Besser ohne "Ellenbogen Raus"?

@Marc B

Nimm doch einfach die Anregung an und probier es aus. Wozu viele Worte übers Biken führen kannst hier ja nachlesen.

Jo, ich probiere stets viel aus :) Aber nimm es mir nicht übel, wenn ich versuche Dir gewisse Zusammenhänge der Fahrtechnik zu vermitteln. Bei Deinen Annahmen sind Dir mehrere typische Missverständnisse passiert.

Attack-Haltung muss nicht heißen, dass die Schulterachse die ganze Zeit nahe des Lenkers ist. Im Gegenteil, wie in den Aufnahmen sichtbar, ist es ein steiler Trail. Dabei kommt die Körper-Bike-Trennung ins Spiel, aus dem engl. übersetzt von Bike-Body-Seperation. Das Bike passt sich dem gefälle an, sprich das VR sinkt weiter ab und somit entfernt sich der Lenker sogar etwas von der Schulterachse. Ich denke, dass dies das primäre Missverständnis bei Deiner Annahme ist, weil Du meinst ich wäre zu weit hinten. Ich stehe jedoch zentral über dem Tretlager und lasse das Bike unter mir machen. Meine natürlich-intuitive Armhaltung verstärkt den Eindruck von Deiner Seite wahrscheinlich noch.

Simpel gesagt, Du spürst in den Händen schnell, ob Du zu weit hinten stehst, dann hast Du Zugkräfte an den Fingern. Und wirst Passagier, wie @Oldie-Paul auch schrieb, dann wackelt der Kopf, weil das Bike Dich mit ins Steile zieht oder im Ruppeligen Deine Arme durchgestreckt sind und Du mitgebounct wirst.

P.S.: Ich bin auch der Meinung, dass man das Biken nicht zerreden soll und auch dem Overthinking widerstehen sollte. Gerade für Biker/innen, die intuitiv ohne Theorie und Kurse etc. eine saubere Fahrtechnik durchs Machen erlernen. Leider ist es jedoch so, dass viele Biker/innen spät angefangen haben und zu wenig fahren plus manche ungünstigen Gewohnheiten vom normalen Radeln mit auf die Trails nehmen. Sie dann zu korrigieren und ihnen Verständnis PLUS Aha-Effekte zu bescheren, ist so wichtig für ihre Fortschritte!
 
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Attack-Haltung muss nicht heißen, dass die Schulterachse die ganze Zeit nahe des Lenkers ist. Im Gegenteil, wie in den Aufnahmen sichtbar, ist es ein steiler Trail. Dabei kommt die Körper-Bike-Trennung ins Spiel, aus dem engl. übersetzt von Bike-Body-Seperation. Das Bike passt sich dem gefälle an, sprich das VR sinkt weiter ab und somit entfernt sich der Lenker sogar etwas von der Schulterachse.Aha-Effekte zu bescheren, ist so wichtig für ihre Fortschritte!
Die situationen sind sovielfältig, dass eine einfache regel auch mal gründlich missverstanden werden kann.
Schulterachse beim lenker heißt physikalisch übersetzt: Die projektion der schulterachse in richtung der schwerkraft, soll nahe am (vor dem!) lenker liegen. Wenn es steil ist, können die arme dabei durchaus gestreckt sein!
 
Hallo 🙋‍♀️

hier ist Roxy und danke, dass jemand meine Videos genannt hat.

Ich schreibe hier im Forum eigentlich nie und will auch nur ganz kurz Stellung nehmen.

Die Ellenbogengeschichte habe ich vor mehr als 3 Jahren bereits bei einigen deutschen Ausbildungen angeregt, damals hatte kein deutscher Fahrtechniktrainer groß Interesse und leider wird der „Gorilla oder Cowboy“ auch immer noch gelehrt.

