Fragen zu Geometrie und Lenkern

Monolithic

650b-curious
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Aloha,

ein Thread für Geometrie-Nerds, wie schön. Ich möchte mir ein MonsterCross/Gravel/Dropbar-Trailbike (oder so...) aufbauen - also explizit keinen Crosser für den Renneinsatz, sondern ein Multifunktionsrad mit möglichst breitem Einsatzbereich. Das ist mit Problemen verbunden. :D

Wegen Lenker: der Forumslektüre entnehme ich, dass Crossbikes für gewöhnlich mit den Händen auf den Bremshebeln gefahren werden und die Hände nur in Ausnahmen mal unten in den "Bends" platziert werden. Bei Dropbar-MTBs hingegen wird argumentiert, dass die Hände in den "bends" bergauf und bergab Sicherheit vermitteln und die Hände in eine natürliche Griffposition zu bringen. Das leuchtet mir ein, und ein Offroad-Dropbar wie der Woodchipper steht deshalb weit oben auf der Wunschliste. Erfahrungswerte werden gerne entgegengenommen.

So, das führt unmittelbar zu Problem Nummer 2, nämlich der Frage, wie die Rahmengeometrie beschaffen sein sollte, um solch einen Lenker bequem und effektiv einzusetzen. Beispielhaft anhand einiger Kandidaten:

Das Surly Straggler hat ein überlanges Oberrohr und ein kurzes Steuerrohr, die Geo des Soma Wolverine ist ähnlich lang, aber höher. Ähnlicher Reach (400:404), mehr Stack (567:578) beim Soma.
Dann wäre da noch das Vassago Fisticuff mit derb kurzem Oberrohr (und zu dem ich keine Reach/Stack-Werte finde) und zuguterletzt das Cotic Escapade mit Reach/Stack von 381/584, also mit Abstand das höchste, dafür mit stark abfallendem Oberrohr.

Mit 181cm/SL 85 cm peile ich eine 56 bzw. vergleichbare Größe an (bei Vassago wäre es ein "L", bei Cotic M). Gefallen tun sie mir im Prinzip alle - das Surly, weil ich die Marke sympathisch finde, das Soma wegen der schönen Rahmendetails (Ausfallenden) und das Cotic wegen der Farben. Man sieht, zwischen die Wahl von Spacerturm vs. hohes Steuerrohr/abfallendes Oberrohr gestellt hab ich keine Präferenz, solange der Rest stimmig aussieht.
So, mit welcher Oberrohrlänge fahr ich am besten, eben unter der Voraussetzung, den Dropbar wie oben beschrieben zu greifen? Das Soma ist zwei cm länger - also lieber eine Nummer kleiner? Und: wieviel kann man über die Vorbaulänge gegensteuern? Da fehlen mir bei DropBars die Erfahrungswerte.

Besten Dank im Voraus, für die Mühen gibt's dann später einen Aufbauthread... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Esacapade passt mit der geringen Reifenfreiheit aber kaum zu deinen Anforderungen.
Generell ist der Markt leider noch nicht sehr ausgeprägt. Die angesprochenen Kandidaten unterscheiden sich schon massiv.
Der kürzlich von @a.nienie an anderer Stelle verlinkte Velo Orange Piolet-Rahmen geht wohl am konsequentesten in die von dir gewünschte Richtung. MMn ist die richtige OR-Länge in dieser Hinsicht eher Schritt 8 als 1.
 
Sollte schon passen - Zitat von der Cotic-Seite:

Huge tyre clearance on 700c wheels. Big road or cyclo-cross tyres (up to 46c/1.8"), or how about 29 x 1.75" MTB tyres for the ultimate green lane cruiser?

Mehr als 45c will ich ja gar nicht fahren. :)
 
Bin etwas kleiner und bin das cotic x in 56 mit 105mm vorbau und breitem woodchipper gefahren. Das escapade ist etwas länger.
Die hebel richte ich so aus, dass ich sowohl unten in den drops als auch auf den hoods gut fahren kann. Fahre meistens auf den hoods (auch am fargo). Die geo vom surly und wolferine ist mir persönlich zu lang und tief.
Hast du das salsa vaya oder fargo auf deiner liste? Fargo fahre ich in M mit 100mm 15° negativvorbau und woodchipper.
 
@a.nienie

Ok, das ist doch schonmal hilfreich.Die Salsa-Rahmen sagen mir nicht wirklich zu, ohne dass ich das begründen könnte. Das Fargo ist mir zu MTB-lastig (und ich hab's auch nur als teures Rahmenkit mit Carbongabel gefunden), das Vaya sieht besser aus, aber irgendwie... nö.

