Ich möchte mich auch noch einmal in die Diskussionen in Bezug auf den Rollwiderstand einklinken: Wie auch schon bei der ausführlichen Diskussion beim Race-Fully-Vergleichstest gibt es genügend Argumente, die für ein standardisiertes Testverfahren sprechen, was im Fall von Reifen Prüfstandsmessungen und/oder Leistungsmessungen bei möglichst standardisierten Bedingungen bedeuten würde.
Sicherlich ist dies für den ein oder anderen ein Argument, das für oder gegen einen Kauf eines Reifens spricht, ich persönlich glaube jedoch (wie bereits von einigen anderen angedeutet) dass unsere Sportart derart komplex ist, dass mit standardisierten Testmethoden nur bedingt sinnvolle Aussagen zustande kommen. Etwas konkreter: Wenn ich weiß, dass meine Reifen laut standardisiertem Test auf 1h Fahrzeit bei 200 Watt 10 Sekunden schneller sein sollen, bedeutet das keineswegs, dass dies auch draußen im Trainings- und Rennalltag auch der Fall ist. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die auf das tatsächliche Vorankommen Einfluss nehmen (konstante Wattzahlen fährt niemand in der Realität, unterschiedlicher Untergrund, usw.).
Der Leitgedanke bei allen Tests auf MTB-News ist es, die Eindrücke beim Fahren besonders ausführlich zu erläutern und wir legen deshalb auch immer wieder den Fokus darauf. Das heißt insbesondere durch die Vielzahl an Rädern, Reifen und Co., die wir nun ins unserer Renn- und Testvergangenheit gefahren sind, glaube ich, dass wir ein recht guten Eindruck vermitteln können was die Stärken und Schwächen des untersuchten Produkts sind, unabhängig davon, ob wir einen standardisierten Test durchgeführt haben oder nicht - der vermutlich in den meisten Fällen das bestätigen wird, was uns bereits durch unsere Erfahrung aufgefallen ist. Nichtsdestotrotz sprecht ihr natürlich insgesamt einen wichtigen Punkt an, der für uns bei der Verbesserung unserer Tests intern immer wieder diskutiert wird.