Hier ganz kurz ein paar wichtige Punkte:

1. Ellenbogen im Gorilla = Ellenbogen von der Seite aus gesehen VOR der Schulterachse und Schulterblatt hebt sich, um das zu erreichen = NICHT erstrebenswert und sogar schädlich, sowohl anatomisch (s.Video) als auch fahrtechnisch, weil die Leute dann Druck am Lenker bekommen und anfangen mit dem bike in die Stufe zu kippen. (Mein video zum WARUM inkl der Stellungnahme einer Physiotherapeutin ist im Verlauf bereits verlinkt, hier noch mal:
Is „elbows out!“ really such great MTB skills advice?! - Questioning MTB Credos - Episode 1
)
Und auch in meinem riding position video zeige ich es
MTB Riding Position Breakdown - the HOW TO and WHY of the Balanced Stance
)

2. Ellenbogen „slack“ = angewinkelt und am Körper anliegend = auch NICHT erstrebenswert, da keine seitliche Balance und Kraft.

3. Die goldene Mitte: IDEALERWEISE sind die Ellenbogen schon AUSSEN! Aber eben so wie sie in einer natürlichen Liegestützposition wären, schaut am besten meine Videos oben, da zeige ich es ein paar mal. So hat man KRAFT, ERGONOMIE und seitliche STABILITÄT.


Dann zur Beugung;
Immer so weit wie NÖTIG. Also zB vor einer Stufe tief gehen, in der Stufe und im Steilen geht das gar nicht mehr - wenn du ZENTRAL und ausgeglichen im bike bleibst, dann müssen die Arme lang werden, damit das Bike unter Dir nach vorne kippen kann.
Dazu und zum oft propagierten „Kinn über dem Vorbau“ habe ich ein auch Video:
Chin over stem! - Questioning MTB Credos Ep. 2 - Is this skills tip helpful?!

Ich hoffe, ich konnte damit Klarheit schaffen :) Ich habe neuerdings deutsche Untertitel unter meinen englischen Videos, die von der Riding Position sind noch nicht synchronisiert - kommt noch ;-)

‼️WICHTIG: ich bin hier nicht aktiv aber immer gerne offen für Fragen: bitte dafür unter meine YouTube Videos kommentieren oder auf unserem Fahrtechnik Blog www.der-mountainbike-blog.de kommentieren.

liebe Grüße aus mallorca,
Roxy
 
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(...)

2. Ellenbogen „slack“ = angewinkelt und am Körper anliegend = auch NICHT erstrebenswert, da keine seitliche Balance und Kraft.

3. Die goldene Mitte: IDEALERWEISE sind die Ellenbogen schon AUSSEN! Aber eben so wie sie in einer natürlichen Liegestützposition wären, schaut am besten meine Videos oben, da zeige ich es ein paar mal. So hat man KRAFT, ERGONOMIE und seitliche STABILITÄT.


(...)

Ähnlich sehe ich es auch, aber ich finde man kommt viel einfacher ans Ziel einer ergonomischen Armhaltung. Einfach mit den Händen den Lenker und zack nicht über die Ellenbogen nachdenken, sondern losfahren :) Je nach Lenkerbreite und individuellen Gegegebenheiten sowie Vorlieben kann das dann anders aussehen. Habe ich schon so unter Dein Video auf Youtube kommentiert :)

Slack meinte ich in meinen Videos und damals in unseren Chats auch nicht mit am Körper anliegend, sondern intuitiv ohne Gorilla.

Vor 6 Jahren war ich mit Harald Philipp in Siegen Biken und wir haben das Thema dann und bei seinen Vorträgen auch besprochen, weil mir auffiel, dass er als DIMB Ausbilder interessanterweise ja sehr "slack" fuhr und er schilderte mir, dass er dies natürlich so mache und mit Beendigung seiner Ausbilder-Tätigkeiten auch froh darüber war, darüber nicht nachdenken zu müssen.

LG,
Marc
 
Hatte von euch schon mal jemand einen Tennisarm?

Ich hatte vor drei Jahren mal für fünf Monate das Vergnügen Tennis- und Golferarm gleichzeitig zu haben. Die Schonhaltung die ich mir da angewöhnt habe fahre ich heute noch.

Ich hab dadurch gelernt wie man bei verschiedenen Bedingungen den Körperschwerpunk positionieren muss. Ist der Schwerpunkt zu weit vorne oder hinten wird das Rad bei Hindernissen immer unter einem nach hinten oder nach vorne/oben weggeschoben. Die notwendigen Korrekturen kommen aus den Armen und sich mit Tennis-/Golferarm wirklich schmerzhaft. Wenn hingegen der Schwerpunkt passt kann man viel leichter mit Armen und Beinen locker nachgeben und dadurch seine Körpermasse entkoppeln.