@FlowinFlo

Hm, vielleicht sollte ich das genauer ausdrücken: mir ist wichtig, dass in den Rahmen dickeres reinpasst als 33c-Crossreifen. 40-45c halte ich für ausreichend, um den Einsatzbereich etwas breiter zu gestalten. Ums mal so auszudrücken: Rennradfahren nervt mich, weil mit Autos. MTB ist mir zu wenig langstreckentauglich. Ich suche also ein "rough road roadbike" wie Surly das Straggler so passend beschreibt - für Feld- und Forstwege. Die Möglichkeit, mal den Singletrail rechts und links der Forstautobahn anzutesten, wär halt die Kirsche auf der Sahne. ;)
 
das klingt nach einer sehr nachvollziehbaren anforderung, auch wenn ich glaube dass der einsatzzweck auch gut mit 35c abzudecken wäre.
was spricht denn eigentlich gegen das o.g. soma wolverine?
 
Gegen das Wolverine spricht nichts außer der etwas seltsamen Geometrie - mir scheint, da wurde versucht, den Rahmen sowohl für Drop- als auch für Flatbars kompatibel zu machen, weshalb er im Vergleich so flach und lang ausfällt. Beim Surly genauso. Deshalb ja auch der Thread hier, weil ich mir da recht unschlüssig bin.

Mal so als Beispiel: ich bin mal ein Kona Rove in 56 ein paar Meter Probe gefahren, und das passte auch ganz gut. Nur: Das Rove ist, im Vergleich zum Wolverine, fast zwei Zentimeter kürzer und höher.
 
Nö, würd ich nicht sagen. Nach ein paar Dutzend Kilometern hätte ich vielleicht düt oder det verändert, aber spontan im Laden beim draufsitzen passte das soweit.
 
hmmm du musst mir mal bitte helfen, verstehe dich glaube ich falsch. wenn das kona doch gut passte und das wolverine und andere länger sind warum suchst du dann weiter in der richtung?
 
@shibby68

Nun ja, das Kona gibt's nicht als Rahmen bzw. wenn, dann nur aus Titan und dafür ist mein Geldbeutel nicht groß genug. Wie oben schon geschrieben ist die Auswahl an Rahmen nicht so riesig und sie unterscheiden sich doch erheblich in der Geometrie - ich hab mir so einigermaßen zusammenklamüsert, was wohl besser und was schlechter geeignet für DropBars ist. Zum einen wollte ich wissen, ob meine Überlegungen so stimmen, und zweitens, wie man die ungeeigneteren Geometrien in Richtung Dropbar-Tauglichkeit ausrüstet.

Vielleicht mach ich mir auch nur unnötig viel Gedanken darum, das darf man mir auch gerne mitteilen. ;)

@ilfer

Stahl ist für mich ein Muss, das Pinnacle ist leider raus.


Noch eine Frage: Welche Reifenbreiten kriegt man in ein Croix de Fer (ohne Fender)?
 
ahh ok also das rahmenset als verfügbarkeit ist ein problem. verstehe ich vollkommen. dennoch würde ich halt gucken dass du dann eine ähnlich lange geometrie findest wenn dir das rad ansich gut gefallen hat.
ich z.b. fahre einen "zu langen" rahmen mit dropbar und habe halt den vorbau kürzer. finde ich gerade im gelände gar nicht so verkehrt aber dazu gibt es sicherlich x meinungen.
würde gucken was du hauptsächlich fährst, sprich wo deine hände meistens liegen werden. auf den drops oder am unteren teil des lenkers. dementsprechend bei der geo weiltergucken.
ich persönlich finde das cotic escapade sehr stark aber leider ein wenig knapp bemessene reifenfreiheit.
wenn ich gerade genug geld zur verfügung hätte würde es das wolverine von soma. toll gemachter rahmen und ich persönlich könnte mit spacerturm leben...
 
@Monolithic
Ich war auch einige Zeit am Surly Straggler und am Soma Wolverine interessiert. Ein Problem bei den beiden Rahmen ist das kurze Steuerrohr und das lange Oberrohr. Den kurzen Stack kann man durch Spacer ausgleichen (wenns gefällt). Den langen Reach durch eine Offset-Sattelstütze und kürzeren Vorbau. Beides geht natürlich nur zu einem gewissen Maß.

Vergleiche am besten mal die Geometrie mit rattleCAD (http://rattlecad.sourceforge.net/ ) mit einem bekannten Bike. Ich habe das Straggler mit meinem aktuellen CX (Merida Cyclocross 4D) verglichen. Um auf eine ähnliche Geometrie zu kommen, bräuchte ich ca. 6cm Spacer und einen recht kurzen Vorbau. Beim Wolverine war es nur geringfügig weniger. Für mich scheiden dadurch leider die beiden Rahmen aus. Das ersetzt natürlich keine Probefahrt. Aber man bekommt zumindest einen ersten Eindruck.

Evlt. lohnt es sich noch ein bisschen zu warten. Das Genesis Vagabond für 2016 schaut interessant aus und hat eine moderne Geometrie.

Grüße
 
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