Einerseits ein schöner Bericht - andererseits aber auch (mir) zu wenig differenziert. Warum?
Es ist klar, dass Pakistan nicht nur von Terroristen bevölkert ist. Die Naivität, das anzunehmen, besitzt nicht jeder. Allerdings ist die Mehrheit der Bevölkerung durchaus der Meinung, dass es die Ungläubigen durchaus verdient hätten, zu versterben. Dass dies der MTB-Tourist nicht mitbekommt und als Novi- und Kuriosität bestaunt und freundlich behandelt wird - geschenkt (kognitive Dissonanz!). Trotzdem ist der durchschnittliche Pakistani sicher nicht dem „Leben und leben lassen“ westlicher Prägung zugetan, was regelmäßig wiederkehrende Ereignisse inklusive Steinigungen Ungläubiger beweisen. Die Be-bzw. Mißhandlung von Mädchen und Frauen im großen Stil mal vorsichtig am Rande erwähnt. Was meint der Autor wohl wäre die Erfahrung gewesen, wären er und die anderen Mitstreiter nicht männlich gewesen? Nicht mehr viel mit Freundlichkeit und Sympathie, ganz sicher. Abgesehen davon, dass die Tour so erst gar nicht stattgefunden hätte.
So ist der Bericht für mich am Ende wieder das Ausblenden der komplizierten Realität, der Verzicht dee Anerkennung männlichen Privilegs und eine von mir wahrgenommene Glorifizierung des Landes, dessen landschaftliche Schönheit unbestritten ist, dessen politische, religiöse und gesellschaftliche Realitäten es aber in meinen Augen zweifelhaft machen, ob man solche Touren unbedingt durchführen muss.