Ich hab seit dem keinerlei Probleme mehr mit Armpump und wenn ich heute den Kontakt zu den Pedalen verlieren, dann nur weil die Zugstufe unterdämpft ist.
 
2. Ellenbogen „slack“ = angewinkelt und am Körper anliegend = auch NICHT erstrebenswert, da keine seitliche Balance und Kraft.
slack bedeutet für mich locker und beweglich. anliegend ist was anderes. Aber bei den Auswirkungen von anliegenden Ellenbogen sind wir uns einig. Ist mehr was für Rennradfahrer ;)

ich hoffe das soll ein negativ Beispiel sein ;) da ist ja nahezu null Lockerheit drin.

Ich hab seit dem keinerlei Probleme mehr mit Armpump
ja interessant: ich habe auch recht Lockere Arme und hatte auch noch nie Probleme damit. Hatte schon mal was ähnliches hier erwähnt.

Nachtrag zum Thema Kinn über'm Vorbau:
Grundsätzlich finde ich Kinn/Schulterachse über'm (nahe am) Vorbau sinnvoll. Aber nur natürlich solange man gut zentral über dem Tretlager steht. Balance geht vor. (wahrscheinlich sogar immer)
 
slack bedeutet für mich locker und beweglich. anliegend ist was anderes. Aber bei den Auswirkungen von anliegenden Ellenbogen sind wir uns einig. Ist mehr was für Rennradfahrer ;)


ich hoffe das soll ein negativ Beispiel sein ;) da ist ja nahezu null Lockerheit drin.


ja interessant: ich habe auch recht Lockere Arme und hatte auch noch nie Probleme damit. Hatte schon mal was ähnliches hier erwähnt.

Nö, eigentlich nicht. :D Auch wenn es eher unsteil aussieht, ist es das aber nicht. ;) Mit dem 26" HT und den 120mm an der Front ist das schon grenzwertig. Man kann da nicht drüberprügeln und schon garnicht mit Kinn direkt über'm Vorbau - hab zwar einen Zahntechniker an der Hand, möchte davon aber ungern Gebrauch machen wollen. Mit dem 27,5" Plusser geht das schon geschmeidiger, mit einem 29er Fully merkst die Stufen wahrscheinlich gar nicht. ;)
 
slomo ist toll für details, aber die komplette bewegung lässt sich in echtzeit viel besser einschätzen.

macht doch bei euren slomo videos am ende einfach noch einen durchlauf in echtzeit.

Nicht unbedingt. Da es nicht bei jedem Video möglich ist, das Gefälle, den Untergrund und die Geschwindigkeit sinnvoll darzustellen. Ist eben immer auch eine Frage der Perspektive und des Standpunktes der Kamera.
 
slomo ist toll für details, aber die komplette bewegung lässt sich in echtzeit viel besser einschätzen.

macht doch bei euren slomo videos am ende einfach noch einen durchlauf in echtzeit.
Slomo ist hier sehr aufschlussreich. Der körper fällt regelmäßig aus der hohen stellung in die tiefe. Das ist an der abschließenden doppelstufe schon grenzwertig. Vom timing her sollte der körperschwerpunkt vor der stufe tiefer sein, damit er möglichst wenig fällt, wenn die arme ausfahren. Die arme und beine sollten im mittel etwas mehr gebeugt sein. (s. Marc´s video) Was die steilheit hier beiträgt, kann ich vom video her nicht beurteilen.
 
