22.07. 15:30 Refuge de Prariond, Parc National de la Vanoise, 2324m
Vom Iseran brause ich auf der Straße hinunter bis kurz vor Val d'Isere. Hier, auf etwa 2000m, beginnt das Experiment Col de la Galise oder Col de la Lose, welcher es wird, weiß ich noch nicht so genau.
Vorbereitungen...
Specki wird gut verschnürt und auf den Rucksack geschnallt, dann mach ich mich auf den Weg zum Refuge de Prariond.
Zorro unterwegs zur Erstbetragung.
Durch die Gorge de Malpasset führt der Weg hinauf in die Berge. Ich begegne tatsächlich einigen Parkrangern, die mich auch sofort fragen, wo ich denn mit dem Radl hin möchte. Mit der Antwort Italien sind sie aber alle zufrieden. Die Kommentare reichen von "J´ai jamais vu ca" und "C´est fou mais c´est pas interdit" bis zu einem freundlichen "bon courage monsieur". So tragisch scheint das mit dem Verbot also nicht zu sein. Na gut, Specki ist auch alles andere als radlfertig auf meinem Rücken verschnürt. Die Sache würde bestimmt anders verlaufen, wenn ich den Drahtesel nur schieben würde. Aber tragen ist eigentlich bequemer und an fahren ist hier bergauf sowieso nicht zu denken.
Steinböcke bewachen die Schlucht. Ruhig, Brauner... wohl noch nie einen Biker hier gesehen...
Durch die Gorge de Malpasset führt im Winter eine traumhafte Tiefschneeabfahrt von einem Col oberhalb des Iseran. Der Weg durch die Schlucht ist dabei immer ein bisserl kritisch, je nach Schneelage gibt's mal mehr, mal weniger große Löcher hinunter in den Bach. Mit solchen Problemen hab ich heute nicht zu kämpfen, dafür kommen mir viele Fußgänger von ihrem Tagesspaziergang entgegen. Das wird manchmal ein bisserl eng mit meiner sperrigen Last.
Refuge de Prarion.
Um halb vier erreichen Specki und ich das Refuge de Prariond. Glaub mein Bike würde lieber rollen statt auf meinem Rücken gefesselt zu sein, aber das wird noch etwas warten müssen. Der Weiterweg zu den Cols Galise und Lose sieht ziemlich steil aber gut gepflegt aus.
Für heute mach ich allerdings erst mal Schluss. Bin zwar noch gut drauf und die Zeit würde auch noch reichen, aber oben am Grat hängen dicke Wolken und mittlerweile weht auch wieder ein richtig kalter Wind. Der Wetterbericht für morgen ist gut, also nehm ich mir einen freien Nachmittag, hau mich vor der Hütte in die Sonne und warte mit dem Abenteuer auf den nächsten Tag.