Upper Pisang (3.300 müNN) nach
Manang (3.540 müNN)
27.04.2018
22 km, 900 hm
Karte
Morgendliche Routine:
Blick in den Himmel - Wetter wird gut heute!
Der Upper Trail führt flowig aus Upper Pisang hinaus. Keine Autos, wenig Staub, fast eben und S0. Natürlich sind die Wanderer wieder einmal früher aufgestanden als ich. Überholen ist aber kein Problem; es sind so wenige Radler unterwegs, dass man eher Bewunderung erntet als Verärgerung.
Die Trekker sammeln sich vor dem steilen Aufstieg nach Ghyaru. 100 hm trage ich mein Bike - dann komme ich an eine neugebaute Piste, die noch nicht in der OSM-Karte verzeichnet ist. Ab hier etwa zur Hälfte fahren und schieben.
Tief unter uns liegt der Marsyangdi Khola und die Jeep-Piste nach Manang.
Die Piste führt unterhalb an Ghyaru (3.670 müNN) vorbei.
Es wäre aber schaden, den hübschen Ort nicht zu besuchen.
Auch die Aussicht auf die Annapurna ist
phänomenal.
Nach Ghyaru steigt die Piste (=Wanderweg) noch auf 2.900 müNN an …
… und führt anschließend flowig nach Ngawal (3.660 müNN) …
… und weiter nach Bhraka. Es geht durch Wacholder- und Kieferwälder, die Piste hat abschnittsweise fast die Qualität eines oberbayerischen Forstwegs.
Klosteranlage in Bhraka.
Schon bald bin ich in Manang …
… und treffe
@stuntzi. Ohne konkrete Verabredung (ich hatte zwei Tage kaum Internet) finde ich ihn im Hotel Yeti bei einem Cappuccino und Schwarzwälder Kirschtorte! Bestes Haus am Platz (sagt er), bester Cappu in Town (sagt er), große Zimmer mit eigenem Bad (stimmt) und heißer Dusche (stimmt bedingt).
Das hohe Roß ist weg! Während wir gemütlich Kaffee trinken bittet ein Angehöriger des Hotels für seinen Sohn, mein Fahrrad ausprobieren zu dürfen. "Just a minute". Ich stelle den
Sattel ganz nach unten und der Knabe erklimmt irgendwie das riesige Gefährt und schlingert auf der Dorfstraße dahin. Ich denke, er wird wohl zweimal vor dem Hotel hin und her fahren, aber der Sprößling nimmt die abfallende Straße nach Bhraka und ward nicht mehr gesehen.
Die Nepali um mich beruhigen mich "no problem, he'll be back in a minute". Auch
@stuntzi bleibt entspannt und wir setzen unsere Konversation bei Kaffee und Kuchen fort. Nach einer halben Stunde immer noch keine Spur von Roß und Reiter. Inzwischen laufe ich, zunehmend besorgt, zuerst alleine und dann in Begleitung eines anderen Jugendlichen zum Dorfausgang und wir fahnden nach dem Buben. Niemand hat ihn gesehen! Als wir ergebnislos zum Hotel zurückgehen hat
@stuntzi inzwischen Specki gesattelt und sich bereit gemacht, nach Bhraka zu radeln. Am Dorfeingang läuft ihm der Ausreißer in die Arme. Der Bub ist tatsächlich nach Bhraka gefahren, dann ist ihm die Kette abgesprungen und er musste den ganzen Weg zurückschieben. Ich binde das hohe Roß (mit dem Reiseschloß) an einem Geländer an.
Nach einer Runde durch den Ort haben wir uns viel zu erzählen, bis der Wirt das Feuer ausgehen lässt und uns schließlich ins Bett schickt. Manang hat durchgehend Strom, aber das Internet ist genauso schlecht wie die letzten Tage. Erst mitten in der Nacht habe ich die Chance, ein paar Bilder hochzuladen und einen Beitrag zu veröffentlichen.