Slomo ist hier sehr aufschlussreich. [...]Was die steilheit hier beiträgt, kann ich vom video her nicht beurteilen.
siehst du... das wäre aber in echtzeit eher möglich, weil wir ein gefühl für die schwerkraft haben.
erst wenn wir wissen wie steil es ist, können wir wirklich beurteilen, ob die position passt.
es stirbt doch niemand, wenn man am ende nochmal einen echtzeit durchlauf hat. kann doch nur zusätzliche infos bringen.

grundsätzlich stimme ich dir aber zu. um da schneller runter zu fahren fehlt dynamik in armen, beinen und rumpf. man stelle sich vor das fahrrad hätte keine federgabel, dann müssten wir quasi abwechselnd vorne mit den armen und hinten mit den beinen beim droppen der stufe pumpen
 
Slomo ist hier sehr aufschlussreich. Der körper fällt regelmäßig aus der hohen stellung in die tiefe. Das ist an der abschließenden doppelstufe schon grenzwertig. Vom timing her sollte der körperschwerpunkt vor der stufe tiefer sein, damit er möglichst wenig fällt, wenn die arme ausfahren. Die arme und beine sollten im mittel etwas mehr gebeugt sein. (s. Marc´s video) Was die steilheit hier beiträgt, kann ich vom video her nicht beurteilen.

Es sind keine Stufen, die man mit einem HT flüssig fahren kann (grob behauene Porphyrblöcke), gleichmäßige Abstände Fehlanzeige, da bekommt das starre Heck schon mal einen ordentlichen Kick nach oben, wenn es über loses Geröll oder einen kleineren Felsbuckel rollt, während sich die Front gerade absenkt. Wäre ich da teilweise vom Körperschwerpunkt tiefer, bekäme ich je nach Untergrund durchaus auch mal ordentlich einen in den Allerwertesten, der mich dann .nach oben vorn befördern würde - nicht sehr förderlich, wenn das VR noch nicht mal richtigen Untergrund zu spüren bekommt. Wenn's dumm läuft, geht's über den Lenker.

Zwischen den Stufen teilweise anstehender Fels, momentan trockenes rutschiges Laub, krusig verwitterter Porphyr, teils geröllig. Vor den Stufen Boden z.T. ausgewaschen, dadurch sind kleinere Kanten vorhanden, über die das VR besser leicht "geschoben" werden muss, da man sonst hängenbleiben würde - Geschwindigkeit und Bremsen müssen gut dosiert werden, sonst aua...

In der Line, in der die letzte Stufe gefahren wurde, ist es eher so, dass man Geschwindigkeit arg rausnehmen muss und es empfielt sich sogar, die Stufe eher aus einem Fasttrackstand anzupeilen - sobald das VR über die Kante geht, muss man wegen einer engen Kurve schon nach rechts einlenken, zum einen eben wegen der Kurve, zum anderen wegen der Person mit Kamera, die ich sonst den Hang runteschubsen würde. ;)

 
den besuch beim zahnarzt will niemand, aber ich sehe da mindestens 30cm luft von gesicht zu vorbau beim großen "einschlag" bei 0:27. du nutzt deinen eigenen federweg der arme nicht ganz aus, qausi zu harte feder, zu viel spannung im trizeps. nächstes mal vielleicht den fullface mitnehmen ;)
wenns rechts steil runter geht, wäre da bei mir aber auch pianissimo angesagt

aber was hält dich von einem video in normaler geschwindigkeit ab?
 
grundsätzlich stimme ich dir aber zu. um da schneller runter zu fahren fehlt dynamik in armen, beinen und rumpf. man stelle sich vor das fahrrad hätte keine federgabel, dann müssten wir quasi abwechselnd vorne mit den armen und hinten mit den beinen beim droppen der stufe pumpen

Es ist vielleicht gerade in der Slomo ersichtlich, was das HT macht. Wie will man denn mit Armen und Beinen pumpen, wenn VR und HR fast zur selben Zeit oder leicht versetzt über die Stufenkanten rollen und dabei unterschiedliche Höhen haben?
Das wäre wahrscheinlich eher kontraproduktiv.
 
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Danke fürs anschauliche Video, @lucie

Ich bin kein Fahrtechnik-Guru, aber ich meine schon zu erkennen daß Du zu weit hinten stehst und wortwörtlich von jeder Stufe mal mehr und mal weniger mit dem ganzen Körper nach vorne gezogen wirst. Deine eh bereits ausgestreckten Arme können das nicht mehr auffangen. Wärest Du mit Deinem Körper ein wenig weiter vorne, so könntest Du nur mit dem Nachgeben der Arme den Drop abfangen, ohne mit dem gesamten Körper nach vorne gezogen zu werden.

Aber @Marc B wird das sicher besser beschreiben können als ich.
 
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den besuch beim zahnarzt will niemand, aber ich sehe da mindestens 30cm luft von gesicht zu vorbau beim großen "einschlag" bei 0:27. du nutzt deinen eigenen federweg der arme nicht ganz aus, qausi zu harte feder, zu viel spannung im trizeps. nächstes mal vielleicht den fullface mitnehmen ;)
wenns rechts steil runter geht, wäre da bei mir aber auch pianissimo angesagt

aber was hält dich von einem video in normaler geschwindigkeit ab?

Ich gehe davon aus, dass Du in der Slomo gesehen hast, dass die Fuhre an der Kante aufgesetzt hat und quasi über den Bash den Restweg nach unten "gekippt" ist. Ich glaube, mir hätte es nicht viel geholfen, wenn ich mit dem Körperschwerpunkt noch weiter nach unten gegangen wäre (das sieht man eben ggf. nur gut in der Slomo - während das VR mehr oder weniger punktuell aufsteht aber noch nicht komplett eingefedert ist, hängt der Bash an der Stufenkante, das HR leicht in der Luft und es dreht sich, im Gegensatz zum VR, das ist fast fix).

Die oberen Stufen sind tatsächlich eher so lax gefahren, da man sich an die unterste jedes Mal anders herantasten muss (rutschig da oft feucht, oft liegen kleinere Äste oder lose Steine dort rum, auf denen es sich gaaaanz wunderbar bremsen lässt ;), da konzentriere ich mich lieber mehr auf den Absatz am Schluss.

Man darf auch die Geo des Rades nicht außer Ach lassen, hier ein 4x-Rahmen von 2012: recht kurzer Reach, relativ steiler Lenkwinkel. Das Bike setzt auf, da die Art der Stufen an der Stelle der Bikegeo Grenzen setzt und damit muss ich an der gefahrenen Stufe sogar selbst mit dem 27,5 plus 140mm FW rechnen.

Ich denke, es ist nicht in jeder Situation und mit jedem Bike sinnvoll, sich mit dem Kinn am Vorbau abzustützen. :D
 
und lasse das Bike unter mir machen.
Ja, genau das sehe ich ja!

Also erstens wollte ich dir sagen, dass du völlig Recht hast. Im Sinne von "Wo sich die Ellenbogen befinden ist für die Haltung auf dem Bike irrelevant."

Und zweitens wollte ich dir meine Anerkennung aussprechen für dein unermüdliches Bemühen, allen hier das Biken beizubringen.

Wenn nicht um die Ellenbogen - worum geht es dann bei der Haltung auf dem Bike?

Es geht um die Gewichtsverteilung zwischen VR und HR.

Ich will hier nochmal auf den Aspekt hinweisen, der bisher völlig untergeht:

Das Zusammenspiel zwischen Fahrrad und Haltung.

Die passende Haltung auf dem Bike ist die, aus der heraus man HANDELN kann. Diese Haltung ist nicht nur von der Steilheit abhängig, sondern eben auch von der Größe des Fahrrades, von seinem Lenkwinkel sowie von der Lenkerposition.

Schau dir die Haltung von einem CC-Biker an und die von einem DH-Biker: Um die passende Gewichtsverteilung zwischen VR und HR zu bekommen nehmen diese völlig verschiedene Haltungen ein.

CC- und DH-Bikes sind zwei Extreme, zwei Spezialfälle. Dein für dich wirklich kleines UFO ist auch so ein Spezialfall:

Ein so kleines Bike zwingt dazu, sich zu ducken und klein zu machen. Du aber endest dabei in einer Haltung, aus der heraus du das Bike nur noch unter dir machen lassen kannst. Die zentrale Position, aus der heraus du HANDELN kannst, liegt für dich auf deinem Bike etwas weiter vorne und mehr über dem Lenker. Willst du in diese Position, musst du die Ellenbogen stärker anwinkeln. Es ist natürlich auch die kritischere Position: Wenn du dort so passiv verharrst, erreichst du nichts. Dort kannst du nicht nur HANDELN, dort musst du HANDELN!

