Hallo miteinander,
Transport von Fahrrädern mit Bahn und Bus ist mit der Zeit immer schwieriger geworden. In den meisten schnellen Zügen gibt es gar keine Möglichkeit mehr sein Rad mitzunehmen. Die Lösung ist ein Faltrad oder ein zerlegtes Rad als Gepäckstück mitzunehmen. Die erlaubten Abmessungen für das Faltrad/Gepäckstück variieren je nach Zug oder Bus zw 135x85x30cm bis 110x80x45cm.
Bei Rennrädern oder MTBs genügt es meist Räder und Lenker abzumachen und mit dem Rahmen in eine Tasche zu packen.
Bei Reiserädern mit Gepäckträgern und Schutzblechen wird das eine langwierige Geschichte. Die beste Lösung ist in dem Bereich meiner Meinung nach ein Klapprad aber gescheite 26 zoll oder 28 zoll Klappräder gibts eigentlich nicht,
Deshalb interessiere ich mich für teilbare Rahmen. S&S Koppler gibts ja schon, sind aber zu teuer für mich und gehn nicht für Alu.
Was mich motiviert hat was in der Richtung zu versuchen waren die sehr detaillierten Carbonrahmen Selbstbau Beschreibungen von Seth Jayson auf CGOAB. Auf der Basis dieser Anleitungen habe ich schon zwei gebrochene (Alu)Rahmen wieder heile gemacht.
Ein Selbstbauprojekt von Seth war ein teilbares Carbon Reiserad.
Meine ersten Überlegungen gingen in die Richtung das Oberrohr und Unterrohr eines Alu Rahmens durchzusägen und mit selbst gefertigten Carbonplatten wieder zu verbinden. Allerdings ist es nicht ganz trivial Carbonplatten herzuststellen, die was taugen, deshalb habe ich mich für Verbinder (140x30x10mm) aus 6061er Alup entschieden, die man sich bei einem freundlichen ebay Shop gleich auf die richtige Länge sägen lassen kann.
Jeweils zwei dieser Platten werden dann mit M6er Schrauben verbunden:
Das Zersägen habe ich erst an einem kaputten Bulls Rahmen geübt.
Das Opferrad war ein Merida MTB aus den Kleinanzeigen.
Leider war der Rahmen nicht Spannungsfrei geschweisst und nach dem Sägen sah das dann merkwürdig aus - man sieht hier sehr schön wie weit Anspruch und Wirklichkeit beim Fahrradmarketing manchmal auseinanderklaffen, haha:
Ursprünglich wollte ich die Verbinder beide Vertikal einsetzen, das war hier nicht mehr möglich, aber horizontal ging noch, sieht aber merkwürdig aus.
Den Verbinder habe ich dannmit einer Epoxymasse erst in die eine Seite gekittet. dann in die andere.
Dann wurde das Oberohr zersägt und der obere Verbinder wie geplant vertikal eingekittet.
Die Epoxy Arbeiten gingen problemlos vonstatten.
Das Endresultat sieht dann so aus:
Das Fahrrad fährt sich soweit normal. Allerdings schleift bei der Schaltung immer was. Kann jetzt nicht sagen ob das schon vorher war, da das Rad beim Kauf ziemlich verratzt war, oder ob das durch den entspannten Rahmen kommt.
Das Rad lässt sich auf jeden Fall leicht teilen und wieder zusammensetzen und das war ja die ursprüngliche Aufgabenstellung.
Für Reiseräder ist das Gewicht jetzt nicht so wichtig, aber wen es interessiert:
Ausgangsgewicht des Rahmens: 2013g
Endgewicht: 2675 g, davon Aluverbinder mit Schrauben 480g.
Grüsse
haradl
NACHTRAG:
- Ich hab das Rad jetzt wieder der weiteren Verwertung zugeführt und bei genauem Hinsehen gesehen dass der Rahmen tatsächlich auch etwas nach der Seite verzogen war.
Zur Zuverlässigkeit:
Ich hab 100 g Alurohr rausgesägt und das durch 650 g Verbinder ersetzt, das scheint mir dicke ausreichend. Mehr ging auch bei bestem Willen nicht
Dass man die Verbinder formschlüssig ausführen könnte, ist mit bewusst. Im zweiten Photo seht ihr meinen Maschinenpark, damit wird es aber schwierig sowas wie Nut und und Feder in die Aluplatten zu sägen, haha
Transport von Fahrrädern mit Bahn und Bus ist mit der Zeit immer schwieriger geworden. In den meisten schnellen Zügen gibt es gar keine Möglichkeit mehr sein Rad mitzunehmen. Die Lösung ist ein Faltrad oder ein zerlegtes Rad als Gepäckstück mitzunehmen. Die erlaubten Abmessungen für das Faltrad/Gepäckstück variieren je nach Zug oder Bus zw 135x85x30cm bis 110x80x45cm.
