Was mich mal interessieren würde und weil du die Dorado SC gezeigt hast - hättest du kein Interesse daran, deine Produkte einem größeren Markt zugänglich zu machen. So weit würde es ja nicht fehlen. Mit Hilfe effizienterer Produktionsverfahren u.dgl. sollte doch der VK-Preis auf Fox Niveau zu bringen sein und dabei für dich auch eine deutlich interessantere Marge raus schauen.
Natürlich ist es auch angenehm/interessant, im absoluten High End Bereich unterwegs zu sein und ich kenne auch deine Absatzzahlen nicht. Aber ob man 20 Gabeln pro Jahr oder 200 verkauft, macht schon einen Unterschied.
Das schwierige an der Sache ist das Image.
Es wäre alles in allem machbar, eine größere Montagelinie aufzubauen. Das Know How (denke ich zumindest zum Teil) besitze ich mittlerweile, um die Teile einigermaßen montagesicher und prozessicher bauen zu lassen. Montagepartner wären auch möglich.
Brücken in TW schmieden, Ausfallenden in TW schmieden. Rohre in großer Stückzahl aus Taiwan bestellen, usw usf.
Natürlich ist das ein Gedanke mit dem ich spiele, aber aktuell will ich das so nicht. Intend lebt u.a. davon, dass man als Kunde dieses gewisse Etwas kauft. Ich erkläre das mal anhand von Nicolai, dann muss ich nicht über meine Marke sprechen.
Nicolai schweißt, fertigt in Deutschland. Das ist nicht unbedingt ein Qualitätsvorteil, weil es in TW auch Rahmenbauer gibt, die das sicherlich auch auf diesem Niveau können. Aber - warum auch immer - hat man das Gefühl beim Nicolai Rahmen eine Seele mit dazuzukaufen. Da ist dieser Mythos made in Germany. Und der sitzt auch bei meinen Kunden irgendwo im Hinterkopf.
Ähnlich wäre es auch, wenn man sich ein Hattori Hanzo Schwert kauft. Das ist zwar ein Japaner, und wäre mit einem Taiwanesen wohl von unserer europäischen Sicht vergleichbar, aber durch den Aufbau dieser "Marke" hat man wieder das Gefühl, man kauft das Nutella unter den Schokocremes. Genauso ist es in der Fahrradbranche mit den hier gebauten Sachen.
Und da gibts halt eine Sache, und zwar, dass man das konsequent machen muss. Man wird nicht mehr positiv wahrgenommen, wenn z.B. die Gabeln aus Taiwan kommen, die Vorbauten aus DE. Dann würde auch der Vorbau aus Deutschland imagetechnisch leiden, weil die Marke einen Knacks bekommt sofern auch nur ein Teil des Portfolios nicht mehr dem ursprünglichen Gedanken entspringt.
Würde Hattori Hanzo anfangen, die Teile in China billig einzukaufen und seine Unterschrift draufzumachen (ich weiß das ist eine fiktive Firma) und vielleicht nochmal drüberschleifen, so würde das den ursprünglichen Gedanken verfälschen, obwohl das Produkt vielleicht qualitativ genauso gut ist.
"Gerade noch so ok" ist es, wenn einzelne Bestandteile wegen nicht möglicher Beschaffung aus Taiwan kommen. So wie bei den Standrohren, diese sind qualitativ so gut aus Taiwan, dass ich sozusagen ein HattoriHanzo Schwert als Ausrüstung für meine private Security-Mannschaft kaufe, um es in Bildern auszudrücken.
Auch geht es z.B. nicht, ein Produkt in günstig aus Taiwan machen zu lassen, und das selbe nochmal in teuer in DE. Da kanibalisiert man dann seine eigenen Produkte, verdoppelt aber die Fehlerquellen und natürlich die Kosten und zudem ist dann auch noch das Image kaputt.
Und so lange es da keine eindeutige Lösung gibt, das Handmade Image zubehalten, verfolge ich diese "mittelgroßserien"Thematik auch nicht.