Bis du dich da wohlfühlst braucht es einige Zeit! Und es ist anstrengend! (...aber es macht Spaß!)


Gerade die Enduros sind ja heute viel länger, heute werden wieder viel höhere Lenker gefahren als vor 10 Jahren. Beides führt dazu, dass die zentrale, handlungsbereite Position auf dem Bike deutlich entspannter aussieht: Alle Gliedmaßen sind weniger gebeugt (Knie, Ellenbogen), und der Lenker wird mehr von hinten gepackt.


Aber Vielleicht liegt ja auch einfach ein Missverständnis vor?

Wenn du hier nur zeigen willst, wie man auf dem Trail heil unten ankommt, dann passt das ja so.
 
Mit dem 26" HT und den 120mm an der Front ist das schon grenzwertig
fahre ich auch. gut mit 160mm aber sooo viel unterschied sollte es nich ausmachen. Ich werde mir mal was ähnliches suchen und mit dem Dirt und dem BFe da mal runte - so als vegleich.
sobald das VR über die Kante geht, muss man wegen einer engen Kurve schon nach rechts einlenken
ich würde sagen: Augen auf bei der Linienwahl: vllt kannst du die letzte Stufe weiter (in Fahrtrichtung) rechts anfahren, dann wird die Kurve möglicherweise einfacher weil weniger eng.
Gewichtsverteilung zwischen VR und HR.
jain. auch wenn ich sehr viel Wert auf eine zentrale Position lege ist das imho nur die halber Wahrheit. Genaus wichtig ist, dass man sich au dem Rad gut - also schnell genug und Situations angepasst - bewegen kann. Aber ich glaube das ist das was du mit handeln meinst.
 
ich würde sagen: Augen auf bei der Linienwahl: vllt kannst du die letzte Stufe weiter (in Fahrtrichtung) rechts anfahren, dann wird die Kurve möglicherweise einfacher weil weniger eng.

Linienwahl war bewußt so gewählt, wollte mal sehen, was mit dem 26-Zöller noch so machbar ist.
Die beste Linie, einfachere Linie ist weiter rechts, die wird sonst immer präferiert.
Sucht man sich nie schwerere Linien aus, wird man auch nie Fortschritte machen oder erfahren, was geht und was geht nicht. Dabei kann ich sicher ganz gut einschätzen, wo meine Grenzen oder die Grenzen der Geo/Physik liegen. Wenn die Optik aus dem Trackstand heraus für mich nicht passt, lasse ich tunlichtst die Finger davon, eine Stelle mit unbestimmten Ausgang zu fahren. ;)
 
Es sind keine Stufen, die man mit einem HT flüssig fahren kann (grob behauene Porphyrblöcke), gleichmäßige Abstände Fehlanzeige, da bekommt das starre Heck schon mal einen ordentlichen Kick nach oben, wenn es über loses Geröll oder einen kleineren Felsbuckel rollt, während sich die Front gerade absenkt. Wäre ich da teilweise vom Körperschwerpunkt tiefer, bekäme ich je nach Untergrund durchaus auch mal ordentlich einen in den Allerwertesten, der mich dann .nach oben vorn befördern würde - nicht sehr förderlich, wenn das VR noch nicht mal richtigen Untergrund zu spüren bekommt. Wenn's dumm läuft, geht's über den Lenker.

Zwischen den Stufen teilweise anstehender Fels, momentan trockenes rutschiges Laub, krusig verwitterter Porphyr, teils geröllig. Vor den Stufen Boden z.T. ausgewaschen, dadurch sind kleinere Kanten vorhanden, über die das VR besser leicht "geschoben" werden muss, da man sonst hängenbleiben würde - Geschwindigkeit und Bremsen müssen gut dosiert werden, sonst aua...