Bei Rennrädern oder MTBs genügt es meist Räder und Lenker abzumachen und mit dem Rahmen in eine Tasche zu packen.
Bei Reiserädern mit Gepäckträgern und Schutzblechen wird das eine langwierige Geschichte. Die beste Lösung ist in dem Bereich meiner Meinung nach ein Klapprad aber gescheite 26 zoll oder 28 zoll Klappräder gibts eigentlich nicht,
Deshalb interessiere ich mich für teilbare Rahmen. S&S Koppler gibts ja schon, sind aber zu teuer für mich und gehn nicht für Alu.
Was mich motiviert hat was in der Richtung zu versuchen waren die sehr detaillierten Carbonrahmen Selbstbau Beschreibungen von Seth Jayson auf CGOAB. Auf der Basis dieser Anleitungen habe ich schon zwei gebrochene (Alu)Rahmen wieder heile gemacht.
Ein Selbstbauprojekt von Seth war ein teilbares Carbon Reiserad.
Meine ersten Überlegungen gingen in die Richtung das Oberrohr und Unterrohr eines Alu Rahmens durchzusägen und mit selbst gefertigten Carbonplatten wieder zu verbinden. Allerdings ist es nicht ganz trivial Carbonplatten herzuststellen, die was taugen, deshalb habe ich mich für Verbinder (140x30x10mm) aus 6061er Alup entschieden, die man sich bei einem freundlichen ebay Shop gleich auf die richtige Länge sägen lassen kann.
Jeweils zwei dieser Platten werden dann mit M6er Schrauben verbunden:
Das Zersägen habe ich erst an einem kaputten Bulls Rahmen geübt.
Das Opferrad war ein Merida MTB aus den Kleinanzeigen.
Leider war der Rahmen nicht Spannungsfrei geschweisst und nach dem Sägen sah das dann merkwürdig aus - man sieht hier sehr schön wie weit Anspruch und Wirklichkeit beim Fahrradmarketing manchmal auseinanderklaffen, haha:
Ursprünglich wollte ich die Verbinder beide Vertikal einsetzen, das war hier nicht mehr möglich, aber horizontal ging noch, sieht aber merkwürdig aus.
Den Verbinder habe ich dannmit einer Epoxymasse erst in die eine Seite gekittet. dann in die andere.
Dann wurde das Oberohr zersägt und der obere Verbinder wie geplant vertikal eingekittet.
Die Epoxy Arbeiten gingen problemlos vonstatten.
Das Endresultat sieht dann so aus:
Das Fahrrad fährt sich soweit normal. Allerdings schleift bei der Schaltung immer was. Kann jetzt nicht sagen ob das schon vorher war, da das Rad beim Kauf ziemlich verratzt war, oder ob das durch den entspannten Rahmen kommt.
Das Rad lässt sich auf jeden Fall leicht teilen und wieder zusammensetzen und das war ja die ursprüngliche Aufgabenstellung.
Für Reiseräder ist das Gewicht jetzt nicht so wichtig, aber wen es interessiert:
Ausgangsgewicht des Rahmens: 2013g
Endgewicht: 2675 g, davon Aluverbinder mit Schrauben 480g.
Grüsse
haradl
NACHTRAG:
- Ich hab das Rad jetzt wieder der weiteren Verwertung zugeführt und bei genauem Hinsehen gesehen dass der Rahmen tatsächlich auch etwas nach der Seite verzogen war.
Zur Zuverlässigkeit:
Ich hab 100 g Alurohr rausgesägt und das durch 650 g Verbinder ersetzt, das scheint mir dicke ausreichend. Mehr ging auch bei bestem Willen nicht
- Ich hab mir vorher die FE simulationen ähnlicher Rahmen angesehen und die Stellen wo die Eingriffe erfolgt sind, sind nicht hoch belastet
- Vergleichbare Steckrahmen mit recht filigranen Verbindern gabs füher von der Firma Happich und von Montague als "BMW" Fahrrad.
Dass man die Verbinder formschlüssig ausführen könnte, ist mit bewusst. Im zweiten Photo seht ihr meinen Maschinenpark, damit wird es aber schwierig sowas wie Nut und und Feder in die Aluplatten zu sägen, haha
Zuletzt bearbeitet: