laufen wollte (in dem Fall war der Fehler im Kopf: zu viel Wind, das macht mir bisweilen Angst -> Angststarre), hab ich einfach mal aus Jux die Kamera auf den Helm gepackt und hab Follow-Cam für meinen Mann gespielt. Eigentlich aus dem Gedanken, wenns beim Fahren schon keinen Spaß macht, dann kann ich ja vielleicht wenigstens beim Videos machen Spaß haben. Wenn was brauchbares dabei rauskommen soll, sollte das natürlich nicht zu viel wackeln, also war ab da der einzige Gedanke "halte die Kamera auf den Kopf ruhig". Von da ab war's auf einmal ein super Tag, und obwohl der Trail untenraus garstiger wurde und der Wind nicht gerade weniger lief es plötzlich flüssig wie am Schnürchen. Über meine Ellbogen, Schultern oder Fersen hab ich dabei sicher nicht nachgedacht (mach ich eh nie) aber ich könnte wetten, die waren da automatisch richtig ;)
Das war für mich jedenfalls noch so ein Aha-Erlebnis. Die Kamera auf dem Helm werde ich in Zukunft auch öfter nutzen, um mich selbst dazu zu überlisten, eine bessere Fahrposition zu halten. Vor allem verhindert die, dass ich zu viel über mich selber nachdenken muss (ich hasse das) und dabei noch verkrampfter werde, sondern lenkt ab, während sie dafür sorgt, dass ich mich automatisch korrigiere.
 
Ich denke niemand widerspricht der Aussage, dass man beim Fahren nicht an einzelne Gelenkpositionen denken soll :) Es ist für Coaches ein hilfreiches Tool für Aha-Effekte, zB. wenn jemand sich etwas ungünstiges angewöhnt hat. Also zum Beispiel die vordere Ferse stets leicht angehoben hat, dann hilft das zielerichtete Feedback zur hängenden Ferse direkt sehr, "WOW, geht ja so viel sicherer über die Wurzeln im Steilstück!". Bis dies dann automatisiert ist (DA WOLLEN HIER JA HIN) braucht es noch eine Weile, eine mögliche Methode in dieser Umlernphase wäre es sich das vor dem Traileinstieg oder in den ersten Metern des Trails zu sich selber zu sagen "Ferse runter!", dann hat man das justiert und muss nicht drandenken im Trail. Bzw. man kann es zwischendurch abprüfen, ob man in alte Gewohnheiten ist oder das Neue schon nutzen kann.

Ellenbogen Raus in Gorilla-Haltung war und ist halt eine dominante Prägung der Teilnehmer/innen, deswegen ist das kritische Hinterfragen ja so wichtig für uns Coaches. Für "normale" Biker/innen ohne Coach-Tätigkeiten kann mein Video oder das von Roxy ein interessanter Input sein, vor allem bei Leuten, die durch Kurse schon sehr auf die Ellenbogen-Raus-Haltung geprägt wurden.

LG,
Marc
 
Imo sollte in mindestens 90% der Fahraktionen (ich rede jetzt nicht von Stolperstellen) das Ziel einfach sein, die gefederte Hauptmasse (den Rumpf des Fahrers) auf einer gleichförmigen Bahn mit möglichst wenig Ablenkungen zu halten, und die Steuer- und Sensorikzentrale (den Kopf) möglichst wenig durchzurütteln
wunderbare Beschreibung. Imho die beste dich ich hier im Thread gelesen habe.
Wie man zu diesem Ziel kommt wäre eigentlich egal, ergibt sich aber einfach aus ein paar anatomischen und muskulären Gegebenheiten dann doch bei den meisten Leuten recht ähnlich.
Das funktioniert für alle die von Anfang an ein gutes Bike und Körpergefühl haben. Während der Fahrt (gerade wenn in schwierigem Gelände) sollte man nicht mehr bewusst über Körperposition oder sonstiges nachdenken (müssen).
Aber für die eigene "Nachkontrolle" - wie z.b. bei dir im Video oder für Leute die es nicht intuitiv richtig (oder schlimmer falsch, z.b. Fersen-Beispiel oben von @Marc B ) machen hilft es die Position (genauer Bewegungen, man sollte ja nicht starr verharren) prezise beschreiben zu können.
 
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