In der Line, in der die letzte Stufe gefahren wurde, ist es eher so, dass man Geschwindigkeit arg rausnehmen muss und es empfielt sich sogar, die Stufe eher aus einem Fasttrackstand anzupeilen - sobald das VR über die Kante geht, muss man wegen einer engen Kurve schon nach rechts einlenken, zum einen eben wegen der Kurve, zum anderen wegen der Person mit Kamera, die ich sonst den Hang runteschubsen würde. ;)

Wenn das alles so ist, dann hast du ein ungünstiges video (viele ausnahmen und besonderheiten) gewählt, um das thema des fadens zu illustrieren. Die videos von Roxy und von Marc zeigen perfekt, worum es prinzipiell geht. Ruhiger schwerpunkt gibt ruhigen kopf als indikator eines guten zusammenspiels von bike und mensch. Die praxis hat auch noch überraschungen auf lager. Auch downhill profis fahren nicht immer in idealposition, sonst würde es sie nicht gelegentlich raushauen.
 
Also ich kann @lucie voll zustimmen. Fahre selbst ein 26" HT mit 120 mm Federweg, 68° Lenkwinkel und hab, da ich eher langsam unterwegs bin, wegen der hohen Stufen meine Gabel hart eingestellt (bleiben nur 60 mm Federweg), um nicht mit dem 44er Kettenblatt an der Kante hängenzubleiben oder übern Lenker zu gehen, wenn die Gabel bei der letzten Stufe zu tief eintaucht. Kann man im Video an der letzten Stufe ganz gut sehen. Das war schon nahe dran, schief zu gehen.
Was die Armhaltung im Video anbelangt, hat man mir auch immer gesagt, die Arme nicht so steif zu halten (hat oft auch was mit Respekt vor ser Strecke zu tun, vor allem wenns technisch schwierig UND steil ist). Also "Goriallahaltung". Kostet am Anfang durchaus bißchen Überwindung. Seitdem ich aber mit dem Oberkörper tief gehe zentral über dem Tretlager (das Gesicht ist dann natürlich auch näher am Lenker, die Arme und Knie stärker angewinkelt), funktionierts deutlich besser und vor allem kontrollierter. Wo meine Ellbogen da genau stehen, ist mir Wurscht. Sollte sowieso unterschiedlich sein, je nachdem, welche Lenkerbreite ich fahre.

Wäre aber vermutlich deutlich entspannter, wenn ich mit nem sehr hohen Vorbau aufgrund langer Gabel und 29" Rädern und kleinem Kettenblatt sowas fahren würde.
 
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Wenn das alles so ist, dann hast du ein ungünstiges video (viele ausnahmen und besonderheiten) gewählt, um das thema des fadens zu illustrieren.

Wollte damit eigentlich eher illustrieren, dass man eben nicht verallgemeinern kann, dass man eben nicht grundsätzlich immer die gleiche Technik im Gelände anwenden kann. Da kommen in den jeweiligen Fahrsituationen soviele Parameter hinzu, die man einkalkulieren muss - heisst, man muss sich ständig ein- und umstellen, auf sich selbst, das jeweilige Bike inkl. Geo, das Terrain, den Untergrund...
 
Wollte damit eigentlich eher illustrieren, dass man eben nicht verallgemeinern kann, dass man eben nicht grundsätzlich immer die gleiche Technik im Gelände anwenden kann. Da kommen in den jeweiligen Fahrsituationen soviele Parameter hinzu, die man einkalkulieren muss - heisst, man muss sich ständig ein- und umstellen, auf sich selbst, das jeweilige Bike inkl. Geo, das Terrain, den Untergrund...
also ich bleibe dabei. insbesondere die letzte Stufe ist einfach eher ein Beispiel dafür was nicht passieren soll. Klar Gründe warum man es doch macht mag man immer finden, aber dadurch wird's nicht besser.
Wenn es den Kopf etwas weiter nach vorne zieht geht es astrein OTB. Von Körper/Bike-Trennung ist da wenig zu sehen.
Das hat mit verallgemeinern bei wenig zu tun sondern für mich eher mit sicher auf dem Rad "sitzen".
hier schon bei der ersten Stufe (bis 0:11) bist du zu weit oben und hinten. Dadurch sind die Arme sehr lang und sobald das VR absackt kannst du an keiner Stelle ausgleichen. Man sieht da schon wie es dich nach vorne zieht ohne dass du den "Einschlag" abfederst (abfedern kannst).
 
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